
Wir alle sollten uns mehr langweilen. Das klingt jetzt komisch, wenn ich das als nunmehr knapp 19 Jahre gegen eben jene internetionale Langeweile ankämpfender Blogger auf einer Seite mit dem Namen „LangweileDich.net“ schreibe, aber es ist einfach so. Denn wenn wir mal ehrlich sind: Wann haben wir uns das letzte Mal so richtig gelangweilt? Gibt es Langeweile überhaupt noch in der Form? Vermutlich nur, wenn man Veranstaltungen beiwohnt, die einem nicht so ganz zusagen, und einem die Etiquette untersagt, das Smartphone rauszuholen. Denn genau dieses Stück Technologie hat die Langeweile mehr oder weniger aus dem modernen Leben wegradiert. Das menschliche Gehirn ist evolutionär aber gar nicht darauf ausgerichtet, diesen Dauer-Input zu erhalten. Geschweige denn von all den Endorphinen, die man durch süße Katzenvideos, unterhaltsame Serieninhalte oder das süchtig-machende Mobile Game erhält. Da stumpft man dann halt ab und kann gar nicht mehr so richtig mit sich und den eigenen Gedanken alleine sein. Und das ist nicht gut für uns und unsere mentale Gesundheit.
Professor Arthur C. Brooks erklärt uns, weshalb Langeweile eigentlich eine gute Sache ist und führt das, was ich eingangs geschrieben habe, nochmals weiter aus und unterfüttert es mit wissenschaftlichen Fakten. Wir Menschen sind einfach nicht für das geschaffen, was wir uns da geschaffen haben. Zu viel „Gutes“ wirkt letztlich toxisch, so dass wir Normales kaum mehr genießen können. Das Ergebnis sind Dinge wie Angstzustände oder Depression. Nein, danke – dann doch lieber die ein oder andere kurze Dauer Langeweile.
Boredom isn’t a bug—it’s a feature. Harvard professor Arthur C. Brooks explains why boredom unlocks creativity, activates a powerful brain network, and might even protect you from depression. Learn how the mind wanders—and why that’s a very good thing.
Ich muss mir auch unbedingt ein paar Rituale aneignen, um mehr Langeweile in meinen Alltag zu lassen. Der Griff zum Handy ist zu reflexartig und allgegenwärtig und digital ist man eh schon die meisten Tage stundenlang unterwegs. Solange das Wetter noch okay ist, sollte man einfach mehr spazieren gehen. Mehr Sport treiben. Mehr draußen sein, sich bewegen und mal nicht auf einen Bildschirm gucken.












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