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Interview mit dem Hamburger Hip Hop-Trio

kurzweil-ICH: Fettes Brot

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Heute erscheint mit Teenager Vom Marskurzweil-ICH: Fettes Brot ir?t=lannetwebloto-21&l=as2&o=3&a=B0131PIHIM (Partnerlink) das neue Album der Hamburger Hip Hopper Fettes Brot. Wie außerirdisch es dabei zugeht, habe ich ja bereits im Album-Review Anfang der Woche geklärt. Jetzt geht es deutlich weniger ernst zur Sache…

Dokter Renz, König Boris und Björn Beton beantworten im kurzweil-ICH-Interview nicht nur Fragen zu Unterschieden zwischen Mars und der Erde, sondern nennen uns auch ihre Wunsch-Superheldennamen und Lieblings-Blogs.


Fettes Brot Interview

Wie ist euer erster Eindruck von der Erde und was sind die Haupt-Unterschiede zu eurer Heimat, dem Mars?

Viel größer und blauer. Und, was im All alle wissen: ihr könnt Fremde hier nicht leiden.

Kommt ihr in Frieden? Ich weiß nicht, ob ihr Mars Attacks kennt, aber wir sind total dufte auf wirklich alles vorbereitet…

Wir sind gekommen, um etwas Chaos zu stiften. Von hinten durch die Brust in Auge. Die einen machen Straßenrap, wir machen Marsattack.

„Der Weltraum. Unendliche Langeweile“ – bei diesem oft zitierten Spruch von Ondrey Ludkovski im PR-Kosmos um euer neues Album kommen natürlich gerade mir unendliche Assoziationen. Was wollen die „Teenager vom Mars“ gegen die Langeweile im All unternehmen?

Wir sind gelandet für ein paar Experimente an der menschlichen Rasse. Wir klauen ihnen ihre Smartphones, sperren sie in einen Raum in dem alle Fernseh-Reality-Formate gleichzeitig laufen und fressen ihre Autos auf. Danach müssen sie uns den Unterschied zwischen Helene Fischer und Angela Merkel erklären.

Das Album ist mal wieder sehr abwechslungsreich gestaltet. Wenn ihr es mit einem Songtitel (keiner von euren!) beschreiben müsstet – welcher wäre es?

Pure Vernunft darf niemals siegen (Tocotronic).

Bei der Single Meine Stimme habt ihr prominente Unterstützung erhalten, u.a. von Kraftklub-Felix. Wie habt ihr hier die Auswahl für die Features getroffen?

Wir wollten Rapper, die sowohl vom Klang her, als auch inhaltlich eine starke Stimme haben.

Im Track Emmely geht es um die in den Medien so genannte und im März verstorbene Kassiererin Barbara Emme aus dem „Pfandbon-Verfahren“. Wie kamt ihr auf die Idee dieser besonderen Respektzollung?

Wir besingen ja gerne starke Frauen. Und eines Tages kam Dokter Renz mit einer Geschichte ins Studio, die uns alle sehr beeindruckt und inspiriert hat. Diese Frau musste wirklich hart kämpfen für ihr Recht und hat es durchgezogen. Danach ging alles vergleichsweise schnell, kaum hatten wir angefangen zu schreiben, hoben wir drei nacheinander die Hand: fertig! – fertig! – fertig!

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Bei der voranschreitenden Mainstreamisierung des Schlagers schlagen bei euch die Alarmglocken auf Stufe „Neid und Unverständnis“ – braucht deutscher Hip Hop eine bessere Lobby-Strategie, um das Standing zu erreichen? Was ist euer „Gegenmodell“?

Die Frage ist doch, warum soviel Menschen eine so große Sehnsucht nach einem einfachen Weltbild haben, sich abschotten und die Menschen stumpf nach Schema gut/böse einteilen. Der Rückfall in den 50er Jahre Spießbürger-Schlager ist der Soundtrack dazu.

Wobei ihr ja mit Jein, Nordisch By Nature oder auch Bettina sicherlich ähnliche Tracks mit Potenzial für das „Letzte Lied auf der Party“ geschaffen habt, die jeder liebt…?!

Gegen Gassenhauer ist absolut nichts einzuwenden, wenn sie einen nicht für dumm verkaufen wollen.

Ihr seid ja mittlerweile auch etwa Mitte Zwanzig – würdet ihr euren Teenager-Ichs von „damals“ raten, etwas anders zu machen?

Auf keinen Fall. Unsere Teenager-Ichs würden unsere heutigen Ichs auch nicht für sehr vertrauenswürdig halten.

Ihr habt einmal angegeben, recht viele Blogs im Internet zu lesen. Was kommt euch aktuell viel unter den Mauszeiger?

11 Freunde, Blogbuzzter und HÖRZU-Fernsehprogramm.

Ihr müsst eigentlich niemandem mehr beweisen, dass ihr Reimen könnt. Aber wie wäre es mit ein paar spontanen Antwortzeilen auf folgende Vorlagen?

Kein Marsianer ist illegal… selbst wenn er aussieht wie ein Killerwal
Ich bau‘ mir ein Haus aus Langeweile… das dauert leider dann ne Weile
Alle hör’n jetzt Teenager vom Mars… das bedeutet endlich wieder Spaß!

Ihr spielt in ABCs of Superheroes von Oliver Tietgen mit, der auch euer Video zu Teenager vom Mars gebastelt hat. Was wären eure Traum-Superheldenkräfte – und Superheldennamen?

Knoten-Man: Kann überall Knoten reinmachen
Helmut Huch: löst alle Probleme mit wahnsinniger Höflichkeit
Krümel-Men: isst Kekse im Bett seiner Gegner

Eure letzten Lieder auf der Party?

Immer ein anderes. Das ist ja das Schöne.

Ihr musstet euch ja sicherlich bereits Häme anhören und habt euch selbst gegeißelt, aber nach Jahren habt ihr es beim Deichbrand-Festival dieses Jahr dann doch endlich geschafft und mich im Publikum gehabt – wie fandet ihr’s?

Du warst wirklich super. Wir haben noch lange über Dich gesprochen. Aber mit dem Wetter hättest Du Dir etwas mehr Mühe geben können.

Immer meine letzte Frage: Was macht ihr, wenn euch langweilig ist?

Atmen.

Danke für das Interview.

Fotos: Jens Herrndorf & Fettes Brot Fanpage

6 Kommentare

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