Die verrückteste Rendite-Geschichte des Internets: Von Pizza zu Milliardär in 16 Jahren Bitcoin-Unsplash

[Dieser Beitrag ist von Anand Puranik verfasst worden.]

Am 22. Mai 2010 zahlte der Programmierer Laszlo Hanyecz 10.000 Bitcoin für zwei Papa John’s Pizzas. Der Wert damals: 41 Dollar. Der Wert heute: über 1,1 Milliarden Dollar. Diese absurde Geschichte ist längst Kult und wird jedes Jahr am „Bitcoin Pizza Day“ gefeiert. Doch was klingt wie ein kolossaler Fehler, war tatsächlich der wichtigste Schritt in Bitcoins Entwicklung vom Nerd-Experiment zur Finanzrevolution. 2025 erreichte Bitcoin neue Allzeithochs von über 111.000 Dollar – und die Pizza-Story erinnert daran, wie weit die Kryptowährung gekommen ist.

Der Tag, der alles veränderte

Laszlo Hanyecz war nicht irgendwer in der frühen Bitcoin-Community. Er entwickelte den ersten MacOS-Client für Bitcoin und entdeckte GPU-Mining, was das Schürfen revolutionierte. Im Mai 2010 postete er im Bitcointalk-Forum ein lockeres Angebot: Er würde 10.000 Bitcoin für ein paar Pizzas zahlen. „Ich mag Zwiebeln, Paprika, Wurst, Pilze – einfach Standardsachen, kein komischer Fischbelag“, schrieb er.

Drei Tage später fragte Hanyecz, ob er den Preis erhöhen müsse. Doch am 22. Mai meldete sich ein 19-Jähriger namens Jeremy Sturdivant. Er bestellte zwei große Pizzas bei Papa John’s, ließ sie zu Hanyecz nach Florida liefern und kassierte dafür 10.000 Bitcoin. Hanyecz postete ein Foto seiner glücklichen Kinder beim Pizza-Essen – beide trugen „I ♥ Bitcoin“ T-Shirts. Die erste dokumentierte Transaktion mit Bitcoin für physische Güter war komplett.

Was die wenigsten wissen: Hanyecz hörte damit nicht auf. Den ganzen Sommer 2010 kaufte er weiter Pizzas mit Bitcoin und gab insgesamt fast 100.000 BTC aus – heute über 8,6 Milliarden Dollar wert. „Ich konnte einfach nicht mehr Tausende Coins pro Tag schürfen“, schrieb er später zur Erklärung, warum er aufhörte.

Von 41 Dollar auf 1,1 Milliarden

Die Mathematik dieser Geschichte ist atemberaubend. Im Jahr 2010 kosteten 10.000 Bitcoin nur 41 Dollar – das macht etwa 0,004 Dollar pro Coin. Im Jahr 2021, als Bitcoin seinen Rekordhoch von 68.000 Dollar erreichte, waren diese Pizzas 680 Millionen Dollar wert. Im Mai 2025, am 15. Jahrestag der Transaktion, erreichte Bitcoin über 111.000 Dollar und knackte damit das Allzeithoch von Januar.

Die Rechnung für die Pizza wird täglich neu berechnet. Sogar einen „Bitcoin Pizza Index“ gibt es, der in Echtzeit den Wert der 10.000 BTC von Hanyecz anzeigt. In Interviews konfrontieren Journalisten Hanyecz damit immer wieder. Wie hat er reagiert? Entspannt. „Damals war es ein guter Deal,“ bemerkte er im Jahr 2019. „Es hätte wirklich niemand voraussehen können, dass es so explodieren würde. „Und hey, ohne solche Deals könnte es sein, dass Bitcoin nie realisiert wurde.“

Sein Punkt ist gültig. Die Geschichte der Pizza veranschaulichte Bitcoin. Sie stellte unter Beweis: Diese digitalen Münzen hatten einen echten Wert und konnten etwas kaufen. Kein abstraktes Konzept mehr; es ist echtes Geld für echtes Essen.

Schneller angenommen als das Internet und Smartphones

In kürzester Zeit hat sich Bitcoin von einer Spielerei für Programmierer zu einem globalen Finanzphänomen entwickelt – und das schneller als die meisten prognostiziert haben. Die Adoptionsrate ist mittlerweile schneller als die des Internets oder der Mobiltelefone in vergleichbaren Zeiträumen. In den 16 Jahren seit der Pizza-Transaktion hat Bitcoin hunderte Millionen Nutzer weltweit gewonnen.

Die institutionelle Adoption schießt regelrecht durch die Decke. Firmen wie MicroStrategy besitzen inzwischen Milliardenbeträge in Bitcoin als Treasury-Reserve. Die von BlackRock und Fidelity lancierten Bitcoin-ETFs haben innerhalb weniger Monate Rekordinvestitionen verzeichnet. Sogar Regierungen erörtern nationale Bitcoin-Reserven. Während 2010 noch ein Versuch war, ist 2025 jetzt ein fester Bestandteil des Finanzsystems.

Die Statistiken sind eindeutig: Im Jahr 2025 erhöhten öffentliche Unternehmen ihre Bitcoin-Bestände von 476.000 auf 869.000 BTC. Die Marktkapitalisierung übersteigt 2 Billionen Dollar. Bitcoin wird längst nicht mehr nur als Spekulationsobjekt betrachtet; es fungiert als Hedge gegen Inflation, als „digitales Gold“ und als Alternative zum herkömmlichen Bankensystem.

Es gibt aber auch kritische Stimmen zu der Kryptowährung. So sei neben der aufgebauschten Investitionsblase, in der neben Geldgewinnen auch viele Geldverluste und dubiose Angebote vorhanden sind, vor allem die Umweltbelastung durch hohe Rechennutzung beim Mining zu nennen.

Wo Bitcoin heute überall auftaucht

Heute taucht Bitcoin in den kuriosesten Ecken des Internets auf. Von der Absicherung gegen Inflation über NFT-Käufe bis hin zu völlig neuen Geschäftsmodellen – die Kryptowährung ist längst mehr als nur ein Spekulationsobjekt. Ein besonders interessantes Phänomen: Bitcoin Casinos, die die Vorteile der Blockchain nutzen, um schnellere Transaktionen, mehr Anonymität und geringere Gebühren zu bieten. Hier mehr dazu!

Die Einsatzmöglichkeiten expandieren ständig. Einige Länder akzeptieren Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel (was jedoch nicht immer gut lief). Remittance-Services nutzen die Kryptowährung, um grenzüberschreitende Zahlungen günstiger zu machen. Sogar im Energiesektor experimentieren Firmen damit, überschüssigen Strom in Bitcoin-Mining umzuwandeln. Die Technologie entwickelt sich weiter: Das Lightning Network ermöglicht Transaktionen in Sekundenschnelle mit minimalen Gebühren.

Hanyecz selbst blieb übrigens aktiv. 2018 kaufte er erneut Pizza mit Bitcoin – diesmal über das Lightning Network für nur 0,00649 BTC. Seine Botschaft: Bitcoin ist nicht zum Horten da, sondern zum Nutzen.

Mit freundlicher Unterstützung von Anand Puranik | Bild: © Kanchanara (Unsplash) | Glücksspiel kann süchtig machen. Infos und Hilfe unter www.bzga.de – Kryptowährung ist wie Aktien auch in gewisser Weise ein Glücksspiel und sollte bedacht angewandt werden

Beitrag von: Gastautor:in Mittwoch, 5. November 2025, 22:26 Uhr

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