Wir leben in einer Zeit, in der „Smart Home“ für immer mehr Leute Realität wird. Die Technolisierung der eigenen vier Wände wird fortschreitend fortentwickelt. Das hatte man sich (ansatzweise) bereits vor einem Dreivierteljahrhundert so vorgestellt, wie man an dieser Promo zum „Westinghouse All Electric Home“ sehen kann, die historycomestolife bei YouTube hochgeladen hat.

Quelle: „Kraftfuttermischwerk“

Jazz Emu hat uns bereits besungen, dass man Smartphones mit Kartoffeln bedienen kann, oder auch vom kontaktlosen Bezahlen. Jetzt geht es aber deutlich weiter zurück in die Geschichte – bis zur Erfindung des Geldes. Wie gewohnt sind Text und Video enorm kurzweilig sowie der Sound sehr jazzy. Hit it!

„Der Schrei“ dürfte eines der bekannteste Gemälde der Kunstgeschichte sein. Aber wusstet ihr, dass Edvard Munch mit diesem Titel nicht etwa die Person auf dem Bild meint, die mit offenem Mund zum Betrachtenden blickt? Nein, die weltbekannte Figur reagiert lediglich selbst auf einen Schrei, wie Noah Charney und in der von Martina Meštrović bebilderten TED-ED-Lesson erklärt.

An undulating sky melds into the landscape, two silhouettes move along a balustraded walkway, and a ghostly figure’s features extend in agony. Since Norwegian artist Edvard Munch created „The Scream“ in 1893, it’s become one of the world’s most famous artworks. But why has its cry traveled so far and endured so long? Noah Charney shares the inspiration behind the dramatic and haunting masterpiece.

Quelle: „Neatorama“

Zum großartigen Musikvideo, das Jamiroquai zu ihrem ebenso tollen Hit „Virtual Insanity“ veröffentlicht haben, hatte ich Ende 2022 bereits ein Video hier im Blog. Einzelne Passagen dürften sich auch in dem folgenden Video Essay von David Hartley wiederfinden. Dabei wird das Video allerdings nur zweitrangig thematisiert, hauptsächlich geht es um die Geschichte des Songs selbst. Der war nämlich eigentlich gar nicht auf dem Album vorgesehen und ist eher zur Zufalls-Single geworden.

Virtual Insanity is perhaps Jamiroquai’s best known song, but the story behind it and the insight into it’s origin is more interesting than it seems.

Restaurierte Videoaufnahmen, die mittels moderner Technik eingefärbt sowie in Auflösung und Framerate hochgestuft worden sind, hatte ich bereits einige hier im Blog. Das von Lost in Time aufbereitete Material stammt zum einen aus dem 19. Jahrhundert, zum anderen handelt es sich um Aufnahmen der Brüder Lumière. Die Fotografen waren damals um die ganze Welt gereist, um Bewegtbilder einzufangen. Statt wie sonst oftmals üblich erhalten wir so nicht „nur“ einen historischen Einblick in das Leben an einem bestimmten Ort, sondern gleich einen Rundumblick, der einen Großteil der Welt des Jahres 1896 zeigt.

I have worked on this video for a very long time, and I am happy to present you upscaled footage from around the world in 1896!

Übrigens auch aus dem Jahr 1896 stammen diese Aufnahmen der Berliner Friedrichstraße.

Quelle: „Kraftfuttermischwerk“

Seit vier Jahrzehnten ist der Hip Hop in Deutschland zugegen. Über den Rap hatte ich bereits eine Dokureihe hier im Blog, jetzt widmen wir uns der Tanz-Aspekte der Kulturbewegung. Oder besser gesagt, der NDR widmet sich dieser. „Breaking Germany“ heißt die Kurzdokumentation, die uns zeigt, wie die dynamische Tanzsportart hierzulande angefangen hat.

In diesem Jahr wird Breaking – in Deutschland auch oft als Breakdance bezeichnet – erstmals Teil der Wettbewerbe bei Olympischen Spielen sein. Neue Aufmerksamkeit, gut 40 Jahre, nachdem der damals neue Tanz in den USA für Furore sorgt und kurz darauf auch Deutschland erobert.

Quelle: „Kraftfuttermischwerk“

Die Menschheit hat bereits so einige Weltreisen hinter sich. Heutzutage tummeln sich besonders viele in Tokio, New York City oder Neu-Delhi. Aber wie war das vor ein paar hunderten oder gar tausenden Jahren? Ollie Bye zeigt uns mit dieser Visualisierung, welche Städte jeweils pro Jahr die meisten Einwohner:innen hatten – von 3.000 Jahre vor Christus bis 2021.

Notes on data:

1) Pre-modern estimates are highly uncertain
2) Figures are based on urban area, not official city limits or metro area
3) My own estimation was used to keep data consistent and reasonable.
4) Cities that only appear briefly are not shown Historical coastlines are omitted
5) Cities in the ranking panel are given their modern (not historical) country affiliation. These are denoted by their three-letter ISO 3166-1 alpha-3 code

Quelle: „kottke“

Buchstaben haben ihre ganz bestimmten Optiken, die alle, die sie nutzen, seit Kindestagen kennen. Aber wer hat die heute gängigen Formen festgesetzt und wovon stammen sie ab? Olly Richards erklärt es uns in diesem Alphabet-Durchlauf. Unter anderem weiß ich jetzt, dass das „O“ die Pupille des Auges repräsentiert. Wieder was gelernt!

🪓👁️🐍 Axes and eyeballs and snakes. Oh my! Here are 26 stories about the alphabet your teacher never told you. Share in the comments which ones you already knew!

Quelle: „Neatorama“

Ich mag solche historischen Vergleichsvideos sehr, die aufzeigen, wie sehr sich das Stadtbild im Laufe der Jahrzehnte verändert hat und welche Elemente mitunter gleich geblieben sind. Jetzt war ich leider selbst noch nicht in Tokio (steht definitiv auf meiner To-Do-Liste!), aber die Vergleichsaufnahmen, die kamepo veröffentlicht hat, vermitteln auch so ganz gut, was sich getan hat.

Quelle: „Was is hier eigentlich los?“

Herzlich willkommen im erlesenen Kreis der „Frühe Auftritte damals unbekannter Superstars von heute“, liebe Guns N‘ Roses. Nach Rage Against The Machine, Green Day, Eminem, den Beastie Boys oder auch den Red Hot Chili Peppers geht es nun auch für Axel Rose, Slash und Konsorten einige Jahrzehnte zurück. Genauer gesagt in das Jahr 1985 sowie eine Bar in Los Angeles, wo die Band live aufgetreten ist. Würde das heute (oder vor allem vor ~20 Jahren) passieren, wäre der Club gerappelt voll mit kreischenden Fans – damals scheint die unbekannte Liveband eher weniger Leute interessiert zu haben.

Show of Guns N‘ Roses before its jump to the fame, the show corresponds to the year 1985 in where the band is presented in a night club before an audience not very interested.

Quelle: „Kraftfuttermischwerkkraftfuttermischwerk“

Heutzutage ist der Nullmeridian und damit die Einteilung in Längengrade und Zeitzonen fest mit Greenwich verbunden. Die Festsetzung auf diese Positionierung erfolgte jedoch am 13. Oktober 1884 und zuvor gab es einige alternative Sichtweisen. So haben sich zum Beispiel die Franzosen früher gedacht, das Zentrum der Welt darzustellen, so dass der Meridian doch bitte genau durch Paris zu verlaufen habe. The Tim Traveller nimmt uns mit auf eine lehrreiche Geschichtsviertelstunde und erzählt uns alles zum Meridian von Paris (ich habe zum Beispiel gelernt, dass der Meter so lang ist wie er lang ist, weil das (ziemlich) exakt ein Millionstel von der Distanz zwischen Pol und Äquator ist).

If you’ve ever been to the Louvre, you may have stumbled across a small disc bearing the word „Arago“ and the letters „N“ and „S“ – or in other words, the exact location of the old Paris Meridian. But what’s the story there? How close did Paris ever get to becoming THE meridian? And why did we end up with Greenwich instead? I decided to investigate…

Quelle: „Laughing Squid“

Uns allen ist bewusst, dass das allgegenwärtig genutzte Herz-Symbol (❤️) nicht wirklich zu 100% die Form eines echten menschlichen Herzes besitzt. Aber wieso ist das so und weshalb kam es zu dieser gestalterischen Entscheidung? John Green von den vlogbrothers hat sich diese Frage gestellt und eine weitreichende Recherche betrieben, um Erklärungsansätze aufzutreiben.

In which John falls down a rabbit hole trying to figure out why ❤️ does’t look like the thing it is supposed to be, and what that means for love.

KK Apple bietet uns mit „The Launch“ einen herrlichen fiktiven Blick hinter die Kulissen der Präsentation von Windows 95. Dabei bekommen wir die intensiven Minuten vor dem Launch zu sehen, in dem alle Business-Nerds von Frauen gespielt werden. Ich liebe das Konzept!

When a ruthless tech ubernerd is faced with pushback right before a big launch, he must find a way to hype up the team — and himself — before going onstage.

Quelle: vimeo staffpicks

Wenn wir mal ehrlich sind, leben wir in einer ziemlich bescheuerten Zeit mit bescheuerten Möglichkeiten. Dass man sich mehr oder weniger alles aus der Welt nach Hause liefern lassen kann, ist cool und verrückt zugleich. Vor allem, wenn Leute sich die Pizza aus der Nachbarstraße liefern lassen, damit sie nicht nochmal raus oder die Treppen gehen müssen. Faulheit galore, absolut. Aber auch ganz angenehm und praktisch. Zu meiner Studienzeit hatte ich noch gesagt, dass ich jemandem 5 Euro geben würde, wenn er mir was von Burger King holt – jetzt geht das ganz easy mittels Knopfdruck. Aber wie fing dieser Essenlieferungs-Wahn an?

Weird History Food hat versucht, die Ursprünge dieser Dienstleistung zu finden. Nicht wenig überraschend handelte es sich um klassische Botengänge, die Reiche von ihren Bediensteten verlangten. Dass daraus mal eine eigene Industrie werden würde, hat damals wohl niemand gedacht gehabt.

We all know he feeling of craving our favorite mal, and not wanting to get off the couch. Maybe its raining outside? A blizzard? A full blown pandemic that kept everyone in their homes? Whatever the reason, the market of ordering by app, and ‚food delivery‘ in general, has had a storied past!

Quelle: „Miss Cellania“

Ach, was war die DVD doch für ein heißer Scheiß damals! Und wie altbacken fühlt sich das Format heutzutage an. retro VHS trailers zeigt uns mit diesem Video einer alten VHS-Promo, wie das bahnbrechende Datenspeicherungsformat im Jahr 2000 beworben wurde. Bombast pur! Aber gut, irgendwie muss man ja auch auf dem niedrigauflösenden VHS-Format vortäuschen, dass alles schärfer und atemberaubender ist…

Promo for This is DVD (2000) captured from the Final Destination (2000) VHS tape. This tape is labeled N5060V and released in (2000).

Quelle: „ZWENTNER“

Wir können uns hier in Deutschland glücklich darüber schätzen, so gut wie keine Erdbebenerlebnisse durchstehen zu müssen. Wenn ich da gerade diesen Jahreswechsel wieder nach Japan blicke oder an die Leute in Neuseeland oder auch die US-Westküste denke – da gehört es zum normalen Leben, das hin und wieder die Erde wackelt. Dabei kann es auch mal deutlich verheerender sein, als „nur“ ein leichtes Wackeln, entstammen nicht zuletzt auch Tsunamis aus Erdplatten-Kollisionen.

PacificTWC hat 120 Jahre an Erdbebengeschichte in einer Weltkarte vereint, in der die einzelnen Epizentren sowie die Tsunami-Wellenstärken visualisiert werden. Dass Zentraleuropa da eher eine Randrolle spielt, lässt sich auch ganz gut anhand der (Pazifik-orientierten) Weltkartenzentrierung erkennen.

This animation shows every recorded earthquake in sequence as they occurred from January 1, 1901, through December 31, 2020, at a rate of 1 year per second. The earthquake hypocenters first appear as flashes then remain as colored circles before shrinking with time so as not to obscure subsequent earthquakes. The size of each circle represents the earthquake’s magnitude while the color represents its depth within the earth. This animation also highlights significant tsunamis generated by some of these earthquakes.

Quelle: „The Awesomer“

Ja, es gibt diese Hochsommertage, die ja nun auch nicht seltener werden, in denen man sich des Öfteren wünscht, mehr Mitmenschen hätten von der Erfindung des Deodorants erfahren. Aber sonst? Braucht man unbedingt Deos? Muss man sich damit automatisch nach jedem Duschgang einsprühen? Haben wir vielleicht gar verlernt, den natürlichen Geruch von Menschen in der Nase zu tragen? Oder ist die moderne Deodisierung schlicht eine Weiterentwicklung der Menschheit, die sich „besser riechen“ kann? Simplicissimus hat sich dem Thema angenommen und erklärt uns, was mit der westlichen „Deo-Lüge“ auf sich hat. Ich rieche Geldmacherei!

Brauchen wir Deos eigentlich? Hinter der milliardenschweren Industrie steckt eine dunkle Wahrheit.

Quelle: „Monstropolis“

Seinen Stellenwert als absoluter Videospielklassiker weiß „Tetris“ immer wieder aufs Neue zu unterstreichen. Wer hätte gedacht, dass es Jahrzehnte nach Release noch immer zu spannenden Entwicklungen kommen würde? Und, dass die Jugend von Heute Interesse an dem „Boomer-Titel“ findet. So hat der gerade erst 13-jährige Willis aka Blue Scuti kürzlich einen absolut historischen Moment der Gaming-Szene hingelegt. Als erster Mensch überhaupt hat er in den 34 Jahren, die die NES-Version von „Tetris“ auf dem Buckel hat, das Spiel „durchgespielt“. Nicht wirklich zu einem vorgesehenen Ende, hatte das Entwicklungsteam damals nie gedacht, dass jemand auch nur annähernd so weit käme. Aber erstmals wurde ein sogenannter „Killscreen“ durch Menschenhand erspielt, der das Spiel zum Stoppen gebracht hat.

aGameScout schildert uns die Geschehnisse in diesem kurzweiligen Edutainment-Video, in dem man nebenbei noch einiges über die Programmierung von „Tetris“ erfährt:

The first ever „True“ Killscreen was just reached in NES Tetris. Can this record ever be broken?

Quelle: „ZWENTNER“

Zapatou aka Luc Bergeron hat hier eigentlich nur einige Memes- und YouTube-Klassiker zu den Klängen einer orchestralen Version zu Radioheads „Creep“ (gespielt vom Baltic House Orchestra) geschnitten, aber hey – in alten Zeiten und Erinnerungen schwelgen ist ja gerade so das Jahresausklangs-Dings, wieso nicht gleich etwas weiter ausholen?! Dabei sind durchaus auch einige moderne Videos darunter zu finden. Und wer nun meint, früher sei alles besser gewesen: Nein, die Videoauflösung war zum Beispiel deutlich schlechter…

Quelle: „Was is hier eigentlich los?“

Am Wochenende war ich Berlin und habe die „Sammlung Boros“ (oder auch: „Boros Collection“) gesehen. Unweit des Friedrichstadt-Palasts ergibt sich einem eine einzigartige Mischung aus historischer Architektur und moderner Kunstkultur. Das Kunstsammlungs-Paar Karen und Christian Boros haben „einfach mal“ einen Weltkriegsbunker zum Privatmuseum gemacht, wobei so gar nichts daran wirklich einfach gewesen zu sein scheint. Im Gegenteil: Man sei „blauäugig genug“ gewesen, das ambitionierte Unterfangen anzugehen. Die Museums-Führung hat mir sehr gefallen, weshalb ich sie euch mit diesem kleinen Vorstellungsbeitrag gerne ans Herz legen möchte.

Oben im Bild zu sehen ist übrigens das Stück „Rona’s Revenge“ (2020) der schwedischen Künstlerin Anna Uddenberg. Ein Kunstwerk, das zwar nicht unbedingt visuell-ästhetisch daher kommt, aber die darin verarbeitete Gesellschaftskritik derart prägnant übermittelt, dass die Skulptur emotionale Reaktionen bei den Betrachtenden auslöst.

Geschichte des Berliner Kunstbunkers

Mein persönlicher Star der Führung war keines der ausgestellten Kunstwerke, sondern der Ausstellungbau. Bunker sollte es eigentlich gar nicht geben müssen und natürlich gibt es schöner designte Architektur als etliche Tonnen Beton, die auf möglichst klobige Art und Weise in eine Kastenform gegossen worden sind. Aber die Geschichte und vor allem Wandlung des Gebäudes ist unheimlich interessant.

Im Jahr 1943 wurde der Reichsbahnbunker Friedrichstraße im Auftrag der Nazis von Zwangsarbeitenden in Rekordtempo erbaut – und doch ließ man sich es nicht nehmen, inmitten des Krieges sicher zu stellen, dass etliche dekorative Elemente in den als fortbestehender Prunkbau angedachten Bau gesteckt werden. Glücklicherweise verlor man den Krieg, so dass der Bunker zu DDR-Zeiten als Lager diente – unter anderem für Südfrüchte aus Kuba. Dass da heimlich Bananen durch in die Rückseite geschlagene Löcher (heute die einzigen Punkte mit Handyempfang im Bau!) geschmuggelt wurden, war der Bevölkerung klar, die das Objekt kurzerhand als „Bananenbunker“ bezeichnete.

Anfang der Neunziger wurde der Club besetzt und zum Techno-Club (Name: „Bunker“). Das auch durch die fehlende Lüftungsanlage feuchtfröhliche Spektakel hatte nach einigen Razzias ein Ende. Nachdem zwischenzeitlich ein japanisches Bauunternehmen das Gebäude vom Bund erwarb, jedoch schnell feststellen musste, dass ein Umbau in ein funktionierendes Bürogebäude nahezu unmöglich war, hat der Wuppertaler Kunstsammler Christian Boros zugeschlagen. Von 2003 bis 2007 wurde das Gebäude umgebaut. So treffen die größtenteils historisch belassenen alten Betonwände und Treppenhäuser auf moderne Elemente wie Glastüren. Alleine diese Kombination hat schon was!

Cyprien Gaillard, Lesser Koa Moorhen, 2013

Das Gebäude selbst steht auch unter Denkmalschutz, weshalb vieles belassen werden muss. Allerdings hat man sich eines kleinen Tricks bedient. Das Ehepaar hat ein Penthouse auf den Bunker gesetzt, in dem es selbst lebt. Dadurch ist das Gebäude zum Privatgebäude geworden und alle überirdischen Stockwerke unter dem Penthouse gelten deutscher Bürokratielogik folgend nun als Kellergeschosse. Was für eine irre Taktik! Für denkmalgeschützte Keller gelten nicht ganz so strenge Richtlinien, so dass genug Freiheit gegeben war, um das Objekt zum Museum umzubauen. Eine Besichtigung in diesem Privatobjekt ist so allerdings ausschließlich als Führung möglich.

Die Boros Collection

Alle vier bis fünf Jahre wird die Ausstellung erneuert. Dabei stellt der jeweils zu sehende Ausschnitt aus der deutlich größeren Kunstsammlung jeweils dar, welche Stücke die Boros in den vergangenen Jahren erworben haben. Entsprechend gibt es größtenteils moderne Stücke zu sehen, die in der Regel maximal fünf Jahre vor Ausstellungs-Eröffnung ihre Erstausstellung hatten. Aktuell und noch bis ins Jahr 2026 hinein kann man die vierte Auswahl der Boros Collection anschauen, in der unter anderem Werke von Julius von Bismarck, Louis Fratino, Anne Imhof, Ximena Garrido-Lecca oder Jean-Marie Appriou zu sehen gibt.

Mir gefällt, wie abwechslungsreich die zu sehenden Arbeiten sind, sowohl inhaltlich, als auch in der Darstellungsform. Neben Gemälden und Statuen gibt es auch dynamische Installationen oder die Überbleibsel von Kunst-Performances zu sehen. Hier kann dann die zumindest bei unserer Gruppe sehr kompetent und unterhaltsam gestaltete Führung punkten, denn leider gibt es weder Videos von den zugrundeliegenden Performances zu sehen, noch sind alle dynamischen Installationen stets aktiviert, da dem Zerfall der Material vorgebeugt werden soll. Letzteres ist verständlich, aber auch etwas schade. Genau wie die Tatsache, dass Fotografien verboten sind, aber das ist dann vielleicht so ein „What happens in the bunker, stays in the bunker“-Ding, wie es auch das Berghain gelebt hatte.

Bunny Rogers

Insgesamt bekommt man aber einen sehr positiven Eindruck davon, mit welcher Passion das Boros-Ehepaar nicht nur Kunst sammelt und so auch viele lokale Künstler:innen Berlins unterstützt, sondern diese Kunst auch mit der Welt teilen und präsentieren möchte. Den Werken wird Raum gelassen, statt möglichst viel an wenige Wände zu klatschen. Interessant fand ich in diesem Zuge, dass die Kunstschaffenden selbst vor jeder neuen Kollektion aussuchen dürfen, in welchem Raum und in welcher Art ihre Stücke gezeigt werden sollen.

Die 2017 bis 2021 zugängliche dritte Ausstellung wurde von 220.000 Menschen in 16.000 Führungen besucht. Wenn ihr selbst Lust bekommen habt, die „Sammlung Boros“ zu besuchen, so könnt ihr eine Führung online buchen. Mehrmals täglich gibt es sowohl englische als auch deutsche Führungen. Ein Ticket kostet 18 Euro, ermäßigt („für Studierende, Arbeitssuchende und Inhaber_innen eines Schwerbehindertenausweises und deren Begleitung“) zehn Euro, Kinder bis sechs Jahren können gratis rein.

Arbeiten alter Ausstellungen der Boros Collection gibt es als Bildsammelbände zu kaufen oder im Online-Archiv zu sehen.

Foto: Boros Collection, Berlin © NOSHE

Am 27. April 1964 lief diese MAZ mit dem Titel „Verhaltensweise deutscher Autofahrer“ im Rahmen der Sendung Report München im Bayerischen Rundfunk. Wer hätte gedacht, dass rund sechzig Jahre später noch immer die meisten dieser sarkastisch formulierten Regeln gelten würden…?

Quelle: „Monstropolis“

Theo W. Scott liefert mit den „Cuties“ eine etwas lose und doch erbarmungslos realitätsnahe Zusammenfassung der bisherigen Menschheitsgeschichte. Die war nämlich größtenteils gar nicht so cute, wie uns der Titel weismachen möchte…

„A hand-drawn sequential telling of human history in all its horror and glory, culminating in our next evolutionary leap. Cuties explores the elusive beauty in how we as a species continue forward in spite of our proclivity for destruction.“

Quelle: „Short of the Week“

Vor wenigen Tage hatte ich die TV-Vorstellung der Pizza im Jahr 1957 hier im Blog, jetzt geht es nicht nur weiter zurück, sondern wird auch relevanter. Zumindest, was die Erklärungs-Notwendigkeit anbelangt. Pizza kennt heutzutage jede:r auf der Welt, aber ein Telefon mit Wählscheibe?! Sowas haben viele junge Leute noch nie gesehen, was jetzt keine schlechte Sache ist, denn sind wir Ü30iger mal ehrlich: Das war verdammt nervig, damit wählen zu müssen! Vor allem, wenn man sich verwählt hat… Wie genau die damals wegweisende Wähl-Technologie funktioniert hat, erklärt dieser informative (und ausführliche!) TV-Bericht aus dem Jahr 1940. Gut aufpassen, liebe Gen Z! Ich alter Boomer gehe derweil meine körperlichen und (dank der Wählscheiben-Nutzung auch vorhandenen) seelischen Gebrechen pflegen…

„A 1940 educational short by Bell Telephone to show customers that were recieving new dial phones how to use the new device, and why they were getting these new sets.“

Quelle: „Nag on the Lake“

Pizza ist die beste Speise überhaupt, das wissen wir alle. Aber unsereins ist zum einen damit aufgewachsen und vor allem örtlich deutlich näher am Ursprungsland des runden Käse-Teig-Glückes Italien als zum Beispiel Kanada. Dort wurde die Pizza (bzw. der „Pizza Pie“) in den 50er Jahren bekannter gemacht – zum Beispiel durch TV-Segmente wie das folgende, das 1957 beim Sender CBC ausgestrahlt worden war.

Den gesamten alten Archiv-Clip gibt es am Ende des Beitrages zu sehen, hier zunächst der mit Ausschnitten daraus aufbereitete neue Clip, der die mittlerweile 90 Jahre alte Kathy Brady mit ihrer Tochter im Interview zum viral gegangenen Video zeigt.

„Ninety-year-old Kathy Brady says she’s pleasantly surprised that a cooking segment filmed in 1957 for a TV pilot — in which she tells viewers all about a ‚popular Italian dish‘ known as ‚pizza pie‘ — has found a new audience.“

Quelle: „Kraftfuttermischwerk“

Die Leute von kurzgesagt schaffen es immer wieder, selbst komplexeste Sachverhalte auf einfach verständliche Art und Weise zu erklären. Doch die komplette Geschichte unserer Erde?! Das sind einfach mal viereinhalb Milliarden(!) Jahre… Auf jedes Detail kann man da schlecht eingehen, aber sie sind die Herausforderung angegangen und haben die grobe Entwicklung in eine Stunde Video gepackt. Das bedeutet, dass jede Sekunde in etwa einer Million Jahre entspricht, so dass man beim Auftauchen der Menschen sehr aufmerksam sein muss, denn so viel haben wir in der Erdgeschichte bislang nicht mitgewirkt…

„Earth is 4.5 billion years old – which is approximately the same amount of time it took us to create this video. We’ve scaled the complete timeline of our Earth’s life into our first animated movie! Every second shows about a million years of the planet’s evolution. Hop on a musical train ride and experience how long a billion years really is. It’s the perfect background for your next party, a great way to take a break from studying, or a fascinating companion while you’re on the go … and our celebration of 10 years of kurzgesagt.“

Quelle: „b3ta“

Alfred Hitchcock hat die Kinogeschichte revolutioniert. Nicht nur mit seinen Filmen selbst, sondern auch indirekt das Kinoerlebnis selbst. Denn – wie mir bis gerade neu war – sah dieses bis Mitte des abgelaufenen Jahrhunderts noch deutlich anders aus als heutzutage. Bis in die 40er/50er Jahre war es üblich, dass Kinofilme in einer Art Endlosschleife in einem Kinosaal liefen. So konnten Zuschauende einfach zu einer beliebigen Zeit dazu stoßen, um die aktuelle Vorführung zuende zu schauen und danach den Beginn der nächsten – bis man am Punkt angelangt ist, den man bereits kannte.

Filme wurden komplexer, Kinos und Filmverleihe fanden dieses Verhalten nicht mehr so toll und man hat sich langsam aber sicher von dieser Eigenart der Film-Konsumierung verabschiedet. Einen konkreten Effekt hatte die Veröffentlichung von Hitchcocks Kultfilm „Psycho“ im Jahr 1960. Die Kinos der Kette DeMille and Baronet haben vorab bereits eindringlich darüber informiert, dass eine Regelung gilt, die keinen nachträglichen Zutritt zum Kinosaal zulässt, wenn der Film erst einmal läuft. Bei 109 Minuten Spieldauer mussten sich die Leute also hinsichtlich der zweistündig stattfindenden Aufführungszeiten arrangieren. So hat Hitchcock aber letztlich sicherstellen können, dass sich sein Werk mit all den Schockmomenten und Twists auch so effektvoll entfalten könne, wie er es konzipiert hatte. Und die Zuschauer:innen hatten auch mehr davon. Die Entwicklung führte immer mehr zu dieser Vorführungstechnik, die mit der Zeit als „Fill and Spill“ bekannt wurde.

Im folgenden Video der Academy wird nochmals ausführlicher auf den Kinostart von „Psycho“ und die damit verbundenen Besonderheiten eingegangen.

„Alfred Hitchcock and Paramount present a guide to their revolutionary release of ‚Psycho‘ in this extended ‚press book on film‘ from the Academy Film Archive.“

Quelle: „kottke“ | Bild: PARAMOUNT PICTURES/PHOTOFEST

Es gibt ein Postermotiv mit Shakespear-Beleidigungen (Partnerlink), Mental Floss ist noch ein Stück über die Arbeiten des Autoren und Dichters hinaus gegangen, um einige richtige alte Beschimpfungen auszugraben, die seltsam anmuten aber gleichsam die Möglichkeit offenbaren, galant wirkend sowie mitunter subtil die Gegenseite schlecht aussehen zu lassen. Mit Stil, quasi! Alles kommt halt irgendwann wieder…

„Why call someone a jerk when you can call them a shabaroon? Why use rascal when you can use rapscallion? In today’s episode, we’re breaking out our favorite old-timey insults that we should definitely start using again.“

Schade nur, dass das Video auf Englisch ist. Wie wäre es mit ein paar deutschen Äquivalenten? Flitzpiepe, Taugenichts oder Tölpel zum Beispiel?! Oder Furzklemmer?! Großartiges Wort, das so etwas wie „ein Geizhals größter und kleinlichster Art“ bedeutet haben soll.

Quelle: „The Awesomer“

CaptainJZH hat Szenen aus Film und Fernsehen aneinandergereiht, in denen wir die finalen Szenen des Unterganges der Titanic zu sehen bekommen. Von einer Nachstellung im Jahr 1912, in dem das Unglück geschah, bis hin zu einer Umsetzung genau 100 Jahre später.

„Films excluded: In Nacht Und Eis, as there is no on-screen final plunge, Atlantic (1929) as the final plunge was cut and replaced by pitch black, and Raise the Titanic, as it was a deleted scene with only bits and pieces available from the TV show „Voyagers“ which also reused footage from the 1953 film.“

Quelle: „Neatorama“

Etwa 2.900 Bilder hat Waref Abu Quba geschossen und im Zuge von rund zwei Jahren zum Video „TAKRAR | تكرار“ zusammengelegt. In der Stopmotion-Arbeit bekommen wir vier Minuten lang etliche Handwerks-Erzeugnisse geboten, die Muster und Strukturen aus Holz, Keramik und Stein offenbaren und in Istanbul zu finden sind. Kunst mit Kunst, quasi.

„Takrar or Repetition is an experimental film that celebrates the timeless and intricate beauty of ancient craftsmanship. Filmed in Istanbul, the film takes us on a mesmerizing journey into the past, paying homage to Islamic, Ottoman, Greek, and Byzantine art forms.“

Quelle: „COLOSSAL“

Am Lakewood Boulevard in der US-Stadt Downey steht das älteste noch geführte McDonald’s-Restaurant. Das wäre trotz der rund 70 Jahre Aktivität noch verhältnismäßig langweilig, hätte sich nicht eine besondere rechtliche Situation ergeben, die den Eigentümern erlaubt hat, nicht all die Entwicklungen mitziehen zu müssen, die der Franchise-Gigant im Laufe der Jahrzehnte durchgeführt hat. Entsprechend schaut der Fast-Food-Laden noch immer wie in den 50er Jahren aus, was alleine aus Architektur- und Nostalgie-Sicht enorm spannend ist. Mashed nimmt uns im folgenden Video mit auf eine kulinarische Zeitreise.

„McDonald’s is a franchise with a history that extends back more than 80 years. But even the hungriest Mickey D’s aficionados might not know that they can get a glimpse into the past at one of the fast food favorite’s first locations.“

Ich finde krass, dass es überhaupt zu dieser Situation kommen konnte, vor allem für einen derart langen Zeitraum. Immerhin darf man ja den Namen „McDonald’s“ offiziell führen und wird sogar auf der Website des Franchise-Unternehmens aufgeführt (was mittlerweile sicherlich auch aus Image- und letztliche Verkaufszwecken der Fall ist, da das Restaurant so sonderbar und Kult geworden ist). Aber dass das Franchise keine wirkliche Handhabe darüber hat, wie sich das 50er-Restaurant weiterentwickelt muss, wundert mich schon. Versteht mich nicht falsch – ich finde das super! Das Restaurant hat so viel mehr Esprit und Atmosphäre als die austauschbaren 08/15-Locations, die doch alles andere als Atmosphäre und Gemütlichkeit ausstrahlen. Da will man schnell wieder raus, wenn man fertig ist. Und exakt so soll es auch sein, damit die nächsten Gäste futtern und Geld dalassen können. Ich war schon länger nicht mehr bei McDonald’s, aber würde ich an dem Restaurant hier vorbeikommen, würde ich definitiv reingehen!

Quelle: „Miss Cellania“