Es gibt sie immer wieder, diese Momente, in denen Leute Kunst sehen und denken (oder wahlweise auch laut aussprechen), dass sie das auch könnten. Das mag vielleicht sogar stimmen, aber sie haben es eben nicht gemacht. Manch simpel erscheinende Umsetzungen sind richtig umgesetzt und angebracht ein Statement. Aber wieso gibt es komplett weiß erscheinende Gemälde, die nicht nur in Museen hängen, sondern für mehrere Millionen gehandelt werden? Nun ja, beim Blick auf das Artikelbild hier oben wird ja schon mal klar, dass es gar keine komplett weißen Bilder sind. Da gibt es halt viele Abstufungen und Details, die dazu führen, dass Werke eine bestimmte Ausstrahlung besitzen. Und am Ende liegt Kunst im Auge der betrachtenden Person. Oder auch der sammelnden – da kann der Künstler:innenname selbst schon für einen gewissen Wert sorgen.

„So-called ‚white paintings‘ are in museums all across the world and Robert Ryman’s all-white painting ‚Bridge‘ sold for a record $20.6 million at a Christie’s auction in 2015. How are these seemingly plain white paintings considered art and why is it that not anyone can pick up a tube of white paint and make one?“

via: kottke

Nächste Woche jährt sich zum achten Mal mein 2011er Beitrag zur Kunst von Daniel Arsham. Wer demnächst in Amsterdam ist, kann die Arbeiten des New Yorkers aus der Nähe betrachten, sind einige seiner Arbeiten aus den letzten zehn Jahren im „MOCO Museum“ (bis 30. September 2019) sowie in der „Galerie Ron Mandos“ (bis 16. März 2019) ausgestellt. Wer es nicht dorthin schafft, kann sich derweil ja dieses Update mit ein paar neuen Bildmotiven Arshams zu Gemüte führen, das allerlei originelle Kunst-Installationen und Skulpturen bereithält, die gerne mal aus Wand und/oder Decke heraus zu brechen scheinen.

Weitere Arbeiten von Daniel Arsham finden sich auf seiner Website oder auch auf Instagram.

via: thisiscolossal – Bilder: Sasha Bogojev

PCAHQ lässt uns an einem ganz seltenen Erlebnis teilhaben. „The White Collection“ kann man nicht einfach mal eben so anschauen. Zu kostbar ist die Ansammlung etlicher Porsche-Modelle. Und wäre das nicht bereits toll genug, so viele alte wie neue Sportwagen auf einem Platz zu haben, sind auch noch alle in Weiß gehalten. Nicht gerade meine Lieblingsfarbe, wenn es um Autos und Technik allgemein geht, aber dieser Gesamtanblick hat schon was!

„In the hyperactive/hyper-competitive Porsche world, it can seem like there’s nothing truly new under the sun — no car undiscovered, no collection so obscure as to be unknown, and no collecting theme unexplored. Having said that, walking into one of the largest and most secretive Porsche collections in the world is a surreal enough experience, until the realization that nearly everything in it is white. It may be the closest vision of the ideal Porsche afterlife extant — the cars are white, the building is white, the walls are white, the floors are white, the furniture is white. If you make it past the front door — a feat in itself — you’re given two options: Wear socks, or cover your shoes in protective booties (white, of course). You’ll also have to drop your cell phone in a bucket until you leave; that’s white too, by the way.“

via: twistedsifter

Ich ärgere mich ein wenig. Zwischenzeitlich sah es ganz gut aus, dass ich tatsächlich dieses Jahr bei der OFFF Barcelona 2015 dabei sein könnte. Hat sich dann aber leider doch terminlich irgendwie zerschlagen. Aber auch vom Rechner daheim gibt es einiges an Kreativität und Inspiration einzusaugen. Denn dass die jährlichen Opening Titles immer wieder sehenswert sind, wissen wir nicht erst seit letztem Jahr.

Für 2015 hat sich Atelier eine besondere Geschichte erdacht, die in Prosa vorgetragen, vorgetanzt und vor allem stilistisch einwandfrei in tollen Bildern inszeniert wird. Ein Mann in einem weißen Zimmer, der immer und immer wieder aufwacht.

„Strophe
A man’s existence.
This is how routine affects us; absorbs us from the inside until we get consumed by it and get comfortable with repetitive patterns and accept changes along the way.“

/// via: designcollector

Schon kurios, was das Austauschen einer einzigen Farbe (oder Nicht-Farbe) ausmachen kann. Statt dem beinahe traditionellen Ausblenden in Schwarz gibt es in der Filmgeschichte auch etliche Beispiele, wo zu Weiß geblendet wird. Das gibt der Szene aber oftmals eine komplett andere Bedeutung. Sei es das gen Himmel steigen, eine Rückblende, eine Vision oder einfach nur ein Zeichen der Reinheit.

Jacob T. Swinney hat 31 Beispiele der Vergangenheit zusammen geschnitten und demonstriert, in welchen Situationen diese Übergangs-Form zum Einsatz gekommen ist.

„When a film ends with the more traditional fade to black, there tends to be a sense of closure. On the other hand, ending with the much less common fade to white seems to create a sense of ambiguity. When not used at the end of a film, fades to white are often used to express disorientation and euphoria, among many other similar sensations.“

Films used (in order of appearance):
The Fountain
Looper
Seeking a Friend for the End of the World
Black Swan
Thelma and Louise
Before the Devil Knows You’re Dead
We Need to Talk About Kevin
Brideshead Revisited
Eternal Sunshine of the Spotless Mind
The Man Who Wasn’t There
Vantage Point
Flight
Requiem for a Dream
The Tree of Life
The Hunger Games
Solaris (1972)
Sunshine (2007)
Prometheus
Vanilla Sky
Desperado
Eraserhead
Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring
Lord of the Rings: Return of the King
The Machinist
All is Lost
Layer Cake
The Sixth Sense
Cube
Born on the Fourth of July
Total Recall
Titanic

/// via: Marco, der sein Biopic in Grün ausblenden würde.

Tolles Projekt von Andrew Miller: Bei Brand Spirit nimmt er sich jeden Tag einen Alltagsgegenstand vor und übermalt ihn komplett mit weißer Farbe. Vollkommen „entbrandet“ entstehen Motive, die sowohl Kunstobjekt als auch Ratespiel in einem darstellen. Hättet ihr zum Beispiel gewusst, dass das hier oben ein m&m ist? Na also.

Nebenbei ist der New Yorker Design-Spezialist „on a perpetual quest for the perfect burger“. Den übermalt er dann hoffentlich nicht.

„Each object may be purchased for less than $10, something I own, something another person gives me, or something I find.“

Sehr schöne und in die Weihnachtszeit passende Bilder des rumänischen Fotografen Caras Ionut. Seit 24 Jahren ist Ionut auf der See unterwegs, seit 7 Jahren ist die Kamera sein stetiger Begleiter. Mittels Langzeitbelichtungen und digitaler Nachbearbeitung hier und da, schafft ihr ungemein stimmige Motive mit besonderen Farbgebungen.

(via)

Fotograf Max de Esteban verblüfft uns mit seinen vermeintlichen X-Ray-Fotografien aus der Reihe Proposition One: Only The Ephemeral, die eigentlich „nur“ weiß angemalte Gegenstände sind. In mühevoller Kleinstarbeit schraubt der Spanier elektronische Geräte auseinander, pinselt die Einzelteile weiß an und packt alles wieder zusammen. Die Zwischenschritte hält er fotografisch fest, legt die Einzelphasen übereinander und lässt so eine Art Röntgeneffekt entstehen.

„Esteban’s overall photographic practice explores socio-political concepts within visual structures of serialization and repetition. The exhibition features his most recent body of photographs, Proposition One: Only The Ephemeral.

With this new work, he turns his camera toward recent cutting-edge technology—utilized in the creation and communication of art—that is now considered obsolete.“

Erinnert ein wenig an das Cover zu Jay-Z’s Blueprint III.

(via: Jeriko)

(via)