Eros V liefert mit dem Kurzfilm „Meat Puppet“ ganz und gar sonderbare Unterhaltung. Wer hätte gedacht, dass man noch immer frische Erzählungsansätze mit Handpuppen kreieren kann? Dieser seichte Horror widmet sich einem im Herzen Kind gebliebenen Herren, der eine sonderbare Handpuppe geliefert bekommt und es natürlich nicht sein lassen kann, direkt seine Hand rein zu stecken, was folgenschwere Konsequenzen mit sich bringt…

On the day he promised his girlfriend he’d grow up, an immature student inadvertently traps himself inside a puppet.

Quelle: „Short of the Week“

Jim Henson ist der vermutlich bekannteste Puppenspieler der Welt. Mittlerweile ist die einst analoge Kunst ziemlich digital und vor allem groß geworden. Animatronik ist das Stichwort. Adam Savage hat dem „Jim Henson’s Creature Shop“ einen Besuch abgestattet und sich zeigen lassen, wie große Ganzkörper-Animatronik-Puppen aus der Ferne und vom Inneren heraus gesteuert bzw. bewegt werden. Ein bisschen, als würde Goleo bei „The Masked Singer“ mitmachen…

„While Adam has some experience with full body puppets (Totoro, Revenant Bear), his costumes weren’t made to wear for hours on end, nor did they include heavy animatronics. At Jim Henson’s Creature shop, creative supervisor Peter Brooke takes Adam through the designing and building of Junior Gorg from Fraggle Rock, while performer Morgana Ignis demonstrates how to bring the beloved character to life!“

Quelle: „Laughing Squid“

James Wan, der seit 2004 mit der Referenz des Filmes „SAW“ für frischen Wind im Horror-Genre steht, bietet uns eine neue Geschichte, die eher einer Mischung aus „Chucky – Die Mörderpuppe“ und einer Folge „Black Mirror“ darzustellen scheint. „M3GAN“ erzählt von einer extrem realistisch anmutenden, smarten Sci-Fi-Puppe, die als Spielgefährtin und Beschützerin eines kleinen Mädchens dienen soll. Auch wenn dieser erste Teil des Trailers noch harmlos sein soll, empfinde ich die Darstellung der Puppe als extrem creepy – zu realistisch und doch mit krass künstlich wirkenden Elementen, da wurde das Uncanny Valley mal ganz bewusst angesteuert. Und dann kommt der eigentliche Horror ins Spiel… Hier der Trailer zu „M3GAN“:

„M3GAN is a marvel of artificial intelligence, a life-like doll programmed to be a child’s greatest companion and a parent’s greatest ally. Designed by brilliant toy-company roboticist Gemma (Get Out’s Allison Williams), M3GAN can listen and watch and learn as she becomes friend and teacher, playmate and protector, for the child she is bonded to.“

Im Cast bekommen wir übrigens unter anderem Allison Williams („GIRLS“), Violet McGraw („Spuk in Hill House“), Ronny Chieng („Shang-Chi“) oder auch Arlo Green („Cowboy Bebop“) zu sehen.

Update (15.01.2023): Mittlerweile habe ich einiges Gutes über den Film von einzelnen Leuten auf Twitter gesehen, die aber auch dem Genre und experimentellen Stücken positiv gegenüber eingestellt sind. Auf IMDb residiert „M3GAN“ aktuell mit einem eher durchschnittlichen Bewertungswert von 6,7 Sternen – nicht schlecht für so etwas Spezielles, aber eben auch keine „Sollte man unbedingt gesehen haben!“-Wertung. Muss aber natürlich überhaupt nichts heißen, mich reizt der Film noch immer sehr! Aber Kino werde ich wohl lassen (der Film ist seit 12. Januar 2023 zu sehen), da warte ich lieber auf den Digitalrelease.

Der Film „M3GAN“ wird ab 12. Januar 2023 in den deutschen Kinos zu sehen sein.

„Sad Destiny“ ist das neueste Video von omozoc (zuvor hier im Blog), der mal wieder eindrucksvoll unter Beweis stellt, welch natürlich wirkende Stopmotion-Sequenzen er umzusetzen imstande ist. Wahnsinn, wie flüssig das aussieht!

„This is a stop-motion animation using a figure. 2653 photos are used. There is no video recording part. The photos taken are used as they are, and are not modified with image processing software such as Photoshop or After Effects.“

Barnaby Dixon hat mal wieder eine Neue. Also, eine neue Puppe. Ihr versteht schon… Dieses Mal weiß der Handpuppen-Bastler uns mit einer Zwei-Hand-Puppe zu begeistern, die einen Hund darstellt. Erneut ist nicht nur das eigentliche Puppen-Design sehr durchdacht, er versteht es auch einfach verdammt gut, die Puppe in ihren Bewegungen realistisch wirken zu lassen. Und wie jeder normale Hund auf dieser Welt kann Dixons Handpuppe natürlich auch im Dunkeln leuchten.

via: theawesomer

Handpuppen-Kreations- und -Bewegungs-Spezialist barnabydixon hat mal wieder einen raus gehauen. Oder besser „eine“. Statt einfach „nur“ eine originelle Puppe und ihre Abläufe zu demonstrieren, bietet er einfach mal ein astreines Cover vom noch astreineren Song „Nightcall“ dar, der im astreinen Soundtrack des überaus astreinerestesten Film „DRIVE“ die Hauptrolle gespielt hat (neben diesem unbekannten Schauspieler Ryan Gosling). Mal wieder schafft er es, seine Figur lebendig wirken zu lassen, was für eine Finger-Koordination.

„Happy (nearly) Springtime Folks! So a little behind the scenes info… I’m using my ‚creepy face puppet‘ that I built about 4 months ago. The key concept of this puppet is that my mouth is projected in real-time on the puppets face using a tiny camera and screen. A UV light is also used so that the puppet glows, although here I decided to colour shift the result and may well do the same for future videos using this puppet, just to add some interesting variation. The track was arranged and played back on the ‚OP-Z‘ by Teenage Engineering, however the vocals and vocoder elements are performed live. You may notice that the puppet is in a similar part of the screen whenever the vocoder is heard, shifting his weight slightly between phrases. This is because I’m using my thumb to play the chords :D“

Am besten bei diesem Video gefällt mir aber eigentlich, dass ich mal wieder dran erinnert werde, diesen großartigen Song auf möglichst hoher Lautstärke anzuhören (da freuen sich die Nachbarn). Den fühle ich einfach sowas von! Daher hier nochmal das astreine Original sowie dazu noch die ebenso sehr hörenswerte aber nochmals ruhigere Cover-Version von London Grammar:

Hm, und jetzt fühle ich mich daran erinnert, den Film mal wieder zu schauen. Auch schon wieder viel zu lange her…

via: neatorama

Da schwingt schon eine Menge „Black Mirror“-DNA mit, wenn man den Kurzfilm „The Dollmaker“ von Al Lougher, Matias Caruso und Kollegen anschaut. Mich zumindest hat es vom Setting her direkt an die erste Episode der 2. Staffel „Be Right Back“ erinnert, in der ein „Totenersatz“ geliefert wird, der eine emotionale Abhängigkeit hervorruft. Ähnlich ist es auch hier, nur etwas weniger Sci-Fi, dafür deutlich mystischer und Fantasy-mäßiger.

„This Pet Sematary-inspired creepy tale follows a young couple who fall into desperation and heartbreak after the loss of their five year old son, Tim. Reaching to their last hope and most twisted option, they contact the Dollmaker, a crusty character who specializes in making dolls of deceased loved ones that come to life when touched. But as Stephen King once said, sometimes dead is better!“

via: qwergelesen

Nach Manu folgt mal wieder eine tolle Fingerpuppe von Barnaby Dixon, bei der es mir zu schade wäre, sie nur ausschnitthaft in der nächsten WIN Compilation zu verbauen. Gerade in diesen etwas längeren Vorstellungsvideos baut sich das Gefühl auf, die Figur wäre ein echtes Lebewesen, was vor allem der ungemein gut koordinierten Fingerfertigkeit Barnabys geschuldet ist. Noch hat der kleine illuminierte Racker keinen Namen – ihr könnt euren Vorschlag in den Kommentaren unter dem Video auf YouTube hinterlassen. Vielleicht heißt er dann ja bald „Glowie“ oder „Maik“ oder so.

„Me demonstrating my new puppet :)“

Barnaby und seine kleinen süßen Handpuppen könnt ihr übrigens über Patroen unterstützen.

via: likecool

Manchen bleibt das Lachen im Halse stecken, bei der auf Höflichkeit besinnten Eri ist das Lächeln eingefroren. Nicht etwa Botox ist der Grund, sondern übermäßiger Gebraucht. Der Kurzfilm „The Dolls with Attitude“ von Regisseur Naoya Yamaguchi ist ein interessant inszeniertes Stück Gesellschaftskritik, das auf dystopische Art und Weise demonstriert, was so alles falsch in der heutigen Zeit läuft – und lediglich belächelt wird.

via: LächelnausdemGesichtvertreib

Eine interessante Reihe von Michael John Hunter, der überdimensionale Skulpturen von Puppen und Fliegen erstellt, um diese dann in realer Umgebung mittels Tilt-Shift-Optik wieder „klein“ aussehen zu lassen.

„My latest work, „as i grow, as i lose“ is an ongoing series of images depicting a „lost“ or „dropped“ child’s doll. The project is about the seriousness of play that we experienced as children but then lost as we matured into adults.“

Weitere Arbeiten von Hunter gibt es auf seiner Website oder auch bei Instagram zu sehen. Abschließend noch ein kleines Making of-Video zur Puppenreihe:

via: itsnicethat

Die Bilder von Annelies Hofmeyr erinnern ein wenig an die Fotos von Dina Goldstein. Anstatt die ikonische (und in ihrer Werte-Verkörperung gerne mal kritisch gesehene) Puppe in Real Life nachzustellen, nutzt sie einfach die vom Fabrikband gegebene Flexiblität und Umkleidungsmöglichkeit. „Trophy Wife Barbie“ spielt mit den modernen Zügen junger Frauen, indem sie mit den eher klassisch assoziierten Plastikgliedmaßen dargestellt werden – und das nur selten kindgerecht. Viel lieber geht es deutlich kontrovers zu…

„Trophy Wife Barbie’s main goal is to highlight the limitations of labels and to explore gender issues and the modern female identity. The work is an invitation to consider what might happen if we focus on the things we have in common, rather than fear the things that make us different.“

Viele weitere Motive gibt es unter TrophyWifeBarbie oder auch bei Instagram zu sehen.

via: designtaxi

Ich finde ja weniger krass, dass Scherznase Tom Mabe das wirklich durchgezogen hat, als dass scheinbar so viele darauf reingefallen sind. Zumindest, bis er nicht nur die Anwohner, sondern auch seine starre Spider-Man-Puppe auf den Arm genommen hat…

via: blameitonthevoices

Barnaby Dixon stellt uns seine kleine Fingerpuppe Manu vor. Die schaut auf den ersten Blick gar nicht mal so spektakulär aus, wenn sie dann aber loslegt, funktioniert die Illusion dann doch zwischenzeitlich ganz gut.

/// via: likecool

Toller Film von Jim Archer, der total mein Humorzentrum trifft. Wunderbar ironisch-sarkastischer Aufbau und viel Blödsinn zwischen den eigentlich ungemein schön eingefangenen Aufnahmen. Und eben ein brennendes Puppenhaus. Gibt weniger Unterhaltsames! Und ich weiß zwar nicht so recht, ob das nun eine Pseudo-Doku, ein Kurzfilm oder ein Bewerbungs-Video ist, aber das ist auch ganz egal – Hauptsache, es ist lustig.

„A filmmaker tries to discover himself by making a film… he fails. A parody, of sorts.“

/// via: vimeo

Ein wundervolles Musikvideo, das Regisseur Uri Lotan mit seinem Team für den Track Jane Bordeaux von Ma’agalim gezaubert hat. In einem interaktiven Kasten fristet eine Holzpuppe ein scheinbar wenig zielgerichtetes Leben. Doch die Tristesse wird schlimmer und schlimmer, je mehr sich ihr Umfeld wandelt. Wunderschön animiert, sollte man sich angesehen haben.

„In a forgotten old penny arcade, a wooden doll is stuck in place and time.“

/// via: vimeo

Ein sehr kurioses Musikvideo von Regisseur Ryan Patrick aus Los Angeles für Tesla Boys Track Nothing. Zunächst dachte ich nur an einen teils schön anzuschauenden Freudentanz einer durchaus ansehnlichen jungen Dame mit einer weniger spektakulären Stoffpuppe, doch dann entwickelt sich eine einnehmende Geschichte einer kompletten Liebesbeziehung in Kurzfilmform. Inklusive Hass-erfülltem Ende, schnüff.

/// via: designcollector

Vielleicht habt ihr den Moment auch bereits gehabt. Zu einem eurer Lieblingscharaktere aus Film, Fernsehen oder Popkultur wurde eine Spielzeugpuppe heraus gebracht. ENDLICH, möchte man meinen, wollte man eigentlich schon immer ein ultimatives Crossover zwischen den Disziplin in Form eines Teekränzchens mit Mr. Spock, Chuck Norris, Beyonce und David Beckham machen. Doch dann muss man feststellen, dass das eigentliche Promi-Abbild alles macht, nur nicht den Promi abbilden. Ja, Haut- und Haarfarbe und Geschlecht stimmen grob, aber Ähnlichkeit? Hm…

Noel Cruz hat da was gegen. Der „Repaint Artist“ hat sich in der „Doll Community“ einen Namen gemacht, in dem er Promi-Puppen einen möglichst genauen Promi-Anstrich gibt. Was vorher „ein bisschen wie Sheldon Cooper“ aussah, IST nach seinem Pinselschwung Sheldon Cooper. Nur kleiner und weniger störrisch als das Original.

„My passion for hand painted miniature celebrity figures stems from my love of portraits, which has been my whole artistic arc since childhood.“

Weitere Arbeiten von ihm gibt es auf seiner Website oder auch bei Facebook zu sehen. Und wer nun auch so eine Superduperdetail-Puppe haben will, kann immer mal bei eBay reinschauen, wo er die Ergebnisse vermutlich überteuert an Fanboys und Fanboys los wird. Smart!

/// via: klonblog

Wenn man all die Business-Kasper da draußen sieht, fühlt man sich schon manchmal klein und ungeschickt. All die teuren Anzüge, tollen (mit Süßigkeiten gefüllten!) Aktenkoffer und toternstes Buzzword-Bullshit-Blabla. Das kann schon einmal einschüchtern. Vor allem, wenn man eigentlich nur eine Handpuppe ist. Ohne Finger. Da ist Handschlag schwer…

Mittlerweile schon der dritte Teil der kurzweiligen Puzzle-Shooterreihe Ragdoll Cannon, bei der man kleine Puppen auf Ziele schießen muss, die manchmal verzwickter liegen als zunächst gedacht. (via)