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November-Kurzreviews: Neue Alben von Limp Bizkit, IDLES, Biffy Clyro, The Darkness, FLIMMER & Moon Shot

November-Kurzreviews: Neue Alben von Limp Bizkit, IDLES, Biffy Clyro, The Darkness, FLIMMER & Moon Shot album-kurzreviews_November-2021

Ein Album zum heutigen Release Day, fünf Platten, die bereits eine oder mehrere Wochen auf dem Markt sind, alle sechs entstammen (mehr oder weniger hart) dem Rock-Genre – diese Ausgabe meiner „Kurzreviews“ ist wirklich besonders. Auch ob der Bands und Alben darin! Da ist nämlich erfreulich viel Namhaftes dabei, neu wie alt. Komischerweise alles in etwa auf einem Niveau, wenn auch aufgrund komplett unterschiedlicher Parameter (daher entschuldigt bitte meine langweilige Bewertung dieses Mal…). Aber seht und hört selbst – es lohnt sich!

Review: „Still Sucks“ (Limp Bizkit)

Release: 30.10.2021 | Genre: Nu-Metal-Rock-Rap | Spotify

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Kurz vor der Pandemie habe ich Limp Bizkit erstmals live erleben dürfen und war positiv überrascht, wie viel vom alten Drive die Herren noch auf die Bühne und vor allem davor bekommen! Überrascht war ich dann auch, dass zehn Jahre nach dem eher mittelprächtigen „Gold Cobra“ mal wieder neue Musik kommt. Und sogar gute! Man merkt, dass Fred Durst und Wes Borland wieder richtig Bock haben. Die Gitarren-Riffs haben viele Highlights parat, von zerschneidenden Störer-Einlagen bis hin zu brachialen Wänden. Auch Dursts Stimme spielt die große Klaviatur, von seichtem Gesang über quietschigen Sounds bis hin zum Oldschool Rap. „Still Sucks“ hat eine Menge zu bieten, vor allem Nostalgie. Ist der erste Durchlauf vielleicht noch etwas ernüchternd, stellt sich schnell im Kopf der Schalter um: „Das ist ja wie früher!“. Selbst das von mir zunächst verhasste „Dad Vibes“ ringt mir ein Mitsingen beim „La-di-daa!“ ab, verdammt… „Turn It Up, Bitch“ ist definitiv das Motto für Songs wie „Dirty Rotten Bizkit“, „You Bring Out The Worst In Me“ oder auch den Opener „Out Of Style“. In „Love the Hate“ zeigt man sich seiner eigenen Außenwahrnehmung bewusst und ruhige Songs wie „Goodbye“ aber vor allem „Empty Hole“ sind erstaunlich einnehmend. Nur das Skit mit der selbstironischen Darstellung von Wes Borlands Wort- und Interview-Kargheit ist auf Dauer etwas nervend. Mir persönlich ist es auch zu viel Hip Hop zwischendrin, aber das passt schon noch. Kein neues „Chocolate Starfish“, aber eine gute Comeback-Platte!

Review: „CRAWLER“ (IDLES)

Release: 12.11.2021 | Genre: Industrial Rock | Spotify

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Den Vorgänger „ULRA MONO“ habe ich geliebt, bei „CRAWLER“ ist mir das alles etwas schwerer gefallen… Nein, eingängig ist anders. Nach dem ersten Durchlauf war ich etwas perplex, wie anders dieses Album ist. Hat man sich aber erstmal reingehört, weiß man diese Andersartigkeit zu wertschätzen. Für mich ist das Album jedoch eher ein brachiales Kunstwerk mit Mut, sich keinen Pop-Strukturen unterwerfen zu wollen, denn Musik, die ich zu jeder Stimmungslage hören kann und möchte. Daher fällt mein Urteil zwar besser aus, als ich zunächst gedacht hätte, aber doch schlechter als beim Vorgänger. Insgesamt ist mir das nicht griffig genug. Aber Tracks wie „Crawl!“ oder „King Snake“ sind schon verdammt stark!

Review: „The Myth of the Happily Ever After“ (Biffy Clyro)

Release: 22.10.2021 | Genre: Rock | Spotify

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Im Vergleich zur IDLES-Platte klingt Biffy Clyro nach butterweichem Pop, dabei zeigen sich die Schotten zumindest in manchen Momenten erfreulich hart. Dass man das Spiel mit dem Mainstream aber noch immer mitspielt, zeigt „The Myth of the Happily Ever After“ schon recht deutlich. Bis auf vielleicht beim Song „Existed“ hat man das aber wunderbar genutzt, um einen Kontrast zwischen poppig angehauchten Strophen und härteren Elementen in Gesang oder Chorus zu schaffen. Teilweise erinnert das an die Taktik, die die Foo Fighters zwischenzeitlich gefahren sind, man schafft es aber meiner Meinung nach besser, die härteren Wurzeln zu bedienen, und sei es auch nur mal im sich überschlagenden Gesang. Mit „A Hunger In Your Haunt“ und „Unknown Male 0“ hat man dann auch noch passenderweise zwei der stärksten Songs zusammen in eine Musikvideo gepackt:

Review: „Motorheart“ (The Darkness)

Release: 19.11.2021 | Genre: Glam-Rock | Spotify

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Ja, die mit „I Believe In A Thing Called Love“ machen noch immer Musik, die über diesen Hit hinaus geht. Und sogar verdammt gute! Wenn nicht gar (mit) die beste in dieser Ausgabe heute. Dass die Jungs rocken können, wird spätestens nach anderthalb Minuten im Opener „Welcome Tae Glasgae“ deutlich, wenn Sänger Justin Hawkins erfreulich rotzig zu gelungenen Breaks abgeht. Dass er etliche Oktaven bespielen kann und es auch musikalisch immer mal an die guten alten Queen-Zeiten erinnert, war bekannt, dass es aber auch derart hart und schon eher in den Oldschool-Metal-Bereich denn Glam Rock gehen kann, war für mich eine positive Überraschung. Auch hier stimmt die Mischung aus Pop-Elementen und harten Sequenzen erstaunlich gut. Dabei bleibt es stets abwechslungsreich und tanzbar (von Schwofen bis Pogen). Starke Platte!

Review: „Strg+C Strg+V“ (FLIMMER)

Release: 12.11.2021 | Genre: Rock | Spotify

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Deutsch-Rock hat eine recht undankbare Ausgangslage. Der Begriff „Deutsch-Rock“ ist schon mal schrecklich und lässt Gedanken direkt an politisch zweifelhafte Inhalte fliegen… Oder Schrammel-Musik. Oder seichter Volksmusik-Pop austauschbarer Art. FLIMMER schafft es aber ganz gut, all diesen Klischee-Schubladen auszuweichen. Der Sound ist roh und doch ausgefeilt – vielleicht sogar etwas zu viel. Inhaltlich nimmt man sich gesellschaftskritischen Themen an und zeigt da eher eine gesund-linke Haltung. Die Beats klingen mir teilweise zu sehr aus der elektronischen Konserve und auch die Grundstimmung ist nicht für jede Lebenssituation etwas. Gesang, Themen und Instrumentalik sind oftmals eher herunterziehend, der Gesang oftmals etwas monoton gehalten. Da geht meiner Meinung nach mehr, aber das Potenzial ist spürbar. Mit etwas mehr Mut bei Musik und Gesang sowie Themen und Refrains, die weniger poppig klingen, könnte da richtig Gutes entstehen.

Review: „Confession“ (Moon Shot)

Release: 22.10.2021 | Genre: Rock | Spotify

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Kommen wir zu meinem persönlichen Problemfall. Moon Shot ist – wie ich hier bereits berichtet hatte – ja quasi das Nachfolge-Projekt von Disco Ensemble, meiner eigentlichen Lieblingsband. Die hat sich aber aufgelöst, so dass zwei ihrer einstigen Mitglieder mit Musikern anderer Bandprojekte nun also die finnische Supergroup Moon Shot gegründet haben. Dass Gitarre und Schlagzeug vom Vorprojekt übernommen worden sind, hört man direkt im ersten Song. Da sind schon einige Sequenzen auf dem Album dabei, die 1:1 auch auf einer neuen Disco-Ensemble-Platte sein könnten und vermutlich würden. Und dann kommt da der Gesang… Neu-Sänger Ville Malja macht das nicht schlecht, erreicht aber nicht diese umfassende Stimmfarbe, die Miikka Koivisto hatte. Das wirkt alles zu zart und, vermutlich auch aufgrund der musikalischen Nähe zu Disco Ensemble, schlicht unpassend. Gibt man der neuen Band aber eine Chance, merkt man recht schnell, dass etliche Songs im Kopf bleiben. Das Gespür für Melodien ist also nicht abhanden gekommen. Insgesamt geht es leider die Entwicklung von Disco Ensemble weiter – es ist nochmal deutlich poppiger geworden. Schade, da hatte ich bei den ersten Takten von „Blood Looks Cool“ oder auch „Into The Trouble“ mehr erhofft. Dennoch hält „Confession“ viele gelungene Momente und gute Songs parat. Und doch komme ich nicht umher, meiner einstigen Liebe hinterher zu trauern…

Albumtitel sind Amazon-Partnerlinks.

Ein Kommentar

  1. Pingback: Wie die IDLES ihr Album „CRAWLER“ aufgenommen haben - Kurz-Doku

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