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Jan Delay legt einen heißen Soul auf’s Parkett

Jan Delay legt einen heißen Soul auf's Parkett kindersoul Titel: Wir Kinder vom Bahnhof Soul (Partnerlink)

Artist: Jan Delay

Release: 14.08.2009

Genre: Hip-Pop

Label: Vertigo Be (Universal)

Urteil: Jan Delay legt einen heißen Soul auf's Parkett rating_stars_30

Kurzum:

Jan is back mit Soul im Gepäck. Oder so.

Tracklist:
1. Showgeschäft (4:43)
2. Oh Jonny (3:41)
3. Ein Leben Lang (4:28)
4. Überdosis Fremdscham (4:25)
5. Abschussball (3:53)
6. Hoffnung (5:03)
7. B-Boys & Disko-Girls (3:13)
8. Large (3:59)
9. Kommando Bauchladen (4:21)
10. Little Miss Anstrengend (4:43)
11. Rave Against The Machine (2:24)
12. Disko (4:35)

Gesamtlänge: 49:18 Min.

Erst einmal willkommen zurück, Jan Delay! Und Respekt für den gelungenen Plattentitel. Die Frage bleibt, ob die erneuter Verfeinerung des Hamburger Künstlers die Anfangseuphorie bestätigen kann. Klar, „Oh Jonny“ hat Ohrwurmcharakter, einen guten Beat und ein Knallervideo (s.u.). An Reißer wie „Klar“ kommt es aber nicht ganz ran. Dennoch muss sich der stylische Glatzen- und Hutträger nicht vor den Charts verstecken.

Wirklich gut genutzt hat die Marketingabteilung um den ehemaligen (Absolute) Beginner-Rapper sowohl die Möglichkeiten im Internet (Jantube), als auch den Werbetrennerplatz bei MTV. So konnte bereits die Hälfte der Tracks den Gang ins Ohr potenzieller Kunden und somit bereits beim ersten Durchlauf einen angenehmen Wiedererkennungswert schaffen. Bei dem Opener „Showgeschäft“ funktioniert’s. Durchweg eine solide Nummer, die von Beginn an zum einen zeigt, in welche leicht neue Richtung es geht, zum anderen, dass Jan und seine Näselstimme eigentlich nie weg waren. (Noch) ein bisschen weniger Hip Hop, dafür mehr Soul, Swing und Melodie. Nach dem Mitsingtitel „Oh Jonny“ folgt mit dem rührseligen „Ein Leben lang“ der vorzeitige Tritt auf die Tanzbeinbremse. Der Gedanke an „Alles ist im Arsch“ vom Vorgänger Mercedes Dance (2006) kommt schnell auf. Ob der Track eine ähnliche Tiefe auf Dauer halten kann, bleibt abzuwarten. „Überdosis Fremdscham“ spielt ohne große musikalischen Höhen auf die menschlichen Tiefen der Gesellschaft an. Das folgende „Abschussball“ sticht dann schon eher hervor. Ein bisschen DaDaDa und endlich wieder etwas hiphopesquer daher kommend. Wundert mich nicht, wenn das eine Singleauskopplung würde. Einer der besten Tracks der Platte. „Hoffnung“ ist die Ballade des Albums, die es um einiges besser als „Ein Leben lang“ schafft, Atmosphäre hin zu bekommen. Der Refrain sitzt, dahin- und davonschwelgen gestattet und empfohlen. „B-Boys und Disco-Girls“ kommt mit eingängiger Bass-line daher und kommt ganz ohne Delay’s Vocals aus. Nur zwischenzeitliche Nennungen des Titels unterbrechen das zwar gelungene Instrumental, aber mehr als eine Überleitung stellt es dann auch nicht dar.

„Large“ hätte wohl unbemerkt auf Mercedes Dance mitlaufen können, schafft es aber auch hier nicht sonderlich hervorzustechen, außer durch den etwas rauheren Aufbau. „Kommando Bauchladen“ gibt die Kommerzklagerei der Platte ab. Eingehende Melodie, angedeuteter Wortwitz und ein Hauch Selbstironie. In diese Richtung kann es wieter gehen. Geht es aber nicht. Mit „Little Miss Anstrengend“ folgt die dritte langsame Nummer, die zwar gegen Ende mitsamt kleinem Gitarrensolo etwas Fahrt aufnimmt, aber wohl eher als finales Endstück seinen Part besser getätigt hätte. Denn mit „Rave against the Machine“ folgt eine kurze, aber flottere Nummer, die immerhin mit Parts wie „so richtig funky, das mach ich doch mit links, wie Ypsilanti“ auftrumpft. Der tatsächliche Abschlusstrack „Disco“ macht seinem Namen alle Ehre und dürfte durchaus Beine zum tanzen bewegen können. Ein gelungener Rahmen um die Platte ist geschaffen.

Urteil: Jan Delay legt einen heißen Soul auf's Parkett rating_stars_30

Ehrlich gesagt tue ich mir schwer mit einer Beurteilung der Platte. Es könnten im Grund genommen auch 3,5 Sterne sein. Die (absoluten) Beginner fand ich damals schon ganz gut, den Soloritt von Jan Delay auf Mercedes Dance fand ich spitze. Mit Wir Kinder vom Bahnhof Soul kommt er meiner Meinung nach nicht ganz an den Erfolg von vor drei Jahren heran. Sicherlich handelt es sich um gute Musik und einige klasse Tracks. Aber die ganz starken Nummern, die letzte Stufe im Wortwitz und die allround-Klasse bleiben teilweise aus. Hauptsache, seine Live-Shows bleiben so großartig, wie sie sind!

Hier die aktuelle Single von Jan Delay („Oh Jonny“):

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