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Review: Paramore – Paramore


Review: Paramore - Paramore Paramore_Paramore_300x300
Titel: ParamoreReview: Paramore - Paramore ir?t=lannetwebloto-21&l=as2&o=3&a=B00B2QG3K2
Artist: Paramore
Release: 05.04.2013
Genre: Rock / Alternative
Label: Atlantic (Warner)
Urteil: Review: Paramore - Paramore rating_stars_30
Kurzum: Selbstwiederfindung ohne viel Neues, dafür mit impulsiver Qualität.

UPDATE: ein komplettenes Prelistening des Albums gibt es auch noch am Ende des Beitrages!

Vorgänger Brand New Eyes hatte ich noch als das beste Album 2009 bezeichnet. Konstanz in der Qualität und Weiterentwicklung der Musik waren damals noch große Stärken. Jetzt kommt das vierte Studioalbum, das zum ersten Mal den Namen der Band trägt. Eigentlich etwas für Debütalben – oder eben eine Neudefinition, einen Neuanfang. Und genau das gibt die Band auch an:

„The whole making of this album was a rediscovering of ourselves as a band and as friends. It was a process that allowed us the freedom to explore new territory artistically and to liberate ourselves as musicians, singers, as people! Sincerely, we feel that the best way to give it a name is just to call it what it is. This album is us.“ (Quelle)

Alles klar, die Paramore-Essenz also. Man merkt der Platte an, dass die Dame und Herren versuchen, neue Wege zu gehen. Dabei schaffen sie es aber leider zu selten, aus dem alten Schema auszubrechen. Aber im Einzelnen:

Mit Fast in My Car startet die Platte direkt durch. Nichts mit Intros oder Warmwerden. Dröhnender Bass, hektische Strophen, dazu ein Refrain, der nicht zuletzt an Rihanna’s Shut Up And Drive erinnert. Gibt elegantere Einstiege, sicher, aber ich mag es eigentlich, wenn es direkt zur Sache geht. Aber vielleicht wäre der zweite Track besser gewesen dazu. Die Vorabsingle Now kommt ähnlich hektisch und stakkato daher, besitzt aber einen gewissen Aufbau im Song, der spätestens beim zweiten Hören zum Mitwippen bewegt.

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Das folgende Grow Up wirkt etwas aufgeräumter und kann mit melodischem Refrain überzeugen. Rabiater geht es zunächst bei Daydreaming zur Sache, doch das Trackintro täuscht: hinter dem Song verbirgt sich dann doch die erste Ballade der Platte. Die kann sich allerdings nicht recht zwischen Tempo und Sanftheit entscheiden, was ihr leider einiges an Potenzial nimmt. Einer der schwächsten Songs des Albums.

Dann das erste Interlude der Platte. Und genau die sind eine willkommene Abwechslung. Sängerin Hayley mit Ukulele-Begleitung – eine Farbe, die wir noch nie bei Paramore gehört haben. Sehr schön. Ebenso wie das folgende Ain’t It Fun, einer der richtig guten Songs des Albums. Kein alter College-Rock, sondern moderner Sound mit durchgehendem Tanzfaktor. Das geht ins Ohr. Part II (Flames) ist in etwa das Gegenteil dazu. Unauffälliger Song, einzig der Gitarren-Solo-Part gegen Ende ist erwähnenswert.

Review: Paramore - Paramore paramore_presspic2 Last Hope besitzt dagegen wieder eine eigene Dramaturgie, fällt im Refrain aber leider zu stark ab. Viel besser macht es Still Into You, was eine der Hitsingles werden dürfte. Energetischer Sound, der dabei aber eben nicht so hektisch und aufgeräumt wie teils zuvor klingt. Tempo, sachte Bridges um dann im Refrain wieder aufzublühen. Das passt. Abgesehen von vielleicht etwas schwülstigen Lyrics, aber das ist ein anderes Thema. Varianz bringt Ankle Biters, bei dem doch glatt die Grunge-Gitarre rausgeholt wird. Aber nur, bis ein Glockenspiel die Vorfreude zerstört. Schade, ein wenig mehr Dreck hätte der Platte vielleicht gut getan, aber auch so weiß der geschrieene Call-Response-Wechseln in der Strophe zu gefallen.

Nach einem erneuten Interlude folgt mit Proof ein Mitläufersong ehe mit Hate To See You Heart Break die wahrhaftige Albumballade kommt. Ein großer Kontrast zum bisherigen Programm. Zu Beginn des Refrains fühlt man sich gar an Norah Jones und Konsorten erinnert. Für mich ist der Song mit 5 Minunten zu lang und redundant geworden und kann leider nicht an die Emotionswelten von bspw. All I Wanted anknüpfen. One Of Those Crazy Girls nimmt dagegen nach und nach wieder Fahrt auf. Nach einem letzten Interlude und dem Riffbrett Be Alone folgt auch schon der Closener. Mit über sieben Minuten leitet uns Future aus der Platte, was zunächst leicht behäbig beginnt, dann aber in brachialem Gitarrenrauschen endet, um noch einmal zu enden. Ein Nichtloslassenwollen musikalischer Art.

Urteil: Review: Paramore - Paramore rating_stars_30

Und dann sitzt man da. Hat noch ein paar der etwas catchigeren Songs im Ohr, weiß aber nicht, was man insgesamt davon halten soll. Ist doch vieles leider zu belanglos und austauschbar. Dennoch finde ich gerade den experimentellen Charakter, den die Platte hier und da sicherlich besitzt, gut. Allerdings wirkt alles noch nicht komplett rund und abgestimmt. Positiv möchte ich vor allem hervorheben, dass diese Platte 17 Songs beinhält, kreative Elemente wie die Interludes, die als kleiner roter Faden fungieren, sowohl eine Gesamtspielzeit von über 1 Stunde, was gerade im Alternativbereich ja leider nicht immer gegeben ist.

Eine hörenswerte Platte und man darf gespannt sein, was noch folgt. Vielleicht ist Paramore einfach nur der erste Selbstfindungsschritt, auf dem die eigene Gewissheit folgt.

Update: Hier das komplette Album als Prelistening im Stream, damit ihr euch selbst ein Bild machen könnt.

Tracklist:

1 Fast In My Car 3:42
2 Now 4:07
3 Grow Up 3:50
4 Daydreaming 4:31
5 Interlude: Moving On 1:30
6 Ain’t It Fun 4:56
7 Part Ii 4:41
8 Last Hope 5:09
9 Still Into You 3:36
10 Anklebiters 2:17
11 Interlude: Holiday 1:09
12 Proof 3:15
13 Hate To See Your Heart Break 5:09
14 (One Of Those) Crazy Girls 3:32
15 Interlude: I’m Not Angry Anymore 0:52
16 Be Alone 3:40
17 Future 7:52
Gesamtlaufzeit: 63:48

 

9 Kommentare

  1. Björn says

    Hör dir die Platte noch ein paar mal an. Das ist mit Abstand das Beste was die Band je produziert hat. Die ist alles andere als belanglos.

  2. Maik says

    Versteh mich nicht falsch, vielleicht ist „belanglos“ der falsche Ausdruck. Aber es sind mir dann doch zu viele Füllsongs, die mich auch nach mehrmaligem Hören nicht begeistern konnten. Es ist definitiv ein frischer Sound und ich hatte auch überlegt, einen halben Stern mehr zu geben, aber es ist eben noch gut Luft nach oben.

  3. Lilly says

    Leider teile auch nicht deine Meinung zu dem Album. Es war einfach klar, dass der Sound sich ändert, da 1. die Farros weg sind und 2. das letzte Album schon 3 Jahre her ist. Mir zumindest kommt es vor, wenn ich die neuen Songs höre, dass sich die Band freier anhört und natürlich glücklicher.
    Pop-Elemente hatten sie bereits auf jedem Album, auch „Brand New Eyes“ war zum Großteil mehr Pop als Rock, also auch da sollte man nicht überrascht sein, wenn Paramore mit der ein oder anderen Pop-Nummer um die Ecke kommen.
    „Part II“ ist nicht nur einer der besten Songs am Album, sondern auch überhaupt. Und nein, nicht nur das tolle Instrumental und das großartige Outro sind erwähnenswert, auch der mitreißende Refrain und die dazupassenden Synths.
    „Fast In My Car“ ist der perfekte Opening-Track. Und so weiter, ich könnte noch viel mehr dazu sagen. Klar, gerade bei so vielen Songs, gefallen einem bestimmt nicht alle gleich gut (ich zum Beispiel, habe bei jedem Album Songs, die mir gar nicht gefallen, ist ja normal) aber sie als „belanglos“ oder „unnötig“ oder sonst was abzustempeln ist dann doch zu falsch ausgedrückt. Auf diesem Album gibt es keinen einzigen Song den man als „Lückenfüller“ bezeichnen kann, nicht mal die Interludes, die sich alle gleich anhören und dann doch alle verschieden sind.
    Das ist das was ich an der neuen Band Paramore so liebe: Jeder Song hat etwas besonderes an sich. Live werden sich einige davon noch viel besser anhören als auf der CD. Das Album ist vielseitig und macht Spaß, hat aber auch traurige, nachdenkliche Sachen zu bieten und Hayleys wundervolle Stimme ist so facettenreich wie nie zuvor.
    Sie haben uns einfach gezeigt, dass sie weitaus mehr drauf haben, als immer nur den gleichen Alternative-Rock-Sound auf den vorherigen Alben.

  4. Maik says

    @Lilly: danke für deine Einschätzung. Musik ist und bleibt halt eben auch Geschmackssache. :) Und gerade im Vergleich zu anderen Künstlern/Alben, die mir schlicht besser gefallen, habe ich mir schwer getan, eine bessere Bewertung zu geben. Die Interludes finde ich klasse, hatte ich auch so geschrieben. Aber mir haben letztlich einfach die Aha-Erlebnisse gefehlt, bzw. sie sind zu gering. Sicherlich habe auch ich meinen Geschmack im Vergleich zum Vorgänger weiter entwickelt, so dass dieser sicherlich heute anders bewertet werden würde. „Paramore“ ist ein solides bis gutes Album, aber durch die hohe Wertung beim Album zuvor liegt die Messlatte nun einmal höher.

  5. Stronzijk says
  6. Stronzijk says

    Also Klapp halt!!!!!!!!11

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