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Von sinkenden Stühlen, Web1.0 und Heineken (2)

Reisen
Maik - 08.02.07 - 11:09

Hier der Rest der Holland-Geschichte:

Äm nächsten Tag schön früh wachgeworden. Zumindest einer, aber das bekam natürlichd er Rest mit… Nun hieß es Stäbchen ziehen, wer los muss, um das Frühstück zu besorgen. Immerhin ging es einen Berg runter… aber logsicherweise nur auf dem Hinweg. Auf dem Rückweg wieder schön mit den Brötchen rauf. L’Alpe d’Huez ist ein Mist dagegen! Die Beine schwerer als den Abend davor, und immer noch knapp 40 Kilometer vor der strammen Brust.

Also schnell das Lager abbauen, rauf auf den Sattel, der mittlweile fast einer Abwägung gegen dem Sitzen auf bloßer Stange als Verlierer entgegensehen musste, und weiter gings. Mit dem Auto braucht man eigentlich nur die ganze Zeit auf einer langen Schnellstraße geradeaus fahren, und irgendwann zum Ort links abbiegen. Das war’s. Radfahrer durften da aber nicht lang. Zumindest nicht die ganze Zeit. Wir durften schön die Straße überqueren, neben ihr einiges in Richtung Niemannsland fahren, kurz danach im Kreis, um dann einen Autokilometer und sieben Fahrradkilmoter weiter die besagte Hauptstraße nochmal zu queren. Klasse.

Nach einigen nötigen und unnötigen Umwegen kamen wir endlich an! Bei McDonalds… Das lag auf dem Weg, und in unserem Zeitplan für das zweite Frühstück. Schön über die niederländischen Einrichtungen, Angestellten und Hunde dort gelästert, und weiter gings. Allerdings geschah das nicht für uns alle zeitgleich: Aufgrund einer kleinen Meinungsverschiedenheit, entschloss ich mich bereits alleine weiter zu fahren, und die letzten Kilometer möglichst schnell hinter mich zu bringen. Die beiden Kollegen wollten unbedingt in eine Seitenstraße, um eine Frittenbude zu finden. Über die Suche hinaus sind sie aber nach eigener Aussage nicht gekommen, und sind somit etwa 25 Minuten nach mir in der besagten McDonalds-Filiale aufgetaucht, und haben nach späterer Überprüfung unserer AlibisAussagen über die gleichen Einrichtungen, Angestellten und Hunde gelästert. Tz, Holland.

Auf den letzten Kilometern hieß es Ausschau halten nach Schildern, die nach Wessem führten. Wessem – 7km, hieß es hier. Letzte Rast gemacht… Kein Mülleimer für die ChickenMcNugget-Schachtel… Weiter gehts. Wessem- 5km. Schön! Weiter. Wieder zwei Kilometer geschafft. Oh, da kommt ein Schild. Wessem – 5km. „???“. Naja, egal.. wieder zwei Kilometer gefahren. Wessem – 4km. Arg, egal, wird weniger. Hm, was ist denn das? Der Radweg schien nun einen komischen Verlauf zu nehmen, bzw. verschwand. Dafür führte der Weg auf eine Kraftfahrtstraße… Das konnte nicht richtig sein. Nach etwaigen hupenden Autos fuhr ich das Stück zurück, um kurz danach den richtigen Weg zu finden.

Nach einiger weiterer Strapazen kam ich dann letztendlich an. Legte mich im Hafen auf die Wiese vor dem Steg, und wartete auf die anderen. Etwa zwanzig Minuten später ein Anruf. Sie seien an meinen Spuren vorbei gekommen, haben eine McNuggets-Packung gesehen, und sind nun auf einer Kraftfahrtstraße… Ein Hupen war durch das Handy zu vernehmen. Schnell erklärt, wo es lang geht, kam die Frage nach den stockenden Kilometerzahlen auf den Schildern… Naja, am Ende kamen sie dann doch noch an, und alle waren glücklich und erschöpft. Und wenn sie nicht gestorben sind… Ach, weiter gehts.

Erstmal den ersten Abend einfach nur rumliegen. Es war gerade einmal Mittag, aber niemand konnte noch irgendwas erledigen. OK, Bier mussten wir natürlich noch holen. Aber mehr war nicht drin.Schön lecker mit nem Kasten Heineken den Abend im Hafen verbracht, und Pläne für die nächsten Tage geschmiedet. Bei dem Stöckchenziehen für den angenehmsten Schlafplatz verloren, aber wird ja eh reihum gewechselt.

Dann standen die nächsten Tage sehr viele ähnliche Aktionen an, nur an wechselnden Orten. Immer ein wenig die Maas hoch oder runter gefahren, ab in eine Seeenplatte, auf ne Sandbank druff, angelegt, ein Lagerfeuer gemacht, Kasten raus und gechillt. Zwischendurch mal Schwimmen hier, in’s Dorf gehen da, etc. pp. Irgendwann haben wir an einer Schaafweide angelegt. Schaafe stören beim errichten eines Lagerfeuers, nur mal nebenbei. Wichtig war eigentlich, dass wir auf die Idee kamen, einen Hocker zwischen Boot und trockenem Ufer zu legen, und mit Steinen zu befestigen, damit man trockenen Fußes wieder zurück kam.

Steine sollten nicht ausreichen. Am nächsten Morgen stehe ich auf dem Deck, rekel mich, und sehe meinen Kollegen bereits am Ufer, sich in entfernte Büsche erleichtern. Da bemerke ich, dass der Hocker weg ist. Kurze Frage an den Pinkler, wo der sei, kurze Antwort von ihm, er wüßte es nicht, hat es nicht mal gemerkt. Der dritte im Bunde kommt an Deck, und sagt, er habe nachts etwas gegen das Boot klacken gehört. Scheint wohl weggedriftet. Naja, einige Enten waren da, und haben uns hämisch ausgelacht. Also wurden sie als Schuldige angeprangert. Abends gab es Chicken Wings.

Nach einigen schönen, problemlosen Momenten, wollten wir an einem Café anlegen. Wie immer vorher besprochen, wer am Ruder steht, und wer vorne, bzw. hinten mit dem Seil bei Fuß steht, um ans Ufer zu springen, um das Boot fest zu machen. Hat auch toll funktioniert mit der Einteilung. Und der Mechanismus an sich griff auch. Ebenso ein Seil, welches tragischerweise um einen unserer Camping-Klapp-Stühle gewickelt war. Noch im Sprung des Kollegen bemerkte ich dies, doch es war zu spät. „Blub, blub, blub…“ waren die letzten Worte des Stuhls, der uns JahreTagelang gute Dienste erwiesen hat. Das Fischen mit dem extra nicht unbedacht angebrachten meterlangen Haken hat nur einige andere Sachen ans Tageslicht gebracht, der Stuhl schien verschollen.

Zwei Sitzmöglichkeiten sind also drauf gegangen. Dazu einige Macken am Bott dazu gekommen. Guter Tausch. Und zurück nach Deutschland ging es natürlich mit dem Rad. Allerdings nur bis zum Bahnhof von Roermond. Die anderen 170 Kilometer wurden dann mit dem Zug zurückgelegt. Das Profil vom Hinterreifen war nicht mehr vorhanden, ebenso die Motivation Rad zu fahren in der nächsten Zeit. Aber der Tripp war wunderbar. Daher wird er wohl auch im Sommer wiederholt. Allerdings mit anderer (und größerer) Besetzung und auf jeden Fall ohne Fahrräder, außer kleine Klappräder für Fahrten zu den Sanitätanlagen. Gut, dass es Autos gibt! Und Züge! Und Boote!

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