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Auf den Strich gehen – – —‐―

Dies und das
Maik - 12.03.08 - 13:13

Oder auch: Klugscheißen für Fortgeschrittene.

Kennt ihr das nicht auch, wenn das unbeliebte Office-Programm eurer Wahl aus einem „normalen“ kurzen Bindestrich, einfach automatisch einen langen macht? Also aus – wird –? Okay, hier schlecht zu erkennen… Aber halt länger!

Ausgehend von dieser einer von vielen technischen Frechheiten bei M$-Produkten haben wir die Entdeckung schlechthin gemacht: Der Viertelgeviertstrich! Jaha. Was das ist? Ganz einfach: Der „normale“ Bindestrich, auch als Trennstrich oder Ergänzungsstrich zu nutzen. Nicht zu verwechseln mit dem Halbgeviertstrich (halt doppelt so lang), der als Gedankenstrich, Bis-Strich oder Streckenstrich verwendet wird. Der Geviertstrich (so richtig lang) wird unter anderem als Spiegelstrich oder um die zwei „Cent-Nullen“ bei Geldbeträgen abzudecken genutzt (z.B. 9,— €). Bei Cent-Beträgen darf man gar nicht mehr einen Strich davor setzen, also -,99 € darf nicht, 0,99 € muss.

„Der Viertelgeviertstrich ist in der Typographie ein waagerechter Strich, der ein Viertelgeviert lang ist.“ (wikipedia)

Allerdings scheint das Ganze von Schriftart zu Schriftart eh zu variieren. Und was ist nun ein „Geviert“? Und der Viertelgeviertstrich ist also das Minuszeichen? Falsch! Gaaaaanz falsch. Mein Gott, was ich all die Zeit für Fehler fabriziert habe..

„Das Geviert ist eine typografische Maßeinheit aus der Zeit des Bleisatzes mit beweglichen Lettern, die auch im modernen Satz am Rechner noch verwendet wird. Es entspricht einer quadratischen (daher der Name Geviert, eine veraltete Form für Quadrat) nicht druckenden Fläche, deren Seitenlänge gleich der Höhe des Schriftkegels (der Kegelstärke) ist. Demzufolge definiert das Geviert in der Senkrechten den Mindestzeilenabstand einer Schrift (Kompress-Satz); in der Waagrechten ist es – in verschiedenen Unterteilungen bis zu einem 24stel – die Maßgrundlage für den Abstand zwischen Wörtern und Satzzeichen, und die Länge der Geviertstriche. Der übliche Wortabstand etwa beträgt ein Viertelgeviert.“ (wikipedia)

Das Minuszeichen treibt einen dann ganz in den Wahnsinn. Auf den meisten Tastaturen ist gar keins mehr drauf. Nein, auch auf dem NumPad rechts ist der Viertelgeviertstrich! Hier die verschiedenen Erstellungsmuster. Oder ihr kopiert es von hier: −.

„Das typografisch korrekte Minuszeichen ist identisch mit dem waagerechten Balken im Pluszeichen (+) und hat die gleiche Länge wie die beiden parallelen Linien des Gleichheitszeichens (=). Höhe, Breite und Position dieser Rechenzeichen sind auf das Aussehen der Ziffern Null bis Neun abgestimmt.

Der Bindestrich (auch Trennstrich, Divis, Viertelgeviertstrich) dagegen ist deutlich kürzer und liegt tiefer als das Minuszeichen.

Der Gedankenstrich (Halbgeviertstrich) hat zwar in vielen Schriftarten die gleiche Länge wie das Minuszeichen, liegt aber oft etwas tiefer“ (wikipedia)

Über all die detaillierten Eigenheiten der nahezu vergessenen Strichlehre könnte man stundenlang referrieren. Gestern jedenfalls haben wir unsere erste Hausarbeit beendet, die absolut korrekt ist. Zumindest, wenn es um waagerechte Striche geht. Und das schönste dabei ist: Der Partygag schlechthin ist, anderen über beim Arbeiten anzuschnauzen, dass sie gefälligst den korrekten Halbgeviertstrich anstelle des Viertelgeviertstrichs hinzusetzen haben, und endlich mal ein Minus vor die Zahlen machen sollen!

Ach ja, hier eine laut wikipedia „gute Beschreibung horizontaler Striche„. ;)

Und das keinste Mal bei uns: Senkrechte Striche.

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