Aufmerksamkeit ist ein hohes Gut. Davon können Exhibitionist*innen heutzutage ein Lied singen. Dann würden vielleicht auch mehr Leute hinschauen… So zumindest wird das Leiden des modernen Freiziehenden im Kurzfilm „Exhibition“ (den man am besten nicht englisch ausspricht, um Verwirrungen zu vermeiden…) von Sylvia Borges skizziert.

via: denkfabrikblog

Zwischen April 2016 und Juli 2017 hat die in Berlin lebende Fotografin Sophia Vogel 70 Leute für ihr Projekt „With And Without“ abgelichtet. Jeweils zwei Mal in einer ganz normalen Alltagssituation – bekleidet und nackt. Dabei geht es ihr gerade nicht darum, ihre Arbeiten sexuell aufzuladen, ganz im Gegenteil:

„In dieser Arbeit porträtierte ich Personen in zwei Aufnahmen, einmal bekleidet, einmal unbekleidet in alltäglichen Situationen und deren natürlicher Umgebung. Um Sexualisierung entgegen zu wirken und den Fokus auf der Nacktheit als solches zu belassen, werden die Intimbereiche auf allen Bildern durch natürliche Bewegungen oder Gegenstände größtenteils verdeckt. […] Das Projekt und jedes einzelne Bild soll die Gesellschaft zum Nachdenken anregen, über sich selbst, den eigenen Körper, über Akzeptanz. Für die Vielfältigkeit und gegen Schönheitsideale (der Werbung) und all die Neiddebatten um Äußerliches. Ich plädiere in dieser Arbeit für Selbstliebe und das Annehmen des eigenen Körpers, ebenso der Akzeptanz anderer mit ihren Eigenheiten. „

Ich finde die Reihe vor allem deshalb interessant, weil wir einen körperlichen Querschnitt durch die Gesellschaft und vor allem ganz besondere, da total unbesondere, Körperhaltungen zu sehen bekommen. Da sitzt der Geschäftsmann am Schreibtisch oder die Musikliebhaberin am Plattenspieler – stets reizt einen der Vergleich der beiden an sich perspektivisch gleich inszenierten Motive. „Finde die fehlenden Klamotten“, quasi. Und nebenbei kann man gut erkennen, was Kleidung doch für die Wahrnehmung eines Menschen ausmachen kann. Oder, was die Entwicklung einer Nacktheits-Blick-Brille für Einblicke ermöglichen würde…

Dass einige Bildmotive nicht 1:1 identisch zum jeweils passenden Vergleichsbild sind, liegt nach Aussagen von Vogel selbst an der bewussten Entscheidung dagegen:

„Ich arbeite bei den Bildern mit minimal Verschiebungen der Position oder der Bildkomposition um es nicht zu didaktisch zu halten.“

Aus den besten Bildern hat Vogel letztes Jahr einen Bildband erstellt, dessen Druck per Crowdfunding finanziert wurde. Ein paar Exemplare davon sind noch käuflich zu erwerben. Mehr zum Projekt gibt es unter WithAndWithout.de, weitere Bilder von Sophia Vogel auf ihrer Website zu sehen.

via: klonblog

Früher habe ich von meinen Eltern öfters diese Adventskalender mit Rubbel-Losen drin erhalten. Hat dann am Ende des Jahres fünf bis zehn Euro gebracht und jeden Tag etwas Spannung. Letzteres gibt es auch bei dieser originellen Variante vom „Alternativ-Künstler“ der Anstößigkeiten, Mr. Bingo. Den hatte ich ja schon mit seinem tollen Schimpfkartenversand und den Grußkarten für Idioten hier. Jetzt ein 24-faches Geschenk an sich selbst. Denn so viele Personen(gruppen) gibt es, die nur güldene Metallfolie an haben. Jeden Tag wird ein bisschen davon mitsamt der hervorkommenden Intimität der Illustrierten freigelegt.

„Fuck chocolate.
A group of naked people slowly revealing themselves over the duration of a month is so much better (IMO). Treat yourself in December by removing a different humans clothes each day. Each person is numbered (1-24) and their clothes are printed with a rub removable opaque gold ink (or in layman’s terms – that stuff you get on scratch cards).“

Scheinbar kann man das gute Stück nicht mehr kaufen (ist ja eh schon der Zweite…), aber hier gibt es theoretisch alle Informationen dazu – und weitere kreative Erzeugnisse von Mr. Bingo.

via: designcollector

Eine interessante Konzeptreihe von Fotograf Dylan Hamm aus Vancouver. „Naked Faces“ zeigt uns jeweils zwei Portraits pro Person. Eines angezogen und eines nackt. Dabei sehen wir aber stets nur das Gesicht und dürfen uns mal auf die Suche nach „Finde den Fehler“ begeben und mal auf den ersten Blick deutliche Unterschiede in der Mimik wahrnehmen. Wirkt allerdings so, als seien die Personen im ersten Bild nun auch nicht komplett angezogen, fände den größeren Kontrast noch interessanter. Aber eine originelle Idee!

„The purpose of this was to demonstrate the differing facial expressions between clothed and not, to physically capture evidence of the impact that something as simple as being naked can have on subtle facial expressions.“

Weitere Bilder zu diesem und weiteren Projekten von Hamm gibt es auf dessen Website oder auch bei Instagram zu sehen.

/// via: booooooom

Sea Of Hull nennt sich dieses Aktionskunstwerk von Spencer Tunick, der ein blaues Menschenmeer durch die britische Stadt Hull geschwemmt hat. 3.200 Menschen hat der US-Fotograf dazu gebracht, sich auszuziehen, in Blau-, Türkis- oder Lila-Tönen anmalen zu lassen und dann auf den Asphalt zu legen. Seine beeindruckende Überzeugungskraft wird nur durch die Strahlkraft der daraus resultierenden Bildmotive übertroffen. Ein gutes Argument für die nächste Schlumpfparade.

Wie „safe“ das für euer „work“ ist, hängt vom Kunstverständnis eurer Kollegen und Chefs ab. Das ein oder andere Geschlechtsteil gibt es schon zu sehen, wenn man genau hinschaut. Aber wer macht das schon?!

Weitere Arbeiten Tunicks gibt es auf dessen Website zu sehen.

/// via: designcollector

100 nackte Menschen, drei Tage Shooting und über 2.000 Einzelbilder resultieren in diesem Spot:

via: fubiz

Die griechische Fotografin und Künstlerin Anastasia Mastrakouli hat ein Alphabet aus Nackten entworfen. Oder genauer gesagt einen Font, bei dem jeder Buchstabe aus einer nackten Person hinter einer milchig-verschwommenen Wand besteht. Sollte ab jetzt auf jedem Rechner vorinstalliert sein.

„In this series the goal is to highlight the dialectical relationship between anatomy and visual arts. Each image displays the way in which the body turns into one illustrative and choreographic communication channel of a message. The body is cut off from its physical nature and is perceived as an imprint. The body shape becomes a letter through a deliberately abstract and other-worldly aesthetic.“

via: designcollector

Beste Denglisch, das macht eine gute Überschrift schon einmal aus. Noch besser ist da beinahe nur dieses Bild. Das ist nicht etwa ein gecrashetes Auto (Ha, schon wieder Denglisch!), nein, das sind Menschen. Angemalte Menschen. Siebzehn um genau zu sein. Die australische Künstlerin Emma Hack hat diese zusammen getrommelt, einzeln ausgezogen, angepinselt und aufeinander gestapelt. Sehr beeindruckende Konzeption, wobei vor allem das Auftreiben von siebzehn Leuten bemerkenswert ist, die das mitmachen.

Der multikanal-Künstler Julián Cánovas-Yañez hat mit diesem Selbstportrait eine Reihe seiner kreativen Eigenschaften verbinden können. Er ist nämlich zeitgleich Regisseur, Skulpteur, Maler, Fotograf und Schriftsteller.

Zusammen mit Alejandro Maestre hat er diese Idee entwickelt: Er deckt sich nach und nach mit Farbe ein, durch die er erst wirklich sichtbar wird. Quasi auch mal fotografisch-halbnackter Content für die Damen unter euch. Schöne Idee, gute Durchführung und eine GIF-Animation am Ende. Und so wird er in malender Funktion selbst zur Skulptur und wirkt in Bildern und einem animierten Film mit. Nur das mit dem Schreiben haben sie nicht mehr integriert bekommen.

Das hier ist, sagen wir mal, Jane. Jane hat nicht wirklich viele Perspektiven, fast alle in ihrer Umgebung sagen ihr, sie hätte lediglich das Zeug zum Nacktmodell oder Pinup. Sie sei einfach in eine schlechte Situation reingerutscht und ihre allgemeine Haltung ließe nichts anderes zu. So schnell wird man von der Gesellschaft abgestempelt…

Doch nicht mit David Jablow! Der Künstler fand ein 60er-Jahre Notizbuch, das genau obiges Bild immer und immer wieder vorwies. Stets mit dem Aufruf, das Bild zuende zu malen. Und Jablow kam dem Wunsch in Do It Yourself Doodler auf sehr kreative Art und Weise nach. So wurde doch noch was aus Jane…

Und das Beste? Das Buch kann man mittlerweile sogar bei ihm kaufen (6,95$) um sich auch selbst einmal daran zu versuchen, aus Jane einen richtigen Star zu machen, der was im Leben erreicht hat.

Sehr skurrile Bilder bietet uns der neuseeländische Fotograf John Crawford. in seiner Reihe Aerial Nudes zeigt er uns scheinbar langweilige Szenerien aus der Vogelperspektive, stets gewürzt mit einer nackten Person, die auf, in, oder neben dem eigentlichen Motiv liegt. Wie das in Neuseeland nunmal so ist…

“Auckland based John Crawford is one of New Zealand’s best known photographers. His portfolio of commissioned and uncommissioned works is diverse in subject matter and mood, yet unmistakable in its use of light and its natural, simple style. John says his aim is to capture images that have a high degree of interest and contrast, don’t look too technical, and are easy to look at and enjoy.”

Sehr gute Bilder der aus Moskau stammenden Fotografin Tatiana Mikhina. Die Russin hat einige meist mehr als weniger nackte Models vor der Linse und hier und da sogar eine Katze. Kitties & Titties quasi, dem Internet sein Treibstoff. Hier jedenfall einige der besten Aufnahmen und die, die am ehesten SFW bzw. künstlerisch wertvoll sind. Wobei, das sind sie natürlich alle.

Manche Traditionen sollten nicht gebrochen werden: Über 4.000 Leute sind am Sonntag, den 8. Januar ohne Hose Bahn gefahren. Der 11. alljährige No Pants Subway Ride fand diesmal in sagenhaften 59 Städten und 27 Ländern statt. Eine der großartigen Initiierungen von ImprovEverywhere.

Hut ab an die, die da bei der Winterskälte den Arsch für abgefroren haben. Und ja, eigentlich ist es jedes Jahr das Gleiche und doch ist es immer wieder schön, Bewegtbilder davon zu sehen.

Hier noch ein paar Einblicke in den No Pants Subway Ride in Hamburg:

(via)

Maler und Fotograf Allan Teger zeigt uns in seiner Reihe Bodyscapes schöne Aufnahmen schöner Miniaturfiguren auf schönen Körpern. Letztere funktioniert er um und lässt Körperteile als Landschaftselemente dastehen.

Die Bilder reihen sich in weitere Miniatur-Figur-Fotoreihen ein, wie Disparity von Christopher Boffoli oder UK-Artist Slinkachu.

(via)

Das Naked Girls Tea Set stammt aus dem Kopf von der Illustratorin Esther Horchner aus den Niederlanden udn dürfte jeden Briten um den kleinen ausgestreckten Finger wickeln. Gibt es hier auch zu kaufen.

(via)

Eigentlich müsste man(n) Peter Freitag hassen. Er nimmt sich Nacktaufnahmen von Amateuren aus dem Internet vor und nimmt ihnen die gesamte Nacktheit, indem er im wahrsten Sinne des Wortes Kreise über ihre Körper zieht, die in Farbe und Struktur der Umgebung angepasst worden sind. Doch obwohl er uns mit seinen Collagen nackte Haut klaut, sehen die Bilder irgendwas zwischen besonders und gut aus. Daher danke! Und die Nackten waren hoffentlich bestimmt eh hässlich…

(via)

„It’s the story of a man tormented by his apartment furniture. Kind of like a naked Ethan Allen shoving his bait & tackle in your face all day long when all you really want is a hot girl in cute panties. Oh, and there’s a bear.“

(via)

Das Künstlerensemble gelitin hat in der Tomio Koyama Gallery in Tokyo dieses abstruse Kunstwerk geschaffen. Der Klunk Garden ist so eine Art Zen-Garten mit nackten Menschenteilen. Die Reste der Menschen hocken doch tatsächlich unter der Gartenfläche. WTF?

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