Es wieder soweit: Mit einhergehenden Sonnenstrahlen beginnt auch so langsam aber sicher die Hochzeitssaison. Ich bin jetzt in einem Alter, wo um einen herum im Freundes- und Bekanntenkreis fleißig an der privaten Zukunft gewerkelt wird und so habe ich auch bereits die ein oder andere Hochzeitsfeier hinter mich getanzt. Aber so nah oder „fern“ mir Braut und Bräutigam auch sind, stellt sich im Vorfeld stets die Frage: Was wollen wir schenken?
Weil ich mir dann doch bereits einige Male dazu Gedanken machen musste, kann ich diese doch auch teilen und habe in diesem kleinen Ratgeberbeitrag Kommentar mal eine Hand voll meiner Meinung nach interessanter bis origineller Geschenkideen gesammelt (weniger konkrete Dinge, denn gedankliche Stützen). Alle möglichen Brautpaare, die gedenken, mich in naher Zukunft einzuladen – lieber wegsehen!
1. Geldgeschenke zur Hochzeit
Der Klassiker – und zugegeben nicht wirklich originell. Aber sind wir mal ehrlich, viele Brautpaare wünschen sich halt auch vor allem „das eine“, damit die Unkosten der Feier nicht zu schwer ins Gewicht fallen. Dabei stellt sich zunächst die Frage, wie viel man denn schenken soll. Eine Hochzeit ist kein Geburtstag (nicht einmal ein runder), sondern ein (hoffentlich) einmalig im Leben stattfindendes Event der beiden sich Trauenden. Da darf es schon einmal etwas mehr sein. Natürlich hängt die Höhe (neben dem allgemeinen Lebensstandard, dürfte Kanye West doch sicher mehr springen lassen, als ein Bielefelder Hartz IV-Empfänger) von der Nähe zum Brautpaar ab. Bei 20 Euro pro Person liegt wohl schon grob das Minimum bei Hochzeiten von Bekannten. Bei Freunden wird es entsprechend mehr, versteht sich (ich denke, bis 50€ pro Person sollte in unserer Altersklasse um die 30 in Ordnung gehen).
Natürlich steckt man das Geld nicht einfach so zu, ein bisschen mehr Stil sollte es schon sein. Hoch im Kurs ist natürlich Selbstgebasteltes. Meine Patentante erstellt zu sämtlichen Anlässen kreative Geldgeschenk-Verpackungen und weiß so mit Einfallsreichtum, vor allem aber der investierten Zeit zu punkten. Wer Kreativität und Stil weniger im eigenen Handwerk, sondern vielmehr in der Auswahl von Ideen und Dingen auslebt, kann sich natürlich auch online bedienen. Dabei empfehle ich personalisierte Geschenke, die das Geld verpacken und aufwerten. Wie wäre es zum Beispiel mit einer „Mr. & Mrs.“-Runde Sektgläser mit Gravur, in denen das Geld steckt?
2. Zur Hochzeit beitragen
Okay, okay – dieser tolle Tipp ist natürlich in den seltensten Fällen wirklich umsetzbar, aber manchmal passt es eben perfekt, und man kann seinen Freunden Arbeit und Sorgen abnehmen und braucht sich selbst keine Gedanken bzgl. eines Geschenkes machen. Einfach seine Arbeitskraft bzw. sein Talent für eine der vielen Dinge einbringen, die so eine Hochzeit mit sich bringt. Ich habe zum Beispiel für die Vermählung meines früheren WG-Mitbewohners und Diesen-Blog-Mitbegründers Piotr die Einladungskarten und Co. designt (nein, nicht das folgende Motiv…).
Wenn ihr zum Beispiel Fotograf seid, könntet ihr beim Festhalten wichtiger Momente helfen (aber natürlich nebenbei genug Zeit für Spaß haben können!), Sänger können wie Kolumnistin Emma Longard in der Kirche der auf der Feier danach singen, Blumenverkäufe den Brautstrauß in den Ring werfen, oder, oder, oder. Einfach mal mit dem Brautpaar zusammen setzen, vielleicht findet sich was. Für „Untalentierte“ kann man auch für Programm sorgen. Zum Beispiel finde ich eine (gute!) Fotobox immer klasse. Ein paar skurrile Requisiten und ein Ansporn für alle, Erinnerungen für den Abend zu schaffen, der vor allem für das Brautpaar viel zu schnell vorüberzieht.
3. Persönliches
Oh man, auch hier bin ich total schwammig, weil „Persönliches“ natürlich für jeden etwas anderes bedeutet (sorry!). Bei Hochzeiten ist es wie bei allen anderen Geschenk-Gelegenheiten: Herz übertrumpft Kosten. Also lieber ordentlich Gedanken machen, Liebe und Arbeit in etwas stecken, das Bezug zum Beschenkten hat, als das Sonderangebot im Nanu-Nana abzugreifen, weil der kitschige Spruch ja irgendwas mit Hochzeit zu tun hat (wie passend!). Denkt darüber nach, welche Berührungspunkte ihr mit dem Brautpaar habt, welche besonderen Momente ihr geteilt und welche Kleinigkeiten vielleicht nur ihr über Braut und/oder Bräutigam wisst. Hobbys, Vergangenheit, Träume – alles geht. Und irgendwo versteckt sich die ideale Idee, die direkt mit einem „Ach was, wie geil!“ bei der Reaktion zurückzahlt. Sollten die Beschenkten natürlich auf kitschige Sonderaktions-Dinge stehen, seid ihr fein raus…
Auch hier kann man sich übrigens super einbringen. Haben die beiden Kinder, kann man zum Beispiel einen „Babysitten für einen freien Abend zu zweit“-Gutschein verschenken. Und ja, es geht persönlicher, ich weiß, wollte nur mal was Konkretes einbringen (zur Abwechslung)…
4. Fotocollagen
Das geht im Grunde genommen auch in Richtung „Persönliches“, nur eben bildlich. Eine Freundin von mir hatte zum 30. ihres Freundes eine tolle Bildwand voller Fotos gemacht, auf denen er und seine Freunde drauf sind. Aber nicht mit irgendeinem neumodischen Foto-Album-Service, sondern in purer Handarbeit. Die ausgedruckten Fotos wurden beschnitten und aneinander, aufeinander und nebeneinander geklebt, bis eine wilde Suchwüste voller „Den kenne ich!“, „Wer ist denn das?“ und „Wie sieht die denn aus?!“ entsteht.
Sprecht euch am besten mit weiteren geladenen Gästen ab, ruft die Eltern des Brautpaares an und sammelt Fotos wie die Wilden. Je älter, desto besser. Und schon ergibt sich ein visueller Beziehungsstatus der beiden von „Begegnung“ bis „Hochzeit“, auf das sie hoffentlich bis an ihr Lebensende freudig schauen können. Und zur Silberhochzeit folgt das Update…
5. Ein neues Namensschild
Aus 2 mach 1. Diesen Slogan einer Hochzeit kann man rein papierlich meist vor allem am Namen festmachen. Entsprechend selten denken Newlyweeds jedoch daran, den Namen an der Klingel zu ändern, geschweige denn, ein neues Namensschild zuzulegen (so man vorher überhaupt eines hatte…). Eine schöne Sache ist da doch die (stilvolle!) Gravur des neuen Familiennamens. Bitte nicht zu ausgefallen und in die Beschenkten hineinversetzen, was Geschmack und Größe und so angeht, sonst bringt das wenig bis nichts.
Profi-Tipp: Vorher solltet ihr natürlich hundertprozentig wissen, um welchen neuen Namen es sich handelt. Unser Geschenk an Freunde konnte leider bislang keine Verwendung finden, da sich eine Seite dann doch kurzfristig noch für den Doppelnamen entschieden hat. Shit happens.
Eigentlich alles egal…
Ja, wirklich viele konkrete Ein-Klick-Bestellmöglichkeiten habe ich nicht geliefert, ich weiß. Aber genau darum soll es ja auch gar nicht gehen. Und am Ende ist das Geschenk egal – denn bei Hochzeiten gilt tatsächlich, dass die Anwesenheit das größte Geschenk ist. Und klar, ganz mit leeren Händen sollte man dann auch nicht dastehen, aber das kriegt ihr schon hin!
Mit freundlicher Unterstützung von Personello | Bilder: (1) Wijdan Mq, (2) Personello, (3) Artsy Vibes, (4) Markus Spiske, (5) Gravur-Shop.at.
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