Vor allem den Anfang zur HCK9-Single „At The End Of The World“ finde ich richtig stark, das hat beinahe was von Linkin Park (in Sachen Refrain hätte es noch dynamischer sein dürfen, aber das ist Meckern auf höherem Niveau). Und liegt das nur am Weltende-Thema und den Zöpfen, oder liefert man uns im Video zum Song bewusst ein Greta-Double?

Wieder einmal hat Drumeo zur ganz besonderen Challenge geladen. Profi-Schlagzeugerin Jess Bowen hat den Song „Bulls On Parade“ von Rage Against the Machine noch nie gehört und bekommt zunächst auch nur drei Viertel davon zu hören – die Schlagzeug-Sequenz fehlt. Sie macht sich dann daran, spontan eine eigene Version zu interpretieren und wird am Ende mit dem Original und möglichen Unterschieden konfrontiert. Wie immer sehr interessant anzuschauen und vor allem anzuhören, was die Pros aus diesen „unbekannten“ Songs binnen weniger Minuten machen.

Take a sneak peek into the mind of Jess Bowen – drummer for The Summer Set! Watch as she listens to „Bulls On Parade“ by Rage Against The Machine for the very first time and attempts to play along. What is she listening for? How does she immediately craft an appropriate drum part? Tune in and find out!

Am 7. Juni erscheint mit „LoveCop“ (Partnerlink) das neue Album von Royal Republic. Und auch wenn die Schweden ihrer neuen Single nach zu so ziemlich allem „Ain’t Got Time“ sagen, schenken sie uns mit dem Song immerhin rund zweieinhalb Minuten Zeit zum Tanzen. Das Musikvideo ist eher ein etwas besseres Lyric Video denn eine wirkliche Bewegtbild-Offenbarung, aber vielleicht kann man die Performance ja als Laufband-Training nutzen. Hit it!

Ein gesellschaftliches Statement, das sitzt, hat die UK-Punkband Jools zu bieten. Die Band aus Leicester thematisiert im Song „97%“ das Thema sexueller Belästigung von Frauen. Musikalisch gibt es Sprechgesang und Gitarrenspiel zu hören, die ein bisschen an die IDLES erinnern. Sängerin Katy Price sagt zum Track:

„In dem Song geht es jedoch nicht darum, meine Erfahrung als Einzelfall zu erforschen, sondern darum, die Menschen zu zwingen, sich mit solch alltäglichen Erfahrungen auf eine Art und Weise auseinanderzusetzen, bei der sie nicht wegschauen können“, sagt Price. „Jeder kennt eine Frau, die belästigt oder angegriffen wurde, aber niemand scheint einen Missbraucher zu kennen. Das passt einfach nicht zusammen. Ich möchte, dass sich dieser Song unangenehm anfühlt, weil ich möchte, dass jeder, der ihn hört, erkennt, dass er, nur weil er kein Täter ist, dennoch mit dafür verantwortlich ist, die Kultur und die Erfahrungen aller Frauen zu verändern. Es ist ein Schrei nach Gerechtigkeit in der Welt.“

Karfreitag ist ja eigentlich so ein ruhiger Feiertag, an dem Leute meinen, anderen das Tanzen verbieten zu müssen. Wer sich darüber hinweg in Bewegung setzen möchte, kann ja mal die neue Single von Woodship aufdrehen. Das Trio aus Unna/Düsseldorf liefert mit „Have You Heard Of This?“ ein durchaus tanzbares Stück. Ist im Gesang noch nicht ganz „dreckig“ genug für meinen Geschmack, aber ich mag das Verspielte in den Instrumentals. Das Video wurde übrigens am 29. September 2023 im Düsseldorfer „Der Hof“ aufgezeichnet.

Neues von Maxïmo Park! Die Indie-Rocker aus Newcastler haben mit „Favourite Songs“ einen Track veröffentlicht, der zwar in Sachen Dynamik nicht ganz an alte Kracher heran reicht, aber zumindest deutlich eher dem Rock-Genre zuzuordnen ist, als vieles, das in der doch recht poppigen jüngeren Vergangenheit von ihnen zu hören gewesen ist. Der Song dürfte zwar keiner meiner „Favourite Songs“ schaffen, ist aber durchaus gefällig und macht Lust auf mehr. Leider wurde jedoch noch nicht offiziell bekannt gegeben, dass wir in absehbarer Zeit auch ein neues Album zu hören bekommen. Ich schätze aber, dass es sich hierbei lediglich um Wochen bis zur Ankündigung handeln dürfte. Beim Aufkommen des Songtitels kam mir jedoch direkt der Gedanke, dass es sich dabei um ein Best-of-Album handeln könnte, auf dem „Favourite Songs“ als neuer Track eingegliedert wird.

Frontmann Paul Smith sagt über den Single-Release:

Unser Ziel war es, eine schwungvolle und doch kraftvolle Ode an den Trost der Musik und der Kameradschaft im Angesicht der Vorurteile anderer Menschen zu schaffen.

Im Herbst tourt die Band zudem auch durch Europa. Hoffentlich dann noch mit weiterem neuen Material. Hier die deutschen Termine, weiter unten im Twitter-Post könnt ihr alle finden.

Maxïmo Park LIVE 2024

Dear citizens of the UK & EUROPE, we're excited to reveal we will be playing for you all again this October & November!

Pre-sale for the UK & Ireland leg will be available from 10am GMT on Wednesday March 27th.

Tickets go on general sale this Thursday March 28th at 10am. pic.twitter.com/t0xk3WgvON

— Maximo Park (@maximopark) March 26, 2024

Herzlich willkommen im erlesenen Kreis der „Frühe Auftritte damals unbekannter Superstars von heute“, liebe Guns N‘ Roses. Nach Rage Against The Machine, Green Day, Eminem, den Beastie Boys oder auch den Red Hot Chili Peppers geht es nun auch für Axel Rose, Slash und Konsorten einige Jahrzehnte zurück. Genauer gesagt in das Jahr 1985 sowie eine Bar in Los Angeles, wo die Band live aufgetreten ist. Würde das heute (oder vor allem vor ~20 Jahren) passieren, wäre der Club gerappelt voll mit kreischenden Fans – damals scheint die unbekannte Liveband eher weniger Leute interessiert zu haben.

Show of Guns N‘ Roses before its jump to the fame, the show corresponds to the year 1985 in where the band is presented in a night club before an audience not very interested.

Quelle: „Kraftfuttermischwerkkraftfuttermischwerk“

Wer energetisch ins Wochenende starten und nebenbei laut gegen den Krieg anlaufen möchte, sollte die neue Single von The Pinpricks aufdrehen. Das Duo aus Kiel liefert mit „Tell Me Mother“ einen gelungenen Vorgeschmack auf das am 8. November erscheinende Debütalbum „This Stuff Is Poison“.

Tell Me Mother handelt von Krieg und Unsicherheit. Als der Ukraine Krieg begann hat uns das sehr mitgenommen und beschäftigt uns bis heute, deshalb verarbeiteten wir unsere Gefühle in diesem Song. Tell Me Mother drückt unsere Tiefe Sehnsucht nach Frieden aus. Der Song soll allen Beteiligten Trost spenden und die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krieges.

Ähnlich wie bei seiner Vorband Panic! At The Disco und dem einzig übrig gebliebenen Brendon Urie ist es nun auch Dallon Weekes bei seinem Projekt I Don’t Know How But They Found Me ergangen, der einzig verbliebenes Bandmitglied ist. Im Musikvideo zur neuen Single „Downside“ gibt es passend dazu auch direkt mal den mehrfachen Weekes zu sehen, der gleichzeitig singt und diverse Instrumente spielt. Das ist dann halt die „Downside“, wenn man alles alleine machen muss… Der Song weiß aber vor allem im belebenden Refrain zu gefallen, wie ich finde.

Am 7. November 2023 sind The Hives bei KEXP aufgetreten und mittlerweile wurde das rund halbstündige Live-Set auch bei YouTube hochgeladen. Da die Schweden selbst bei ihren eigenen Konzerten selten deutlich länger als eine Stunde spielen, ist das schon eine gute Länge – und vor allem eine nette Setlist aus alten Klassikern und neuen Tracks. Hit it!

Ich hatte bereits einige weitere sehens- und vor allem hörenswerte KEXP-Konzerte hier im Blog.

Nach (u.a.) „Ich sterbe nicht“ hat nun auch der Track „Eikalt“ vom aktuellen Versus-Goliath-Album „Liebe & Chaos“ (Partnerlink) ein Musikvideo erhalten. Als hätte man sich im Deutschrock-Bereich abgestimmt, reiht es sich beinahe nahtlos in die politisch ausgerichteten Releases dieser Woche neben Revolverheld und Kettcar ein, auch wenn Inhalt und Darbietung deutlich allgemeingültiger und abstrakter gehalten sind. Dennoch wird klar, dass wir in einer Welt und Zeit voller emotional abstumpfender Probleme leben. Musikalisch sagt mir vor allem das Intro des Songs sehr zu.

Die Welt zieht mich runter
Ich tauch nie mehr auf
Möchte schreien
doch die Worte kommen einfach nicht raus

Uh, die ersten 40 Sekunden des neuen Nothing-More-Songs feiere ich schon sehr ab! Der Refrain ist etwas zu sanft für meinen Geschmack, aber gerade die vielen kleinen, verspielten Elemente im Intro sowie der brachiale Einstand danach sowie vor dem letzten Drittel sind schon sehr geil. Und Sänger Jonny Hawkins darf mal wieder einen großen Teil seiner großartigen Range präsentieren. Macht Lust auf ein neues Album (der Track ist nämlich nicht auf „Spirits“ enthalten, auch nicht in der Deluxe-Version).

Ihr Klasse-Song „Exit Signs“ ist in meiner Playlist der besten Songs des Jahres 2023 gelandet, jetzt kommt die Londoner Newcomer-Band LEAP nach Deutschland gesprungen und ich freue mich sehr, die Tour mit LangweileDich.net als offizieller Partner präsentieren zu dürfen! Aber nicht nur das – neben den neun angekündigten Auftritten auf deutschen Bühnen werden die UK-Indierocker im Frühjahr auch nach Österreich sowie in die Schweiz kommen. Der deutschsprachige Raum hat also eigentlich keine Ausreden, um nicht vor Ort zu sein.

LEAP „The Dark Habbits Tour“ Frühjahr 2024

Hier findet ihr alle Termine der Tour, die von Mitte April bis Anfang Mai verläuft (plus einen Festival-Gig im Juni).

LEAP-Tickets kaufen

Eintrittskarten zu den LEAP-Konzerten könnt ihr zum (heutzutage noch echt humanen) Preis von 20-25 Euro das Stück (zzgl. mögliche Vorverkaufsgebühren) erwerben. Das geht direkt online, bei entsprechenden Vorverkaufsstellen oder – je nach Verfügbarkeit – an den Abendkassen der Veranstaltungsorte. Ich werde in Hannover dabei sein und freue mich bereits auf die Show!

Musikalischer Vorgeschmack

Bisher hat die Band erst zwei EPs und einige Singles veröffentlicht, dass das aber bereits für über eine Stunde guter Musik reicht, zeigt diese Aufnahme: Im Rahmen des „Crossroads Festival“ sind LEAP im März 2023 aufgetreten. Den Live-Gig hat der WDR Rockpalast in Gänze onlinegestellt, so dass ihr euch einen Eindruck von den Live-Qualitäten der Band machen könnt. Das Video gibt es unter dem Single-Video zu „Show Me The Way You Love“:

Noch mehr Musik der Band gibt es auf Spotify, Apple Music oder YouTube zu hören, außerdem ist LEAP auch auf Instagram und TikTok aktiv.

Pressebild: Stéfan, The Photographer

Noch exakt ein Monat, dann erscheint mit „TANGK“ (Partnerlink) das neue IDLES-Album. Nach „Dancer“ und „Grace“ schenkt man uns mit „Gift Horse“ die nunmehr dritte Single-Vorauskopplung der Platte, die meiner Meinung nach vor allem mit einem bildgewaltigen und vieldeutigen Musikvideo daher kommt. Unter der Regie von David Helman werden etliche teils mehr teils weniger absurde Szenerien gezeichnet und es zeigt sich, dass Sänger Joe Talbot selbst neben einem muskelbepackten Stier eine gewaltige Ausstrahlung besitzt. Der Song selbst dürfte sich auch in die Kategorie „Grower“ einordnen. Da sind super Ansätze drin, es ist aber deutlich handzahmer und atmosphärischer gehalten als auf dem Voralbum. So richtig ultimativ kickt es mich noch nicht, dafür fehlt mir die ganz große Energie, aber vielleicht ist es auch nur die Ruhe vor dem Sturm?

Look at us go! Music and movement for you and yours. Be bold and ride us like the disco donkeys we are. Or at least watch our video. (Joe Talbot)

IDLES LIVE 2024

Im Zuge des überraschenden Fred-Durst-Features Ende letzten Jahres hatte ich ja bereits 1 und 1 zusammengezählt und die Hoffnung geäußert, dass Hip-Hop-Größe Alligatoah fortan seiner Metal-Liebe nachgeht und ein bisschen härtere Gitarrenkost abliefert. Mit „DAYLIGHT“ erhält dieser Gedanke direkt mal kraftvolle Unterstützung. Denn ja, Alligatoah hat es tatsächlich gewagt, den No-Angels-Track gleichen namens, und somit eine Stellvertretung schlechthin für die Gattung Mainstream-Pop zu covern, aber macht daraus seine ganz eigene Hardrock-Variante, auf die Leo Moracchioli aka Frogleap Studios stolz wäre. Er scheint jetzt einfach das zu machen, auf das er Bock hat – richtig so. Und jetzt alle im Chor growlen: „I WANNA BE DAAAAYYY-LIIIIIGHT!“

Mal wieder hat Drumeo eine schlagzeugspielende Person dazu eingeladen, einen Song zu improvisieren, den sie zuvor nicht kannte. Bei Schlagzeug-Wunderkind stellt sich das Ganze tatsächlich deutlich leichter dar, ist die junge Dame doch erst 2010 geboren und dürfte daher einige Lücken im musikalischen Wissen bezüglich des letzten Jahrtausends besitzen. Zum Beispiel, was Twisted Sister anbelangt. Die Band kennt sie genauso wenig wie den Song “We’re Not Gonna Take It”, den sie vorgesetzt bekommt. Hit it!

Take a sneak peek into Nandi Bushell’s mind! Watch as she listens to Twisted Sister’s ‚We’re Not Gonna Take It‘ for the first time and attempts to play along. What is she listening for? How does she immediately craft an appropriate drum part? Tune in and find out!

Dalton Deschain & the Traveling Show haben sich den System-of-a-Down-Klassiker „Chop Suey“ geschnappt und ihn im Stile der „Modern-Disco-Rock“-Band The B-52s (ihr wisst schon, „Love Shack“ und so…) intoniert. Das funktioniert erschreckend gut.

Quelle: „The Awesomer“

Am 29. März 2024 wird mit „Heaven :x: Hell“ (Partnerlink) das letzte Album von Sum 41 erscheinen. Nach der Auflösungs-Ankündigung gibt die Band uns immerhin noch einige Konzerte sowie neue Musik, damit wir uns alle gebührend verabschieden können. Beim Musikvideo zum neuen Song „Rise Up“ dürfen wir zudem auch bei Gaststar-Kapitän Noodles von The Offspring mitfliegen! Aber auch musikalisch werden uns einige gefällige Passagen geboten. Tische hochklappen, Sitze in eine aufrechte Position bringen und anschnallen, bitte!

Wer in seinem eigenen Musikvideo ein Shirt einer anderen Band trägt, dürfte damit unumwunden einen gewissen musikalischen Einfluss preisgeben. Und wenn da „IDLES“ draufsteht, höre ich erst recht gerne mal rein. Matterhurt liefern mit „Stop And Stare“ einen Song, der vor allem durch sein arhythmisches Spiel sowie die dynamischen Wechsel zwischen härteren und weicheren Elementen auffällt. Der Song ist Teil des am 16. Februar 2024 erscheinenden Albums „A Paucity Of Instinct“.

„In dem Lied geht es um den besten Freund des Sängers, der sich vor mehreren Jahren gegen das Leben entschied. Das Ziel war es mit diesem Lied, die innere Zerrissenheit, die sein Freund damals verspürte, darzustellen. Das Intro des Liedes vermittelt eine fröhliche und optimistische Atmosphäre, die jedoch abrupt in einen metal- und gitarrenlastigen Sound übergeht. Speech-talk-Elemente, gepaart mit einem zunehmend rockigen Beat und Instrumental, prägen das gesamte Lied. Jonathan wechselt zwischen Gesang und gesprochenem Wort hin und her, was die Vielfältigkeit des Songs und sein Genre unterstreicht. Durch diese künstlerische Ausdrucksform spricht er verzweifelt seinen Freund an, und betont dabei, dass anhaltende schlechte Zeiten nicht unabänderlich sind: ‚Suddenly everything becomes all warm (…) / Gone are the days where you had to agonise‘.”

Hach, Chester… Mit moderner KI-Technologie ist es aber tatsächlich möglich, den verstorbenen Sänger einige weitere Zeilen singen zu lassen. Fühlt sich komisch an, ist aber irgendwie auch ganz geil. MrPooby1111 hat ein komplettes KI-Cover des Gotye-und-Kimba-Songs „Somebody That I Used To Know“ im Stile von Linkin Park (im Jahr 2003) erstellt. Und selbst das KI-gemachte Musikvideo dazu ist ziemlich nice geworden!

„What if Linkin Park wrote Somebody That I Used to Know in 2003? The aim of this project is to showcase the power of all currently available AI tools in music production. Every available tool was used to imbue Gotye’s Somebody That I Used to Know, with the iconic sound of early 2000’s Linkin Park.“

Im Oktober hatte ich den ersten Song vom neuen Green-Day-Album lediglich in den „Kleinigkeiten“, das vorhin veröffentlichte „Dilemma“ sagt mir da schon eher zu. Die dazu passende Langspielplatte hört auf den Namen „Saviors“ (Partnerlink) und wird am 19. Januar 2024 zu unser aller Rettung erscheinen.

„Didn’t think we’d leave ya without a new song before the end of the year, did ya? Taking things up a notch with this one 😵😵‍💫“

Und noch ein interessantes Drumeo-Video! Nach „30 Seconds to Mars, The Killers, Slipknot oder auch Metallica geht es dieses Mal um Nirvana. Genauer gesagt um den Song „In Bloom“. Wie sich herausstellt, kannte Ulysses Owens Jr. den Song bis zur Aufnahme noch nicht. Der Jazz-Professor ist eher weniger im Rock-Bereich zugange, auch wenn er definitiv Ahnung von entsprechenden Schlagzeug-Mustern besitzt, wie er eindrucksvoll beim Improvisieren auf einer Drum-losen Tonspur aufzeigt. Immer wieder interessant zu sehen, was Leute spontan drauf haben und wie sie letztlich reagieren, wenn sie das Original zu hören bekommen.

„Take a sneak peek into the mind of Ulysses Owens Jr.! (Small Ensemble Director at Juilliard) Watch as he listens to ‚In Bloom‘ by Nirvana for the very first time and attempts to play along. What is he listening for? How does he immediately craft an appropriate drum part? Tune in and find out! „

Quelle: „Kraftfuttermischwerk“

In den letzten Wochen hat Rapper Alligatoah nebulöse Andeutungen gemacht, dass er seine Karriere beendet. Die Avatare seine Web-Profile wurden auf „Schwarz“ gestellt, das (2013 bereits veröffentlichte) Motiv eines Grabkreuzes mit der Einkerbung „Alligatoah – Gern geschehen 1989-2023“ beim „Trauerfeier Lied“ als Abschlusstrack des letzten Konzertes seiner Tour – viele Fans hatten Angst, dass es nichts Neues mehr vom wortgewandten Musiker zu hören gäbe. Diese Phase der Unsicherheit hat aber glücklicherweise nur einige Tage gedauert, gibt es doch mit „SO RAUS“ nicht nur einen musikalischen Paukenschlag, sondern auch ein Musikvideo, das weitere Aktivität des Künstlers andeutet. Ach ja – und es gibt einfach mal ein Fred-Durst-Feature zu hören!

„alligatoah hat aufgehört! ich bin battleboi (sein langjähriger wegbegleiter). jetztw wo ich seine kanäle übernommmen habe und seinen nachlass verwalte wollte ich ihm eigentlich nur mit hilfe von küünstlicher intelligenz seinen letzten wunsch erfüllen aber dabei habe ich etwas unglaubliches entdeckt:“

Stefan Schwensow aka Battleboi Basti durchgräbt Alligatoahs Hinterlassenschaften und findet am Ende nicht nur die Aufnahmen des Parts vom Limp-Bizkit-Frontmann, sondern auch den „Neues Album“-Ordner auf der Festplatte. Auch aufgrund dieses Songs mit härteren Gitarren-Riffs und dem Feature eines Nu-Metal-Veteranen kommt mir der Gedanke, dass Alligatoah natürlich nicht komplett die Karriere beendet, sondern sich lediglich als Figur neu erfindet. Lukas Strobel hat schon des Öfteren seine Liebe zu härterer Rockmusik kundgetan oder auch eigene Cover-Versionen zu Klassikern des Genres eingesungen. Vielleicht will er jetzt ein ganzes Album im Rap-Rock-Modus veröffentlichen? Ich würde es feiern! Und solange die Wortakrobatik in den Texten sowie die Kreativität in den Videos weiter das gewohnte Niveau halten, dürften auch viele der etablierten Fans des Rap-Alligatoahs diesen Weg mitgehen, da bin ich mir sicher.

Neben dem kleinen aber präsenten Album-Hinweis gibt es übrigens auch direkt die ersten Konzerttermine fürs neue Jahr:

Alligatoah Tour 2024

Hier etwas, um lautstark das Wochenende zu verabschieden und/oder wahlweise auch mit etwas Aufschub morgen für den lautstarken Gruß an die neue Woche. Piqued Jacks lassen sich so gar keine Zeit für lauwarme Intros und legen direkt in der ersten Sekunde im Song „The Gum“ sowie dem passenden Musikvideo los. Mir gefällt vor allem die Dynamik, die der Song in der Strophe entfalten kann. Der Refrain wirkt zunächst noch so, als hätte er die Handbremse leicht angezogen, aber insgesamt schon ein cooler Song! Noch ist leider nicht klar, wann auch das passende Album zu dieser Single erscheinen wird. Zum Song sagt die Band übrigens:

„Ein anderer möglicher Songtitel wäre ‚The Pass‘ gewesen, denn normalerweise haben wir das Gefühl, Teil eines Geschäfts zu sein, in dem nur eine Art Elite exklusiven Zugang zu bestimmten Türen hat, die nur mit einem sogenannten ‚Pass‘ betreten werden können. Nicht einmal diejenigen, die es benötigen, wissen genau, was das ist. Andererseits wissen wir, wer wir sind: zu hart, um gekaut zu werden.“

Oha – acht Monate nach der letzten Single-Auskopplung zum im Januar diesen Jahres veröffentlichten Album „Uncertain Joys“ (Partnerlink) bringen The Subways doch tatsächlich noch ein Musikvideo zum Track „Influencer Killed The Rock Star“ raus. Das war so spät, dass ich zunächst dachte, es handele sich um einen neuen Song, um dann beim Reinhören zu denken „das kommt mir sehr bekannt vor, klingt jetzt alles von denen gleich…?!“, ehe die Erkenntnis kam, dass es ein „alter“ Song ist. Tatsächlich ist der Track aber sehr gut und einer von denen, die mich (in diesem Fall im Refrain) etwas an Danko Jones erinnert haben. Sänger und Gitarrist Billy Lunn hat den Song übrigens geschrieben, nachdem ein Freund von ihm das Musikmachen aufgegeben hatte, um einen YouTube-Kanal zu betreiben und sich daraufhin mehr und mehr von ihm entfernte.

Regisseurin Ciara O’Rourke sagt zum Musikvideo:

„When I first sat and listened to the record, I couldn’t get the beat out of my head more than anything. I felt like I had to do something afterwards. Whether that was tapping my foot, head banging to the chorus or pretending I was teen me moshing at a live gig again. I realised the most important part of the music video had to be reflecting the pace and energy of the song. That, while you were sucked into the performance during the video, afterwards you would want to get away from your computer and start dancing. I think that’s what I love about live music. And I wanted to emulate via a video that energy. How, in one room, we can all get sucked into one moment in time and somehow (supernaturally) we all move and act as one. As far as the concept itself, that came with this being my first music video as a director. I knew that I needed to do something that was comforting, nostalgic and fun. So, naturally, that meant a 90’s, Goosebumps inspired horror concept. It felt on brand for the rock aspect of the track as well as the narrative. Not only that, but being able to work with Blink Vivid as well as a condensed version of my usual team was a dream come true and I couldn’t have done it without their hard work, their imagination and their ability to be playful with their skillset.“

THE SUBWAYS & ASH TOUR 2023

Wie bereits im Beitrag zu „NPC“ geschrieben, halten die bisherigen neuen Songs von den Snuts nicht ganz meine zugegeben hohen Erwartungen. Auch der neue Song „Deep Diving“ fällt eher in die Kategorie „netter Albumsong“ denn „mitreißende Hit-Single“. Aber schlecht ist das nun auch nicht. Vielleicht hätte ein sommerlicherer Releasezeitpunkt geholfen. Was aber besonders (und) kurzweilig geworden ist, ist die Ankündigung zum neuen Album!

„Millenials“ (Partnerlink) wird das dritte Studioalbum von The Snuts heißen und am 23. Februar 2024 erscheinen. Hier das ausgefallene Ankündigungsvideo, weiter unten gibt es das offizielle Musikvideo zur Vorabsingle „Deep Diving“.

„It’s super hard to be transparent as a band online in 2023… or even just a human, and although our sound and the songs will always evolve and change, it’s been mad important to us that we stay true to the reasons we ever wanted to do this shit in the first place. We started writing new music in January and quickly realised that we could do this shit ourselves. There were loads of thoughts and emotions we had probably forgot to write about – or maybe we had become too distracted by the rat race. Either way, fuck it – from this OUR THIRD STUDIO ALBUM ‘MILLENNIALS’ was born, and we fucking loved making it for you. That’s what this one is – no ulterior motive, we wrote this one just for us and you. 10 songs that dip in and out of the simple idea of being alive and trying to find your feet in this crazy world. Whether you’re a millennial, gen Z or whatever – we all go through the same stuff. We think there’s something for everyone in there. Tunes for the OG’s that we owe it all to, and tunes for the troops that have joined us along the way. We really love this record, and we think you might just love it too.“

Nach der Single „Puzzle“ gibt es mit „GLOFS“ den nächsten Vorabtrack aus dem kommenden neuen Album „Riot“ (Partnerlink) der Blackout Problems. Nachdem man zuletzt selbst Feature für Sperling war, hat man dieses Mal selbst ein prominentes Feature ergattern können. Niemand Geringeres als Rou Reynolds, seines Zeichens Frontmann der Band Enter Shikari, singt einen Part. „GLOFS“ steht übrigens für „Glacial Lake Outburst Flood“ und ist von der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 inspiriert worden. Die experimentellen Instrumentals gefallen mir und insgesamt erinnert mich der atmosphärische Klang erfreulich an Mutemath. Hier das frisch veröffentlichte offizielle Musikvideo zum Song, das übrigens erstmals mit geladenen Fans (75 Statist:innen) gedreht wurde (die vom Auftritt Reynolds überrascht wurden):

Zum Feature sagen Blackout-Problems-Sänger Mario Radetzky…

„Anfangs hätte ich nicht daran geglaubt, dass das wirklich klappt. Dann plötzlich, zwei, drei Monate nach der Anfrage, hatte ich eine WhatsApp von Rou Reynolds mit einem Dropbox-Link. Wir haben seinen ersten Entwurf direkt genommen, weil er so magisch war und einfach perfekt passte! Für uns geht damit ein kleiner Lebenstraum in Erfüllung.“

… und Enter-Shikari-Sänger Rou Reynolds:

„Es ist mir eine Ehre, dass meine Freunde BLACKOUT PROBLEMS mich gebeten haben, bei diesem Song mitzumachen. Es ist ein so exzellent gestalteter Track und ich kann es kaum erwarten, ihn zusammen auf unserer gemeinsamen Europatournee im nächsten Jahr zu spielen!“

Blackout Problems live 2024

Tatsächlich ist die Band nächstes Jahr nicht nur bei Rock am Ring und Rock im Park zu sehen, sondern auch gemeinsam mit Enter Shikari und Fever 333 auf Tour!

Das im Frühjahr erschienene „A Kiss for the Whole World“ (Partnerlink) von Enter Shikari ist eines der Alben des Jahres 2023 für mich. Bei Audiotree hat die Band einige ihrer neuen Songs live dargeboten („(pls) set me on fire“ klingt zunächst etwas seltsam, tbh…), wobei zwischen den Liedern immer kleine Interview-Ausschnitte gezeigt werden, die die bisherige Geschichte von Enter Shikari thematisieren.

„Since forming in high school, the 4 men in Enter Shikari have worked to send a message of unity with their music. Starting out in basements, to now headlining festivals that 20,000+ attendees come to bask in that singular message, the group’s energy field is palpable. It’s in the way they carry themselves, how they present on social media, and how the fans behave at their shows. Unity.“

Der musikalische Output der britischen Band IDLES ist extrem beachtlich. Und doch hat es noch nie so einen „langen“ Abstand zwischen zwei Alben gegeben, wie aktuell. Ungeduldige Fans können aber beruhigt werden: Das nächste Album steht bereits in den Startlöchern! Wie gerade bekanntgegeben worden ist, wird das fünfte Studioalbum der kraftvollen Industrial Rocker auf den Namen „TANGK“ hören und am 16. Februar 2024 erscheinen. Das macht ausnahmsweise mal zwei Kalenderjahre bzw. insgesamt 27 Monate seit dem letzten Release „CRAWLER“, der im November 2021 erschien. Betrachtet man den Release des Dabütalbums „BRUTALISM“ im März 2017, macht das noch immer fünf Alben in sieben Jahren. Krass.

Persönlich bin ich gespannt, wie sich die musikalische Evolution des Projektes weiter entwickeln wird. „CRAWLER“ war auch gut, aber bereits deutlich schwerer zugänglich und bisweilen recht artsy unterwegs. Da hatte mir das 2020er „ULTRA MONO“ besser gefallen. Als ersten Einblick auf das, das uns im Frühjahr erwartet, setzt es mit „DANCER“ eine Vorabsingle samt Musikvideo. Die Strophe gefällt mir mit dem treibenden Bass-Riff sowie dem filigran entgegengesetzten Gitarrenspiel sehr. Der Refrain dagegen fällt dann doch anders aus, als ich mir das erhofft hatte (deutlich poppiger halt). Aber vielleicht ist auch dieser Song ein Grower. Darauf zu hören sind übrigens auch James Murphy und Nancy Whang von LCD Soundsystem. Ich freue mich jedenfalls auf das Album!

„’Dancer’ is the violence that comes from the pounding heart of the dancefloor and rushes through your body and gives you life from music, from love and from you.“ (Sänger Joe Talbot)

Das wirkt schon irgendwie ungewohnt positiv für die Band. Das Album selbst soll wohl auch allgemein ein bisschen anders werden, wie der PR-Text zeigt:

„Wo IDLES einst darauf aus waren, voller Wut der Welt Parolen an den Kopf zu schmettern, den ewig Gestrigen die Stirn zu bieten oder persönliche Traumata in Echtzeit zu verarbeiten, sind sie in diesem Kapitel in neuen Fahrwassern angekommen: Liebe, Freude und tatsächlich Dankbarkeit für die bloße Existenz werden zum Zentrum der elf Songs, ohne jedoch weder musikalisch noch gesellschaftlich weicher zu werden. ‚TANGK. I needed love. So i made it. I gave love out to the world and it feels like magic. This is our album of gratitude and power. All love songs. All is love‘, erklärt Sänger Joe Talbot, der sich auf den Tracks leidenschaftliche Notizen schreibt, weiterzumachen und weiter zu lieben und dabei jeden lustvollen Schwur oder jedes Solidaritätsplädoyer als echten Popsong anbietet. Godrich, Beats und Bowen waren für die IDLES dabei ein perfektes Trio als Produzententeam, das in neues Terrain vorstieß und bei Bedarf die Zügel anzog, um ausreichend Platz für Selbstzweifel, Kummer, Wut und Gedanken zur Unsterblichkeit zu lassen.“

IDLES Live 2024 Konzert-Tour

Wer die neuen Songs live erleben möchte, hat bereits einige Termine in Deutschland zur Auswahl:

Nach „Verlieren“ im September liefern Sperling mit „Die kleine Angst“ direkt einen neuen Song. Aber nicht nur das, darin bekommen wir mit den Blackout Problems ein tolles Feature einer anderen aufstrebenden deutschen Rockband. Dessen Sänger Mario Radetzky bringt jedenfalls ordentlich Energie in den Chorus. Außerdem ist jetzt auch bekannt, wann das neue Studioalbum erscheinen wird. „Menschen wie mir verzeiht man die Welt oder hasst sie“ wird es heißen und ab 23. Februar 2024 im Handel sowie auf Streaming-Plattformen verfügbar sein.

Hier das offizielle Musikvideo, das just jetzt gerade Premiere auf YouTube feiert:

SPERLING – Live 2023 / 2024