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Interview mit dem People-Fotografen

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Über zwei Jahre ist es mittlerweile her, dass ich euch die Arbeiten von Fotograf Sacha Leyendecker vorgestellt hatte. Immer wieder finde ich es interessant, wie sich der Stil von kreativen Personen im Laufe der Zeit wandelt oder festigt. Damals war Sache „gerade mal“ drei Jahre aktiv – mittlerweile sind es fünf.

Im Interview erzählt mir der Nahe-Kölner, worauf es ihm bei seinen Models ankommt, welcher verpassten Fotografie-Chance er heute nachtrauert und woher er seine Inspiration zieht. Auf meine obligatorische Abschlussfrage hat er zudem die perfekte Antwort parat!

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Maik: Mit der People-Fotografie hast du erst 2011 begonnen – hast du dir damals vorstellen können, dass es so gut läuft, wie es aktuell den Anschein macht?

Sacha Leyendecker: Keineswegs. Als ich 2011 mit der Fotografie begonnen habe, sahen meine Pläne in diesem Bereich ganz anders aus. Ursprünglich wollte ich die Fotografie als beständigen Nebenberuf etablieren. Im klassischen Privatkunden- oder auch Small-Business-Segment. Dass es heute im Bereich des Coachings so gut läuft, hätte ich mir einerseits nicht träumen lassen. Andererseits ist es wohl die logische Konsequenz, wenn man in einem Bereich hart und beständig arbeitet, in den man mit Herzblut dabei ist.

Wie kam es damals zur Entscheidung, diesen Schritt zu gehen?

Wie erwähnt, war meine ursprüngliche Idee, die Fotografie als zweites Standbein zu etablieren. Damals kündigten sich in meinem Beruf unsichere Zeiten an und ich dachte mir, eine zusätzliche Einnahmequelle könnte nicht schaden.

Richtig in Fahrt kam das Fotografiegeschäft dann, als ich Ende 2013 angefangen habe Workshops zu organisieren. Hier hatte ich meine Passion gefunden und innerhalb eines Jahres entschied ich mich, diesen Weg zu 100% zu gehen. Ich verkaufte mein damaliges Geschäft und kümmerte mich fortan nur noch um die Fotografie.

Gab es einen Punkt, an dem du dir gedacht hast „Jetzt habe ich es geschafft!“ und wusstest, dass du den Weg weiter gehen kannst?

Ich finde es gefährlich so zu denken. Denn wer mit sich und seiner Arbeit zufrieden ist, entwickelt sich nicht weiter und macht Rückschritte. Ich glaube es liegt noch sehr viel vor mir, was es zu schaffen gilt und das spornt mich an weiterzumachen. Deshalb gehe ich diesen Weg weiter.

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Du warst zuletzt zum Beispiel in Russland unterwegs. Wie sehr können derartige Tapetenwechsel und ganz andere Kulturen deine Arbeit inspirieren?

Tapetenwechsel sind einfach großartig. Die Zusammenarbeit mit Fotografen und Models anderer Länder und Kulturen ist sehr inspirierend. Sie bringt neuen Input, man erweitert seine Sichtweisen und beginnt neue Arbeitsweisen auszuprobieren.

Meinen fotografischen Horizont habe ich immer schon erweitert. Angefangen bei der Kooperation und Austausch mit lokalen Fotografen, über regionale und nationale Kollegen bis hin zu internationalen Kollaborationen. Mit steigenden Ansprüchen werden auch die Entfernungen immer größer. Da das Reisen meine zweite große Leidenschaft ist, passt dies perfekt zu meiner Fotografie.

Der Anteil an „nicht jugendfreien Inhalten“ (wie 500px und Co. es gerne betiteln) ist durchaus hoch in deinem Portfolio. Was reizt dich an der (Teil-)Akt-Fotografie besonders?

Der weibliche Akt bietet von selbst schon genügend Reize und gilt nicht umsonst als die Königsdisziplin in der Fotografie. Leider wird das Thema nicht häufig königlich umgesetzt und hier lag dann der zusätzliche Reiz für mich. Ich möchte mit meiner Fotografie sinnliche, erotische Bilder produzieren, auf die auch jedes Model stolz ist und sie gerne zeigt.

Letztendlich war es auch eine geschäftliche Entscheidung, das Thema Aktfotografie in meine Coachings und Workshops zu integrieren. In diesem Bereich gab es damals wie heute nahezu keine hochwertigen Angebote und daher war mir sehr schnell klar, dass ich mich in diesem Segment mit stilvollen Workshops gut positionieren kann.

Hast du ein Lieblingsmotiv und wenn ja, warum gerade dieses?

Wer mein Portfolio kennt, weiß dass ich gerne schöne Frauen fotografiere.

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Auf welche Attribute achtest du bei der Auswahl deiner Models?

Das sind mehrere in folgender Reihenfolge: Ausdruck – Augen & Lippen – Körperform – Größe.

Im Gegensatz zum Agenturgeschäft steht bei mir die Größe ganz hinten an und hat fast keinerlei Bedeutung. Das Wichtigste hingegen ist der Ausdruck und indirekt damit verbunden auch die Form von Augen und Lippen. Wirklich großartige Bilder entstehen bei mir nur, wenn das Model mit ihrem Ausdruck und Emotionen spielen kann. Wenn sie dann noch eine schlanke aber dennoch weibliche Figur hat ist das der Jackpot.

Bis auf vereinzelte Reihen gibt es nahezu ausschließlich Frauen vor deiner Linse zu sehen…

Wie schon bei der vorherigen Frage kurz erwähnt, mag ich einfach gerne mit schönen Frauen arbeiten. Es inspiriert mich und meine Arbeitsweise hat sich über die Jahre dahingehend eingespielt.

Dennoch verneine ich die Zusammenarbeit mit männlichen Models nicht gänzlich. Es gibt nur wesentlich weniger Männer, die mich inspirieren. Außerdem fällt es mir nicht unbedingt leicht, meine Fotografie auf männliche Models zu optimieren.

Welche Rolle spielen Social Media-Kanäle in deinem Arbeitsalltag?

Ohne Social-Media würde es mein Business heute in der Form nicht geben. Nur durch Facebook, Instagram, 500px & Co. war es mir möglich, ein Geschäft dieser Art aufzubauen. Auch heute nutze ich diese Kanäle weiterhin zum Netzwerken und um mich und meine Arbeiten zu präsentieren. Allerdings habe ich dank Newsletter und persönlichen Kontakt zu meinen Teilnehmern inzwischen ein direkteres und schnelleres Verhältnis aufbauen können. Jeder, der in meinem Geschäftsfeld arbeitet, sollte die Vorteile von Social Media nutzen, aber sich nicht zu sehr darauf verlassen.

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Auch wenn du hauptsächlich in geplanten Settings arbeitest – gab es mal einen Moment, in dem du dich geärgert hast, keine Kamera dabei zu haben oder nicht schnell genug an sie gelangt zu sein?

Ich kann mich an ein gemeinsames Shooting-Event mit ein paar Fotografen und Models erinnern. Am Anreise-Abend saßen wir gemütlich zusammen, unterhielten uns und tranken ein paar Bier bzw. Wein. Gegen 01:00 nachts kamen meine Frau, ein weiter Fotograf und ein Model auf die Idee ein paar trashige Fotos zu machen. Ich hielt das angesichts der Lichtverhältnisse und der Tatsache, dass am nächsten Tag ein langer Shootingtag anstand, für eine blöde Idee und ging zu Bett. Das war, wie sich im Nachhinein herausstellte, ein Fehler, denn die Drei haben wirklich cooles Zeugs fotografiert. Mit zwei, drei Stunden weniger Schlaf hätte ich auch ein starkes Set im Kasten gehabt.

Dein Equipment?

Eine Vollformat-Kamera und diverse Festbrennweiten.

Eine Wunschkulisse, vor/in der du mal shooten möchtest?

Ach. da gibt es so einige. Aktuell reizt mich allerdings Santorini sehr. Ich hoffe, dass ich über kurz oder lang eine Shootingreise dorthin machen kann.

Immer meine letzte Frage: Was machst du, wenn dir langweilig ist?

Scherzkeks. Langeweile? Was ist das? Wenn ich aber mal wieder kreativen Input brauche, gehe ich gerne auf LangweileDich.net. ;)

Danke für das Interview.

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Wer Interesse an weiteren Bildern oder auch den Workshops von Sacha hat, schaut am besten mal bei Facebook oder Instagram vorbei.

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