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Gastbeitrag von Junior-Bloggerin Livia

Gedanken einer 13-Jährigen: Schule und Mobbing

Gedanken einer 13-Jährigen: Schule und Mobbing Livia

Der normale Tag auf einer Schule heißt nicht nur Lernen und Pausengestaltung. Nein, es ist auch ein täglicher Versuch mit Mitschülern und Lehrern auszukommen. Leider ist Mobbing auch unter Schülern Realität und natürlich habe ich auch schon einiges gesehen und auch selbst erlebt. Es gab zum Beispiel mal einen Fall mit einem Mädchen bei mir in der Klasse. Sie ist sehr ruhig und zurückgezogen, selbst wenn sie mal von einem Lehrer angesprochen wird, sagt sie kein Wort. Sie steht in jeder Pause immer abseits von allen und alleine.

Jetzt ist es so, dass ihr Äußeres eher ungepflegt wirkt, da sie in der Regel immer fettige Haare hat. Dazu machen sich dann immer wieder Mitschüler einen Spaß daraus und schenken ihr ein Shampoo mit Hinweisen wie – „Gutschein für Schönheit“, „Das würde dir gut tun“ oder „Hygiene macht intelligent“. Das Schlimme daran ist, dass auch die Klassensprecherin eine der Schülerinnen war.

Aber auch ich persönlich habe meine Erfahrung damit gemacht.


Da ich immer die Kleinste von allen war, wurde ich auch schon Opfer solcher Attacken. Es gab mal auf Whats App eine Lästergruppe mit dem Namen „Miese kleine Gartenzwerge“ und da war ICH gemeint und meine Freundin, weil sie eben meine Freundin war. Als ich das erste Mal davon erfahren habe, war ich geschockt und sehr verletzt. Ich wusste durch eine Mitschülerin von der Whats App-Gruppe und auch, wer in dieser Gruppe war. Mein erste Reaktion war, dass ich mich zurückgezogen habe. Immer wieder wurde ich in der Schule als Gartenzwerg bezeichnet. Deshalb habe ich viel mit meiner Familie darüber geredet und wir haben versucht Lösungen zu finden, weil ich nicht länger abseits stehen wollte.

Zuerst versuchte ich mit den betreffenden Schülern darüber zu reden, was aber leider nichts brachte. Dann habe ich mich entschlossen, das zu machen was ich am besten kann – „schlagfertig“ (natürlich verbal) zu Antworten. Ich wollte versuchen, den verbalen Angriff so zu kontern, dass dann letztendlich über den Angreifer gelacht wird. Das war zwar riskant aber es hat funktioniert.

Beispiel: Bei einem Referat hat mich eine der besagten Mitschülerinnen unterbrochen und gesagt, dass sie so ein Referat schon besser gesehen hätte. Darauf war meine Antwort nur, dass ich ihren Kommentar leider nicht hören konnte und dass es schön wäre, wenn sie ihn lauter wiederholen könnte. Sie wiederholte es dann zwei Mal bis sie gemerkt hatte, dass alle über sie lachten. Somit habe ich geschafft, dass nicht über mich gelacht wurde sondern über SIE. Ich habe daraus gelernt, dass man nicht angreifbar ist, wenn man sofort die richtige Antwort gibt.

Jetzt bin ich mittlerweile Klassensprecherin und versuche denen zu helfen, denen es so ergeht wie mir damals und genau diese Erfahrungen haben aus mir den Menschen gemacht, der ich jetzt bin. Ich glaube nicht, dass ich sonst Klassensprecherin geworden wäre oder einen Blog gegründet hätte. Ich möchte auch zeigen, dass man sich gegen Mobbing wehren kann, egal ob man klein oder groß ist oder welche Kleidung man trägt. Weil ich glaube, dass ein Mobbing-Täter vor allem vor einem Angst hat. Nämlich selber das Opfer zu sein.

Das war nur meine Erfahrung, auf meiner Schule aber ich glaube, dass es auf vielen Schulen diese Probleme gibt. Ich fände es gut, wenn jede Klasse einmal im Jahr zu Schulbeginn eine Stunde über das Thema Mobbing reden würde, das wäre zumindest meine Idee dazu.

(Das ist ein Gastbeitrag von der 13-jährigen Junior-Bloggerin Livia. Mehr demnächst hier und natürlich auf ihrem Blog.)

Junior-Bloggerin Livia (Website) aus München ist trotz ihrer jungen Jahre bereits eine alte Häsin hier. Als Erste Kolumnisten ist sie bereits seit September 2015 hier aktiv und schreibt monatlich über gesellschaftliche Dinge aus der Sicht einer modernen Jugendlichen.

3 Kommentare

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