Alle Rezensionen Archiv – LangweileDich.net https://www.langweiledich.net/category/unterhaltung/alle-rezensionen/ Langeweile ist doof! Unterhaltung und Inspiration gibt's hier. Sat, 12 Apr 2025 10:08:33 +0000 de hourly 1 https://www.langweiledich.net/wp-content/uploads/2019/02/cropped-LwDn19_icon-1-32x32.png Alle Rezensionen Archiv – LangweileDich.net https://www.langweiledich.net/category/unterhaltung/alle-rezensionen/ 32 32 „Joking Hazard“-App: Handy-Spiel im Test https://www.langweiledich.net/joking-hazard-als-mobile-app-handy-spiel-im-test/ https://www.langweiledich.net/joking-hazard-als-mobile-app-handy-spiel-im-test/#respond Sat, 12 Apr 2025 16:30:37 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=181957 "Joking Hazard"-App: Handy-Spiel im Test Joking-Hazard-mobile-spiel-app3

Seit einer gefühlten Ewigkeit bin ich Fan der Webcomic-Reihe „Cyanide & Happiness“. Das kann ich beweisen, habe ich doch immerhin bereits im Jahr 2011(!) Matt Melvin von explosm.net interviewt, der bzw. das hinter dem zynischen Unterhaltungsformat steckt. Vor neun Jahren habe ich mit großer Euphorie am Crowdfunding zum Spiel „Joking Hazard“ (Partnerlink) teilgenommen und das Kartenspiel, in dem man gemeinsam Comic-Strips legt, weiß mich auch heutzutage noch immer sehr zu unterhalten und wird regelmäßig aus dem Regal gezogen. Nach einer Online-Version im Browser hat man jetzt auch mit einer Mobile App nachgezogen. Seit Kurzem ist „Joking Hazard“ als kostenlose App zu haben – und ich habe bereits viel zu viele Runden gespielt… Hier der Trailer.

Make insane comics! Collect HUNDREDS of cards to build out your personal Joking Hazard deck. Use your fat deck to beat other players! The app is 100% free and 200% guaranteed to get you fired.

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Testbericht zu „Joking Hazard“-App

Laut der App-Statistik habe ich bislang 67 Runden gespielt, davon immerhin 12 gewinnen können sowie 295 Sticker verteilt. Aber der Reihe nach.

Die wichtigste Erkenntnis zuerst: Man spielt „Joking Hazard“ über die App nicht mit Freunden, mit denen man sich connected, sondern mit zufälligen Leuten aus aller Welt, die zeitgleich Lust auf eine Runde haben. Und genau dabei bleibt es auch zunächst: einer Runde (außer, es steht danach unentschieden, dann gibt es eine kurze Verlängerung). Entsprechend schnell ist das Spiel. Reihum wechselnd ist jeweils eine Person Juror:in, setzt (in der Regel) zwei Comic-Panels vor, zu denen die anderen aus ihren persönlich verfügbaren Karten jeweils die ihrer Meinung nach lustigste Punchline als Abschluss hinzulegen. Die Runden-leitende Person sucht die ihrer Meinung nach beste Abschlusskarte aus und es gibt einen Punkt. So einfach, so amüsant, denn wie man es von „Cyanide & Happiness“ gewohnt ist, gibt es viele abstruse Karten und die Spielerschaft weiß kruden Humor zu schätzen.

Das Spielprinzip funktioniert gut und man erwischt sich häufig beim Gedanken, dass „eben schnell eine Runde noch“ ginge. Dabei motiviert vor allem das um die Spiele herum existierende System mit Ligen, saisonalen Spielpässen sowie vor allem dem persönlichen Kartendeck. Mit laufender Spielzeit und erreichten Levels bekommt man Zugriff auf weitere Packs und kann sich Booster Packs mit neuen Karten (oder bereits im Besitz befindlichen, die dann einen neuen Anstrich erhalten) sichern. Wie man das heutzutage gewohnt ist, funktioniert das grundsätzlich alles kostenlos über eine In-Game-Währung, man kann diese digitalen Coins aber auch mit In-Game-Käufen mittels echten Geldes erwerben.

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Man merkt allerdings auch, dass die App noch in den Kinderschuhen steckt. Das Grundspiel funktioniert gut, aber meiner Meinung nach sind die Coins noch alles andere als fair ausbalanciert. Ein Avatar-Editor wäre wünschenswert, da gerade in der Anfangszeit alle mit denselben Profilbildern herumlaufen, das dürfte sich aber durch das Erspielen von neuen Charakterbildern mit der Zeit geben. Ein in die Runden integriertes Emoji-Feedback-Feature ist nett, könnte aber noch verfeinert werden. Neben diesen ganzen „könnte besser sein“-Kleinigkeiten gibt es aber (zumindest bei mir auf dem iPhone) einen wirklich groben technischen Fehler: In manchen Spielrunden hatte ich ein Darstellungsproblem, so dass ich meine verfügbaren Karten gar nicht und die ausgelegten nur teilweise (übereinanderliegend) sehen konnte. Das hat in der Regel zu Rundenabbrüchen geführt. Teilweise habe ich auch minutenlang im „Warten“-Modus gehockt, aber die Runde wollte nicht gescheit abschließen. Das ist glücklicherweise selten der Fall, aber durchaus regelmäßig. Entsprechend hoffe ich auf ein baldiges Update der App.

Insgesamt macht „Joking Hazard“ auf dem Telefon aber definitiv Laune! Vor allem braucht man nicht erst vier oder mehr Freund:innen einladen, um spielen zu können. So geht auch eine kurze Runde zwischendurch, vor allem, da die Bedenkzeit-Countdowns recht kurz gehalten sind (für einen Non-Native-Speaker wie mich vielleicht in der ersten Runde gar etwas zu kurz, da man ja erstmal seine Hand mit gezogenen Karten durchlesen muss). Ach ja – das Spiel ist aktuell lediglich auf Englisch spielbar. Ich denke aber, an internationalen Sprach-Ausgaben könnte in Zukunft genauso gearbeitet werden wie an Freundeslisten und weiteren Verfeinerungen.

Die kostenlose „Joking Hazard“-App kann man für iOS und Android herunterladen. So, jetzt erstmal Runde Nummer 68, würde ich sagen…!

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Spiel-Review: „Kill the Crows“ https://www.langweiledich.net/spiel-review-kill-the-crows/ https://www.langweiledich.net/spiel-review-kill-the-crows/#respond Thu, 10 Apr 2025 09:44:36 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=181910 Spiel-Review: "Kill the Crows" Kill-the-Crows-Spiel-Review-04

Vor einer Weile hatte ich bereits in einer „Bilderparade“ über das Spiel „Kill the Crows“ geschrieben, meiner gekürzten Empfehlung möchte ich hiermit nochmal ein ausführlicheres Review folgen lassen.

Im August 2023 hat der Entwickler 5minlab das Videospiel „Kill the Crows“ veröffentlicht, aber trotz der nunmehr anderthalb Jahre seit Erscheinen handelt es sich bei dem kleinen Indie-Spiel noch um eine recht unbekannte Game-Perle. Für den Ersteindruck zum dynamischen Arcade-Shooter möchte ich euch zunächst den offiziellen Trailer zeigen.

One-shot, one-kill! Experience the twisted Western world in the top-down shooter, [Kill The Crows].

Isabella, a gunslinger burning with vengeance, steps into the ruins of a forsaken town. Let’s become Isabella and use classic revolvers and fanning techniques to prepare for gunfights. A mistake means death, and death is inevitable. Maintaining the flow of battle is key.

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Ein Treffer und du bist tot

„Kill the Crows“ ist ein recht simples und schnelles Spiel. Zumindest zu Beginn. Als Gunslinger kommt ihr in ein wundervoll gestaltetes Pixel-Dorf und werdet von finsteren Gestalten angegriffen, deren Gefahren ihr euch mit gekonnten Schüssen aus dem Revolver erwehrt. Das Besondere dabei: Nicht nur die Gegner fallen bei einem Treffer, auch ihr geht direkt beim ersten Gegnerkontakt zu Boden. Die ersten Runden enden nach Sekunden, nicht Minuten.

Spiel-Review: "Kill the Crows" Kill-the-Crows-Spiel-Review-02

Doch mit der Zeit lernt man dazu. Welche Gegnertypen gibt es? Welche sollte man zuerst ausschalten (die Sniper!)? Wann erscheinen welche in welcher Menge aus welcher Richtung? Wo kann ich mich gut verstecken? Wann lade ich am besten nach? Mit der Zeit gewinnt man an Zeit und kommt immer etwas weiter. Das Spiel ist simpel gestrickt, aber alles andere als leicht. Und so kommt in einem die Motivation auf, es beim nächsten Mal länger auszuhalten und weiter zu kommen. Man hatte doch einen so guten Run, ehe diese eine unglückliche Sache da passiert ist…

Eine Runde noch…

Das typische „Eine Runde noch…!“-Gefühl wird nicht nur durch die Kürze der Runden befeuert, sondern vor allem auch durch gewisse Entwicklungs-Sprünge. Mittels kleiner Mini-Missionen kann man sich alternative Ausrüstungsgegenstände erspielen. Das spornt nochmal mehr an, weiter zu gelangen und vereinfacht das Vorhaben auch. Durch die Extras erhält man Vorteile, aber auch hier und da auch Nachteile, so dass man bestimmte Kombinationen aus Waffentypen, Talisman-Effekten und Showdowns ausprobiert. Das erzeugt dann wiederum ein neues Spielerlebnis, so dass das Spiel trotz des immergleichen und überschaubar großen Levels, das immer und immer wieder von vorne begonnen wird, abwechslungsreich bleibt.

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„Showdown“? Bei diesem besonderen Move handelt es sich um die Kirsche auf der Sahnetorte. Die eh schon flüssige Bewegung im Spiel „Kill the Crows“ wird durch einen Sonderangriff ins Extrem überführt. Mittels Showdown kann man nach entsprechender Aufladung durch Gegnertreffer einen kurzen Zeitlupen-Effekt triggern, bei dem man mehrere Gegner markiert, die dann in superschneller Abfolge automatisch abgeschossen werden. Das Gefühl eines geglückten Showdowns ist einfach wundervoll und dank der diversen Ausrüstungs-Modifikatoren gibt es auch für diesen Sonderangriff einige Varianten, die es zu erforschen gilt.

Fazit

„Kill the Crows“ ist ein schnell zu begreifendes und doch schwer zu meisternder Top-Down-Shooter im schicken Pixel-Look. Die Schieß-Mechanik ist vor allem in Verbindung mit dem sich toll anfühlenden Showdown-Sonderschuss enorm angenehm und das Konzept des Ein-Schuss-Todes (sowohl für die Gegner als auch einen selbst) birgt ein hohes Tempo. Für einen wirklich fairen kleinen Preis gibt es schnelle Arcade-Action, die definitiv ein gewisses „Eine Runde noch!“-Gefühl aufkommen lässt. Dank erspielter Modifikatoren und einem Lernprozess kommt man nach und nach weiter im Spiel und bekommt es mit anderen Gegnern und Bossen zu tun. Bis irgendwann alle Krähen getötet worden sind. Das nehme ich zumindest an, habe ich doch selbst bislang lediglich den zweiten Boss besiegen können. Da muss wohl nochmal eine Runde her…

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„Kill the Crows“ spielen

Das Spiel „Kill the Crows“ kann man bei Steam herunterladen. Der reguläre Kaufpreis liegt bei 4,99 Euro, es gibt aber immer mal Preisrabatte, so habe ich das Spiel bspw. bei einer Frühjahrsaktion zu enorm günstigen 2,99 Euro schießen können. Und es gibt dort eine kostenlose Demo, die ihr erstmal antesten könnt, um euch vom Gameplay zu überzeugen.

In den USA scheint „Kill the Crows“ auch für die Nintendo Switch erhältlich zu sein, im deutschen Store kann ich den Titel jedoch aktuell nicht ausfindig machen. Schade, denn das Gameplay dürfte sich ideal für die Handheld-Variante der Konsole anbieten. Vielleicht wird in Zukunft noch ein Deutschland-Release auf anderen Plattformen erfolgen.

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Review: „Keep Driving“ (Videospiel) https://www.langweiledich.net/review-keep-driving-videospiel/ https://www.langweiledich.net/review-keep-driving-videospiel/#respond Tue, 04 Feb 2025 06:59:53 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=180681 Review: „Keep Driving“ (Videospiel) Keep-Driving_Review_01

Diese Woche erscheint mit „Keep Driving“ ein sehr besonderes Indie Game, das ich euch ans Herz legen möchte. Im Oktober letzten Jahres hatte ich hier bereits Trailer und Informationen zum Videospiel hier im Blog, in dem man Auto fährt, ohne zu steuern, dafür aber mit etlichen Ereignissen und einem gewissen Simulations-Effekt. Ein Pixel-gewordener Dauer-Roadtrip, der deutlich mehr Tiefe besitzt, als man zunächst annehmen mag. „Keep Driving“ stammt vom schwedischen Duo Josef Martinovsky and Christopher Andreasson, die als Game Studio Y/CJ/Y aktiv sind. Ich habe vorab einen Presse-Key erhalten, um das Spiel vorab testen zu können und möchte euch von meinen Erfahrungen aus rund sechs Stunden Roadtrip-Simulation berichten.

Der Weg ist das Ziel

Nach einer kurzen Startauswahl an Fahrzeug sowie Charakterzügen geht es auch schon direkt los auf die Straße. Das fühlt sich bei all den kleinen Dingen und der großen Kartenwelt zunächst etwas überwältigend an. Auch wenn sich vieles mit der Zeit von selbst erklärt, wäre meiner Meinung nach etwas mehr Leitung und ein sich nach und nach aufblätterndes System von Vorteil gewesen, aber vielleicht folgt das ja noch (ich habe eine sich stetig verändernde Vorabversion zum Testen erhalten).

Review: „Keep Driving“ (Videospiel) Keep-Driving_Review_05

Was direkt positiv auffällt, ist der wundervolle Grafikstil, mit dem „Keep Driving“ uns auf die Reise schickt. Der alte Retro-Pixel-Look passt wunderbar zum etwas nostalgisch angehauchten Anfang-der-2000er-Setting. Ohne Smartphones und moderner Hektik ist man direkt entspannter unterwegs. Ein großes Prunkstück ist hierbei vor allem die gezeigte Umwelt. Ob Landstraßen an der See, Autobahnen durchs Nirgendwo oder in belebten Großstädten – stets bekommen wir Abwechslung und detailreich gestaltete Visuals geboten. Hinzu kommen Einflüsse wie Tageszeit-Wechsel und Wetterumschwünge. Was im Großen super klappt, hat allerdings auch seine merklichen Einschränkungen im Kleinen. Vor allem im etwas orientierungslosen Beginn sind kleine Gegenstände (und deren Benutzungs-Marker) nicht immer direkt als das zu erkennen, was sie darstellen sollen. Danke Mouseover-Effekten findet man die Antworten dann zwar irgendwann, aber auch hier muss man sich zunächst daran gewöhnen, wann an welcher Stelle welcher Text angezeigt wird. Nach einer kleinen Spritztour hat man aber das Wichtigste raus und einer entspannten Fahrt steht nichts mehr im Wege.

Dinge, die einer entspannten Fahrt im Wege stehen…

Einfach nur von A nach B zu fahren, wäre ja langweilig. Wie das bei längeren Autofahrten auch im echten Leben so ist, kommt unverhofft verdammt oft. Da kann es schon einmal vorkommen, dass neben Stau oder Schlaglöchern einfach mal eine Kuh auf der Strecke steht und nicht weg will. Bei diesen Challenges macht „Keep Driving“ von einer kleinen Battle-Mechanik Gebrauch.

Review: „Keep Driving“ (Videospiel) Keep-Driving_Review_07

Die „Straße“ stellt euch vor Probleme, die mit gewissen Attacken daher kommen und auf eure Energie, euer Geld, euren Sprit oder die Fahrzeug-Stabilität abzielen. Mittels eigener Fähigkeiten oder der Nutzung kleiner Gegenstände können diese Bedrohungen entschärft werden, wobei man immer gewisse Icon-Konstellationen „treffen“ muss. Ein interessanter Ansatz, der ein bisschen Taktik und Finesse erfordert, aber nicht zu kompliziert wird. Das Puzzeln macht Spaß, solange es nicht zu viel und zu gleich wird.

Per Anhalter durch die Pixelwelt

Für Abwechslung sowie Unterstützung im Kampf gegen die Wagnisse der Straße sorgen Anhalter:innen. Regelmäßig bieten sich bunte Gesell:innen für die Mitfahrt an, bei denen ihr entscheiden könnt, ob ihr sie mitnehmen wollt. Falls ja, erhaltet ihr nicht nur vereinzelte Gesprächsfetzen während der Fahrt, sondern auch eine Person, die eigene „Lösungsmuster“ für die kleinen Problem-Bewältigungs-Battle bietet. Und ein Missionsziel, das euch Belohnungen sichert, das an eine Geschichte geknüpft ist, die das bloße Herumfahren deutlich aufwertet.

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Mitentscheidend für das Mitnehmen einer anhaltenden Person ist jedoch auch der verfügbare Platz. Je nach gewählten Fahrzeug gibt es nur eine bestimmte Anzahl an Sitzen, zumal man diese auch umgeklappt haben kann, damit mehr Stauraum für Snacks und diverse nützliche Utensilien vorhanden ist. Da muss die ein oder andere Person schon einmal im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke bleiben.

Beim Kaufen von Proviant oder neuen Teilen für das Auto kommt eine weitere Stärke von „Keep Driving“ zum Vorschein. Zum einen muss man durchaus ein gewisses „Tetris“-Talent mitbringen, vor allem aber spornt das Spielsystem an, das Beste rauszuholen – sowohl für das Fahrzeug als auch für sich selbst. Nahrungsmittel braucht es gegen Müdigkeit und Hunger, Gegenstände im Handschuhfach helfen gegen die Straßen-Bedrohungen und diverse Sondergegenstände wissen für Missionen, Such-Spaziergänge oder andere Begebenheiten von Vorteil zu sein. Hinzu kommt eine Art rudimentäres Tuning-System, mit dem man sein Auto verbessern kann. Neben ästhetischen Verbesserungen kann man so auch Einfluss auf Bedrohungen nehmen, vor allem im Zusammenspiel mit erlernten Fähigkeiten lässt sich manch eine symbiotische Verbindung erstellen. Leider lassen sich nur sehr begrenzt Verbesserungen einbauen. Möchte man gerne diese Bremse und jene Motorenverbesserung einbauen, muss man leider feststellen, dass viele Gegenstände auf den einen selben Bauplatz gehören. Zu gerne würde man sein Auto mehr und mehr aufmotzen, das ist ein bisschen schade. Aber mit der Zeit wird einem auch klar, dass es das eigentlich gar nicht benötigt. Dafür sind die Ausflüge nämlich eigentlich viel zu kurz.

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Das Ende ist nur der Anfang… „Keep Driving“!

Mit dem Vollenden einer größeren Mission kann man nämlich schon einmal ein offizielles Ende des Spieles erreicht haben. Dann heißt es „Zurück auf Start“ – mit neu freigespielten Charakterzügen, Fahrzeugen und Gegenständen – und ab auf den nächsten Roadtrip!

Durch das prozedural generierte System bekommen wir jedes Mal neue Strecken und Orte auf der Karte angezeigt, so dass es sich nicht einfach wie ein langweiliges Re-Play anfühlt. Stattdessen möchte man direkt eine andere Strecke fahren, ein anderes Ziel verfolgen und einen anderen Ansatz ausprobieren. Mit der Zeit merkt man, wie viele kleine Dinge Einflüsse auf das Spielgeschehen besitzen. Ob man während der Fahrt im gedanklichen Selbstgespräche bestimmte Antworten auswählt, zu viel Junk Food in sich rein ballert oder zu viele Nebenjobs annimmt, um an Kohle zu kommen – vieles bringt passive Veränderungen mit sich, die den Rest der Spielerunde oder sogar die nächste mit beeinflussen kann. So habe ich einen Mitfahrer rausgeschmissen, nachdem er eine Mitfahrerin beleidigt hat. Zunächst habe ich das Label „Untrustworthy“ erhalten, am Ende des Spieles war dann eine Art Tagebuch-Eintrag á la „Ich habe einen stänkernden Typen rausgeworfen“ zu lesen.

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Durch diese Zurücksetz-Mechanik erhöhen sich Langspielspaß und Wiederspielanreiz ungemein. Das schreibe ich jetzt, nach sechs Stunden Spielzeit, im Wissen, dass ich mir nach einer Stunde noch notiert hatte, dass man „oft die gleichen Strecken“ fährt und es zu viel Repetition kommt. Keine Ahnung, ob ich bei dem Durchlauf einfach Pech hatte oder zu viel mitnehmen wollte, aber kleine Mini-Missionen haben mich immer wieder zurück an die Start-Stadt fahren lassen, was irgendwann genervt hat. Daher mein Appell: Unbedingt die Weite der Karte aufsuchen! Dann kommt auch die Weite des Spieles zum Tragen.

Dann entdeckt man auch die vielen tollen Details. Wie die einzelnen CDs, die man in Läden kauft oder geschenkt bekommt, um fortan ein größeres Reportoire an Songs im Auto hören zu können (was wäre ein Roadtrip ohne gute Musik?!). Oder der mit der Zeit ramponiertere Look der Fahrzeuge. Fährt man auf holpriger Offroad-Strecke, können schon einmal Kaffee oder Milkshake auf der Ladefläche umkippen. Und hat man getrunken, sollte man natürlich kein Auto mehr fahren. Daran erinnert einen auch das Spiel – vor allem aber wackelt der komplette Bildschirm (und man hat – quasi konträr zum echten Leben – eine geringere Reaktionszeit bei Bedrohungen).

Fazit

Insgesamt gefällt mir „Keep Driving“ sehr. Das Spiel ist keine langweilige Simulation des Fahrens, sondern eine detailverliebte Darstellung des Fahrerlebnisses. Statt auf Gaspedal und Bremse zu drücken, fährt alles automatisch und man kann sich aktiv oder passiv dem ganzen Drumherum widmen. Dabei werden die Geschichten und Erlebnisse in unterschiedliche Game-Mechaniken verpackt, die für Abwechslung aber auch ein stringentes sowie miteinander verwobenes System sorgen. Man hat stets auf so einiges zu achten, wird aber nie von einer Welle an zu Überblickendem überfrachtet. Eine interessante Mischung, die es wert ist, angespielt zu werden. Ein paar Verbesserungen sollten mit der Zeit aber noch kommen (zum Beispiel möchte ich unbedingt aus der Karte herauszoomen können!).

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Man merkt dabei, wie viele Gedanken und wie viel Leidenschaft in die Gestaltung des Spieles geflossen sind. Was auf den ersten Blick wie ein eher simpel gehaltenes Strecken-Simulations-Fahrspielchen wirkt, entpuppt sich dann doch als deutlich verwobeneres und tiefergehendes Spielvergnügen. Dabei kommen tatsächlich nostalgische Erinnerungen an eigene Fahrten auf und die kleinen auf der Karte verteilten Geschichten von (anderen oder Mit-)Reisenden bringen durchaus Motivation auf, wieder selbst mehr zu reisen und erleben zu wollen. Hinzu kommt, dass einem das eigene Pixel-Auto durchaus ans Herz wächst. Gerade deshalb fände ich es super, wenn es auch einen echten Endlos-Modus geben würde. Aber vielleicht gibt es den ja bereits nach Freispielen sämtlicher Enden – oder er folgt als Zuschlag im Rahmen eines kommenden Updates. Ich würde mich freuen.

„Keep Driving“ kaufen & spielen

Das Spiel „Keep Driving“ erscheint übermorgen, am Donnerstag, den 6. Februar 2025, für den PC. Auf Steam könnt ihr euch bereits jetzt eine kostenlose Demoversion herunterladen. Mir liegen leider aktuell keine Informationen vor, was den geplanten Verkaufspreis anbelangt. Ich würde aber mal auf etwas zwischen 10 und 20 Euro tippen (plus einer Rabattaktion zum Release). Meiner Meinung nach kann man gut und gerne 10 und mehr Stunden mit dem Spiel verbringen, da unterschiedliche Ziele, Fahrzeuge und Taktiken viel Entdeckenswertes mitbringen. Alles Weitere zum Spiel findet ihr auf den offiziellen Kanälen dazu (Website / Twitter). Ich wünsche allseits gute Fahrt!

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The Cabin Factory: Review zum Horror-Spiel, in dem man Holzhütten checken muss https://www.langweiledich.net/the-cabin-factory-review-zum-horror-spiel-in-dem-man-holzhuetten-checken-muss/ https://www.langweiledich.net/the-cabin-factory-review-zum-horror-spiel-in-dem-man-holzhuetten-checken-muss/#respond Fri, 13 Dec 2024 13:00:18 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=179906 The Cabin Factory: Review zum Horror-Spiel, in dem man Holzhütten checken muss The-Cabin-Factory-review-01

So ein Qualitäts-Check am Fließband kann bereits als Job totaler Horror sein. Das heute Nachmittag veröffentlichte Indie-Spiel „The Cabin Factory“ geht einige Schritte weiter und präsentiert uns eine absolute Grusel-Story, die man binnen etwa einer Stunde durchspielen kann. Aber traut ihr euch auch? Ich habe das Spiel vor Release getestet und gebe euch in diesem Spoiler-freien Beitrag alle Informationen.

Worum geht’s in „The Cabin Factory“?

Nein, bei „The Cabin Factory“ geht es wahrlich nicht um einen langweiligen Fließband-Job. Da kommen zwar ständig neue Holzhütten angeschossen, die ihr überprüfen müsst, aber dieser Check hat es in sich. Man muss nämlich herausfinden, ob die jeweilige Hütte verflucht oder sicher ist. Hier der Trailer zum Spiel des spanischen Indie-Entwicklers International Cat Studios, das von Future Friends Games vertrieben wird..

Inspired by The Exit 8 and POOLS, The Cabin Factory is a walking spot-the-difference about sorting the artificially scary from the truly supernatural. It’s a simple job: check out all of the cabin props, and make the call whether they’re safe or not to be used on set. Pay close attention to each room. Any visual anomalies? Anything moving that shouldn’t be? The final decision is yours, but be warned: you’ll be penalised for making the wrong choice.

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„The Cabin Factory“ angespielt

Ich habe mich getraut, Fuß in die Holzhütten zu setzen. Aber um direkt klein bei zu geben: Es war schrecklich! Also, im guten Sinne. Zumindest in dem Sinne, den sich die Leute wohl gedacht hatten, die „The Cabin Factory“ erstellt haben. Was noch locker mit einer an „Portal“ erinnernden Fahrstuhlfahrt beginnt, wird schnell zu einer emotionalen Reise, die einem die Nackenhaare aufstellt. Hätte ich doch mal die Warnungen ernst genommen…

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„The Cabin Factory“ ist wirklich gruselig. Dass beim Betreten der Hütten das Licht gedimmt wird, fügt der Atmosphäre nochmal eine Stufe hinzu. Wie oft und sehr habe ich mir an vielen Stellen eine virtuelle Taschenlampe gewünscht! Fies am Spielprinzip ist halt, dass man sich die Hütten gaaaanz genau anschauen muss. Nur so kann man eine sichere Entscheidung treffen, ob alles normal ist oder es sich um verfluchtes Exemplar handelt. Und so tigert man durch die stets identisch aussehenden Modelle und möchte etwas Seltsames finden aber irgendwie auch, dass es sich um eine sichere Hütte handelt. Dabei weiß auch der erste Gang durch die sichere Variante mit einigen mulmigen Momenten aufzuwarten.

Inhaltlich will ich nicht zu viel vorwegnehmen, aber „The Cabin Factory“ schenkt einem tatsächlich auch so etwas wie eine übergeordnete Rahmenhandlung. Einige kleinere und größere Überraschungen gibt es auch. Wenn da plötzlich ein Modellbau auf dem Tisch steht und man sich diesen genauer anschaut, fängt das Herz dann doch zu bummern an. Es ist verrückt, weiß man doch die ganze Zeit, dass es sich lediglich um ein Spiel handelt, und doch schafft „The Cabin Factory“ es, mit relative simplen Dingen eine intensive Immersion zu schaffen. Später habe ich den Sound runtergedreht und mein Zimmer hell beleuchtet und dennoch kam ich noch vom Gruselfaktor weg.

Ein bisschen schade fand ich, dass man kaum Interaktions-Möglichkeiten besitzt. Da wäre denke ich mehr möglich gewesen. Aber vielleicht ist es auch gerade diese Hilflosigkeit und Starre, die dem Spielprinzip gut tut. Letztlich handelt es sich ja auch lediglich um ein relativ kleines (und günstiges!) Indie Game.

„The Cabin Factory“ kaufen

„The Cabin Factory“ kann man ab sofort (oder in den nächsten Stunden) über Steam kaufen. Der Preis war zum Zeitpunkt des Testspielens noch nicht bekannt, soll aber wohl etwa drei Euro kosten. Das sollten Freunde der Horror-Unterhaltung definitiv investieren (zumal es zum Start vielleicht einen kleinen Launch-Rabatt gibt).

Disclaimer: Zu Testzwecken habe ich einen kostenlosen Key für das Spiel erhalten.

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Ballionaire: Review zum Galtonbrett-Zufalls-Spiel https://www.langweiledich.net/ballionaire-review-zum-galtonbrett-zufalls-spiel/ https://www.langweiledich.net/ballionaire-review-zum-galtonbrett-zufalls-spiel/#respond Tue, 10 Dec 2024 13:00:07 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=179822 Ballionaire: Review zum Galtonbrett-Zufalls-Spiel Ballionaire-testbericht-review-02

Mit Sicherheit kennt ihr das Galtonbrett, oder? Vielleicht nicht unbedingt unter diesem nach Francis Galton benamten Titel, aber als Zufallsbrett, bei dem eine von Oben hineingeworfene Kugel oder Scheibe lauter Ebenen mit Nägeln hinab-plingt, so dass sie etliche 50:50-Zufälle später unten in einem Feld landet. Das klingt schon einmal relativ kurzweilig. Packt man noch ein Roguelike-Levelsystem und explosive Kettenreaktionen hinzu, bekommt man „Ballionaire“. Das Indie-Spiel von Entwickler newobject und Publisher Raw Fury erscheint heute Nachmittag und ich durfte bereits vorab ein paar Runden spielen, so dass ich euch meinen Ersteindruck vom Spiel mitteilen möchte.

„Ballionaire“ Gameplay Trailer

Das Grundprinzip von „Ballionaire“ ist simpel: Dem von Oben hinabfallenden Ball stellt man möglichst viele taktisch klug gesetzte sogenannte „Bonk-Trigger“ in den Weg, durch die – bei Kontakt – Geldpunkte erspielt werden. Der Gameplay-Trailer zum Lanuch zeigt euch das actionreiche Prozedere in Bewegung:

BALLIONAIRE ist ein schnelles Pachinko-Roguelike, in dem Strategie und Physik aufeinandertreffen und zu großem Reichtum führen können! Finde spielentscheidende Synergien und nutze sie, während du mit Theorycraft zum Sieg eilst. Willkommen im Autobonker-Genre.

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Rezension

Ich muss gestehen, beim ersten Anblick eines Gameplay-Ausschnittes vor einigen Wochen eher skeptisch gewesen zu sein. „Wieso sollte ich so ein Glücksspiel-System spielen wollen?“, dachte ich. Aber tatsächlich liegt dem Spiel deutlich mehr Strategie zugrunde als ich zunächst angenommen hatte.

Zum Launch wird es bereits über 125 Auslöser geben, die unterschiedlicher Natur sind und etliche Kombinationsmöglichkeiten mit sich bringen. Einige dieser Trigger liefern einfach „nur“ Geld, andere feuern neue Bälle ab oder besitzen Einfluss auf benachbarte Auslöser. So stellt sich im Laufe einer Partie stets die Frage, in welche Richtung man sein Brett ausbauen möchte. Dabei spielt die Position der angeordneten Auslöser eine wichtige Rolle. Mit sogenannten Segen erhält man zudem nach und nach übergeordnete Effekte, die das Spiel lenken.

Ballionaire: Review zum Galtonbrett-Zufalls-Spiel Ballionaire-testbericht-review-05

Der erste Durchlauf ist ein ziemliches Durcheinander (außer, man liest sich zuerst die Auslöser-Informationen in der Wissens-Bibliothek durch, aber sind wir mal ehrlich – wer macht das schon?!). Also „Learning by Doing“, oder viemehr „Learning by Bonking“. Mit der Zeit erlernt man einige Kettenreaktionen, die dann auch zu sehr wohligen „PLING-KLANG-KLONK!“-Situationen sowie einem in die Höhe schnellenden Counter führen. Das fühlt sich gut an! Vor allem aber wird die Motivation geweckt, es beim nächsten Durchlauf noch besser zu machen. Zum einen wegen der Jagd nach dem Highscore, vor allem aber, weil man weitere Spielmodi freischalten möchte.

Zu Beginn gibt es nur die altbekannte Pyramide. Hat man diese besiegt, was mir auch erst beim dritten Anlauf geglückt ist, werden weitere vier Boards freigeschaltet, erst nach geglückten Durchläufen werden schwierigere Voreinstellungen freigeschaltet. Zudem bietet eine Vending Machine das Freischalten zusätzlicher Auslöser. So sind alleine schon etliche Stunden Spielspaß gesichert. Wem das nicht ausreicht, kann sich im Sandbox-Modus austoben und direkt zum Launch wird es auch eine Mod-Unterstützung geben, die Neuerungen mit sich bringen dürfte.

Ballionaire: Review zum Galtonbrett-Zufalls-Spiel Ballionaire-testbericht-review-03

Ich habe jetzt eine Hand voll Runden gespielt und bereits viel mehr Zeit „verloren“ als ich zunächst aufwenden wollte. Der Rausch, wenn eine geplante Kombi aufgeht, ist gewaltig, die Motivation durch die erforderlichen Zwischen-Tribute gegeben. Wäre es nur die eine Map, hätte ich dem Spiel eher wenig Chance gegeben, aber bei den weiteren Brettern gibt es nicht nur andere Formen sondern auch ordentlich Dynamik durch Bewegung, so dass ganz andere Setzungen der Auslöser vonnöten sind. Mein Ersteindruck ist jedenfalls durchaus positiv und ich bin mir sicher, dass „Ballionaire“ noch das ein oder andere Mal auf den Bildschirm kommt. Vor allem kann ich mir das Spiel ideal für unterwegs auf Reisen vorstellen.

„Ballionaire“ kaufen

„Ballionaire“ wird in einer Stunde, also um 15 Uhr unserer Zeit, auf Steam erscheinen. Der Verkaufspreis soll bei 12,34 Euro liegen, wobei es zum Launch einen Einführungsrabatt geben wird (Preis bis Heiligabend: 9,99 Euro). Klar, weniger geht immer, aber das geht vollkommen in Ordnung für die Langspielzeit, die gegeben sein dürfte.

Ballionaire: Review zum Galtonbrett-Zufalls-Spiel Ballionaire-testbericht-review-04

Disclaimer: Ich habe zu Review-Zwecken einen kostenlosen Key für das Spiel erhalten.

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Review: „Laysara: Summit Kingdom“ https://www.langweiledich.net/review-laysara-summit-kingdom/ https://www.langweiledich.net/review-laysara-summit-kingdom/#comments Thu, 18 Apr 2024 06:35:53 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=175836 Review: „Laysara: Summit Kingdom“ Laysara-Summit-Kingdom-Review-01

Vor gut einem Jahr hatte ich die Demoversion noch angepriesen, jetzt wurde das vielversprechende gebirgliche Aufbaustrategiespiel „Laysara: Summit Kingdom“ als Early-Access-Version veröffentlicht. Den Trailer zum Überraschung-Vor-Launch gab es bereits in den letzten „Kleinigkeiten“ zu sehen, ich habe die vergangenen Tage die eine oder andere Stunde auf inspirierenden Gipfeln verbracht und möchte euch in diesem Review meinen Ersteindruck vom Spiel vermitteln. Soviel sei vorab verraten: Dass lediglich drei Leute vom Indie-Studio Quite OK Games an dem Titel gearbeitet haben sollen, mag man beim Anblick des Spieles nicht glauben können.

Worum geht es im Spiel?

„Laysara: Summit Kingdom“ ist im Grunde genommen ein Vertreter des klassischen Aufbaustrategie-Genres, nur dass in die Höhe gebaut wird – auf Bergen. Dabei werden Charakteristika diverser Himalaya-Völker in einer Gesellschaft vermengt, die man sukzessive ausbaut, mit dem Ziel, einen erlösenden Tempel auf dem Gipfel zu errichten.

Laysara: Summit Kingdom is a challenging city builder focusing on resource management, the economy and surviving despite the inhospitable environment. Build and expand your settlements in the high mountains in either a campaign or sandbox playthrough.

Carefully plan your production chains, trade networks and avalanche survival strategies to satisfy the needs of your citizens (and yaks) and make the Kingdom of Laysara thrive!

„Laysara: Summit Kingdom“ gibt es seit letzter Woche in der Early-Access-Version bei Steam – bis zum 24. April noch zum Einführungspreis von 15,60€ statt der danach geforderten 19,50€ (20% Rabatt).

„Laysara: Summit Kingdom“ im Test

Review: „Laysara: Summit Kingdom“ Laysara-Summit-Kingdom-Review-02

Zunächst mal hatte ich so meine Probleme dabei, das Spiel auf meinem Sekundärmonitor zum laufen zu bringen. Die Bildschirmauflösung ist zwischendrin immer wieder auf ein kleineres Format gesprungen, was genervt hat, so dass ich von Vollbild auf Fensteransicht gehen musste.

Visuell lässt sich ansonsten aber so gar nicht meckern. Die Berglandschaften sehen klasse aus und es lässt sich wunderbar zoomen – vom Gipfelpanorama bis hin zu Details von Gebäuden, Straßen und Figuren. Denn ja, „Laysara: Summit Kingdom“ hat den berühmt-berüchtigten Wuselfaktor, auch wenn er noch etwas rudimentär erscheint. Wenn dann aber der erste Schneefall einsetzt, ist man spätestens von der schönen Atmosphäre des Spieles eingenommen. Mir gefallen zudem auch kleine grafische Aspekte, was das sich rund anfühlende Aufleveln von Gebäuden oder das automatische Adaptieren von Wegebau sowie das Anbauen angrenzender Flächen. Die ungewohnte Höhendimension bringt zudem genau wie das Überbrücken von Schluchten und Flüssen nicht nur grafisch einen gewissen Reiz, sondern führt auch zu einer notwendigen Zerstückelung der eigenen Siedlung.

Herausforderungen statt Kampagne

Eine klassische Single-Player-Kampagne gibt es bei „Laysara: Summit Kingdom“ noch nicht. Diese soll zum Start der Vollversion dazu kommen. Bereits jetzt kann man aber zwischen vier Schwierigkeitsgraden sowie diversen Berggipfeln auswählen. Hinzu kommen Herausforderungen und ein freier Baumodus. Genug zu tun gibt es also allemal bereits.

Review: „Laysara: Summit Kingdom“ Laysara-Summit-Kingdom-Review-03

Doch was genau muss man machen? Dabei hilft das Tutorial, das einem anhand erster Ziele und einer Gruppe charakterstarker Figuren sowie einer Prise Humor erklärt, welcher Struktur das Spiel folgt. Man siedelt unterschiedliche Menschengruppen (Bürgerliche, Kaufmenschen oder Gläubige) an und erfüllt ihre Bedürfnisse, um Aufwertungen zu erreichen. Dabei gilt es vor allem, stimmige Strukturen zu erschaffen, die Lebensmittel, Rohstoffe und Glauben an die Punkte bringt, die diese benötigen.

Nach dem guten und kurzweiligen Tutorial geht es dann an einen anderen Berg und auch wenn man sich noch ein bisschen an den aktuellen Zielen entlanghangeln kann, muss man doch einige selbst erlernen, was nicht mehr ganz so schrittweise erfolgt. Ich sollte Bier bereitstellen, was erst einmal im Menü gefunden werden muss. Dort gibt es immerhin einen „Das bringt X zum Y“-Diagramm, an dem man sich orientieren kann, aber viele neue Gebäude kommen auf einmal ins Spiel und nicht immer weiß man, wo man überhaupt genau suchen soll. Und dann kommen da plötzlich Lawinen vom Gipfel runtergerollt…

Eine Frage der Details…

Im Detail wirkt „Laysara: Summit Kingdom“ teilweise noch vertrackt. Um ein meiner Meinung nach wichtiges konkretes Beispiel zu nennen: Mir ist es nicht gelungen, Bauwerke zu drehen. Das macht einem mitunter angedachte Tetris-like Puzzle-Arrangements zunichte und führt zu Frustration. Dafür kann man bereits Gebautes aber versetzen, was sehr praktisch ist. Das muss man vor allem als Anfänger:in des Öfteren, kommen doch immer wieder neue Anforderungen hinzu, denen man gerecht werden möchte. Denn irgendwie fehlt es einem dann irgendwann stets an Platz für all das, was man zu bauen vorhat. Hier kommt dann halt auch zu Tage, dass man an einem Berg mit vielen kleinen Flächen zugange ist. Die schränken gewaltig ein. So bietet sich aber auch ein weiterer strategischer Faktor – zum Beispiel gedeihen bestimmte Dinge auf bestimmten Ebenen des Berges besser oder schlechter.

Review: „Laysara: Summit Kingdom“ Laysara-Summit-Kingdom-Review-04

Einen interessanten und meiner Meinung nach gelungenen Aspekt bringt das Distanzsystem mit sich, das nicht etwa nach reinem Luftweg-Radius geht, sondern anhand der Wegeslänge berechnet wird. Da kann eine kleine Zustatz-Umgehung schon mal Wunder wirken. Etwas sehr abstrakt ist dagegen das Währungssystem, das sich an zufriedenen Bewohner:innen und deren Spenden orientiert. Wenigstens ist das Bausystem recht vergebend, kann man Gebäude doch auch einfach wieder abreißen, wenn man merkt, dass man sich ein bisschen verhoben hat.

Entspannt oder herausfordernd?

Insgesamt wirkt das Bauen am Berg aber doch erstaunlich entspannend. Zumindest, bis dir einer der Berater:innen sagt, dass man pleite sei. Das kam ein bisschen aus dem Nichts für mich. Vielleicht hätte ich häufiger von der Pausier-Funktion im Geschwindigkeits-Regler Gebrauch machen sollen, wenn ich nach irgendwelchen für das nächste Ziel benötigten Bauwerken gesucht habe. Mir gefällt aber, dass da eine gewisse Herausforderung bei ist und man nicht einfach nur fröhlich vor sich hinbaut. Das wäre ja auch langweilig.

Review: „Laysara: Summit Kingdom“ Laysara-Summit-Kingdom-Review-05

Außer, man möchte genau das tun! Das ist mit dem Freies-Bauen-Modus möglich. Darin kann man ohne Geldzwang oder andere nervige Außeneinflüsse sein Trau-Szenario bauen. Dabei kann man sogar das Wetter den eigenen Wünschen anpassen und so das Meiste aus dem geplanten Fotomodus rausholen. Wer dann doch lieber eine Challenge braucht, kann die Herausforderungen ausprobieren, die nochmals knackiger als die eigentlichen Hauptlevel sein sollen. Bei meinem naiven Versuch, in kurzer Zeit 300 Yaks auf die Weiden zu bringen, bin ich jedenfalls ziemlich schnell gescheitert.

Review: „Laysara: Summit Kingdom“ Laysara-Summit-Kingdom-Review-06

Fazit

„Laysara: Summit Kingdom“ liefert Aufbaustrategie, wie ich sie in der Form noch nicht gesehen habe. Auch wenn es sich um eine Early-Access-Version handelt, erscheint mir das Gesamtprodukt schon erfreulich weit was Darstellung und Tiefe anbelangt. Dabei erscheint mir die Komplexität des Aufbausystems weder zu simpel, noch zu überfrachtet. Je nach Gusto kann man am Schwierigkeitsgrad drehen oder sich gar von sämtlichen Beschränkungen freimachen und einfach nur bauen. Look und Feel sind fantastisch, dazu gibt es eine Prise Humor.

Dennoch gibt es noch einige Stellschrauben, an denen gedreht werden sollte. Neben offenkundig fehlenden Inhalten wie die angekündigte Kampagne sind das vor allem Quality-of-Life-Anpassungen. Ein erweitertes Tutorial oder eine bessere Spielübersicht wären gut, um es Einsteigenden zu erleichtern, auch die Tiefen des Spieles zu erlernen. Kleine Dinge wie das Drehen von Bauwerken sind zudem elementar (vermutlich war ich aber einfach zu doof, die entsprechende Taste dafür zu finden…?).

Bei aktuell lediglich rund 15 bzw. später 20 Euro kann man jedenfalls nichts falsch machen und dürfte einige Stunden Spaß mit „Laysara: Summit Kingdom“ haben. Ganz nebenbei unterstützt man damit auch ein kleines Indie-Studio. Das hat nämlich bereits jetzt ganze Arbeit geleistet, die man sonst auch durchaus von den großen Studios her kennt. Wer sich in die weitere Entwicklung des Spieles einbringen möchte, kann das auf dem entsprechenden Discord-Server machen.

Review: „Laysara: Summit Kingdom“ Laysara-Summit-Kingdom-Review-07

Mit freundlicher Unterstützung von Future Friends Games, die mir einen Test-Key zur Verfügung gestellt haben.

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Kurzreviews April 2024: 6 neue Alben https://www.langweiledich.net/kurzreviews-april-2024-6-neue-alben/ https://www.langweiledich.net/kurzreviews-april-2024-6-neue-alben/#respond Fri, 12 Apr 2024 09:00:55 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=175655 Kurzreviews April 2024: 6 neue Alben album-kurzreviews-2024-04

Für die April-Ausgabe der „Kurzreviews“ bin ich nicht nur ungewöhnlich früh dran, diese Ausgabe ist auch besonders, da fünf der sechs Alben vergangene Woche Freitag veröffentlicht wurden. Der 5. April scheint ein auserkorener Veröffentlichungstag gewesen zu sein. Vor allem sind da nicht einfach nur so etliche Alben erschienen, das sind auch wirklich namhafte Acts mit einer gewissen Vergangenheit – und leider auch entsprechenden Höhen, aus denen man fallen kann. Immerhin ein Album schlägt aber aus und wird gar erst in zwei Wochen veröffentlicht. Aber genug des Einleitungs-Schnacks, rein in die Musik! Wie immer mit Streaminglinks und Hörproben für euch.

Review: „Only God Was Above Us“ von Vampire Weekend

Release: 05.04.2024 | Genre: Indie-Poprock | Spotify

Kurzreviews April 2024: 6 neue Alben rating_stars_30

Ich muss gestehen, positiv überrascht worden zu sein. Wenn im Opener „Ice Cream Piano“ die Post abgeht, fühlt man sich an die guten alten Vapire-Weekend-Zeiten erinnert. Mehr davon, bitte! Es gibt aber leider nicht soo viel mehr davon auf dem Album zu hören. „Gen-X Cops“ hat noch ordentlich Dampf, ansonsten gibt es hier und da mal typische Gitarrenriffs oder Keys zu hören, aber insgesamt wird es wieder einmal recht seicht. Bei Songs wie „Capricorn“ lässt sich gar eine gewisse Alex-Turner-isierung á la Arctic Monkeys zu beobachten. Man muss aber auch die Experimentierfreude der Band lobend erwähnen. Alleine, was in „Classical“ abgeht, ist schon beachtlich:

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Review: „Ohio Players“ von The Black Keys

Release: 05.04.2024 | Genre: Classic-Rock | Spotify

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Wenn wir mal vom leicht sexistisch gestalteten Cover absehen, haben wir es bei „Ohio Players“ mit einem gefälligen Album zu tun. Auch wenn es keinen neuen Überhit á la „Lonely Boy“ zu hören gibt (wobei man ihn ja quasi für das Video zu „On The Game“ reaktiviert hat), aber auch wenn die Härte etwas abgeht, bleiben eingängige Melodien und ein gewisser Retro-Charme, was die Stilistik anbelangt. Elemente aus Jazz, Swing oder Country werden gekonnt eingeworfen. Mit „Everytime You Leave“ gibt es den vielleicht besten Song erst zum Abschluss zu hören.

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Review: „Disneyland After Dark“ von König Boris

Release: 26.04.2024 | Genre: Hip Hop | Spotify

Kurzreviews April 2024: 6 neue Alben rating_stars_25

Fettes Brot ist tot, lang lebe der König Boris! Dass man nie mehr irgendwas aus dem kultigen Hip-Hop-Trio hören würde, hat vermutlich niemand gedacht. Dass es dann aber so schnell ein erstes großes Solo-Lebenszeichen zu hören gibt, hat mich dann doch auch überrascht. Auf dem großartige betitelten „Disneyland After Dark“ gibt es einiges an Beats zu hören, das auch auf den neueren Brot-Platten Platz gefunden hätte. Und doch wirkt vieles eher wie eine B-Seite oder ein Füll-Track. Textlich gibt es einiges Gutes und Tiefgehendes zu entdecken, musikalisch holt mich aber leider nur recht wenig wirklich ab. Am ehesten vermutlich noch „Das Blaue vom Himmel“ und auch „Beste“ kann mit Energie punkten.

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Review: „All Quiet on the Eastern Esplanade“ von The Libertines

Release: 05.04.2024 | Genre: Seichter Brit-Rock | Spotify

Kurzreviews April 2024: 6 neue Alben rating_stars_30

Bei den Vorab-Singles war ich mal wieder ernüchtert, aber ich glaube, das Album ist ein Grower. Nach drei oder vier Durchläufern bin ich jedoch noch nicht so ganz da. „Be Young“ und „I Have A Friend“ sind allgemein gut, Letzterer mit zackigem Gitarrenspiel, auch „Oh Shit“ weiß in diesem Segment zu punkten und „Baron’s Claw“ hat geile Bläser-Parts. Abseits dessen gibt es aber auch viel seichte und austauschbare Ladida-Musik zu hören. Das ist mir persönlich dann doch noch zu seicht. Aber allgemein klingt das besser als die vorherige Platte.

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Review: „Black / Red“ von Feeder

Release: 05.04.2024 | Genre: Garage Rock | Spotify

Kurzreviews April 2024: 6 neue Alben rating_stars_30

Feeder war zu „Gran Turismo“-Zeiten eine meiner Lieblingsbands. Seitdem habe ich die Waliser etliche Male vergessen, um dann von einem neuen Album überrascht zu werden. Also, von dessen Existenz. Denn wirklich Überraschendes gibt es auf „Black / Red“ nicht zu hören. Am ehesten dürfte noch der Umfang von 18 Songs und 66 Minuten Laufzeit vor eine wohlwollende Mimik sorgen. Dabei muss ich einräumen, das Album erst zwei oder drei Mal in Gänze durchgehört zu haben. Das ist auch alles soweit okay und der typische Feeder-Gitarren-Sound, aber eben oftmals mit angezogener Handbremse unterwegs, um im Rennsport-Sprech zu bleiben. „The Knock“, „Perfume“ oder auch „Sleeping Dogs Lie“ wissen da beispielsweise mal auszubrechen und auch das explosive Gitarrenriff in „Submarine“ weiß zu gefallen, vor allem im ersten und letzten Drittel ist mir das aber zu langweilig geworden. Vielleicht hätte da mehr Fokus und Kontur besser getan. Oder ich muss schlicht noch drei bis sieben Male reinhören…

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Review: „Fireworks&Rollerblades“ von Benson Boone

Release: 05.04.2024 | Genre: Indie-Pop | Spotify

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Mein Album des Monats stammt von Benson Boone, den man nach seinem Nummer-Eins-Hit „Beautiful Things“ wohl kaum mehr vorstellen muss. Dachte ich, aber ich selbst habe von seinem wochenlangen Triumph auch erst erfahren, nachdem ich das Album einige Male gehört hatte… Diese Art von Pop gefällt mir. Da ist so viel Kreativität im Instrumental und vor allem auch Energie zu hören. Einzelne Parts könnten auch ein 08/15-Popsong á la Ed Sheeran sein, aber dann kommt ein Schrei, eine Gitarre oder ein lauter Synthie-Sound und alles gerät in Bewegung. Paradebeispiel ist der Chorus in „Beautiful Things“. Persönlich gefällt mir aber zum Beispiel „Cry“ deutlich besser. „There She Goes“ und „Slow It Down“ sind auch ganz nice. Am Ende geht ein bissschen die Luft raus, was eine bessere Bewertung verhindert.

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Kurzreviews März 2024: 9 neue Alben https://www.langweiledich.net/kurzreviews-maerz-2024-9-neue-alben/ https://www.langweiledich.net/kurzreviews-maerz-2024-9-neue-alben/#respond Fri, 15 Mar 2024 09:20:04 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=174903 Kurzreviews März 2024: 9 neue Alben neue-musikalben-im-maerz-2024-1

Das Jahr bleibt wunderbar weiter im musikalischen Schwung! Nachdem ich im Februar bereits neun Platten besprochen hatte, haben auch die „Kurzreviews“ für März immerhin acht neue Alben für euch parat. Ach wartet – gerade ist noch ein neuntes eingetrudelt! Wie immer natürlich nebst meiner ausgeschriebenen (mal-mehr-mal-weniger-)Kurzmeinung auch die Servicedienstleistung umfassend, Hörproben und Streaminglinks zu servieren. Dieses Mal sind zwar auch ein paar Alben dabei, die im Zuge der letzten zwei, drei Wochen veröffentlicht worden sind (vor allem am 1. März…!), immerhin zwei feiern heute aber auch Veröffentlichung (Happy Release Day!) und eines kommt gar erst kommende Woche raus. So, genug geschwafelt, rein in die Musik!

Review: „Big Business“ [EP] von AF90

Release: 15.03.2024 | Genre: Indie Pop-Rock | Spotify

Kurzreviews März 2024: 9 neue Alben rating_stars_35

Das Bilderbuch-Gründungsmitglied (also, von der Band, vermutlich war er aber auch ein Vorzeige-Mitglied…) lässt vergessen, welch traurige Entwicklung die österreichische Band genommen hat. Zwar sticht mit „Muchacho“ lediglich ein Song extrem heraus und es hätte für mein persönliches Empfinden mehr Gitarren und Härte geben dürfen, aber auch so ist „Big Business“ verspielt und vor allem energetisch. Wer hier nicht mitsingt, -wippt und/oder tanzt, hat nicht laut genug aufgedreht.

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Review: „Off“ von Alligatoah

Release: 22.03.2024 | Genre: Rock-Rap | Spotify

Kurzreviews März 2024: 9 neue Alben rating_stars_30

Noch ganz kurzfristig ist die neue Alligatoah-Scheibe bei mir eingetrudelt. Dass die alten Hip-Hop-Tage vorbei sind und uns harte Rockriffs vom Mond gesandt werden, wird bereits im Intro zum Opener „Ich fühle Dich“ klar. Die Raps sind größtenteils gewohnter Natur, die Lautstärke im Mix und Gitarrenlastigkeit dürfte aber ein paar Fans der poppigen Rap-Tracks abschrecken können. Ich dagegen liebe, wie Alligatoah das durchzieht! Allerdings sind mir die Instrumentals teilweise zu generisch und platt. Da hätte ich mir mehr Dynamiken und z.B. auch mal ein hohes Gitarrensolo gewünscht. Textlich gibt es gewohnt viele Details und Tiefgang zu entdecken. Spontan hängen geblieben ist die Zeile „Junge, du nervst mich, weil bei dir nur dein Portfolio divers ist“ von Feature Bausa. Heraus stechen neben dem bereits vorab veröffentlichten Fred-Durst-Feature „So Raus“ die Songs „Ich Ich Ich“ und „Scheissdreck“. Insgesamt ist das ehrlich gesagt weniger als ich mir erhofft hatte. Zum Beispiel mehr Stellen, in denen die Vocals vom üblichen Rap-Duktus abschweifen und stimmlich in eine Fred-Durst’sche Quietch-Ebene gelangen (die gibt es nämlich und sind ziemlich geil!).

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Review: „Riot“ von Blackout Problems

Release: 23.02.2024 | Genre: Alternative Rock | Spotify

Kurzreviews März 2024: 9 neue Alben rating_stars_30

Leider ist auch das neue Album der Blackout Problems hinter meinen Erwartungen. Dynamik wie im früheren Song „Driveby lässt es leider größtenteils missen. Die Stimmfarbe von Sänger Mario Radetzky ist zwar noch immer markant und teilweise einschneidend, die Instrumentals sind aber deutlich poppiger und verträumter geworden. Beim Enter-Shikari-Feature „GLOFS“ funktioniert das noch ganz gut, dort fehlt dafür ein punchiger Refrain, bei anderen Songs gibt es den, aber die Strophen wissen nicht gänzlich zu überzeugen. Gelungene Elemente gibt es hier und da, wirklich große Stücke, die hängen bleiben, gibt es aber leider nicht zu hören.

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Review: „Edgär is Dead“ von Edgär

Release: 01.03.2024 | Genre: Indie-Rock | Spotify

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Highlights gibt es definitiv bei Edgär zu hören. „Time“ hat bereits einen Platz auf meiner „Best of 2024“-Playlist sicher und auch „Sunset“ gefällt mir sehr. Ansonsten gibt es viel Tanzbares mit positiver Energie, das zwar nicht wirklich heraussticht, aber auch kaum Platz für Langeweile bzw. Ausreißer nach Unten bietet. Das ist allgemein einfach eine gut gemacht Indie-Scheibe.

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Review: „Mountainhead“ von Everything Everything

Release: 01.03.2024 | Genre: Indie Synth | Spotify

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Zurück zu Enttäuschungen. Everything Everything hat mir mit „Can’t Do“ einen absoluten Evergreen-Hit geliefert – sowas sucht man auf „Mountainhead“ vergeblich. Das Kapitalismus-Kritik-Konzeptalbum hat eingängige Melodien, bleibt aber eher kraftlos. „Cold Reactor“ funktioniert ganz gut und auch der schnellere Sprechgesangs-Part in „The Mad Stone“ oder der Bass-getriebene Kopfstimmen-Part in „Canary“ gefallen mir, aber insgesamt ist mir das zu wenig. Das merke ich spätestens dann, wenn ich mich zwingen muss, einen weiteren Durchlauf zu starten, weil ich ja „bestimmt nur reinfinden muss“.

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Review: „Meet Me in the Blue“ von GERD

Release: 01.03.2024 | Genre: Singer-Songwriter | Spotify

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Alleine dieser Künstlername! „GERD“ lässt doch in Deutschland bereits vor Sexyness die Hallen überfüllen. Wer es schafft, sich von dieser Vierbuchstabigkeit abzuwenden, bekommt gefühlvollen Sound geboten, der stimmlich in Sphären von London Grammar zu steigen schafft. Dabei geht es aber erfreulicherweise nicht nur sanft zu. „Happier Than Me“ kommt mit einem epochalen Bridge-Ausbruch daher und auch „Stay.“ hat ordentlich Bass-Impuls zu bieten. GERD beweist, dass eine gute und kraftvolle Gesangsstimme nicht nur in ruhigen musikalischen Fahrgewässern glänzen kann. „Smile“ ist ein absoluter Vorzeige-Popsong, der etliche Filmsoundtracks anführen könnte und „Meet Me In The Blue“ ein alles einnehmender emotionaler Abschluss. Tolles Album!

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Review: „Kaiser Chiefs‘ Easy Eighth Album“ von Kaiser Chiefs

Release: 01.03.2024 | Genre: Indie-Pop-Rock | Spotify

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Wie schaffe ich jetzt die Überleitung von „Tolles Album!“ zu den Kaiser Chiefs…? Tja, die zeigen bei ihren Songs ähnlich wenig Kreativität wie bei ihrer laissez-faire wirkenden Betitelung des Albums. Das lässt an vielen Stellen die einstige Belebungs-Fähigkeit missen und erinnert an eigentlich überwunden geschienene „Parachute“-Zeiten der Band… „Reasons to Stay Alive“ und „Noel Groove“ zeigen zwar, dass man doch die E-Gitarre samt Verzerrer mit ins Studio genommen hat, sind aber schlicht zu wenig. Einige Melodien wollen sich zwar (wie bei „How 2 Dance“ oder „The Lads“) in den Kopf bohren, aber mir ist das alles zu seicht und „lalalala!“-poppig.

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Review: „How to Make a Master Peace“ von Master Peace

Release: 01.03.2024 | Genre: Rap-Dance-Rock-Pop | Spotify

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Mein Album des Monats kommt von Master Peace. Der hat es mit „I Might Be Fake“ nicht nur in meine Liste der besten Songs 2023 sowie auf meine „Absolute Bangers“-Playlist geschafft, er wird mit „Start You Up“ auch direkt in die 2024er Auswahl gelangen. Der britische Rapper liefert einfach eine originelle Mischung aus lautstarken wie belebenden Rap-, Elektro- oder gar Rock-Parts (teilweise klingt das nach dem, was wir uns von Bloc Party wünschen würden). Das ist enorm abwechslungsreich und doch hat jeder Song seine Stärken und Single-Potenzial. Lediglich „Shangaladang“ ist nicht so meins, der Rest ist aber Partyfeeling pur! Man könnte fast meinen, er hätte echt die Formel gefunden, ein „Meisterwerk“ zu schaffen.

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Review: „Grown Up“ von Mina Richman

Release: 15.03.2024 | Genre: Singer Songwriter | Spotify

Kurzreviews März 2024: 9 neue Alben rating_stars_30

Um vom Partygefühl runter zu kommen, hätte ich noch Musik mit Lounge-Potenzial. Mina Richman hat eine sehr angenehme und charaktervolle Stimme, die sehr jazzy daher kommt. Leider weiß die Musik nicht immer, mitzuhalten, und mir geht es persönlich zu oft in den extrem balladesquen Bereich. Das schmerzt vor allem, wenn der Opener „Nearly to the End“ enorm gefällt und man sich mehr in diese Richtung erhofft hatte. Ein solides Album und toller Background-Soundtrack beim geselligen Beisammensein, das aber Luft nach Oben besitzt.

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Kurzreviews Februar 2024: 9 neue Alben https://www.langweiledich.net/kurzreviews-februar-2024-9-neue-alben/ https://www.langweiledich.net/kurzreviews-februar-2024-9-neue-alben/#comments Fri, 16 Feb 2024 10:00:57 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=168399 Kurzreviews Februar 2024: 9 neue Alben Neue-Musikalben-kurzreviews-februar-2024

Wow, trotz seiner Kürze haut der Februar aber mal ordentlich was raus an neuem Material! Gleich neun Alben habe ich heute in den „Kurzreviews“ für euch, wobei lediglich zwei bereits veröffentlicht waren – drei erscheinen heute (Happy Release Day!) und die weiteren vier sogar erst kommende Woche. UND: Ich hätte noch einige andere Platten mit reinnehmen können, die aber entweder einfach aus der Auswahl geflogen sind oder Anfang März erscheinen, das kann ich mir dann für die nächste Ausgabe aufsparen. Ein paar namhafte Februar-Acts haben sich aber leider auch ein bisschen was eingespart, wie es scheint… So habe ich aber (wenn auch durch Quervergleiche vielleicht etwas zu hart bewertet) eine schöne Varianz von zwei bis fünf(!) Sternen. Hier meine Kurzeinschätzungen – wie immer samt Streaming-Links und Hörproben.

Review: „TANGK“ von IDLES

Release: 16.02.2024 | Genre: Industrial-Dream-Rock | Spotify

Kurzreviews Februar 2024: 9 neue Alben rating_stars_30

Dass Produktionsseitig gehörig Radiohead-Erfahrung bei der Arbeit zu „TANGK“ gegeben war, hört man direkt beim Opener „IDEA 01“ und eigentlich das komplette Album hindurch. „TANGK“ ist deutlich ruhiger, atmosphärischer und bedachter als seine Vorgänger. Das hat vor allem durch Joe Talbots markante Stimme und die ein oder andere drängende Bassline noch immer viel Charakter, ist mir persönlich aber zu kantenlos, zu wenig aggressiv, zu handzahm. Tatsächlich gehört „Gift Horse“ noch zu den absoluten Brechern der Platte – was bei vorangegangenen Album noch zu den poppigsten Tracks gehört hätte. „CRAWLER“ hatte mir noch durch seine Komplexität erschwert, mich reinzucrawlen, aber konnte letztlich dann doch überzeugen. Dieses Mal muss man eher die Details im Seichten auffinden und zu schätzen lernen. Eine weitere Evolutionsstufe, die mir persönlich jedoch weniger gefällt. Ein bisschen in das Gitarrenspiel in „Roy“ oder „Hall & Oates“ habe ich mich dann aber doch verliebt…

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Review: „How Have You Been?“ von Giant Rooks

Release: 02.02.2024 | Genre: Indie-Pop-Rock | Spotify

Kurzreviews Februar 2024: 9 neue Alben rating_stars_35

Kurioserweise ist es bei dieser Platte ähnlich wie bei der IDLES-Scheibe. Auch hier war ich zunächst ob der vermeintlichen Laschheit ernüchtert, aber mit den Durchläufen hat sich eine gewisse Ausgefeiltheit offenbart, die viele schöne kleine Elemente beinhält, die vor allem melodiös und rhythmisch punkten kann. Und dass Fred Rabe eine begnadete Stimme hat, wissen wir ja auch alle mittlerweile. Vielleicht spielt in meinem neu-entdeckten Wohlwollen der Platte gegenüber auch mit rein, dass ich die Jungs vergangene Woche live gesehen habe, was mein bislang bestes Live-Erlebnis mit ihnen war. Ein neuer Übersong á la „Wild Stare“ ist zwar leider nicht zu finden, aber „Morning Blue“, „Fight Club“ oder der Opener „For You“ gefallen mir gut. „Rookery“ war aber etwas besser.

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Review: „Baum“ von Mine

Release: 02.02.2024 | Genre: Experimenteller Singer-Songwriter-Pop | Spotify

Kurzreviews Februar 2024: 9 neue Alben rating_stars_20

Auch bei der neuen Mine-Platte musste ich mich erst reinhören, aber so richtig wollen die neuen Songs nicht bei mir ankommen. Letztlich bekommt man, was Mine immer liefert: Experimentierfreudige Sounds, Melodien, die sich ins Ohr arbeiten und Texte mit Tiefgang. Aber Songs,, die mich wirklich begeistern, gibt es wenige. Die Hook in „Stein“ ist nice und „Fesch“ erinnert vom Upbeat her an ihren Eisdielen-Song und auch der Opener „Baum“ kann was. Ich fürchte jedoch, dass dieses Album mir nicht lange im Gedächtnis bleiben wird.

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Review: „Millenials“ von The Snuts

Release: 23.02.2024 | Genre: Indie-Rock-Pop | Spotify

Kurzreviews Februar 2024: 9 neue Alben rating_stars_25

Als Mitglied der Generation „Millenials“ habe ich mich beim Albumtitel natürlich direkt angesprochen gefühlt. Das gepaart mit der Tatsache, dass der Vorgänger „Burn the Empire“ so richtig hat punkten können, führte zu Erwartungen, die nur enttäuscht werden könnte. Dass es dann aber so flach ausfällt, hätte ich nicht gedacht. Was sich bei den Vorabsingles bereits angedeutet hatte, zieht sich durch das Album. Ganz viel „nett“ und „okay“, aber vieles wirkt auf mich zu generisch und austauschbar. Da sticht nichts heraus. „Dreams“ und „Deep Diving“ bleiben da wohl noch am ehesten hängen, ich hätte mir aber mehr Mut in der Ausgestaltung gewünscht.

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Review: „To Figure Out“ von Shoreline

Release: 23.02.2024 | Genre: Garage-Punkrock | Spotify

Kurzreviews Februar 2024: 9 neue Alben rating_stars_35

Auch Shoreline haben mich mit ihrem Vorgänger „Growth“ flashen können und reichen mit ihrem neuen Wurf nicht ganz an das Level heran. Keine Angst, das Schema zieht sich nicht komplett durch diesen Beitrag, außerdem fällt der Unterschied in diesem Fall zumindest nicht ganz so krass aus. Auch „To Figure Out“ weiß mit Gitarrenwänden und einem Mix aus Screams und eingängigen Melodien zu überzeugen. Besonders „Workaround“, „Health“ und „Reviver“ wissen zu gefallen. Eventuell hätte der Platte die ein oder andere ruhigere Passage gut getan, um einen Ausgleich zu bieten, denn so gibt es doch hin und wieder etwas Wiederholungsgefühl zu empfinden.

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Review: „Menschen wie mir verzeiht man die Welt oder hasst sie“ von Sperling

Release: 23.02.2024 | Genre: Lyrischer Rock mit Tiefgang | Spotify

Kurzreviews Februar 2024: 9 neue Alben rating_stars_35

Ja, ich wiederhole mich und für jede Person, die beide Bands kennt, ist es offensichtlich, aber da schwingt jedes Mal so viel Heisskalt mit, wenn man bei Sperling reinhört – was eine gute Sache ist! Allerdings kommt damit auch eine geringere Zugänglichkeit einher. Der Fokus auf lyrische Texte und atmosphärische Instrumentals belohnt vor allem jene, die sich komplett darauf einlassen und der Musik zwei Chancen geben. Dann wird man aber mit ganz besonderen Momenten und einer intensiven Erfahrung belohnt. „100TonnenKummer“ ist ein Paradebeispiel, „Die kleine Angst“ ist auch dank der Blackout-Problems-Vocals der vielleicht beste Track der Platte, „Verlieren“ ist quasi die Quintessenz des aktuellen Sperling-Sounds und „DünneralsPapier“ zeigt, dass auch die leisen Töne emotional einschneidend sein können.

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Review: „A Paucity of Instinct“ von Matterhurt

Release: 16.02.2024 | Genre: Staccato-Rock | Spotify

Kurzreviews Februar 2024: 9 neue Alben rating_stars_40

Dieser Album-Release ist ein bisschen komisch, handelt es sich eigentlich lediglich um eine Erweiterung der „The Hunch“-EP, die ich auch lediglich bei Amazon habe finden können. Wie auch immer ihr die Musik von Matterhurt auffinden könnt – hört sie euch an! Bei „Stop and Stare“ hatte ich mich ja bereits in den Staccato-Sound der Band verliebt, der sich charakteristisch durch die Platte zieht. Gerade diese Breaks und Rhythmus-Wechsel zeichnen den Matterhurt-Sound aus. Hinzu gesellen sich experimentelle Gesangsmuster und Gitarren, die das komplette Spektrum zwischen lieblichem Gezupfe und brachialer Riffwand beherrschen. Das ist eher das, was ich mir von den IDLES erhofft hatte. Eine ganz starke Platte, die mitnichten leicht zugänglich ist, aber um so mehr Spaß macht, wenn man sich eingehört hat. Wäre da nicht noch eine andere Platte gewesen, hätte es wohl zum „Album des Monats“-Titel bei mir gelangt.

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Review: „Skate Pop“ von The Terrys

Release: 23.02.2024 | Genre: Skate Pop | Spotify

Kurzreviews Februar 2024: 9 neue Alben rating_stars_30

Selten habe ich einen Albumtitel erlebt, der besser beschreibt, was man zu hören bekommt, als „Skate Pop“. Tatsächlich gibt es so etwas wie die frühen blink-182 in weichgespült zu hören. Das erinnert vor allem stimmlich immer wieder an Kakkmaddafakka, weiß aber mehr Schmiss ins Gitarrenspiel zu bringen als die Norweger. Sommerlicher Indie-Rock mit Euphorie und Energie, der aber dann doch die großen Würfe missen lässt.

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Review: „Grief Chapter“ von Mother Mother

Release: 16.02.2024 | Genre: Von allem etwas | Spotify

Kurzreviews Februar 2024: 9 neue Alben rating_stars_50

Das Beste kommt zum Schluss! Seit zwei Monaten habe ich dieses Album, endlich kann ich darüber schreiben! Tatsächlich habe ich überlegt, welche Kritikpunkte ich anbringen kann, um meine zunächst angesetzte viereinhalb-Kronen-Bewertung zu rechtfertigen, aber mir ist nichts eingefallen. Also gibt es die von mir ganz selten vergebenen fünf von fünf! „Grief Chapter“ ist ein absolutes Kunstwerk geworden, das einfach alles bietet: Leichte Tanzbarkeit, düsteren Tiefgang, Rock-Elemente á la Muse, Tempowechsel á la Queen, ganz viel Verspieltheit und Charakter. Vor allem ist das aber auch alles auf erstaunlich hohem Niveau zusammengebracht und derart neu zusammengesetzt, dass man eben nicht das Gefühl hat, da wird Act XY nachgemacht, sondern hier ist Mother Mother zu hören. Egal, ob es nun leise-melancholisch oder laut-energisch daher kommt. Mit „Normalize“ gibt es auch einen absoluten Banger zu hören, aber auch Songs wie „The Matrix“, „End of Me“ oder „Explode“ sind super – um nur ein paar zu nennen. Einfach eine Wahnsinns-Platte!

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Kurzreviews Januar 2024: 6 neue Alben https://www.langweiledich.net/kurzreviews-januar-2024-6-neue-alben/ https://www.langweiledich.net/kurzreviews-januar-2024-6-neue-alben/#respond Fri, 19 Jan 2024 11:28:51 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=167881 Kurzreviews Januar 2024: 6 neue Alben musik-neue-alben-im-januar-2024-kurzreviews

Das Jahr beginnt direkt mal mit viel neuer Musik! Nach der extrem kurzen Dezember-Ausgabe kommen die „Kurzreviews“ im Januar direkt mal mit einem frischen Sixpack aus dem Winterschlaf. Meinen inneren Monk erfreut zudem, dass wir es dabei mit jeweils zwei Alben zu tun haben, die vor einer Woche rausgekommen sind, die heute rauskommen (Happy Release Day!) und die nächste Woche auf den Markt kommen! Außerdem gibt es ein paar größere und kleinere Namen sowie größere und kleinere Fits, was meinen persönlichen Geschmack und die allgemeine Qualität anbelangt. Aber der Reihe nach…

Review: „Saviors“ von Green Day

Release: 19.01.2024 | Genre: Punk-Pop | Spotify

Kurzreviews Januar 2024: 6 neue Alben rating_stars_30

Die ganz großen Zeiten, in denen die Massen fieberhaft auf ein neues Green-Day-Album gelechzt und jeden kleinen Vorweg-Happen genüsslich verschlungen haben, sind vorbei. Leider zeigt die neue Musik auch, weshalb das der Fall ist. „I don’t wanna be a dead man walking“ heißt es in der Vorabsingle „Dilemma“, einem der wenigen Songs, die Konturen besitzen und frisch wirken. Und doch fühlt es sich ein bisschen so an, als sei der Zenit überschritten. Dabei ist das Trio nicht einmal sonderlich handzahm geworden, aber irgendwie schaffen sie das Wunder, sich gleichermaßen aus der Zeit gefallen als auch nicht wie früher anzuhören. Die ersten sechs Songs haben noch einige gute Phasen und auch „Living in the 20’s“ gefällt mir gut, insgesamt ist mir das aber schlicht zu unspektakulär geraten. Dennoch gehen viele Melodien gut ins Ohr und wirklich schlecht ist das alles auch nicht. Nur fehlt eben die ganz große Durchschlagskraft und Besonderheit, die Green Day einige Jahre hat für sich vereinnahmen können. Interessant: Justin Hawkins hat für „One Eyed B*st*rd“ herausgearbeitet, dass das Eingangsriff von Green Day wie P!NK oder Deep Purple klingt – alles Farben! o.O

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Review: „Love Will Fix It“ von Emil Bulls

Release: 12.01.2024 | Genre: Metalcore | Spotify

Kurzreviews Januar 2024: 6 neue Alben rating_stars_35

Dieses Album ist definitiv ein Grower. Nach der erfreulich guten Vorabsingle „The Devil Made Me Do It“ war ich von der Gesamtplatte zunächst enttäuscht. Das wirkt zunächst alles etwas flach. Die ganz große Tiefe folgt auch nicht mehr, aber mit der Zeit habe ich die Nuancen dann doch schätzen gelernt, der ruhigere Abschlusstrack „Together“ offenbart aber auch, wie viel mehr Tiefe und Abwechslung möglich gewesen wäre, auch, um Dynamiken innerhalb von Songstrukturen zu schaffen. Aber es gibt auch viel Energie, wie im an Electric Callboy erinnernden „Whirlwind of Doom“ sowie verspielte Elemente wie die Bridge von „(Lalalalala-)Love Will Fix It“ oder das kraftvolle „Happy Birthday You Are Dead To Me“.

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Review: „Dark Rainbow“ von Frank Carter & The Rattlesnakes

Release: 26.01.2024 | Genre: Rock-Pop | Spotify

Kurzreviews Januar 2024: 6 neue Alben rating_stars_30

Ich habe eine Weile gebraucht, um mich in dieses Album reinzuhören. Zunächst meint man, dass Tiefe und vor allem Härte fehle. Letzteres finde ich noch immer, denn dass da mit mehr Tempo und Härte einiges mehr an Potenzial ausgeschöpft werden könnte, merkt man an Momenten wie im Opener „Honey“ oder im starken „Self Love“. Ansonsten baut das Album eher auf Atmosphäre und Breite denn Dynamik. Die ganz große „Alex Turner & The Monkeys“-Sphären hat das aber zum Glück noch nicht erlangt. Noch immer bleibt Carters kraftvoll gefärbte Stimme und einige eingängige Melodien – dennoch hatte ich mir mehr erhofft. Sogar so sehr, dass ich das Album vor nicht allzu langer Zeit wohl noch mit zweieinhalb Sternen bewertet gehabt hätte.

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Review: „No Place Like Home“ von Vacations

Release: 12.01.2024 | Genre: Indie-Rock | Spotify

Kurzreviews Januar 2024: 6 neue Alben rating_stars_35

Irgendwie fühlt es sich falsch an, dieses Album Mitte Januar zu hören. Das ist feinster Spätsommer-Frühherbst-Indie-Sound, der die letzte wohlige Sommerwärme des Jahres in Noten verpackt. Vielleicht ist die Platte insgesamt etwas zu verträumt geworden, gerade hinten raus wird es dann doch sehr melancholisch-esoterisch, allgemein hätte ich mir insgesamt mehr Upbeat in der Mischung gewünscht. Dennoch ist es ein gefälliges Album geworden, das man wunderbar sowohl konzentriert als auch nebenbei hören kann.

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Review: „Watering Dead Flowers“ von VOIID

Release: 19.01.2024 | Genre: Garage Rock | Spotify

Kurzreviews Januar 2024: 6 neue Alben rating_stars_20

Songs wie das gelungene „Invalidate Me“ haben mich dazu gebracht, das komplette VOIID-Album anzuhören. Sicherlich ist der grundlegende Sound nicht für jede Gelegenheit und Stimmung geeignet, aber mir ist das regelmäßig zu durcheinander und blechern, selbst wenn ich gerade Bock auf solche Mucke habe. Das ist schade, zeigt sich doch in einzelnen Momenten, dass die Band sowohl hart als auch sanft beherrscht – nur irgendwie fehlt mir ordnende Struktur in den Songs. Mit mehr Tiefe (auch im Gitarren-/Bassspiel) wäre da deutlich mehr drin (analog zu zum Beispiel The Subways oder Blood Red Shoes). Vielleicht werde ich aber auch alt, denn mein Dad hätte zu diesem Album „Hotten-Totten-Musik“ oder einfach „Krach“ gesagt.

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Review: „A Taste of Possibility“ von Keep Dancing Inc

Release: 26.01.2024 | Genre: Indie-Pop | Spotify

Kurzreviews Januar 2024: 6 neue Alben rating_stars_40

Der große Trumpf dieser Platte ist ihre Wandelbarkeit. Das ungewöhnlich lange Instrumental-Intro, ein bisschen Elektro-Beat in „GPS“, der Song „A Taste of Possibility“, der auch auf der Vacations-Platte hätte drauf sein können, die (leider viel zu selten derart gespielte) Gitarre in „Murderer Mourns Again“ – da sind so viele Einflüsse und Experimente zu hören, dass man kaum mit dem Notieren hinterher kommt. Und doch schaffen Keep Dancing Inc, das alles in ein abgerundetes Gesamtwerk zu binden. Allerdings hätte ich mir – bei dem Bandnamen! – deutlich mehr Tanzbares gewünscht!

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Kurzreviews Dezember 2023: 3 neue Alben https://www.langweiledich.net/kurzreviews-dezember-2023-3-neue-alben/ https://www.langweiledich.net/kurzreviews-dezember-2023-3-neue-alben/#comments Fri, 15 Dec 2023 06:52:06 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=167292 Kurzreviews Dezember 2023: 3 neue Alben kurzreviews-dezember-2023

Nachdem ich vergangene Ausgabe satte zehn Platten besprochen hatte, wird das dieses Mal eine kurze Ausgabe. Sogar gleich in mehrfacher Hinsicht, denn unter den drei Kurzbesprechungen sind sogar noch zwei EPs und streng genommen ist das einzige Album eigentlich bereits zu alt für diese Ausgabe, aber ich nehme den Spätoktober-Release mal frecherweise mit auf, damit ihr hier überhaupt noch was zu lesen habt. Macht trotzdem insgesamt gerade mal etwas über eine Stunde Spielzeit… Das dürfte alles daran liegen, dass Labels den Dezember als Veröffentlichungsmonat scheuen – außer, es geht um Weihnachts-Kram, aber der hat hier so gut wie nie eine Verwendung gefunden. Dafür habe ich bereits ein paar Anwärter für die Januarausgabe der „Kurzreviews“ anhören können – das werden dann hoffentlich wieder zumindest vier wirklich neue Titel.

Review: „152“ von Taking Back Sunday

Release: 27.10.2023 | Genre: Verweichter Rock-Pop | Spotify

Kurzreviews Dezember 2023: 3 neue Alben rating_stars_25

„Das sollen Taking Back Sunday sein?!“ hat nicht nur mein Lieblingsmädchen laut gedacht als ich ihr sagte, dass gerade deren neue Platte bei mir läuft. Die Softisierung, die bereits Acts wie The Killers oder die Kaiser Chiefs zwischenzeitlich durchlaufen haben, hat nun auch TBS getroffen. Wobei – schlecht ist das nun nicht. Es gibt melodischen Pop-Rock zu hören, der durchaus im Ohr bleibt. Dabei hilft, dass man die gerade mal 31 Minuten locker mehrfach hintereinander spielen kann. Aber die markant-kratzige Stimme kommt so richtig nur in „S’old“ vor – wie bezeichnend, die alte Zeit eben… Ansonsten taugt „Quit Trying“ noch und auch der Abklapper „The Stranger“ hat seine positiven Elemente. Ansonsten fühlt es sich an, als wolle man das neue Mainstream-30-Seconds-to-Mars sein. Poprock mit Stadioncharakter und möglichst ohne Kanten. Schade.

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Review: „Wasco“ [EP] von Old Mrs. Bates

Release: 01.12.2023 | Genre: Rock | Spotify

Kurzreviews Dezember 2023: 3 neue Alben rating_stars_40

Immerhin fünf Songs und 19 Minuten Spielzeit gibt es von Old Mrs. Bates zu hören. Zwar weiß keiner der Songs an das großartige „Cold Place“ heran zu reichen, insgesamt ist das Niveau aber erfreulich stabil und überdurchschnittlich. Man muss sich ggf. etwas reinhören, dann wird man aber mit authentischer Rock-Musik belohnt, die sich deutlich reichhaltiger als ein einfaches Musiker-Duo anhört. „Bad Hotel“ und vor allem „Parka“ liefern einen energetischen Start, ehe „Too Slow“ zwar langsamer, aber keineswegs zu langsam wird. „Keep Your House in Order“ setzt eher auf Atmosphäre und fällt vielleicht am ehesten ab, mit „Gold“ gibt es aber nochmal einen stilvollen Abschluss. Wann richtiges Album?!

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Review: „very dramatic and a little pathetic“ [EP] von Issermann

Release: 08.12.2023 | Genre: Indie-Pop-Rock | Spotify

Kurzreviews Dezember 2023: 3 neue Alben rating_stars_35

Lediglich vier Songs und gerademal 11:13 Minuten Musik schenkt uns Issermann mit dieser EP. „Ricochet“ beweist bereits nach einer Dreiviertelminute, dass er „very dramatic“ und gar nicht „a little pathetic“ daher kommt. Der einsetzende Beat im Chorus ballert ordentlich Energie entgegen! Die Vocals in „Lost mary“ erinnern teilweise an „Good Charlotte“, auch wenn alles noch etwas poppiger bleibt. „Dumb“ und „Dans Le Vent“ lassen dann ein bisschen die Luft raus und sind nicht mehr ganz auf dem Gefälligkeitslevel wie die erste EP-Hälfte. Insgesamt macht das aber dennoch Lust auf mehr.

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Kurzreviews November 2023: 10 neue Alben https://www.langweiledich.net/kurzreviews-november-2023-10-neue-alben/ https://www.langweiledich.net/kurzreviews-november-2023-10-neue-alben/#comments Fri, 17 Nov 2023 07:13:37 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=166699 Kurzreviews November 2023: 10 neue Alben neue-alben-november-2023

Zwar kann ich dieses Mal leider nicht mit Vorab-Einschätzungen zu demnächst veröffentlichten Alben aufwarten (das dürfte am üblichen Dezember-Loch liegen, liegen mir doch gar bereits Bemusterung für 2024 vor…), dafür gibt es aber satte zehn(!) Alben in diesem Beitrag. Tatsächlich sind auch alle Wochen-Veröffentlichungs-Zeitpunkte seit den letzten „Kurzreviews“ vertreten, ein Album erscheint sogar heute (Happy Release Day!). Viele Alben treffen aber leider auf wenig Zeit bei mir, so dass ich heute zugegebenermaßen viele schnellere und kürzere Eindrücke als sonst parat habe (nach vielleicht drei oder vier Durchläufen). Aber wir sind ja hier auch nicht bei den „Langreviews“, woll?! Aber vielleicht erklärt diese nicht vollends gezeichnete Meinungsbild die hohe Anzahl ähnlicher Bewertungen dieses Mal…

Review: „One More Time“ von blink-182

Release: 20.10.2023 | Genre: Punk-Pop | Spotify

Kurzreviews November 2023: 10 neue Alben rating_stars_30

Wie viele habe ich mehr sehr über die Rückkehr von Tom Delonge gefreut und vor allem rund um den Release des Titeltracks „One More Time“ kamen nostalgische Emotionen auf. Und doch gefällt mir das neue Album nicht so gut wie z.B. das deutlich runder wirkende „Neighborhoods“. Man hat sich eher darauf besinnt, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Aber auch wenn es einiges an durchschnittlicher „Habe ich so schon mal von ihnen gehört“-Ware gibt, so finden sich auch viele interessante Elemente. Die Mixtur führt dann zwar zum unrunderen Gesamtbild, aber es freut mich dann doch, härtere kurze Punk-Einlagen oder an Toms Nebenprojekt Angels & Airwaves erinnernde Passagen zu hören. Einen „Oho-hoo!“-Refrain wie in „Dance With Me“ haben die Herren aber meiner Meinung nach nicht nötig. „More Than You Know“, „When We Were Young“ und „Turpentine“ befindet sich unter meinen persönlichen Favoriten.

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Review: „Primetime“ von Alli Neumann

Release: 27.10.2023 | Genre: Pop mit Charakter | Spotify

Kurzreviews November 2023: 10 neue Alben rating_stars_40

Nachdem mich das Debütalbum bereits positiv stimmen konnte, geht Alli Neumann ihren Weg mit „Primetime“ konsequent weiter. Dabei lässt eine der interessantesten Deutsch-Pop-Stimmen das „schwere zweite Album“ wie lockerleicht aus der Hüfte geschossen wirken. Mit dem Titeltrack gibt es direkt einen der neben „Blue“ Übersongs des Albums zu hören, die beide das Recht besitzen, auf meiner „Best of 2023“-Playlist zu landen. Und auch wenn nicht alle Songs des Albums diese Qualität erreichen können, bleiben Durchhänger dann doch selten und jedes Mal, wenn man das Gefühl hat, jetzt könnte es zu seicht werden, kommt wieder ein Upbeat-Track, der Bewegung in die Sache bringt. Allgemein zeigt „Primetime“, dass deutsche Pop-Musik noch originell und dabei sowohl charakterstark als auch eingängig sein kann. Erinnert nur mich „cool kids“ an die junge Nina Hagen…?

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Review: „Chronicles of a Diamond“ von Black Pumas

Release: 27.10.2023 | Genre: Souliger R’n’B-Rock | Spotify

Kurzreviews November 2023: 10 neue Alben rating_stars_35

Eine interessante Genre-Mischung bieten Black Pumas mit ihrem neuen Album. Da finden sich Elemente des Jazz, ein Gospel-Chor, eine E-Gitarre und vor allem eine wandelbare Stimme, die mal rauchig-dunkel und mal quietischig-hoch unterwegs ist. Eine spannende Mischung, die sofort als Lounge-Musik im Hintergrund funktioniert, aber genug Tiefe und Kanten besitzt, um nicht langweilig zu werden, wenn man sich länger und häufiger mit ihr befasst. Nur die ganz großen Hits und hinten raus etwas Griffigkeit fehlen.

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Review: „Double Sky“ von Catalyst

Release: 20.10.2023 | Genre: Alternative Rock | Spotify

Kurzreviews November 2023: 10 neue Alben rating_stars_35

Harter Rock, der klassische mit modernen Elementen vereint und gewaltige Atmosphäre aufgebaut bekommt. Das wäre mein Elevator Pitch zur neuen Catalyst-Platte. Dabei scheut das Schweizer Duo nicht vor längeren Instrumental-Passagen zurück und erinnert im dynamischen Gitarrenspiel immer wieder an Jack White oder Wolfmother, aber auch Erinnerungen an Johnossi werden geweckt. Etwas mehr Varianz hätte ich mir letztlich aber noch gewünscht, sowohl stimmlich als auch in der Musik selbst, die auch mal ruhigere Verschnaufpausen gebrauchen könnte, da die Drum-und-Gitarren-Wände dann doch eher schwer denn eingängig daherkommen.

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Review: „No Drama“ [EP] von Figure Beach

Release: 17.11.2023 | Genre: Indie-Rock | Spotify

Kurzreviews November 2023: 10 neue Alben rating_stars_40

Statt „Beach Figure“ heißt es Figure Beach und mit den ersten Takten des Openers „Dystopian Days“ wird direkt klar, dass man sich auf spätsommerlichen Indie-Rock freuen kann. Statt Kakkmaddafakka oder die frühen Two Door Cinema Club nimmt es aber hinten raus schwerere Züge an, die eher an die Strokes erinnern. Vor allem „Black Horizon“ sticht heraus. Letztlich kann noch etwas an den Songs gefeilt werden, aber vor allem Potenzial in Melodik und Struktur sind bereits erkennbar. Eine EP hat es immer leichter, mit Frische zu überzeugen, vor allem bei gerade mal vier Songs. Die Wertung gilt es also auch erst einmal mit einem Langspieler zu bestätigen.

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Review: „Dark Habits“ [EP] von LEAP

Release: 10.11.2023 | Genre: Alternative Rock | Spotify

Kurzreviews November 2023: 10 neue Alben rating_stars_30

Immerhin sechs Lieder hält diese EP für uns bereit. Leider fehlt es mir allerdings in einigen Songs an Dynamik. „Fistful Of Money“ ist jedoch stark und „Exit Signs“ könnte auch auf meiner Jahres-Playlist landen. Vielleicht liegt es auch gerade an diesen beiden starken Songs, dass die anderen im Vergleich deutlich blasser erscheinen. Aber schlecht ist das alles nicht, da ist Potenzial vorhanden, definitiv.

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Review: „Müde“ von Leftovers

Release: 03.11.2023 | Genre: Punkrock | Spotify

Kurzreviews November 2023: 10 neue Alben rating_stars_35

Dieses Album ist Berlin. Dreckig, laut, wild und ein bisschen abschreckend, bietet dann aber doch verdammt viel, wenn man sich drauf einlässt. Leftovers stammen aber nicht aus unserer Hauptstadt, sondern auf Wien. Auch dort scheint es genug zu geben, über das man schreien möchte. Schroffes Geschrei gibt es bei vielen Möchtegern-Punkbands zu hören, „Müde“ liefert aber musikalisch dann doch mehr als das übliche Einerlei. Die Instrumentals wirken zwar hier und da noch etwas blechern und könnten meiner Meinung nach mehr Tiefe vertragen, es gibt aber auch viele experimentelle Dinge zu hören und auch Gesang führt sich in das Schrei-Konzept ein. Das ist Musik mit Charakter und Meinung, die wunderbar aus dem 08/15-Suff deutscher Rockmusik empor steigt (und es zum Beispiel deutlich besser macht als Pinguin Flugschau, die es nicht in diese Ausgabe geschafft haben).

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Review: „We Were Girls Together“ von POM

Release: 10.11.2023 | Genre: Indie-Pop-Rock | Spotify

Kurzreviews November 2023: 10 neue Alben rating_stars_35

Deutlich ruhiger geht es bei POM zu, wobei der Anschein, der im Opener „A Burning House“ zunächst geweckt wird, trügt. Auch das Amsterdamer Quintett hat gewaltig Energie im Angebot, die aber mit leichteren Melodien vermengt wird. Das funktioniert beispielsweise bei „Together We Go“ oder „Bittersweet“ hervorragend, „Red Dress“ erinnert gar ein bisschen an The Subways oder Blood Red Shoes. Auch hier lässt sich mit Sicherheit noch feilen und zum Beispiel mal mit anderen Gitarren-Settings arbeiten, um vielseitigeren Sound zu bieten, aber das ist dennoch ein schönes Album geworden.

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Review: „Fronzoli“ von Psychedelic Porn Crumpets

Release: 10.11.2023 | Genre: Garage-Rock | Spotify

Kurzreviews November 2023: 10 neue Alben rating_stars_25

Einer der besten Bandnamen aller Zeiten liefert auch mit dem sechsten Studioalbum (in acht Jahren!) wieder gewohnte Power, die sich dieses Mal auch nicht mal einen Takt Zeit gibt, sondern direkt Lautstark einsetzt. Eingängig ist wie immer anders, aber selbst nach mehreren Durchläufen bin ich noch nicht ganz drin und erachte „Shyga! The Sunlight Mound“ als das deutlich bessere Album. Dass es mir teils zu psychedelisch ist, darf ich bei dem Bandnamen natürlich nicht bemängeln, aber in mir kommt der Verdacht hoch, dass man vielleicht mal etwas mehr Zeit in die Arbeit an einem Album stecken sollte, um mehr Tiefe und Besonderheit zu schaffen. „Pillhouse (Papa Moonshine)“ gefällt mir aber ganz gut.

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Review: „idk“ von Wait of the World

Release: 27.10.2023 | Genre: Pop-Rock | Spotify

Kurzreviews November 2023: 10 neue Alben rating_stars_30

Leider ist es auch bei diesem Album so, dass mich vor allem ein Song besonders abholt, der Rest aber ein merklich abfällt. Der Titeltrack „idk“ ist schon sehr nice! Leise, laut, langsam, schnell, bass-wummernd und doch mit schriller Gitarre. Diese Mixtur steht beinahe im krassen Kontrast zum Rest der Platte (bis auf „Lies“ vielleicht), was seltsam wirkt, steht er doch – auch als Vorabsingle – repräsentativ für das Album. Viele andere Songs wirken eher wie eine Mischung aus Enter Shikari und Bullet for my Valentine, wissen aber nicht entsprechende Qualitätsspitzen zu erreichen. Schade, da hatte ich mir mehr erhofft.

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Album-Reviews Oktober 2023: The Streets, The Screenshots, The Drums & mehr https://www.langweiledich.net/album-reviews-oktober-2023-the-streets-the-screenshots-the-drums-mehr/ https://www.langweiledich.net/album-reviews-oktober-2023-the-streets-the-screenshots-the-drums-mehr/#comments Fri, 13 Oct 2023 11:00:00 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=166099 Album-Reviews Oktober 2023: The Streets, The Screenshots, The Drums & mehr album-kurzreviews-oktober-2023

Auch diesen Monat habe ich wieder „Kurzreviews“ zu einigen neuen Platten für euch. Die Auswahl war tatsächlich erfreulich groß dieses Mal, so dass ich mich gar dagegen entscheiden konnte, „It’s The End Of The World But It’s A Beautiful Day“ von 30 Seconds to Mars mehr als einmal hören zu müssen, da ich es einfach auslassen konnte (was ist nur aus denen geworden?!). Feierlicherweise gibt es direkt mal drei Platten, die heute veröffentlicht werden, eine, die gar erst in zwei Wochen rauskommt und ein bisschen was „älteres“. Hit it!

Review: „The Darker the Shadow the Brighter the Light“ von The Streets

Release: 13.10.2023 | Genre: Hip Hop | Spotify

Album-Reviews Oktober 2023: The Streets, The Screenshots, The Drums & mehr rating_stars_35

Um die „The“-Arie mal direkt fulminant zu starten, schenkt uns Mike Skinner aka The Streets mit „The Darker the Shadow the Brighter the Light“ direkt mal vier weitere „The“ im Titel seines neuen Albums. Der Geschichten-Erzähler schlechthin liefert eigentlich das ab, was man von ihm kennt. Mit jedem Durchlauf wiegt man sich ein Stück weit mehr in die typische Skinner-Mischung aus verspielten Beats, leicht schiefem Gesang und zunächst etwas monoton klingenden Raps. Leider kann mich nicht alles catchen und mir fehlen persönlich die Uptempo-Banger alter Zeiten, aber der Retro-Beat im Titeltrack ist klasse, „Funny Dream“ geht ins Ohr und „Gonna Hurt When This Is Over“ ist einfach nur herzlich und authentisch toll.

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Review: „Wunderwerk Mensch“ von The Screenshots

Release: 13.10.2023 | Genre: Vielleicht ironisch gemeinter Schrammel-Pop-Rock | Spotify

Album-Reviews Oktober 2023: The Streets, The Screenshots, The Drums & mehr rating_stars_25

The Screenshots haben schon immer damit gespielt, dass man als Hörende:r nie genau wusste, ob es sich um eine Parodie oder einen ernstgemeinten Musikstil handelt. Das ist beim schweren zweiten Album nochmal stärker ausgeprägt und wird direkt beim Titeltrack-Opener erhörlich. „Rockstar wie Chad Kroeger“ und „DINA8“ sind noch erfreulich kraftvoll und bieten Texte mit Witz, genau so stelle ich mir die Screenshots seit Krachern wie „Liebe Grüße an alle“ oder „Snacks“ vor. Leider ist die Mischung aber nur selten so zu hören. Stattdessen gibt es viel, das eher in die Richtung „ironischer Volksmusik-Rock“ geht und Susi Bumms darf ihre Christine-Westermann-artigen Stimmqualitäten etwas zu oft und lang darbieten. Das funktioniert, wenn es punkig wird, aber nicht so. Der abschließende „Großeltern“-Song zeigt aber auch, dass die Band ruhigere Töne und emotionales Geschichtenerzählen draufhat. Aber insgesamt ist das schon deutlich schwächer als das tolle Debütalbum.

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Review: „Jonny“ von The Drums

Release: 13.10.2023 | Genre: Indie Pop-Rock | Spotify

Album-Reviews Oktober 2023: The Streets, The Screenshots, The Drums & mehr rating_stars_20

Wer auf das nächste „Let’s Go Surfing“ wartet, muss schon wieder vertröstet werden. Dabei fängt es zunächst noch gut an. Die ersten vier Lieder haben ein gutes Tempo, auch wenn das Vocal-Drums-Pattern vielleicht etwas zu ähnlich wiederholt wird. Mit „Better“ gibt es sogar einen richtig guten Song. Doch dann fällt die Platte in ein kleines Jammerloch, das seicht daher kriecht. Erst im letzten Drittel wird es wieder lebendig, aber wenn ich ehrlich bin, hat es mich bis dahin auch schon verloren. Schade.

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Review: „Mono“ von K.Flay

Release: 15.09.2023 | Genre: Energetischer Singer-Songwriter-Rock | Spotify

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Hiermit verlassen wir nicht nur den „The“-Sektor, sondern auch den „Happy Release Day!“-Bereich. Leider kam ich erst dazu, das neue Album von K. Flay zu hören, nachdem die letzten Kurzreviews hier online gegangen waren. Dabei weiß die Musikerin eigentlich immer zu überzeugen. Auch auf „Mono“ gibt es eine satte Mischung diverser Genres zu hören, die stimmig und vor allem authentisch aufbereitet worden ist, wobei die Platte eine tolle Balance im Wechsel zwischen Laut und Leise sowie schnell und langsam bietet. Mal poppiger, mal rockiger, mal rappender, aber stets K.Flay! Da wird es wirklich nie langweilig. Wirklich schwache Tracks gibt es nicht, weshalb ich hier mal ungewöhnlich hoch gehe. Das Vic-Fuentes-Feature „Irish Goodbye“ ist einer meiner Lieblings-Songs, aber auch „Bar Soap“, „Raw Raw“ und „Shy“ sind super. Tolles Album!

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Review: „Irgendwas, das du liebst“ von Spilif

Release: 06.10.2023 | Genre: Hip Hop | Spotify

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Wer Rap sucht, der nostalgische Gefühle an Artists wie Schwester S mit modernen Elementen vereint, sollte mal bei Spilif reinhören. Der Wiener Sprechgesang hat zwar hier und da ein paar Tücken, an die sich das Ohr gewöhnen muss, aber das gibt auch eine besondere Note hinzu. Ich als Melodie-Opfer bin dann allerdings bei einigen Songs raus, die zu erzählerisch und „unspektakulär“ daher kommen. Da ist mir persönlich das Level noch nicht ganz eben genug, wenn man die meiner Meinung nach besseren Upbeat-Songs betrachtet. Im gelungenen „rebellischer Hippie“ deute ich es mal als Hommage, dass sie beinahe 1:1 eine Line von Dendemann übernommen hat. Neben diesem Track und dem von mir bereits geteilten „I quit“ gefällt mir vor allem „Rap ist“ sehr gut:

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Review: „Calling the Dogs“ von Citizen

Release: 06.10.2023 | Genre: Indie-Rock | Spotify

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Ich schwinge ja regelmäßig die „klingt wie XY“-Keule, damit man erahnen kann, worauf man sich einstellen muss. Bei der neuen Citizen-Platte gibt es gleich etliche Assoziationen für mich. „Needs“ erinnert an die Chili Peppers, „Bad Company“ an Hard-Fi und „Takes One To Know One“ könnte auch von den Ramones stammen. Allgemein zeigt sich die Band erfreulich variantenreich, was Stimme und Stimmung anbelangt, zeitweise wird es sogar etwas rauher (z.B. in „Lay Low“ und vor allem in „Dogs“), was ich gerne noch mehr gehört hätte. Die richtigen „Best of“-Banger fehlen mir nur leider, um noch höher zu werten.

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Review: „We Are Here to Make You Feel“ von SPARKLING

Release: 27.10.2023 | Genre: Indie-Pop-Rock | Spotify

Album-Reviews Oktober 2023: The Streets, The Screenshots, The Drums & mehr rating_stars_40

Wo wir bei musikalischen Vergleichen sind: Beim Anhören dieser Platte muss man nicht selten an die Pet Shop Boys denken. Neben nostalgischen Synthie-Sounds wissen Sparkling aber auch moderene Gitarren-Klänge und Rap-Parts einzubinden. Hinzu kommt noch die Mehrsprachigkeit, die eine exotische Note beisteuert. Das ist schon ein sehr prägnanter und eigener Sound, den die Band sich da aufgebaut hat. Man braucht vielleicht zwei, drei Durchgänge, aber dann dreht man mit Vorfreude und Drang zur Bewegung bewusst lauter auf. Ganz an die 2022er EP „This Is My Life/das Ist Mein Leben/C’Est Ma Vie“ kommt das Album zwar nicht ran, aber das ist schon gefällig. Da das tolle „Don’t Let Go“ noch kein Musikvideo besitzt und ich den Titeltrack bereits hier verbloggt hatte, gibt es für euch „I Love You So“ als Hörprobe:

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Album-Reviews September 2023: Das Lumpenpack, Royal Blood, Oliver Tree, Daði Freyr, Anna Hauss & Noth https://www.langweiledich.net/album-reviews-september-2023-das-lumpenpack-royal-blood-oliver-tree-dadi-freyr-anna-hauss-noth/ https://www.langweiledich.net/album-reviews-september-2023-das-lumpenpack-royal-blood-oliver-tree-dadi-freyr-anna-hauss-noth/#respond Fri, 15 Sep 2023 11:37:16 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=165593 Album-Reviews September 2023: Das Lumpenpack, Royal Blood, Oliver Tree, Daði Freyr, Anna Hauss & Noth neue-musikalben-september-2023-kurzreviews

Heute habe ich eine wie ich finde wundervolle Mischung an neuen Musikalben für euch. Ein Sixpack, das eigentlich durchgängig empfehlenswert ist, auch wenn die ganz großen Spitzen nach Oben fehlen. Dafür gibt es Veröffentlichungen, die wunderbar von „Vor zwei Wochen“ über heute (Happy Release Day!) bis „In zwei Wochen“ verteilt sind. Und auch Genre-technisch ist da viel Unterschiedliches bei. Lohnt sich also heute besonders, die „Kurzreviews“ durchzulesen sowie vor allem die Hörproben abzuspielen!

Review: „WACH“ von Das Lumpenpack

Release: 25.08.2023 | Genre: Lustiger Rock-Pop | Spotify

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Hallo, hier ist der sehr bärtige Typ, der auf seinem Blog davon schreibt! „Davon“ ist das neue Werk vom Lumpenpack, das sich bereits mit dem Vorgänger „emotions“ musikalisch profilieren konnte. Die Mischung bleibt auf „Die Ärzte unserer Zeit“-Niveau mit „Kraftklub“-Vibe: Texte, die Gesellschaftskritik mit Humor verbinden und den Finger in die Wunden unserer Zeit legen. Dabei gibt es aber dynamische Rockmusik zum Mitwippen und Mitgröhlen zu hören. Das dürfte für meinen Geschmack noch rauher und punkiger werden, aber „WACH“ ist ein abwechslungsreiches Füllhorn an im Kopf bleibenden Melodien („Ein dummes Stück Scheiße…!“) geworden. Aber das wisst ihr doch schon längst, gab es doch etliche Singles, die vorab veröffentlicht worden sind.

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Review: „Back to the Water Below“ von Royal Blood

Release: 01.09.2023 | Genre: Alternative Rock | Spotify

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Hach, was habe ich mich auf dieses Album gefreut, hatte mich der Vorgänger „Typhoons“ doch ziemlich umgehauen. Vorabsingle und Opener „Mountains at Midnight“ war ein kraftvoller Vorgeschmack, der Lust auf Mehr gemacht hatte, ohne zu glänzen. Das Video zu „Pull Me Through“ habe ich stümperhaft in die neuen originellen Musikvideos gepackt, dabei hat sich der eher langsame Song für mich mittlerweile als bester der Platte herauskristallisiert. Ansonsten bleibt es zwar überdurchschnittlich, die großen Superhits fehlen mir aber. Die hohe Note im Refrain von „Shiner In The Dark“ ist spitze, insgesamt fehlen mir aber die Spitzen und Kanten. Da hatte ich mir mehr erhofft. Das gipfelt in den beiden letzten Tracks, die super Fade-Out-Material darstellen, aber eben nicht das Royal Blood, das ich persönlich am besten finde.

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Review: „Alone in a Crowd“ von Oliver Tree

Release: 29.09.2023 | Genre: Elektronischer Hip-Pop | Spotify

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Um es direkt vorweg zu nehmen: „Alone in a Crowd“ ist besser als das Country-Fiasko, das Oliver Tree zuvor veröffentlicht hat, aber leider auch nicht viel. Die Platte geht ein bisschen „Back to the Roots“, was den Style des Künstlers so berühmt gemacht hat, aber eben auch nicht konsequent genug. Dazu passt auch, dass Tree in den Musikvideos auf seine alten Looks trifft. Das erneut „vielleicht letzte Album“ von ihm hält sich aber leider auch zurück, was Punch und Hits anbelangt. Eingängig bleibt es größtenteils, hier und da wird gewagt, mehr in den Rap-Part zu gehen, insgesamt bleibt aber nur wenig bei mir hängen. Das merkt man spätestens, wenn als letztes „Miss You“ mit einer bekannten Hook daher schmettert. Schade, da war mehr drin.

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Review: „I Made An Album“ von Daði Freyr

Release: 25.08.2023 | Genre: Synth-Pop | Spotify

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Die isländische ESC-Legende Daði Freyr hat ein Album gemacht. Das kann nicht ganz mit dem großartigen Albumcover oder dem großartigen „Think About Things“ von „damals“ mithalten, hat aber seinen Groove und seine Momente. Erinnert mitunter an Chromeo, auch wenn es mir persönlich zeitweise zu seicht wird. „Moves to Make“ ist aber ziemlich nice und letztlich hat sich das zunächst etwas schroff daher kommende „Bitte“ zu meinem Liebling mausern können. Freue mich auf meinen Konzertbesuch im Dezember!

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Review: „how long is now“ von Anna Hauss

Release: 29.09.2023 | Genre: Singer-Songwriter Pop | Spotify

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„Hurt“ ist ein toller Indie-Song, den ich auch bereits in den „Kleinigkeiten“ gefeatured hatte. Leider ist dieser Upbeat-Spirit auf dem Album dann doch recht rar. Es bleibt emotional authentisch und schön, aber eben deutlich softer. Songs wie „Undercover“ wissen aber an Größen wie „Mrs Mr“ oder „London Grammar“ zu erinnern. Richtig punkten wird die Platte vermutlich in der anstehenden Herbstzeit können, wenn man bei grau-nieseligem Wetter am Fenster sitzt und in Gedanken schwelgt.

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Review: „Lieder vom Verschwinden“ von Noth

Release: 15.09.2023 | Genre: Singer-Songwriter Pop, aber auf Deutsch | Spotify

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Auch hier hat alles mit einem Highlight-Song für mich begonnen. „Alles ist vergänglich“ ist bereits jetzt ein Song des Jahres für mich. Belebender Indie-Pop, der (mal wieder) an Gloria erinnert. Auch bei „Lieder vom Verschwinden“ wird es allerdings abweichend und extrem abwechslungsreich. „Idiotenapostroph“ versucht sich im (seichten) Punk, „Große Gefühle“ macht einen auf Deichkind. Eine kurzweilige Mischung, die sich aber doch abgerundet anfühlt und letztlich auf Emotionen besinnt. Schönes Album.

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Album-Reviews August 2023: The Hives, Jungle, Birdy, Hot Milk & Margaret Glaspy https://www.langweiledich.net/album-reviews-august-2023-the-hives-jungle-birdy-mehr/ https://www.langweiledich.net/album-reviews-august-2023-the-hives-jungle-birdy-mehr/#respond Fri, 18 Aug 2023 08:40:38 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=165047 Album-Reviews August 2023: The Hives, Jungle, Birdy, Hot Milk & Margaret Glaspy neue-alben-august-2023-reviews

Es ist Monats-Mitte-Freitag, was mal wieder eine neue Runde „Kurzreviews“ bedeutet. Dieses Mal habe ich eine ganz Hand voll neuer und eigentlich durchweg namentlich (mehr oder weniger) bekannter Acts am Start. Dabei liegt sogar zeitlich alles erfreulich beieinander: Zwei Alben kamen letzte Woche raus, zwei feiern heute Release Day und eine Platte wird kommende Woche erscheinen. Und alles ist auch noch richtig gut hörbar! Wobei ich ein bisschen an den Bewertungen gedreht habe, so dass wir tatsächlich mal ausschließlich unterschiedliche Wertungen haben – Wahnsinn.

Review: „The Death of Randy Fitzsimmons“ (The Hives)

Release: 11.08.2023 | Genre: Indie-Rock | Spotify

Album-Reviews August 2023: The Hives, Jungle, Birdy, Hot Milk & Margaret Glaspy rating_stars_45

Call it a comeback! Elf Jahre nach „Lex Hives“ gibt es endlich wieder neue Musik von den Schweden. Die selbstbewusste Aussage zum „soon to be awarded album“ sollte wahr bleiben: Hiermit küre ich „The Death of Randy Fitzsimmons“ zum Album des Monats! „Bogus Operandi“ ist für mich (auch in Verbindung mit dem herrlichen Musikvideo) bereits ein Song des Jahres und nicht nur der perfekte Comeback-Track, sondern auch ein fantastischer Opener zum Album. Mit „Trapdoor Solution“ folgt ein überraschend punkiger Kurztrack, der zeigt, dass die Herren keineswegs im „Alter“ kürzer treten. Allgemein schafft die Band es gut, ihren bekannten Sound zu konservieren und doch in einer moderneren Produktion neue Fassetten zu offenbaren (z.B. im atmosphärischen „Stick Up“). Meine weiteren Highlights: „Two Kinds of Trouble“, die Breaks in „The Bomb“ oder auch der Drive in „What Did I Ever Do To You?“. Starkes Album, das zeigt, was wir die letzten elf Jahre alles missen mussten. Dennoch gibt es etwas Luft nach Oben – die aktuelle Single „Rigor Mortis Radio“ gehört meiner Meinung nach eher zu den Schwächen der Platte…

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Review: „Volcano“ (Jungle)

Release: 11.08.2023 | Genre: Souliger Dance-Pop | Spotify

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Kommen wir vom „Album des Monats“ zur „Enttäuschung des Monats“. Okay, das klingt etwas hart und vermutlich hätten es auch drei Sterne getan, aber nachdem mich der Vorgänger „Loving in Stereo“ so geflasht hatte, trat bei „Volcano“ dann doch Ernüchterung ein. Das ist immer noch smoothe Musik mit viel Soul und gutem Vibe, aber wie bei den begleitenden Tanzvideos wünsche ich mir irgendwo dann doch irgendwann mal etwas Abwechslung. Das ist ideale Lounge-Musik für einen Sommerabend mit Freunden, aber zum bewussten Aufdrehen fehlen mir die Spitzen und Kanten. Die zweite Albumhälfte ist schlicht zu schwach geworden.

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Review: „Portraits“ (Birdy)

Release: 18.08.2023 | Genre: Singer-Songwriter-Pop | Spotify

Album-Reviews August 2023: The Hives, Jungle, Birdy, Hot Milk & Margaret Glaspy rating_stars_30

Der Auftakt zum Album ist stark. „Paradise Calling“ lädt zum Tanzen, „Raincatchers“ (mit Mine-Gedenk-Beat) zum gedanklichen Schwelgen ein. Durchgehen bekommen wir emotionale und authentische Singer-Songwriter-Pop-Musik zu hören, aber lediglich bis zur Hälfte der Platte schafft Birdy es, den Spagat zwischen langsamen und schnellen Elementen zu wahren. Hinten raus wissen lediglich „Automatic“ und (in Ansätzen) „Tears Don’t Fall“ das balladeske Tiefenmoor zu durchbrechen. Schön, aber trifft nicht immer meinen Geschmack.

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Review: „A Call to the Void“ (Hot Milk)

Release: 25.08.2023 | Genre: Alternative Rock | Spotify

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Zwischenzeitlich hatte ich etwas Angst, als nach der starken EP „I Just Wanna Know What Happens When I’m Dead“ etwas schwächere Stücke veröffentlicht worden waren. Mit dem eigentlichen Debütalbum haben Hot Milk aber einige Stärken aus der ersten Phase konservieren und sogar etwas Jugendlichkeit weichen lassen können. „A Call to the Void“ wirkt erwachsener und hat doch das Verspielte nicht verlernt. „Bloodstream“ und vor allem „Party On my Deathbed“ (diese Beat-Reihe nach dem Chorus!) sind schon ziemliche Banger. Allgemein gibt es melodischen und doch energetischen Rock zu hören, der sich auch mal traut, richtig dreckig und laut zu werden („Migraine“). Etwas mehr Abwechslung im Sound wäre noch wünschenswert und das Alice-Cooper-Skit ist viel zu lang geworden. Ansonsten ein gelungenes Debüt!

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Review: „Echo The Diamond“ (Margaret Glaspy)

Release: 18.08.2023 | Genre: Singer-Songwriter | Spotify

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Nachdem mich der Vorgänger „Devotions“ nicht mehr ganz so abgeholt hatte, kehrt Glasphy in „Echo The Diamond“ wieder zu alten Stärken zurück. Emotionales und doch kraftvoller Singer-Songwriter-Sound mit Gitarre und Charakter. Songs wie „I Didn’t Think So“ zeigen, wie gut die Sängerin langsamen Gesang mit Struktur-brechenden Gitarren-Riffs kontrastieren kann. „Memories“ und „Turn the Engine“ fallen etwas ab, allgemein fehlt der richtige Vorzeige-Banger, aber das ist schon gute Musik.

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„Thronefall“ Review: Ersteindruck zum neuen Aufbauspiel https://www.langweiledich.net/thronefall-review-ersteindruck-zum-neuen-aufbauspiel/ https://www.langweiledich.net/thronefall-review-ersteindruck-zum-neuen-aufbauspiel/#respond Wed, 02 Aug 2023 16:47:53 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=164791 "Thronefall" Review: Ersteindruck zum neuen Aufbauspiel Thronefall-review-spieletest-early-access-beta-demo-01

Im Juni hatte ich euch hier im Blog vom Indie-Game „Thronefall“ berichtet (in dem Beitrag könnt ihr den Trailer sowie Entwicklungs-Videos anschauen und erfahrt alle Hintergründe zum Titel). Heute feiert das Spiel von Paul Schnepf und Jonas Tyroller aka „Grizzly Games“ produzierte Spiel Release Day – Gratulation! Ab sofort könnt ihr die Early-Access-Version des Spieles über Steam kaufen, bis zum 9. August zum reduzierten Einführungspreis von 6,20 Euro. Das ist extrem fair und eine absolute Kaufempfehlung von mir, um schon einmal ein erstes Vorabfazit zu liefern. Rund zwei Stunden habe ich „Thronefall“ angetestet – hier mein kleines Ersteindruck-Review zum Spiel.

Stimmig: Grafik & Gameplay

Den Grafik-Stil habe ich direkt in mein Herz geschlossen und auch das Gameplay-Prinzip rennt bei mir offene Burgmauern ein. Aufbau-Strategiespiele sind heutzutage meist derart komplex, dass man zwei Stunden braucht, um überhaupt alle Einstellungen zu überfliegen. Bei „Thronefall“ steckt man direkt in der Action drin, die zunächst überschaubar anmutet, hinten raus aber doch einiges an Taktik und Abwechslung zu bieten scheint.

"Thronefall" Review: Ersteindruck zum neuen Aufbauspiel Thronefall-review-spieletest-early-access-beta-demo-02

Mit eurem kleinen König baut ihr eure neue Burg auf und aus. Mit Münzen können Türme, Häuser, Kasernen oder Entwicklungsstufen gekauft werden. Bestimmte Gebäude sowie das erfolgreiche Besiegen von Feinden bringen euch neues Gold ein. Entsprechend bedacht sollte man beim Aufbau seines Reiches vorgehen. Allgemein gilt: Am Tag wird gebaut, nachts gekämpft – und von vorne.

"Thronefall" Review: Ersteindruck zum neuen Aufbauspiel Thronefall-review-spieletest-early-access-beta-demo-06

Die Steuerung geht erfreulich flüssig vonstatten, die Darstellung und Animation der Gebäude ist schön gestaltet und die Level wirken unterschiedlich und doch zueinander passend. Selbst wenn man sagt, dass die vier zur Verfügung stehenden Welten zu wenig seien, so bietet das Perk- und Herausforderungssystem massig Wiederspiel-Anreiz. Vor jedem neuen Spiel dürft ihr nämlich eure Waffen, Eigenschaften und Mutationen wählen, die jedes Spiel zu einem anderen werden lassen. Da man die Optionen nach und nach freischaltet, sollte auch der Langspielspaß gegeben sein.

"Thronefall" Review: Ersteindruck zum neuen Aufbauspiel Thronefall-review-spieletest-early-access-beta-demo-05

Verbesserungs-Potenziale ersichtlich

Wir reden von einer Early-Access-Version eines Spieles, das zwei Personen alleine erstellt haben – natürlich gibt es da auch die eine oder andere Sache, die verbesserungswürdig ist. Allerdings habe ich keine größeren Bugs erleben müssen, das ist ja selbst bei AAA-Titeln zum richtigen Release nicht immer gegeben. Von daher Hut ab, wie poliert das Spiel bereits im jetzigen Stadium erscheint!

"Thronefall" Review: Ersteindruck zum neuen Aufbauspiel Thronefall-review-spieletest-early-access-beta-demo-03

Aber es gibt sie dann doch, die kleinen Glitches, wenn ich mit dem Pferd über Levelgrenzen „springen“ kann oder Feinde sich in einer Ecke verlieren. Manche kleine Elemente wirken zudem noch nicht final durchdacht, wie der die Nacht einläutende Countdown, der in Dezimalsekunden angezeigt wird anstatt das grafisch (zum Beispiel mit einem sich füllenden Kreis) zu lösen. Auch wirkt die Steuerung nicht gänzlich intuitiv. Dass ich einige Aktionen gleich mit mehreren Maus- oder Keyboard-Tasten durchführen kann, verwirrt auch, zumal der Info-Text stets auch die Controller-Alternative angibt, obwohl das System erkennen könnte, dass ich gar keinen angeschlossen habe.

Das größte Problem in „Thronefall“ liegt meiner Meinung nach jedoch im Umgang mit der eigenen Armee. Die Einheiten-Typen sind nur schwer unterscheidbar und das Aufteilen dauert mitunter ewig, wenn es sich um ein großes Level mit vielen Flanken handelt. Das ist der einzige Spaß-hemmende Punkt, den ich beim Testspielen in der Form wahrgenommen habe. Ein wenig nervig ist zudem, dass man selbst im Kampf nur bedingt teilnimmt und vor allem nur an einer Angriffsseite. Das wechseln zwischen den Fronten ist zu behäbig, vor allem weiß man aber gar nicht, wo überhaupt noch Bösewichte aktiv sind.

"Thronefall" Review: Ersteindruck zum neuen Aufbauspiel Thronefall-review-spieletest-early-access-beta-demo-04

Allgemein fehlt es vielerorts noch an Orientierung. Bei der wievielten Welle bin ich noch grad? Wann kann ich sprinten und wann nicht? Was genau sind das nochmal für Gegner-Typen, die da kommen? Es gibt Informationen, aber bisher gilt größtenteils noch „Friss oder stirb“, indem sie lediglich zu festen Einblendungs-Zeitpunkten zu sehen sind. Auch würde ich mir eine Möglichkeit des Zoomens wünschen, um das eigene Reich besser überblicken zu können.

An all diesen Elementen wird aber fortlaufend gefeilt, so dass ich mir sicher bin, dass viele der von mir angesprochenen Punkte noch optimiert werden.

Da kommt noch mehr!

Wie die Entwickler direkt beim Start des Spieles klarmachen, handelt es sich nicht nur technisch um eine Early-Access-Version, es soll auch inhaltlich in Zukunft einiges an Erweiterungen und Zusätzen geben. Wer sich selbst in die weitere Entwicklung einbringen möchte, kann das über Discord machen.

Fazit: Tolles Spiel

Bereits jetzt kann ich aber das vorläufige Fazit ziehen, dass „Thronefall“ ein absolute empfehlenswertes Spiel ist. Für einen sehr fairen Preis erhaltet ihr ein originelles und mit viel Liebe zum Detail erstelltes Aufbaustrategie-Spiel, das mit Charme, Optik und Spielsystem überzeugen kann. Es gibt zwar noch vereinzelte kleine Mängel und Optimierungsmöglichkeiten, aber die wiegen noch nicht schwer und dürften in absehbarer Zeit behoben werden. Und spätesten wenn der nächste morgendliche Münzenflug ansetzt und eure Schatztruhe gefüllt wird, sind diese längst vergessen.

"Thronefall" Review: Ersteindruck zum neuen Aufbauspiel Thronefall-review-spieletest-early-access-beta-demo-07
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Album-Kurzreviews Juli 2023: Neues von Nothing But Thieves, ITCHY, KYTES & The Kecks https://www.langweiledich.net/album-kurzreviews-juli-2023-neues-von-nothing-but-thieves-itchy-kytes-the-kecks/ https://www.langweiledich.net/album-kurzreviews-juli-2023-neues-von-nothing-but-thieves-itchy-kytes-the-kecks/#comments Fri, 14 Jul 2023 14:31:51 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=164434 Album-Kurzreviews Juli 2023: Neues von Nothing But Thieves, ITCHY, KYTES & The Kecks neue-alben-Juli-2023-kurzreviews

Schon seltsam, nachdem ich zuletzt zwar zahlreiche aber doch eher unbekannte Acts zur Auswahl für die „Kurzreviews“ hatte, stehen für diese Ausgabe recht wenige, dafür aber erfreulich bekannte Namen auf meiner Liste. Trotzdem hat sich leider kein Album herauskristallisiert, dass ich unentwegt als Go-To-Stimmungsmache abspiele, wenn ich gerade gute Musik hören möchte. Wir bewegen uns beim diesmonatigen Quartett eher im soliden bis gehobenen Mittelmaß. Klingt fieser als es ist, wirklich!

Review: „Dead Club City“ (Nothing But Thieves)

Release: 30.06.2023 | Genre: Synthie-Rock | Spotify

Album-Kurzreviews Juli 2023: Neues von Nothing But Thieves, ITCHY, KYTES & The Kecks rating_stars_35

Die höchsten Erwartungen hatte ich an Nothing But Thieves, erst recht, nachdem letztes Jahr mit „Life’s Coming In Slow“ ein Banger als Sonderauskopplung zum „Gran Turismo 7“-Soundtrack spendiert worden war. Aber nein, die Überraschung folgte mit „Welcome to the DCC“ – ein ungewohnt elektronischer Sound, der Vorbote und Opener eines Konzeptalbums sein sollte. Der Charakter sitzt trotz neuem Weg und der Refrain bleibt im Ohr. Meine Hoffnungen, dass der Punch erhalten bleibt und wir eine Art Kavinsky-Sound mit Gitarren (und Conor Masons gewaltiger Stimme!) zu hören bekommen würde, wurde durch „Overcome“ bereits ausgebremst. Vielmehr scheinen 80er-Sound-Einflüsse die Prämisse zu sein, was im Keyboard-Intro zu „Do You Love Me Yet?“ gipfelt. Dabei gibt es die Gitarren doch noch! „Members Only“ sowie vor allem (Teile von) „Pop The Balloon“ kommen eher im gewohnten NBT-Gewandt daher. Insgesamt wirkt das Album extrem experimentierfreudig, vielleicht aber gerade ob des (thematischen) Konzeptes einer retrofuturistischen Stadt empfinde ich das Konstrukt als nicht stimmig genug. Und musikalisch fällt es dann halt auch mitunter ab, da kann auch die unveränderlich geniale Stimme nichts mehr retten (wie es z.B. noch bei den gewaltigen Höhensprüngen im guten „City Haunts“ gelingt).

Das ist mitnichten ein schlechtes Album. Es ist noch immer gut produziert, bietet viele Überraschungen sowie gekonnte Elemente und ist ein absoluter Grower, der melodiös und eingängig ist. Aber mich holen zu viele Sachen auch nicht ab und ich ärgere mich, dass die meiner persönlichen Einschätzung nach teils richtig guten Ansätze nicht konsequent fortgeführt werden. Dann hätte es ein wirklich starkes Album abseits der üblichen NTB-Norm werden können. So bleibt eher die Hoffnung, dass es sich um einen hochwertigen aber doch nicht ganz passenden Exkurs handelt.

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Review: „Dive“ (ITCHY)

Release: 07.07.2023 | Genre: Punk-Rock-Pop | Spotify

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Bei ITCHY erhalten wir keine sonderlichen Experimente, selbst die Deutsch-Phase des Trios ist vorüber. Bei „Dive“ setzt es wieder gewohnt melodiösen und meinungsstarken Punkrock, der zum Tanzen und Nachdenken gleichermaßen anregt. Mit „Prison Light“ und meinem persönlichen Lieblingstrack „Thoughts & Prayers“ gibt es direkt zum Auftakt zwei Highlights, allgemein ist die erste Hälfte ziemlich gut aufgestellt. Die zweite fällt dann in meinen Augen Ohren ein Stück weit ab, beginnend mit dem etwas flachen „I’m Alright“, was eine bessere Bewertung dann leider noch zunichte gemacht hat.

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Review: „To Feel Something At All“ (KYTES)

Release: 27.07.2023 | Genre: Indie-Rock-Pop | Spotify

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Zwei Bands mit großen Lettern im Namen hintereinander, sehe ich gerade – sollten mal eine Kollabo machen, das passt doch: „ITCHY KYTES“. Aber ich drifte ab, ähem…

Was ist besser als (nicht zu heißes) Sommerwetter? Richtig: (Nicht zu leise) Sommer-Mucke dabei hören zu können! KYTES liefern da mal wieder extrem gut passende Indie-Kost. Den atmosphärischen Opener „Out of Time“ hatte ich ja hier bereits geteilt, tatsächlich repräsentiert dieser das Album ganz gut. Es bleibt sommerlich-leicht, tanzend und hier und da mit atmosphärischen Synth-Sounds spielend. „A Day And A Half“ grüßt die Anfänge von Vampire Weekend, „Mister Burns“ die Anfänge von Two Door Cinema Club und „Chaos“ weiß mit einer tollen weiblichen Feature-Stimme zu überraschen, die für Abwechslung sorgt. Ansonsten sticht noch „Deep End“ hervor, das ich euch mal als Anspieltrack dalasse. Der ganz große Übertrack fehlt mir etwas, aber die Qualität ist durchgehend stabil ohne wirklich Ausreißer nach Unten.

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Review: „Firsts Last Forever“ [EP] (The Kecks)

Release: 07.07.2023 | Genre: Indie-Rock | Spotify

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Mich hat bei den PR-Mails schon gestört, dass jede die Band als „The Strokes of Hamburg“ eingeführt hat. Puh, ne. Da fehlt aber doch einiges. Wobei: Einige der mir persönlich missfallenden, langweiligen Aspekte sind dann doch zu hören. Ja, das Rotzige, gepaart mit Gitarrenschlägen, ist dann schon cool, aber viel zu selten. Die ersten zwei der sechs Tracks wissen noch in gewisser Weise zu begnügen, dann wird es immer abgedrehter, gipfelt in ganz schlimmen elektronischen Stimmverzerrungen in „Soft Landing“, die dazu führen, dass ich das Anhören abbreche, obwohl es sich um den letzten Track handelt. Ne, da geht mehr!

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Album-Kurzreviews Juni 2023: Neues von PLAIINS, The Deadnotes, Cry Club & mehr https://www.langweiledich.net/album-kurzreviews-juni-2023-neues-von-plaiins-the-deadnotes-cry-club-mehr/ https://www.langweiledich.net/album-kurzreviews-juni-2023-neues-von-plaiins-the-deadnotes-cry-club-mehr/#comments Fri, 16 Jun 2023 08:30:43 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=163548 Album-Kurzreviews Juni 2023: Neues von PLAIINS, The Deadnotes, Cry Club & mehr neue-musikalben-im-Juni-2023-kurzreviews-1

Hallo zu Maiks musikalischer Monats-Meinung, meine lieben Freunde der gut gespielten Noten! Für die Juni-„Kurzreviews“ habe ich mal wieder ein Sixpack rezensiert – wie immer inklusive Streaming-Links, Anspieltipps und Hörproben. Dieses Mal variieren die Release-Dates fleißig von Ende Mai bis Anfang Juli und auch Genres wie Bewertungen bieten ein bisschen Abwechslung. Da sind zwar jetzt nicht die ganz großen Namen bei, Reinhören lohnt sich aber dennoch (oder gerade deswegen)!

Review: „Puppets“ [EP] (PLAIINS)

Release: 05.07.2023 | Genre: Garage-Noise-Alternative-Punkrock | Spotify

Album-Kurzreviews Juni 2023: Neues von PLAIINS, The Deadnotes, Cry Club & mehr rating_stars_45

Wer Bock auf ehrliche Rockmusik mit ordentlich Energie hat, sollte unbedingt in die neue EP von PLAIINS hören. Der Opener „Your Friends All Bore Me“ haut direkt ordentlich auf die Kacke, „Wooha! (speak easyyy)“ ist eine astreine Single, „Polidicks“ erinnert zu Teilen an Feeder und allgemein ist die Mischung aus eingängigen Melodien und brachialen Elementen (Riffs & Geschrei) wunderbar dynamisch gestaltet. Schade, dass nach vierzehneinhalb Minuten auch schon wieder Schluss ist. Wird Zeit für ein richtiges Album!

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Review: „Do You Ever Wonder What Comes Next?“ (Loupe)

Release: 16.06.2023 | Genre: Singer-Popwriter | Spotify

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Astreiner moderner Pop mit gefühlvollen Arrangements – und plötzlich steigt da eine E-Gitarre im Song „My Hands“ eine. Grundsätzlich kommt das Album zwar eher verträumt daher, frei nach dem Titel „Do You Ever Wonder What Comes Next?“ wird aber stets Raum für Unerwartetes gelassen. Meiner Meinung nach hätte man das bisweilen aber noch etwas mehr straffen können. Upbeat-Abwechslungen wie in „Catch My Swing“ sind rar, aber mit Songs wie „Caught in the Moment“ machen Loupe Pop-Größen wie Ellie Goulding alle Ehre.

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Review: „Lucky For You“ (Bully)

Release: 02.06.2023 | Genre: Pop-Rock | Spotify

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Dass es bei Bully deutlich rauer zugeht, ist spätestens dann klar, wenn die gar nicht mal so butterweiche Stimme einem im Opener „All I Do“ entgegen schreit. Dabei sind regelmäßig Elemente zu hören, die an Rock-Pop der 90er oder frühen 00er Jahre erinnern. Dabei bleibt es aber glücklicherweise nicht generisch strukturiert, Tracks wie „Hard to Love“ brechen nochmals aus dem Raster und wie bei „Change Your Mind“ gibt es dann doch auch mal die klare Gesangsstimme aufs Ohr. Das Gegenstück bietet der Abschluss-Track „All This Noise“, der gar punkig daher kommt. Sicherlich kein Album für jede Stimmungslage, aber zum Aggressionsabbau oder lautstarker Begrüßung des Wochenendes taugt es sehr!

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Review: „Brain Worms“ (RVG)

Release: 02.06.2023 | Genre: Melancholischer Pop-Rock | Spotify

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Ein tolles Album, das sich langsam aber sicher ins Ohr spielt, wenn man es lässt. Highlights sind für mich der schnellere Titeltrack „Brain Worms“, der mich persönlich extrem an die Pigeon Detectives erinnert, sowie die wiederholte „Don’t wanna fight“-Line in „Nothing Really Changes“. Aber auch die langsameren Songs sind sehr einnehmen. Wer sich übrigens wundert, weshalb Frontfrau Romy Vagers Gesang sehr männlich anhört: Die Dame hat sich einer Geschlechtsumwandlung unterzogen. Good for her!

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Review: „Spite Will Save Me“ (Cry Club)

Release: 23.06.2023 | Genre: Alternative Rock | Spotify

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Der Opener „Get Up!!!“ eignet sich schon mal perfekt als neuer Wecker-Klingelton. Gerade die ersten zwei Tracks kommen sehr skate-punkig daher. „Somehow (You Still Get To Me)“ klingt eher wie ein 80er-Jahre-Filmsoundtrack, aber gerade der Refrain kickt gewaltig (davon hätte es gerne mehr geben dürfen!). Das wird noch mit dem anschließenden „Bad Taste“ und diesem genialen Gitarrenriff gesteigert. „Hocus Pocus“ könnte auch ein späterer Paramore-Song sein. Allgemein gefällt mir der Umgang mit Tempowechseln und Stimm-Abwandlungen im Laufe der Songs.

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Review: „Forever Outsider“ [EP] (The Deadnotes)

Release: 26.05.2023 | Genre: Indie-Rock | Spotify

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Der Beitrag hat mit einer EP begonnen, jetzt endet er auch mit einer. Vier Songs und dreizehn Minuten liefern uns die deutschen Deadnotes, die mit ihrem Sound teils an Jimmy Eat World erinnern. Das wirkt alles schon sehr gut, mir fehlen da aber noch die richtigen Highlights und es sind eben leider auch nur vier Songs. Eher eine Single mit ein paar B-Seiten, um sich einen ersten Eindruck der Band zu verschaffen. Gerne mehr – in Qualität und Quantität.

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Hipster-Rezensionen auf Knopfdruck erstellen lassen https://www.langweiledich.net/hipster-rezensionen-auf-knopfdruck-erstellen-lassen/ https://www.langweiledich.net/hipster-rezensionen-auf-knopfdruck-erstellen-lassen/#respond Tue, 06 Jun 2023 09:01:23 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=163280 Hipster-Rezensionen auf Knopfdruck erstellen lassen pitchfork-review-generator

Man kann natürlich einfach so ChatGPT bitten, eine Website oder ein Ding zu umschreiben, aber deutlich charmanter läuft das ab, wenn man den „Pitchfork Review Generator“ benutzt! Der erstellt eine Rezension, als hätte ein wortakrobatischer Supercool-Musikredakteur oder eine Hipster-dekadent-Bloggerin oder irgendwer dazwischen sie verfasst. Großartig!

Ich meine, wie kann man Sätze wie „LangweileDich.net is a satirical blog that promises to bore its readers to death. Unfortunately, it falls short of this lofty goal.“ nicht lieben? Oder „The blog’s layout is sleek and modern, with plenty of white space and clean lines. But this only serves to highlight the lack of content.“?! Und wenn einem Rating und Inhalt nicht gefallen, lässt man einfach eine neue Rezension generieren:

Hipster-Rezensionen auf Knopfdruck erstellen lassen pitchfork-review-generator1

Oder eine neue…:

Hipster-Rezensionen auf Knopfdruck erstellen lassen pitchfork-review-generator1b

Man kann so ziemlich alles rezensieren lassen, aber bei manchen Dingen weiß das System nicht so ganz, worum es sich in Wirklichkeit handelt und adaptiert das Ganze entweder auf Musik (was ja passt) oder nimmt eine falsche Abfahrt wie bei seriesly AWESOME:

Hipster-Rezensionen auf Knopfdruck erstellen lassen pitchfork-review-generator2

Die Bewertung von Picdumps passt da schon eher (und hat ein adäquates Rating!):

Hipster-Rezensionen auf Knopfdruck erstellen lassen pitchfork-review-generator3

Die WIN Compilation von Martin und mir kam eigentlich auch recht realistisch weg:

Hipster-Rezensionen auf Knopfdruck erstellen lassen pitchfork-review-generator4

Der Musik-Journalismus ist gerettet, würde ich sagen.

Quelle: „ZWENTNER“

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Album-Kurzreviews Mai 2023: Neues von Matchbox Twenty, Fatoni, Blond & mehr https://www.langweiledich.net/album-kurzreviews-mai-2023-neues-von-matchbox-twenty-fatoni-blond-mehr/ https://www.langweiledich.net/album-kurzreviews-mai-2023-neues-von-matchbox-twenty-fatoni-blond-mehr/#respond Fri, 19 May 2023 09:06:15 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=162065 Album-Kurzreviews Mai 2023: Neues von Matchbox Twenty, Fatoni, Blond & mehr neue-musikalben-kurzreviews-mai-2023

Freitag ist Neue-Musik-Tag – und alle vier bis fünf Wochen auch der Tag, an dem ich meine „Kurzreviews“ release. Heute habe ich zwar auch zwei Platten aus dem April dabei, dafür aber auch zwei Neuerscheinungen, die heute auf den Markt kommen, sowie eine namhafte Comeback-Produktion, die gar erst kommende Woche erscheint. Wie immer mit Hörproben und Streaminglinks.

Review: „Where the Light Goes“ (Matchbox Twenty)

Release: 26.05.2023 | Genre: Pop-Rock | Spotify

Album-Kurzreviews Mai 2023: Neues von Matchbox Twenty, Fatoni, Blond & mehr rating_stars_25

Als die Nachricht rauskam, neue Musik von Matchbox Twenty stünde uns bevor, hatte ich mich sehr gefreut. Leider kann „Where the Light Goes“ meine hohen Erwartungen nicht erfüllen. Das begann bereits bei der ersten Vorab-Single „Wild Dogs (Running in a Slow Dream)“, die ich nicht einmal hier im Blog gefeatured hatte. Versteht mich nicht falsch, das ist alles nicht total schlecht, viele der Songs sind sehr zugänglich und „nett“ anzuhören. Aber irgendwie ist mir das zu weichgespült, da fehlt mir der Charakter, den Songs wie „If You’re Gone“ damals ausgemacht haben, die auch nicht wirklich härter oder schneller waren. „Don’t Get Me Wrong“ weiß noch am besten, das stimmliche Potenzial von Sänger Rob Thomas anzukratzen, auch das Ende von „One Hit Love“ hat tolle Momente parat, und „Warm Blood“ müsste von der Qualität her noch als Single folgen, insgesamt ist mir das aber zu wenig.

Album-Kurzreviews Mai 2023: Neues von Matchbox Twenty, Fatoni, Blond & mehr lyteCache.php?origThumbUrl=https%3A%2F%2Fi.ytimg.com%2Fvi%2F8ollM1DlRBs%2Fhqdefault

Review: „Wunderbare Welt“ (Fatoni)

Release: 19.05.2023 | Genre: Hip Hop | Spotify

Album-Kurzreviews Mai 2023: Neues von Matchbox Twenty, Fatoni, Blond & mehr rating_stars_35

Der Auftakt zum neuen Fatoni-Album ist großartig. Die ersten zwei Tracks bestechen musikalisch wie inhaltlich durch eine tolle Mischung aus Ernsthaftigkeit und Verspieltheit, „Du wartest“ dürfte zu einem der Sommer-Hip-Hop-Tracks schlechthin werden. Danach bleibt zwar oftmals die gesellschaftsbeobachtende Tiefe, aber instrumentalisch holt es mich persönlich nicht mehr komplett ab. „König der Zweifler“ oder die Geschichte um den einstigen Beatle „Pete“ sind dennoch großartige Erzählungen. Hinten raus trifft es musikalisch dann auch wieder meinen Geschmack, wobei vor allem das Max-Herre-und-Mola-Feature „Wär doch schlimm“ zu überzeugen weiß (auch wenn ich erst dachte, Mine würde da singen, upps…). Gute Platte, aber keine, die ich durchgängig wiederholt hören möchte.

Album-Kurzreviews Mai 2023: Neues von Matchbox Twenty, Fatoni, Blond & mehr lyteCache.php?origThumbUrl=https%3A%2F%2Fi.ytimg.com%2Fvi%2FQb_BhbAnB7U%2Fhqdefault

Review: „Perlen“ (Blond)

Release: 21.04.2023 | Genre: Hip-Pop | Spotify

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Die These ist jetzt nicht wirklich gewagt, aber mit dieser Platte dürfte Blond der Durchbruch gelungen sein! Nicht zuletzt mit der Business-kritischen Single „Männer“ konnte man im Mainstream Gehör finden. „Perlen“ zeigt aber auf, wie wandelbar das Trio in ihrem Sound ist. Dabei wirkt das aber nicht wie wilde Experimentierei, sondern stets passend und authentisch zum Band-Bild. Mal rockiger (die Response-Vocals in „Du musst dich nicht schämen“ könnten auch von Kraftklub stammen), mal poppiger, mal moderner Rap, mal komplett stripped down. Was stets bleibt, ist die Message, die pointiert den Finger in die Wunde legt, was unserer heutige Gesellschaft mit ihren strukturellen aber auch individuellen Problemen anbelangt. Zum Zusammenfall der Welt zu tanzen war noch nie so leicht.

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Review: „The Answer Is Always Yes“ (Alex Lahey)

Release: 19.05.2023 | Genre: Singer Songwriter Pop-Rock | Spotify

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Wie bereits beim (bis auf zwei Tage) genau vor drei Jahren veröffentlichten Vorgänger ist es erneut so, dass auch diese Platte nicht an das tolle „I Love You Like A Brother“ aus 2017 heranreicht. Aber es ist ein bisschen besser. Vor allem der Opener „Good Time“ weiß astreinen Pop-Rock zu bieten, wird vom noch stärkeren „Congratulations“ gefolgt und „On The Way Down“ weiß ordentlich zu rocken. Abseits dessen gibt es einiges Eingängiges zu hören, die Highlights bleiben aber aus. Grundsolide bis gute Platte, aber da geht mehr.

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Review: „Populution“ (Burnswell)

Release: 12.05.2023 | Genre: Garage Rock | Spotify

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Zunächst einmal sei festgehalten, dass es sich bei „Populution“ einfach um einen genialen Albumtitel handelt. Der gute Opener „Distrust“ zeigt dann direkt, wo es langgeht: Brachiale Riffs, die ein schweres Instrumental-Brett zimmern, das vereinzelt mit Growls untermauert wird, aber insgesamt erstaunlich Einstiegs-freundlich bleibt. Mich wundert etwas, dass mit den finalen drei Tracks der Platte Songs Musikvideos erhalten haben, die ich eher schwächer ansehe (deswegen gibt es hier im Beitrag auch den von der Band bei YouTube hochgeladenen und erst 37 Male abgespielten Full-Album-Stream für euch). Meine Favoriten sind das Dreierpack in der Mitte der Platte, mit „End of Time“, „Driving Me Insane“ und „Master Of“. Allgemein gilt: Wer die frühen Guano Apes mochte, wird dieses Album lieben!

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Review: „Abroad“ [EP] (Elettrotape)

Release: 28.04.2023 | Genre: Elektro-Pop | Spotify

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Der Opener „Wrong Question“ hat bereits einen Platz auf meiner „Best Songs of the Year“-Playlist sicher. Eine wunderbare Mischung aus eindringlichem Elektro und eingängigem Pop, der an CHVRCHES erinnert. „Empty Pool“ schafft noch, einen ähnliches Niveau zu erreichen, die anderen Tracks fallen etwas ab (wobei das rotzige Refrain-Ende in „Cold Winter“ grandios ist!), vor allem das extrem runtergefahrene „Zwischenspiel“ „SLOW“, das über eine Minute länger als jeder andere Track ist. Vielversprechende EP, die extremes Potenzial aufzeigt, ich bin auf den irgendwann folgenden Langspieler gespannt!

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Album-Kurzreviews April 2023: Neues von Fall Out Boy, Enter Shikari, Two Year Vacation & mehr https://www.langweiledich.net/album-kurzreviews-april-2023-neues-von-fall-out-boy-enter-shikari-two-year-vacation-mehr/ https://www.langweiledich.net/album-kurzreviews-april-2023-neues-von-fall-out-boy-enter-shikari-two-year-vacation-mehr/#comments Fri, 14 Apr 2023 09:14:47 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=161202 Album-Kurzreviews April 2023: Neues von Fall Out Boy, Enter Shikari, Two Year Vacation & mehr neue-musikalben-im-april-2023-reviews

Maiks Monats-mittige Musik-Meinung ist wieder da! Dieses Mal habe ich wieder ein schönes Sixpack an neuen Platten für euch, die sogar recht angenehm um den heutigen Release Day geschart sind. „72 Seasons von Metallica habe ich bislang lediglich zweifach durchhören können (es ist so lang…!), daher habe ich es mal rausgelassen (Ersteindruck: okay, aber nicht mehr). Die anderen „Kurzreviews“ sind fast alle empfehlenswert (ja, die Bewertungs-Range ist nicht so groß dieses Mal…) und kommen wie immer mit Hörproben und Streaminglinks daher.

Review: „So Much (For) Stardust“ (Fall Out Boy)

Release: 24.03.2023 | Genre: Rock | Spotify

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Zumindest den Titel für das schrecklichste Albumcover des Monats haben Fall Out Boy schon einmal inne. Auch in Sachen Musikvideos ist man dieses Mal weit vorne mit dabei. Musikalisch erhält man weniger Überraschungen. Der Sound ist wohl-orchestriert, wirkt voll und die Melodien sind eingängig – nichts zu meckern. „Heaven, Iowa“ bricht ein bisschen aus dem angepoppten Rock-Kosmos aus, indem es sich zurücknimmt, ansonsten kann man „Fake Out“ vielleicht noch anführen. Einige Skits sind auf Dauer eher nervig. Die Zeile „All this effort to make it look effortless“ aus „Flu Game“ kann man auch ein bisschen auf das Album transferieren. Gut, ja, aber ich hätte mir mehr Kanten und Wagnis erhofft.

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Review: „A Kiss for the Whole World“ (Enter Shikari)

Release: 21.04.2023 | Genre: Metal-Rock | Spotify

Album-Kurzreviews April 2023: Neues von Fall Out Boy, Enter Shikari, Two Year Vacation & mehr rating_stars_45

Mein Go-to-Album des Monats ist „A Kiss for the Whole World“. Aufdrehen, Energie tanken, abgehen! Dabei demonstriert die Band, dass Metal auch verdammt eingängig und melodiös sein kann. Auf dem Dutzend Songs findet sich experimentelle Abwechslung, die von Pop-Elementen über Streicher bis hin zu Dubstep so ziemlich alles bietet, in Momenten (wie bei „Giant Pacific Octopuc (I don’t know you anymore“) klingen die Vocals gar ein bisschen nach Mike Skinner. „Feed Your Soul“ ist jetzt nicht so meins, aber als kurzes Interlude verträglich. Am schlimmsten am Album ist noch, dass die eingängigste auch die vielleicht bescheuertste Zeile des Albums ist: „You are under my control – You are the goldfish, I am the bowl“. Uff.

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Review: „Expedition Nowhere“ (Two Year Vacation)

Release: 14.04.2023 | Genre: Indie-Pop-Rock | Spotify

Album-Kurzreviews April 2023: Neues von Fall Out Boy, Enter Shikari, Two Year Vacation & mehr rating_stars_40

Wer beim Blick aus dem Fenster nach Sommergefühlen dürstet, sollte sich diese Platte geben! Two Year Vacation liefern einen rund halbstündigen Urlaub vom graukalten Aprilwetter und bringen die Tanzbeine in Schwung. Zwischenzeitlich wird es sogar ein bisschen funky. Ich kann mir zwar vorstellen, dass das Album nach einigen Durchläufen verblassen könnte, noch habe ich aber viel Spaß damit.

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Review: „Unconditional Love In Hi-Fi“ (Miesha & The Spanks)

Release: 14.04.2023 | Genre: Punk-Pop | Spotify

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Mich macht ja schon kirre, dass „Misha & the Spanks“ sich mal mit Und-Zeichen und mal als „Misha and the Spanks“ schreiben – entscheidet euch mal! Mit Blick auf die 15 Songs umfassende Tracklist mag man auch bei der Liedauswahl meinen, da wäre es schwergefallen, dank Intro, Zwischen-Skits und allgemeiner Song-Kürze beläuft sich die Spielzeit aber dennoch auf kurze und knackige 35 Minuten. In denen bekommt man aber allerlei geboten, vor allem energetische Riffs, kraftvollen Gesang und Refrains mit Ohrwurm-Potenzial. Erinnert bisweilen an Blood Red Shoes. Leider ist mir persönlich zu viel Ausschussware dabei, das hätte noch stimmiger werden können. Meine Highlights: „So Mad“, „I Was Gonna“ und „Dig Me Out“:

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Review: „Amen“ (The Heavy)

Release: 21.04.2023 | Genre: Soul-Rock | Spotify

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Classic Rock mit Einflüssen aus Soul, Gospel und R’n’B gibt es bei The Heavy zu hören. Manche Songs wie das starke „Stone Cold Killer“ könnten auch von Jack White stammen. Sehr interessante Mischung, die mich aber nicht immer abholen kann. „Whole Lot of Me“ und „Feels Like Rain“ zeigen aber, dass es nicht immer kraftvoll und laut sein muss, um punkten zu können.

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Review: „End of the World“ (Wild Child)

Release: 31.03.2023 | Genre: Indie-Pop | Spotify

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Knapp am inoffiziellen „Album des Monats“-Titel vorbei geschrabbt ist diese Perle des Indie-Pops. Emotionale Arrangements, die es schaffen, den Spagat zwischen langsamen und schnellen Elementen zu wahren. Zwischendrin wird es dann sogar rockig mit einer gewissen Dreckigkeit. Eine wundervolle Mischung, die eigentlich für jede:n was dabei hat. Tolle Platte!

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Album-Kurzreviews März 2023: Neues von Black Honey, The Vices, Rick Groves & DIRK. https://www.langweiledich.net/album-kurzreviews-maerz-2023-neues-von-black-honey-the-vices-rick-groves-dirk/ https://www.langweiledich.net/album-kurzreviews-maerz-2023-neues-von-black-honey-the-vices-rick-groves-dirk/#respond Fri, 17 Mar 2023 09:31:46 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=160547 Album-Kurzreviews März 2023: Neues von Black Honey, The Vices, Rick Groves & DIRK. album-reviews-maerz-2023

Es ist mal wieder Monatsmitte-Freitag und ich habe eine Fuhre neuer Alben für euch. Dieses Mal gibt es zwar nur vier „Kurzreviews“, dafür feiern drei Platten heute Release Day (okay, eine gestern, aber das ist ja erst 10:31 Stunden her…). Wie immer gibt es neben meiner Kurzeinschätzung auch Streaminglinks und Hörbeispiele für euch.

Review: „A Fistful of Peaches“ (Black Honey)

Release: 17.03.2023 | Genre: Garage-Rock-Pop | Spotify

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Um es kurz zu machen (darum geht es hier ja eigentlich): „Written & Directed“ hat mich vor zwei Jahren deutlich mehr geflashed. Waren beim Vorgänger nahezu alle Songs potenzielle Singles, fühlen sich beim neuen Werk nahezu alle Singles wie B-Seiten (überhart ausgedrückt) und vor allem erschreckend ähnlich zueinander an. Vielleicht ist die Black-Honey-Formel mittlerweile zu eintönig für mich geworden? Die richtigen Brecher sowie der Mut zum Wandel fehlen jedenfalls für mich persönlich dieses Mal. Dennoch bleibt das Gespür für Melodik, ein Bass-lastiger Sound und diese gewisse Coolness, die die Band ausmachen. Das letzte Drittel (sonst häufig mit den schwächsten Songs versehen) weiß dann aber doch noch mit Abwechslung zu überraschen. Insgesamt ist auch „A Fistful of Peaches“ mitnichten ein schlechtes Album, aber ich hatte mir etwas mehr erhofft.

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Review: „Unknown Affairs“ (The Vices)

Release: 17.03.2023 | Genre: Indie-Rock | Spotify

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The Vices machen den Übergang für mich einfach, klingt der Opener des neuen Albums doch tatsächlich ein bisschen nach Black Honey. Dann folgt ein bisschen The Kooks, dann etwas Razorlight, dann eine gehörige Prise The Strokes, dann klingt es wie The Snuts – ihr merkt, dieser wilde Indie-Mix bietet Abwechslung und doch auch einige Anlehnungen an bekannte Sounds. Die zweite Hälfte fühlt sich dann deutlich weniger griffig und (jaja, jetzt meckere ich in die andere Richtung, ich weiß) zu experimentell an. Dabei gefällt mir das ruhige Ende der Platte inklusive Outro-Track noch ganz gut, davor gibt es aber etwas viel exotisches Getrommel zu hören. Insgesamt ganz viel Potenzial und viele tolle Elemente, aber da müsste noch etwas ausgesiebt werden.

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Review: „Reasons“ (Rick Grove)

Release: 16.03.2023 | Genre: Singer-Songwriter-Pop | Spotify

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Um auch hier ein paar Vergleiche zu ziehen: Wer Paolo Nutini, Will Joseph Cook oder Jonas Alaska mag, ist hier genau richtig aufgehoben. Für meinen Geschmack hätten es ruhig etwas deutlich mehr Upbeat-Songs á la „Stars“ sein dürfen müssen, aber Grove schafft es auch in den langsamen Passagen, die Spannung hoch zu halten. Sehr atmosphärische Platte, die man definitiv an warmen Sommertagen nochmal rauskramen sollte!

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Review: „Idiot Paradise“ (DIRK.)

Release: 03.03.2023 | Genre: Indie-Rock | Spotify

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Den Titel für das beste Albumcover haben DIRK. genauso klar für sich gewonnen, wie den der bestbewertesten Platte diesen Monat. Das ist Rock, der erfreulich geradeaus ist! Ein bisschen Nirvana, ein bisschen The Amazons (ja, ich lass es ja schon mit den Vergleichen…). Meine Highlights: „Help I’m Going Insane“ und „No“. Leider hat mit dem Titeltrack „Idiot Paradise“ (starker Titel übrigens!) einer der eher schwächeren Tracks als einziger ein „Musikvideo“ (das nicht mal wirklich eines ist) erhalten:

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Kurzreviews Februar 2023: Neue Alben von Paramore, DONOTS, Ber, Lunauten & mehr https://www.langweiledich.net/kurzreviews-februar-2023-neue-alben-von-paramore-donots-ber-lunauten-mehr/ https://www.langweiledich.net/kurzreviews-februar-2023-neue-alben-von-paramore-donots-ber-lunauten-mehr/#respond Sat, 11 Feb 2023 09:15:16 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=159853 Kurzreviews Februar 2023: Neue Alben von Paramore, DONOTS, Ber, Lunauten & mehr neue-alben-februar-2023-kurzreviews

Monatsmitte bedeutet ein Blick ins virtuelle Plattenregal. Darin befinden sich dieses Mal sechs Neuheiten, die mal wieder Gitarrenklänge beinhalten, aber auch einiges, das darüber hinaus geht. Wie immer gibt es in meinen „Kurzreviews“ auch Streaminglinks und Hörproben, damit ihr euch selbst einen Eindruck von den Alben machen könnt.

Review: „This Is Why“ (Paramore)

Release: 10.02.2023 | Genre: Pop-Rock | Spotify

Kurzreviews Februar 2023: Neue Alben von Paramore, DONOTS, Ber, Lunauten & mehr rating_stars_45

Ich muss mich mal wieder selbst korrigieren – hat der Titeltrack mich beim ersten Anhören nicht direkt flashen können, bekomme ich ihn mittlerweile einfach nicht mehr aus dem Kopf. Der Refrain ist einfach sowas von on point! Auch „The News“ hat noch ordentlich Schmiss, danach wird es gediegener, bleibt aber melodisch, abwechslungsreich und in Bewegung setzend. Das nach ruhigen Strophen im Refrain ausbrechende „Running Out of Time“ symbolisiert ganz gut, wie erwachsen Paremore geworden sind. Das Album fühlt sich ausgewogen, wohl-strukturiert und vielschichtig an. Dabei gibt es neue Elemente zu hören, mir gefällt zum Beispiel wie Sängerin Haley Williams ihre Stimme in „Big Man Little Dignity“ zwischenzeitlich beinahe zum Überschlag bringt. Insgesamt fühlt sich das deutlich runder und weiterentwickelter an als der Vorgänger „After Laughter“, zumal man musikalisch wieder ein bisschen mehr zur Band-eigenen Vergangenheit hat finden können. Hervorheben möchte ich noch das wundervolle „Thick Skull“, das nicht nur einen emotionalen Abschlusstrack darstellt, sondern mit Sicherheit auch auf zukünftigen Konzerten für Gänsehaut sorgen dürfte.

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Review: „Heut ist ein guter Tag“ (DONOTS)

Release: 03.02.2023 | Genre: Punk-Rock | Spotify

Kurzreviews Februar 2023: Neue Alben von Paramore, DONOTS, Ber, Lunauten & mehr rating_stars_35

Deutlich mehr nach Vorne geht es – wie gewohnt – bei den DONOTS. Dabei bleibt es aber stets eingängig. Hier und da vielleicht sogar etwas zu sehr, wenn zum Beispiel die „Oh-ohh-ohhh-ohhs!“ und „Lass es regnen“ im Song „Komoten“ ertönen. In anderen Songs wie „Hunde los“ funktioniert die Mischung besser. Die Jungs muss man aber alleine für Songtitel wie „Apokalypse Stehplatz Innenraum“ oder „Radikale Passivisten“ lieben, die auch inhaltlich einiges an Meinung zu vertreten haben. Insgesamt ein gutes Album ohne größere Downs, aber die ganz starken Titel fehlen mir persönlich etwas.

Kurzreviews Februar 2023: Neue Alben von Paramore, DONOTS, Ber, Lunauten & mehr lyteCache.php?origThumbUrl=https%3A%2F%2Fi.ytimg.com%2Fvi%2Fn3i-Z2bGTW0%2Fhqdefault

Review: „Halfway“ [EP] (Ber)

Release: 17.02.2023 | Genre: kraftvoller Singer-Songwriter-Pop | Spotify

Kurzreviews Februar 2023: Neue Alben von Paramore, DONOTS, Ber, Lunauten & mehr rating_stars_40

Meine Überraschung des Monats ist Ber. Die junge Dame schafft es nämlich, alle mit ihrer lieblichen Stimme und anfänglichen Singer-Songwriter-Arrangements auf ein paar ruhige Minuten einzustimmen, um dann mit brachialen Gitarrenwänden um die Ecke zu kommen. Die strukturelle Vielfalt der sechs Tracks ist enorm, die Musik energievoll und meinungsstark. Hoffentlich kann das Niveau auch auf eine Langspielplatte übertragen werden!

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Review: „How to be Human“ (Amber Run)

Release: 24.02.2023 | Genre: Indie-Rock-Pop | Spotify

Kurzreviews Februar 2023: Neue Alben von Paramore, DONOTS, Ber, Lunauten & mehr rating_stars_25

Dass Abwechslungsreichtum einer Platte nicht immer gut tut, demonstrieren Amber Run. Vielleicht habe ich auch ein Problem mit einigen Songs, da sie mir zu sehr wirken, als wolle man Everything Everything („Honeylight“), The Script, The Killers oder Radiohead nachmachen („The Last Dance“). Irgendwie hat man das Gefühl, alles schon einmal gehört zu haben, und dass die Band sich nicht für eine Richtung entscheiden kann. Das macht die eigentliche Musik natürlich nicht schlechter, so lässt sich zu „The Start“ schon ganz gut tanzen, aber allgemein hatte ich mir mehr Tempo gewünscht.

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Review: „Coping Fantasies“ (Power Plush)

Release: 10.02.2023 | Genre: Indie Pop | Spotify

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Eine deutlich stringentere und vor allem eigene Richtung finden Coping Fantasies. Melodiös mit Hang zum energetischen Ausbruch, würde ich meinen, wobei es stets ausgefeilt und gleichermaßen gerade live in der Garage zusammengeflickt erscheint. Stimmlich muss man sich hier und da ein bisschen dran gewöhnen, aber mit der Zeit schwingt man einfach die 40 Minuten wohlig mit.

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Review: „Neon“ [EP] (Lunauten)

Release: 10.02.2023 | Genre: Indie-Rock | Spotify

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Frischer Indie-Rock kommt aus dem kleinen Emden. Der Sound von Lunauten erinnert mich extrem an die No-Doubt-AFI-Supergroup Dreamcar, was vermutlich vor allem an der Stimmfarbe von Sänger Alexander Niessig liegen dürfte (oder gar ein bisschen an Moon Shot, wobei mir da noch die einschneidenden Gitarrenriffs fehlen). Ja, bei einer EP ist es immer einfacher, zu überzeugen, aber die sechs Songs beweisen eindrucksvoll, dass deutscher Indie-Rock noch mit einer Mischung aus eingängiger Melodie und kraftvolleren Elementen bestehen kann.

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Album-Kurzreviews Januar 2023: Neues von The Subways, We Are Scientists, Circa Waves & Ian Fisher https://www.langweiledich.net/album-kurzreviews-januar-2023-neues-von-the-subways-we-are-scientists-circa-waves-ian-fisher/ https://www.langweiledich.net/album-kurzreviews-januar-2023-neues-von-the-subways-we-are-scientists-circa-waves-ian-fisher/#comments Fri, 13 Jan 2023 15:50:05 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=159358 Album-Kurzreviews Januar 2023: Neues von The Subways, We Are Scientists, Circa Waves & Ian Fisher neue-musikalben-januar-2023-kurzreviews

Yes, auch im neuen Jahr werde ich euch hin und wieder (voraussichtlich monatlich) meine Meinung zu neu erscheinenden Musikalben auf(er)legen. Dieses Mal gibt es glaube ich sogar ein Novum, ist doch KEIN EINZIGES Album über ein paar Stunden alt! Okay, es sind insgesamt auch nur vier geworden, aber zwei davon feiern heute Release Day (Happy happy!), zwei sind sogar noch gar nicht erschienen – uhhh! Genre-technisch ist es dafür ähnlich wenig abwechslungsreich geworden, aber sonst ist alles wie immer – Streaming-Direktlinks und Anspielproben sind bei den „Kurzreviews“ natürlich auch am Start.

Review: „Uncertain Joys“ (The Subways)

Release: 13.01.2022 | Genre: Alternativer Indie-Rock | Spotify

Album-Kurzreviews Januar 2023: Neues von The Subways, We Are Scientists, Circa Waves & Ian Fisher rating_stars_45

Die Subways sind zurück – und wie! Acht Jahre nach dem letzten self-titled Album haut das Trio ein Album raus, das vieles zu bieten hat. Eingängiger und vor allem tanzbarer Indie-Rock, der auch mal härter ist, vor allem aber abwechslungsreich ist und doch ein rundes Gesamtbild abgibt. Der Tempowechsel in der Bridge des Titeltracks, das gefühlvolle „Lavender Amelie“ oder das draufhauende „Fighter“ – da ist schon ziemlich viel Gutes bei. Mittendrin erinnert es mich auch stimmlich teils an Danko Jones, was jetzt auch nicht das Verkehrteste ist. Allgemein fühlt es sich wie die optimale Mischung aus melodiöser Eingängigkeit und punkigem Rock an – die Wartezeit hat sich gelohnt!

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Review: „Lobes“ (We Are Scientists)

Release: 20.01.2022 | Genre: Indie Rock-Pop | Spotify

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Die Jungs von We Are Scientists machen eigentlich das, was man von ihnen erwartet. Immer wieder hört man einen neuen Song oder ein neues Album von ihnen, denkt zunächst „naja, ist okay“, aber mit der Zeit brennen sich die Melodien einfach bei einem ein. So auch dieses Mal, wobei es erfreulich mehr Uptempo zu hören gibt, als ich zumindest gerade spontan in Erinnerung habe, was den Vorgänger anbelangt (vorbereitet wie eh und je, ihr merkt…). Wirklich Songs herausheben kann man da eigentlich nicht und insgesamt bleibt es halt oftmals auf der „joa, ganz gut, aber…“-Ebene. „Human Ressources“ ist ganz nice, das Gitarrenspiel in „Lucky Just To Be Here“ rockt und „Less From You“ könnte der beste Song der Platte sein:

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Review: „Never Going Under“ (Circa Waves)

Release: 13.01.2022 | Genre: Indie-Rock | Spotify

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Nochmal Indie-Rock! Ein bisschen pointierter und moderner als bei den Scientists, weshalb es folgerichtig auch einen halben Stern höher geht. Circa Waves zementieren weiterhin ihren festen Platz am Indie-Himmel und beweisen einmal mehr, dass sie substanzreiche Gitarrenmusik zum Tanzen hinlegen können. Impulsive Momente wie im Refrain von „Your Ghost“ runden das Bild ab. Neben der sehr eingängigen Vorabsingle „Hell on Earth“ weiß mich vor allem das dynamische „Do You Wanna Talk“ zu überzeugen:

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Review: „Burnt Tongue“ (Ian Fisher)

Release: 03.02.2022 | Genre: Singer-Songwriter | Spotify

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Schalten wir mal einen Gang runter und entspannen uns! Zach Braff dürfte große Freude an diesem Album haben und sich Notizen für kommende Filmsoundtracks machen. Das erinnert bisweilen an Paolo Nutini. Leider kann der starke Auftakt nicht durchgehend gehalten werden, so dass mich die Platte nicht gänzlich abholt. Aber schön anzuhören ist das Album dennoch, vor allem an kaltgrauen Sonntagen mit einem warmen Tee in der Hand.

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Album-Kurzreviews Dezember 2022: Neues von Neufundland, The Planetoids & mehr https://www.langweiledich.net/album-kurzreviews-dezember-2022-neues-von-neufundland-the-planetoids-mehr/ https://www.langweiledich.net/album-kurzreviews-dezember-2022-neues-von-neufundland-the-planetoids-mehr/#respond Fri, 16 Dec 2022 16:17:10 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=158663 Album-Kurzreviews Dezember 2022: Neues von Neufundland, The Planetoids & mehr neue-alben-kurzreviews-dezember-2022

Nach dem Achterpack vergangenen Monat gibt es heute eine der kleinsten Ausgaben der „Kurzreviews“ hier bei mir im Blog. Lediglich drei neue Alben haben sich mir aufgedrungen, was ein Feature anbelangt, einige andere fallen terminlich erst in die nächste Ausgabe. Aber Qualität ist eh wichtiger als Quantität! Alle drei Alben sind nämlich nicht nur ähnlich der Grundfarbe Rot verschrieben, was das Cover-Artwork anbelangt, sondern auch musikalisch betrachtet durchaus empfehlenswert.

Review: „Grind“ (Neufundland)

Release: 02.12.2022 | Genre: Indie-Rock-Pop | Spotify

Album-Kurzreviews Dezember 2022: Neues von Neufundland, The Planetoids & mehr rating_stars_40

Beginnen wir direkt mit meinem Monatshighlight: dem besten und letzten Album von Neufundland. Kein Scherz, die Band hat ihre Trennung kurz vor Release öffentlich gemacht. Das ist schade, wirkt „Grind“ doch wie ein aufregendes Streiflicht im oftmals langweilig-eintönigen Deutsch-Pop. Aber gut, jeder Liebe ihre Zeit, woll? Konnten mich in der Vergangenheit bereits Songs wie „Kopf in den Wolken“ begeistern, besticht „Grind“ eigentlich durchweg – selbst wenn ich „Vino“ ob dessen Wanda-Italo-Schlager-Aspekte hassen wollte, brennt sich der Refrain einfach in den Kopf und schreit „Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin!“. Da gibt es einfach nichts zu verstehen. „Grind“ ist eingängige Rock-Pop-Musik mit Charakter, die auch schon mal Saufen als gemachte Zeit aufzurufen wagt. Schade, dass es das war mit Neufundland, aber ich kann ihnen keine Steine in den Weg legen, sondern lediglich den Rat geben: Esst niemals gelben Schnee. Danke.

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Review: „Circus“ (Poledance)

Release: 02.12.2022 | Genre: Alternative-Rock-Pop | Spotify

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Mit dem Musikvideo zum Opener „Beautiful“ hatte ich erstmals Kontakt zum etwas eigenwillig (und für Internetrecherche suboptimal) betitelten Musikprojekt Poledance. Dahinter steckt der Berliner Emo-Rocker und ehemalige Gitarrist von Lasting Traces, Daniel Pfeifer. „Circus“ steckt voller nostalgischer Erinnerungen an alte Indie- und Alternative-Rock-Zeiten der Jahrtausendwende á la Jimmy Eat World und Konsorten. Oftmals funktioniert wie in „Wonder“ gut, eingängige Pop-Melodien mit Gitarrenklängen zu vereinen. Die ganz große Durchschlagskraft und Ausgereiftheit fehlen mir persönlich noch, um herauszustechen, aber Potenzial steckt da allemal drin!

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Review: „The Aerodynamics of a Cow“ (The Planetoids)

Release: 25.11.2022 | Genre: Indie-Dance-Pop | Spotify

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„The Aerodynamics of a Cow“ kann nicht nur mit dem besten Albumtitel sondern auch mit dem besten Artwork aufwarten! Dann heißt der Opener auch noch „Spam“ und ausgefallene Musikvideos machen die auch noch. Musikalisch gibt es eine interessante Mischung aus Synthesizern, Elektrosounds und Pop-Rock zu hören, der ein gutes Gespür für Tempowechsel offenbart. Das erinnert mich bisweilen an Smallpools oder AJR, nur deutlich clubbiger. Sehr tanzbare Scheibe!

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Album-Kurzreviews November 2022: Neues von Arctic Monkeys, Phoenix, Skalp & mehr https://www.langweiledich.net/album-kurzreviews-november-2022-neues-von-arctic-monkeys-phoenix-skalp-mehr/ https://www.langweiledich.net/album-kurzreviews-november-2022-neues-von-arctic-monkeys-phoenix-skalp-mehr/#comments Fri, 18 Nov 2022 09:30:50 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=157907 Album-Kurzreviews November 2022: Neues von Arctic Monkeys, Phoenix, Skalp & mehr neue-alben-musik-kurzreviews-november-2022

Dieses Mal habe ich eine seltsame Ansammlung an Alben für euch. Nicht, was die Musik angeht (wobei, die hält dann doch erstaunlich viele unterschiedliche Fassetten eines Genre-Bereiches bereit…), sondern bezogen auf die Releasedaten. Drei der Platten feiern heute Release Day (Gratuliere!), andere stammen aus dem Oktober, eine hätte eigentlich sogar in der letzten Ausgabe terminlich reingepasst. Dafür gibt es insgesamt ein paar mehr als üblich: Acht „Kurzreviews“ sind es heute geworden – wie immer inklusive Hörproben und Streaminglinks für euch.

Review: „The Car“ (Arctic Monkeys)

Release: 21.10.2022 | Genre: Slow Dance Background Soft Jazz | Spotify

Album-Kurzreviews November 2022: Neues von Arctic Monkeys, Phoenix, Skalp & mehr rating_stars_20

Schon komisch, hier von einer Enttäuschung zu schreiben, hat doch das Vorgänger-Album die Erwartungen bereits nach unten befördert. War damals „neben dem seit einigen Jahren bereits unterforderten Schlagzeuger […] mittlerweile auch der Gitarrist so gut wie arbeitslos“, hat man den jetzt beinahe ersatzlos gestrichen. Und wo wir beim Streichen sind: Streicher gibt es dafür en masse. Insgesamt schreitet die Evolution hin zum Projekt „Alex Turner & the Monkeys“ weiter voran, so dass Fans der einstigen Indie-Rock-Band die Konzerte meiden und lieber in eine Bar gehen, um sich im Frust zu betrinken. Dort würde diese Musik ohne wirkliche Höhen und Lautstärke sanft im Hintergrund daher-gejazzt durchaus Anklang finden. Stört halt nicht. Wäre da nicht die Enttäuschung.

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Review: „Alpha Zulu“ (Phoenix)

Release: 04.11.2022 | Genre: Indie-Pop-Rock | Spotify

Album-Kurzreviews November 2022: Neues von Arctic Monkeys, Phoenix, Skalp & mehr rating_stars_40

Besser machen es da Phoenix. Erwartungen an ein zweites „Wolfgang Amadeus Phoenix“ werden zwar auch eingebremst, spätestens beim dritten Durchlauf findet man aber derart viele Finessen und hat sich die Melodien einvernommen, dass man ein durchgängig hochwertiges Hörerlebnis erhält. Mein persönliches Highlight neben dem belebenden Opener und Titeltrack „Alpha Zulu“ ist der Song „All Eyes on Me“:

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Review: „Das Gegenteil der Angst“ (Skalp)

Release: 18.11.2022 | Genre: Rock | Spotify

Album-Kurzreviews November 2022: Neues von Arctic Monkeys, Phoenix, Skalp & mehr rating_stars_40

Skalp fka Kaffkönig haben ihr erstes Album nach Namenswechsel rausgehauen und mir gefällt die Entwicklung der Band. Der Sound wirkt runder, die Produktion hochwertiger und alles geht spürbar tiefer als beim Debütalbum. Erinnert lyrisch aber auch bei einigen erfreulich hart ausgefallenen Passagen an Heisskalt – gutes Ding! Anspieltipps: „Fratzengulasch“, „Der gottverdammte Unterschied“ und der Opener „Kleingeisterstunde“ taugt auch:

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Review: „We Made Ourselves A Home“ (No King. No Crown.)

Release: 18.11.2022 | Genre: Indie Singer Songwriter Folk | Spotify

Album-Kurzreviews November 2022: Neues von Arctic Monkeys, Phoenix, Skalp & mehr rating_stars_30

Die drei Dresdener machen weiterhin geruhsamen und doch eingängigen Indie-Folk-Pop, der mir dieses Mal aber im Vergleich zum starken Vorgänger „Smoke Signals“ zu wenige Highlight-Tracks beinhält. Dennoch schön anzuhören und ideal für bitterkalt-graue Spätherbst/Frühwinter-Tage, die uns bevorstehen.

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Review: „Miss Power“ (Connie Constance)

Release: 04.11.2022 | Genre: Indie Pop-Rock | Spotify

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Ein Album, dessen gleichermaßen Stärke und Schwäche ihre Wandelbarkeit ist. Klingt der Start noch wie ein übliches Dance-Pop-Projekt á la Ellie Goulding, kommen dann doch auch (wie beim Titeltrack „Miss Power“ oder dem guten „Hurt You“) überraschend härter klingende Gitarren-Riffs dazu. Bei „Kamikaze“ wird es dann gar richtig punkig, was um so überraschender wirkt, ist es doch in eher ruhiger Tracks eingebettet. „YUCK!“ erinnert an Kate Nash. Ihr merkt: Hier gibt es viel zu entdecken und beinahe für jede:n wird was dabei sein, aber es ist eben auch eine Wundertüte, die entsprechend beinahe für jede:n was dabei hat, das nicht zusagt.

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Review: „Three Martini Lunch“ [EP] (Television Age)

Release: 18.11.2022 | Genre: Indie-Rock | Spotify

Album-Kurzreviews November 2022: Neues von Arctic Monkeys, Phoenix, Skalp & mehr rating_stars_35

Television Age ist dann doch deutlich mehr als eine Neuauflage der Strokes, sehr schön! Ja, „Anything“ könnte auch 1:1 von der Indie-Größe stammen, die weiteren vier Songs sind dann aber doch deutlich höher gesungen und dynamischer gestaltet. Ich bin gespannt, ob man die Qualität und Energie auch zukünftig auf ein ausgewachsenes Studioalbum wird übertragen können.

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Review: „The Hunna“ (The Hunna)

Release: 28.10.2022 | Genre: Rock | Spotify

Album-Kurzreviews November 2022: Neues von Arctic Monkeys, Phoenix, Skalp & mehr rating_stars_35

Beim Highfield Festival wurde ich ja etwas enttäuscht, was den Live-Auftritt der Band anbelangt, leider kann ich mich mit dem neuen Album auch nicht vollends anfreunden. Gut finde ich, dass die Musik weiterhin wagt, hart zu bleiben und eher Richtung Punk als Pop zu gehen. Auch gibt es sie wieder an vereinzelten Stellen zu hören, die Passagen, in denen treibende Drums perfekt mit der besonderen Stimmlage Ryan Potters harmonieren. Dennoch habe ich das Gefühl, da wäre mehr drin gewesen. Vor allem, wenn man den Schritt wagt, das Album self-titled zu veröffentlichen. Aber: „Take A Ride (Lights, Camera, Action)“ ist ziemlich nice und andere Tracks sind auch als gut zu betrachten (z.B. „Other Side“, „Apologies“,…)

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Review: „Spirits“ (Nothing More)

Release: 14.10.2022 | Genre: Hard Rock Metal Punk | Spotify

Album-Kurzreviews November 2022: Neues von Arctic Monkeys, Phoenix, Skalp & mehr rating_stars_45

Hier die „älteste“ Platte dieser Runde, die aber aus Gründen doch noch reingenommen worden ist. Zum einen, weil acht Plattencover besser als Artikelbild taugen als sieben, vor allem aber, weil das Album halt wirklich gut ist. Anders als das großartige „The Stories We Tell Ourselves“ zuvor, aber ähnlich gut. Wirkt der Sound beim ersten Durchlauf vielleicht noch überfordernd, entdeckt man danach immer mehr, wie komplex die Produktion ist und wundert sich, wie eingängig die hart rüber kommenden Melodien dann doch sind. Da sind Bridges und Refrains dabei, die einen einfach packen (wie in „Spirits“ oder „Tired of Winning“). Außerdem ist die Musik von Nothing More halt ideal, möchte man laut und aggressiv das Wochenende oder die Nachbarn begrüßen. Aufdrehen, abgehen!

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Album-Kurzreviews Oktober 2022: Neues von Slipknot, Yeah Yeah Yeahs, Die Nerven & mehr https://www.langweiledich.net/album-kurzreviews-oktober-2022-neues-von-slipknot-yeah-yeah-yeahs-die-nerven-mehr/ https://www.langweiledich.net/album-kurzreviews-oktober-2022-neues-von-slipknot-yeah-yeah-yeahs-die-nerven-mehr/#comments Fri, 14 Oct 2022 09:11:59 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=156920 Album-Kurzreviews Oktober 2022: Neues von Slipknot, Yeah Yeah Yeahs, Die Nerven & mehr kurzreviews-neue-alben-des-monats-september-2022

Nice – nach dem 16. letzten Monat gibt es heute einen 14. des Monats – ideal für eine neue Ausgabe meiner Monats-mittig an einem Freitag erscheinenden „Kurzreviews“! Kurioserweise haben sich dieses Mal anscheinend alle Artists und Label gedacht, am 30. September veröffentlichen zu wollen, so dass wenig Musik auch wirklich aus diesem Monat stammt. Aber dafür ist das Sechserpack Platten so vielseitig wie selten und hält einige Highlights bereit!

Review: „The End, So Far“ (Slipknot)

Release: 30.09.2022 | Genre: Metal | Spotify

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Bereits mit dem unüblich leisen Opener „Adderall“ weiß Slipknot zu überraschen. Nicht etwa nur ein kurzes Intro-Instrumental sondern eine ausgereifte Ballade bildet die Ruhe vor dem Sturm, der dann mit „The Dying Song (Time To Sing)“ in die Ohren drischt. In Songs wie „Hivemind“ wird zwischenzeitlich ordentlich aufs Tempo gedrückt, was die Bassdrum anbelangt. Auflockernde Passagen im Song selbst oder atmosphärische Tracks wie das gelungene „Yen“ bieten genug Kontrast, um die Wirkung zu verstärken. Zwischendurch hätte ich mir etwas mehr Gitarrenspiel wie das kleine Solo in der Mitte von „Adicic“ oder zum Ende von „Heirloom“ gewünscht. Insgesamt dürfte die Platte, obwohl sie alles andere als Mainstream ist, einige hartgesottene Fans zufriedenstellen und andere die Nase rümpfen lassen. Für mich stellt „The End, So Far“ einen konsequenten Zwischenschritt der Weiterentwicklung der Band dar, die neue Elemente hinzuzieht und am Sound feilt, ohne dabei die ursprünglichen Pfeiler aus den Eigen zu verlieren. Dennoch fehlt mir hier die ganz große Qualität, was Highlightsongs anbelangt.

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Review: „Cool It Down“ (Yeah Yeah Yeahs)

Release: 30.09.2022 | Genre: Indie-Electro-Pop-Rock | Spotify

Album-Kurzreviews Oktober 2022: Neues von Slipknot, Yeah Yeah Yeahs, Die Nerven & mehr rating_stars_30

Zunächst mal möchte ich festhalten, dass wir es hier mit dem besten Albumcover dieser Ausgabe zu tun haben. Ansonsten bleibt mal wieder eine Achterbahnfahrt der Durchläufe. Beim ersten war ich enttäuscht, wie wenig Gitarre und vor allem Krach in der Platte steckt. Das Gefühl wich immer stärker der Erkenntnis, was für eine gute Mischung aus atmosphärischen Instrumentals und eingängiger Melodien man hier geschaffen hat. Da schwingt man irgendwann automatisch mit und die charismatische Stimme von Frontfrau Karen O ist und bleibt absolut besonders, wechselbar und einschneidend. Und doch fehlt mir letztlich die Energie. „Fleez“ hat gute Momente, „Wolf“ gefällt und auch „Different Today“ ist super, insgesamt ist mir das aber zu wenig, da hatte ich mir erhofft (auch, was die Trackanzahl anbelangt, die gerademal acht misst).

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Review: „Die Nerven“ (Die Nerven)

Release: 07.10.2022 | Genre: Indie-Rock | Spotify

Album-Kurzreviews Oktober 2022: Neues von Slipknot, Yeah Yeah Yeahs, Die Nerven & mehr rating_stars_40

Die Verkopftheit und gesellschaftskritische Grundnatur des Bandprojektes Die Nerven wird direkt beim Opener klar, in dem „Und ich dachte irgendwie, in Europa stirbt man nie“ gesunden wird. Kleiner Gruß an Putin, die Mittelmeer-Grenzenzumacher und all die anderen Dinge, die in unserer heutigen Zeit falsch laufen. Vor allem zeigt der Song aber auch, welch musikalische Bandbreite im Album steckt. Leichte Indie-Gewände weichen sperrigen Rock-Einschlägen („Der Erde gleich“ bringt gar waschechten Punk), auch stimmlich wird Abwechslung geboten. Und auch wenn die eh schon sperrige deutsche Sprache in einigen Momenten auf eine Belastungsprobe gestellt wird, schafft man es, ein kompakt wirkendes Endergebnis zu schaffen. Mit Ecken und Kanten aber auch genug emotionalem Kit dazwischen. Tolles Album!

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Review: „Why nicht“ (Paul Sies)

Release: 30.09.2022 | Genre: anstrengender Deutsch-Indie-Pop | Spotify

Album-Kurzreviews Oktober 2022: Neues von Slipknot, Yeah Yeah Yeahs, Die Nerven & mehr rating_stars_25

Den Spagat zwischen sperrig und abgerundet hat Paul Sies meiner Meinung nach leider nicht erwischt. Zu abschreckend wirkt der kantige Sprechgesang, der sich nicht als kleiner Skit zum Auftakt sondern Platten-umfassendes Stilmittel entpuppt. Das wird eher wie ein Musical. Aber warum eigentlich not? Inhaltlich mit vielen wichtigen oder auch mal lustigen Aussagen, auch musikalisch mit vielen kreativen Einfällen, aber insgesamt ist das eben etwas, auf das man sich hundertprozentig einlassen muss. Als Musik für nebenbei oder mal aufgedreht für alle eignet es sich meiner Meinung nach weniger. Bei Songs wie „Deutscher Humor“ fühlte ich mich übrigens sehr an Rainald Grebe erinnert, würde mich ja interessieren, ob das bewusst so umgesetzt worden ist.

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Review: „Ottoline“ (L.A. Salami)

Release: 14.10.2022 | Genre: Indie-Reggae-Songwriter | Spotify

Album-Kurzreviews Oktober 2022: Neues von Slipknot, Yeah Yeah Yeahs, Die Nerven & mehr rating_stars_35

Fun Fact: Digital ist auch dieses Album eigentlich bereits am 30. September erschienen… Nachdem ich L.A. Salami vor ein paar Alben als interessanten Indie-Songwriter wahrgenommen hat, der Erinnerungen an die Babyshambles hat erwecken können, folgten zwischendurch Veröffentlichungen, die mich so gar nicht abgeholt haben. „Ottoline“ ist da deutlich besser gelungen oder hat mich zumindest dazu verleitet, das Album einige Male öfter zu hören. Auf 14 Tracks bekommen wir sowohl im Soundbereich sanfte Experimente geboten als auch stimmlich eine beeindruckende Bandbreite von Rap bis hin zu Kopfstimmen-Gesang. Da steckt ganz viel Soul, ein bisschen Reggae, und vor allem Gefühl drin. Eines meiner Highlights: „Systemic Pandemic“.

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Review: „Burn the Empire“ (The Snuts)

Release: 30.09.2022 | Genre: Indie-Rock | Spotify

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2005 hat angerufen und möchte seinen Indie Rock zurück! The Snuts schaffen auf „Burn the Empire“ viele wohlige Erinnerungen an die Hoch-Zeit dieses tollen Genres. Und doch gibt es Modernisierungen zu hören, die vor allem in einem ausgereiften Sound und vielen kleinen, aufbrechenden Stilelementen zu spüren sind. Die Scheibe bringt für mich die ideale Mischung aus Energie und Pop mit sich und dürfte nicht nur bei Live-Auftritten dazu führen, dass sich viele Beine bewegen werden. Und dann sind da Songs wie „13“, die an den tollen Lukas Graham erinnern und emotionale Ruhe bringen. Stark!

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Album-Kurzreviews September 2022: Neues von Kraftklub, Max Prosa, Pabst & mehr https://www.langweiledich.net/album-kurzreviews-september-2022-neues-von-kraftklub-max-prosa-pabst-mehr/ https://www.langweiledich.net/album-kurzreviews-september-2022-neues-von-kraftklub-max-prosa-pabst-mehr/#comments Fri, 16 Sep 2022 10:45:07 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=156415 Album-Kurzreviews September 2022: Neues von Kraftklub, Max Prosa, Pabst & mehr kurzreviews-neue-musikalben-im-september-2022

Ich liebe es, wenn ein Freitag auf den 16. eines Monats fällt. Dann fällt es mir wiederum gar nicht schwer, mich für diesen als Veröffentlichungstag für eine neue Ausgabe der „Kurzreviews“ zu entscheiden. Sonst ist es ja manchmal, dass man z.B. den 12. und 19. eines Monats hat und nicht genau weiß, welcher nun der „mittlerere“ ist. Aber gut, gibt eh Wichtigeres – zum Beispiel neue Musik! Davon habe ich dieses Mal sechs Alben von euch im Angebot (vier richtige und zwei EPs), die allesamt hörenswert sind. Manche mehr und manche weniger, aber alles gut. Ab dafür!

Review: „KARGO“ (Kraftklub)

Release: 23.09.2022 | Genre: Indie-Rock-Hop | Spotify

Album-Kurzreviews September 2022: Neues von Kraftklub, Max Prosa, Pabst & mehr rating_stars_40

Ein Song reicht“, um Bock auf eine neue Kraftklub-Platte zu generieren. Der Track zeigt exemplarisch, was die Hartkonsonanten-Liebhaber weiterhin par Excellence drauf haben: Treibende Musik mit gesellschaftlichen Texten, Haltung und vor allem Melodien zum Mitrufen und ins Ohr tackern. Wer die Vorab-Singles mitbekommen hat, kann das erste Drittel der Platte bereits mitsingen. Danach gibt es Ähnliches und doch Anderes zu hören. Die Features bringen interessante neue Aspekte mit, „Angst“ bringt einen wahrlich angstmachenden Sound mit sich. Der Abschluss-Track „In meinem Kopf“ bringt dann ordentlich Pogen-Potenzial mit und bringt diese alte Kraftklub-Energie mit, die meiner Meinung nach ein bisschen zu rar auf dem Album ist. In Ohr und Beine geht es aber auch so und letztlich zeigt sich Kraftklub weiterentwickelt und wandelbarer als je zuvor.

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Review: „Wann könnt ihr endlich friedlich sein?“ (Max Prosa)

Release: 16.09.2022 | Genre: Indie-Songwriter-Pop | Spotify

Album-Kurzreviews September 2022: Neues von Kraftklub, Max Prosa, Pabst & mehr rating_stars_35

Eine ziemlich smoothe Sommer-Pop-Platte, die leicht und doch lebendig wirkt. Dabei hat mich der Sound überrascht, hatte ich Max Prosa doch früher eher in eine Clueso-Light-Kategorie abgespeichert. Die neuen Songs klingen eher nach Die höchste Eisenbahn oder wie beim Song „Meisterstück“ sogar ein bisschen wie Von wegen Lisbeth. Ein wandelbarer Sound, der viele schöne Elemente mitbringt, mir persönlich aber in Momenten etwas zu verträumt ist, um richtig durchstarten zu können.

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Review: „Hell On Earth“ [EP] (Circa Waves)

Release: 19.08.2022 | Genre: Indie-Rock | Spotify

Album-Kurzreviews September 2022: Neues von Kraftklub, Max Prosa, Pabst & mehr rating_stars_30

Zum Titeltrack hatte ich ja bereits geschrieben, was sich auch auf die gesamte Vier-Track-Playlist ausweiten lässt: Circa Waves haben die härteren Gitarren zuhause gelassen und sich ganz auf den leichteren Indie-Sound eingelassen, das könnten auch die neuen Wombats sein. Wobei, „Aisles Of Strange“ gibt dann doch ein bisschen mehr Gas. Insgesamt alles okay, für mich aber leider kein erhofftes Highlight sondern eher ein angenehmes Zwischenspiel auf dem Weg zum richtigen nächsten Album. Interessant finde ich aber den Abschluss am Ende, der beinahe Hip-Hop-Strukturen annimmt. Das birgt interessantes Potenzial!

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Review: „Crushed by the Weight of the World“ (Pabst)

Release: 02.09.2022 | Genre: Alternative Rock | Spotify

Album-Kurzreviews September 2022: Neues von Kraftklub, Max Prosa, Pabst & mehr rating_stars_45

Ich liebe bereits, wie sich der Opener „Dead Ahead“ anpirscht, um dann richtig auf die Glocke zu geben. Die Musikvideos zu den energetischen Songs „Mercy Stroke“ und „No Future? No Thanks!“ hatte ich ja bereits lobend hier im Blog erwähnt, der Rest der Platte baut entsprechend weiter darauf auf und birgt Assoziationen an Feeder oder den Psychedelic Porn Crumpets. Einziger Makel: Mehr ruhige Zwischenpausen könnten die lauten Höhen besser unterstützen und allgemein könnte der Sound noch kleinere Abwandlungen (mal andere Instrumente oder Besonderheiten im Aufbau) gebrauchen. Aber auch so schon sehr stark!

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Review: „Dead Ringer“ [EP] (PLAIINS)

Release: 07.09.2022 | Genre: Alternative Rock | Spotify

Album-Kurzreviews September 2022: Neues von Kraftklub, Max Prosa, Pabst & mehr rating_stars_35

Snakes“ ist einfach ein richtiges Brett von Song! „Piggies“ ist auch nice und bei „The Wolf“ gibt es zwischendurch zählerisch ein paar Bonaparte-Vibes zu hören. Aber es geht auch ohne Tiernamen im Titel! Insgesamt eine erfreulich brachiale EP, die lautstark zementiert, dass man PLAIINS zuhören sollte. Geht nicht immer direkt ins Ohr, bleibt aber vehement drin, wenn man sich drauf einlässt. Gerne mehr davon!

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Review: „Old Enough To Know Better“ (Ponte Pilas)

Release: 26.08.2022 | Genre: Indie-Rock-Pop | Spotify

Album-Kurzreviews September 2022: Neues von Kraftklub, Max Prosa, Pabst & mehr rating_stars_30

Schade, an die großartige 2021er EP „So It Goes“ kommt die Platte leider nicht dran. Die ganz große Dynamik ist ein bisschen gewichen, zumindest in der Dichte. Dennoch gibt es einige charakterstarke Indie-Tracks zu hören, die in Momenten auch das Potenzial der Band aufblitzen lassen.

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Neue Musik: Album-Kurzreviews im August 2022 https://www.langweiledich.net/neue-musik-album-kurzreviews-im-august-2022/ https://www.langweiledich.net/neue-musik-album-kurzreviews-im-august-2022/#comments Fri, 19 Aug 2022 09:45:22 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=155950 Neue Musik: Album-Kurzreviews im August 2022 neue-musikalben-im-august-2022-kurzreviews

Tatsächlich gab es letztmals im Mai eine Ausgabe meiner zuvor so zuverlässlich über Jahre laufenden Kurzreview-Reihe. Im Juni ist der geplante Termin aus Krankheits-Gründen ins Wasser gefallen, im Juli hatte ich schlicht keine Lust und es hat sich irgendwie ganz gut angefühlt, das nicht machen zu müssen. Beim Blick in meinen gewohnt weitergeführten Ordner potenzieller Besprechungs-Alben hatte ich aber immer wieder ein schlechtes Gefühl, immerhin schlummerten da so einige drin, die es schlicht verdient haben, hier erwähnt zu werden. Deshalb gibt es dieses Mal eine Art Sonderausgabe, in der auch einige ein paar Wochen ältere Platten vorkommen. Dafür ist die Qualität aber insgesamt um so höher ausgefallen! Sieben Alben sind es letztlich geworden, wovon zwei dann immerhin doch auch aus dem August stammen. Wie „früher“ alles mit Streaminglinks und Hörproben!

Review: „10 Tracks to Echo in the Dark“ (The Kooks)

Release: 22.07.2022 | Genre: Indie-Rock-Pop | Spotify

Neue Musik: Album-Kurzreviews im August 2022 rating_stars_35

Beginnen wir mit der schwächsten Platte dieser Ausgabe – äh, pardon: Der am wenigsten guten Platte! Die zehn neuen Tracks sind nämlich nicht nur zum Im-Dunkeln-Abspielen geeignet. Da steckt viel gewohnter alter Kooks-Vibe drin, der einige gelungene modernisierende Elemente erhalten hat. Insgesamt ein bisschen mehr in Richtung elektronisch aufbereitetem Pop denn klassischem Indie-Rock, weshalb es für mich persönlich auch kleine Abstriche gibt. Regt aber dennoch zum Tanzen an und der Closener „Without A Doubt“ ist ohne jeden Zweifel einer der herzlichsten Songs, den die Jungs je geschrieben haben.

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Review: „Einen Schritt Weiter“ [EP] (BABE)

Release: 05.08.2022 | Genre: Nu Rock | Spotify

Neue Musik: Album-Kurzreviews im August 2022 rating_stars_40

Wie immer muss ich an dieser Stelle einschieben, dass es mit EPs einfacher ist, zu überzeugen. Vor allem, wenn es die erste der Bandgeschichte ist. Das Berliner Duo BABE bedient sich zudem einiger Elemente, die bereits Kraftklub genützt hatten (und erinnert mich zudem in Songs wie „Irgendwie egal“ stimmlich bisweilen an das früher Jennifer Rostock). Wechselgesang, klare musikalische Kante, was zu sagen und diese gewisse Attitüde – das passt schon alles gut zusammen und geht vor allem ins Ohr! Lieblingszeile: „Früher pflückten sie noch Gänseblümchen: Er liebt mich, sie liebt mich nicht. Heute haben wir ne App: den fick ich, die fick ich nicht“.

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Review: „Life Is Yours“ (Foals)

Release: 17.06.2022 | Genre: Funkiger Indie-Rock | Spotify

Neue Musik: Album-Kurzreviews im August 2022 rating_stars_40

Bereits beim eröffnenden Titeltrack wird klar, dass alles ein bisschen anders ist. Der Funk hat Einzug bei den Foals gehalten und das funktioniert erstaunlich gut! Dennoch bleibt es mitunter kraftvoll und charakterstark im Sound. Aber Songs wie „2001“ heben sich dann doch ab und zeigen, dass diese besondere Soundmischung einiges an Potenzial besitzt.

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Review: „Shake Well“ (Bilbao)

Release: 24.06.2022 | Genre: Indie-Pop-Rock | Spotify

Neue Musik: Album-Kurzreviews im August 2022 rating_stars_40

Mehr gute deutsche Indie-Musik! Und dazu liefern Bilbao auch das schönste Albumcover dieser Ausgabe. „Get Up!“ ist der mit Abstand beste Song und dürfte mit Sicherheit auf meiner „Best of 2022“-Playlist landen. Aber auch abseits dieses Tracks gibt es viele positive Sommervibes zu spüren, die eine gelungene Mischung aus energetischer Tanzbarkeit und emotionalem Dahinschwelgen versprühen.

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Review: „Last Night In The Bittersweet“ (Paolo Nutini)

Release: 01.07.2022 | Genre: Singer-Soulwriter | Spotify

Neue Musik: Album-Kurzreviews im August 2022 rating_stars_45

Sehr positiv überrascht wurde ich von der Nachricht, dass Paolo Nutini noch Musik macht. Und dann nochmal, als ich bemerken durfte, wie fassettenreich das neue Album doch geworden ist. Von Jazz-artigen Sound-Experimenten über Singer-Songwriter-Tracks bis hin zu richtig rockigen Genre-Ausreißern gibt es so ziemlich alles zu hören. Und das qualitativ jedes Mal für sich auf hohem Niveau.

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Review: „Every Single Thing“ (Will Joseph Cook)

Release: 10.06.2022 | Genre: Indie-Pop | Spotify

Neue Musik: Album-Kurzreviews im August 2022 rating_stars_45

Will Joseph Cook? Yes, he will. Da kann man sich sicher sein. Auch auf „Every Single Sing“ gibt es wieder den typischen Ein-Mann-Wechselgesang und ganz viel gute Laune zu hören. Die originellen Instrumentals runden das akustische Bild ab. Für mich die Sommerplatte des Jahres, die etliche Male verschoben wurde, dann endlich raus kam, um von mir zwei Monate später besprochen zu werden – uff… Das hat sie nicht verdient! „Bop“ ist hier der Übertrack, aber eigentlich fällt nichts sonderlich ab.

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Review: „Vestli“ (Spielbergs)

Release: 19.08.2022 | Genre: Alternative Rock | Spotify

Neue Musik: Album-Kurzreviews im August 2022 rating_stars_40

Erfreulich kraftvoll sind die Spielbergs zurück! Das wird direkt beim brachial daher kommenden Opener „The New Year’s Resolution“ deutlich, der an alte Jimmy-Eat-World-Tapes erinnert. Hat man sich den kaum eine Pause gönnenden Durchritt aber zwei Mal gegeben, erkennt man spätestens, wie viele Feinheiten und Melodien in den Soundwänden schlummern. Ideal zum Aufdrehen und Abgehen!

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Review: „Die Känguru-Verschwörung“ https://www.langweiledich.net/review-die-kaenguru-verschwoerung/ https://www.langweiledich.net/review-die-kaenguru-verschwoerung/#comments Thu, 18 Aug 2022 06:44:27 +0000 https://www.langweiledich.net/?p=155955 Review: "Die Känguru-Verschwörung" die-kaenguru-verschwoerung-film-review-rezension
TITEL Die Känguru-Verschwörung START 25.08.2022
GENRE Comedy REGIE Marc-Uwe Kling
CAST Dimitrij Schaad, Rosalie Thomass, Petra Kleinert, Michael Ostrowski, Benno Fürmann … URTEIL Review: "Die Känguru-Verschwörung" rating_stars_30
KURZUM Amüsanter Flickenteppich aus Bekanntem ohne viel Geschichte.

Es ist wieder da! Nicht als Buch oder Hörbuch, sondern als Film. Das Känguru hat gestern mit seinem zweiten Film Weltpremiere im Zoo Palast Berlin gefeiert und ich konnte mir vorab ein Ticket sichern. Okay, das Känguru selbst war nicht vor Ort, dafür aber dessen Synchronisationssprecher und Erfinder Marc-Uwe Kling. Der hat dieses Mal auch Regie beim Film „Die Känguru-Verschwörung“ (Teaser) geführt, den ich euch in diesem Spoiler-armen Review näher bringen möchte.

Review: "Die Känguru-Verschwörung" die-kaenguru-verschwoerung-film-review-rezension-01

Kampf gegen die Schwurbel-Windmühlen

Die Grundgeschichte des Filmes ist schnell erklärt, da sie leider auch recht simpel gehalten ist. Das Känguru und Marc-Uwe versuchen sich im scheinbar unmöglichen Vorhaben, Querdenkende und Schwurbler:innen argumentativ von der Realität zu überzeugen. Das ist nicht nur gesellschaftlich relevant und bietet Angriffsfläche für Gags, sondern bringt auch eine gewisse Dramatik in den Film. Doch leider fällt das alles recht flach aus. Zum einen wirkt es nicht so, als gäbe es einen wirklichen, längeren roten Faden, der sich aufspannt, auch fehlt so recht der Gegenspieler. Selbst der als großer Oberschwurbler (was ein Wort!) aufgezogene Adam Krieger (Benno Fürmann) hat nur wenige Momente. Im Zentrum steht vielmehr eine Wette mit Marie. Und ganz viel Klein-Klein.

Wie bereits beim ersten Film, „Die Känguru-Chroniken“, weiß auch „Die Känguru-Verschwörung“ mit vielen kreativen Ideen aufzuwarten. Das beginnt bereits mit einem Fake-Trailer vorab oder dem Einstieg in den Film. Und geht dann gefühlt 100 Minuten so weiter… Der Film ist ein Flickenteppich aus Übergängen, kreativen Ideen und Altbekanntem. Vielleicht war es nur persönliches Pech, aber etliche der aus den Hörbüchern bekannten Dinge hatte ich gerade erst vor einer Woche nochmal gehört (zwei Abende kurz zum Einschlafen!). Es gibt also wieder ein paar Best-of-Schnipsel aus den Hörbüchern, die mehr oder weniger 1:1 ins Drehbuch übertragen worden sind. Das ist an sich unverwerflich, immerhin handelt es sich ja (zu Teilen) um eine Verfilmung und diese Elemente gehören da auch rein. Immerhin werden die teilweise noch etwas weiter gesponnen als es in der Vorlage der Fall war.

Review: "Die Känguru-Verschwörung" die-kaenguru-verschwoerung-film-review-rezension-02

Zu diesen eigenen Übernahmen gesellen sich dann Elemente, die vorab in der Promo zum Filmstart bereits rausgehauen worden waren. Zum Beispiel das Videospiel oder die Querdenkenden-Dating-Plattform Wahrheitsliebe.info – online wird da gekonnt weitergesponnen, was im Film nur kurz angerissen wird, aber auch hier gibt es halt wenig Überraschung für Informierte. Auch einige Gags kennt man bereits aus der allgemeinen Humorgeschichte (respektive dem Internet), so dass man bereits beim Aufbau die Pointe erkennt.

Bleibt witzig

Das klingt jetzt alles sehr negativ, dabei ist der Film grundsätzlich unterhaltsam. Das Känguru bleibt halt schlagfertig und witzig! Der Film ist mal wieder mit so vielen kleinen Details vollgepackt, dass man davon vermutlich erst alle beim zweiten oder dritten Anschauen entdeckt. Den ersten Film habe ich beim zweiten Anschauen auch besser empfunden als im Kino. Was seltsam ist, funktionieren Comedies doch meist dann am besten, wenn viele Leute um einen herum lachen.

Review: "Die Känguru-Verschwörung" die-kaenguru-verschwoerung-film-review-rezension-03

Besonders gefreut darüber habe ich mich, dass viel Musik von Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi im Film zu hören war. Käptn Peng ist sogar ganz kurz zu sehen gewesen. Dota Kehr soll wohl auch drin gewesen sein, die habe ich aber wohl nicht erkannt. Wie gesagt, zweites Mal anschauen…

Dennoch muss ich nochmal auf die Handlung zurückkommen. Die schlägt hinten heraus nämlich ziemlich absurde Bögen. Das Ende hat mir leider gar nicht gefallen. Da kommen Figuren aus dem Nichts zu unglaubwürdigen Entwicklungen dazu. Allgemein hat mir die Verbindung zum ersten Teil nicht gefallen. Beispielsweise ist Maria kaum mehr sie selbst und genauso wenig präsent. Es fühlt sich so an, als habe man etliche Gags und Inhalte zusammengekramt und dann geschaut, wie man eine lose Handlung drumherum biegen kann, damit alles in den Film passt. Auch fühlten sich Regie und Edit an, als wäre man deutlich fokussierter auf möglichst kreative Übergänge und kleine kreative Sequenzen, als längere Passagen von hoher Qualität zu filmen. Die Optik war aber insgesamt (vor allem für eine deutsche Produktion) vollauf in Ordnung, auch wenn ich mir einen größeren Sprung bei der Animationsqualität des Kängurus gewünscht hätte.

Doch noch ein kleiner Spoiler!

Diesen Absatz hier solltet ihr nicht lesen, wenn ihr nicht gespoilert werden wollt. Denn eine Sache, die mich richtig geärgert hat, war, dass der Pinguin nicht im Film auftaucht. Noch so vielsagend in der Post-Credit-Szene vom ersten Teil angekündigt, tritt er einfach mal nicht auf. Okay, bei einer Flughafenszene wird er im Hintergrund ausgerufen, aber das war es. Wieso?!

Review: "Die Känguru-Verschwörung" die-kaenguru-verschwoerung-film-review-rezension-04
Review: "Die Känguru-Verschwörung" rating_stars_30

Kurzum: Der erste Film war besser. Gerade in Sachen Handlung bleibt „Die Känguru-Verschwörung“ leider blass. Auch funktioniert die inhaltliche Verbindung zum ersten Teil nicht gänzlich und vor allem zum Ende hin wirkt die Handlung undurchdacht. Alles wirkt wie ein Potpourri aus zusammengesuchtem alten Material mit einigen neuen Ideen, die zusammengetackert worden sind. Das Ergebnis ist auf seine Art und Weise unterhaltsam, vermutlich noch vielmehr für Nicht-Känguru-Fans, aber es wirkt nicht so abgerundet. Das chinesische Essen und der Erdwürfel waren aber gut! Wer das Känguru mag, wird sich erneut gut unterhalten fühlen, aber ich hätte mich jetzt auch nicht darüber geärgert, den Film am Fernseher statt im Kino gesehen zu haben. Das soll euch aber nicht davon abbringen, den Film so früh wie ihr wollt zu sehen, um mir in die Kommentare zu schreiben, dass ich keine Ahnung habe und den Film unnötig schlechter mache, als er ist!

Weitere Informationen zur Produktion findet ihr auf der entsprechenden Film-Seite bei X-Verleih.

Bilder: X-Verleih

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