"Vote16" tritt für ein Wahlrecht ab 16 Jahren in Bayern ein Vote16_01

Wählen ab 16 ist in Bayern unmöglich? Nicht mit uns!

Hier bin ich mal wieder. Einige kenne mich noch von meiner jahrelangen Kolumne hier bei LangweileDich.net. Neben meiner normalen Tätigkeit bei MünchenTV bin ich jetzt auch ehrenamtlich Pressesprecherin und Mitgründerin des überparteilichen Bündnisses Vote16.

Kurzversion: Wir wollen bei uns in Bayern ein Volksbegehren für die Einführung des Wahlrechts ab 16 erreichen.

Nun die lange Version:

Beim Thema „Wählen ab 16“ ist die politische Diskussion geprägt von Vorurteilen. Vor allem die Gegner des Wahlrechts ab 16 spielen besonders gerne immer die gleiche Schallplatte ab. Aber Schallplatten gibt es schon lange nicht mehr. Sie sind in der Zeit der digitalen Medien, wie sagt man so schön, veraltet.

Aber Romantiker der „guten“ alten Zeit, schwelgen gerne in Erinnerungen und hören sich ab und an eine alte Schallplatte an. Frei nach dem Motto: Was damals gut war, ist heute auch noch gut! Das mag bei der Musik so sein. Aber kann man das bei politischen Themen auch so sehen? Vor langer, langer Zeit, am 31. Juli 1970, wurde das Wahlrecht von 21 auf 18 Jahre gesenkt. Damals gab es noch die Beatles. 1970 waren sie mit ihrem neuen Song „Let It Be“ in den Charts und Elvis Presley mit seinem Song „Suspicious Minds“. Es ist also verdammt lang her. Übrigens, der Bundeskanzler, der die Reform damals vorantrieb, war Willy Brand von der SPD.

Ich sag mal so, der Sound von früher hatte auf der Schallplatte vielleicht durch das Rauschen und Kratzen einen gewissen Charme. Aber durch die heutige Technik und Digitalisierung hören sich jetzt sogar die Songs der Beatles frisch an. Das ist eben der Lauf der Zeit. Ob es nun besser oder schlechter ist? Es ist eben wie überall. Eine Entwicklung. Und diese Entwicklung gibt es auch in unserer Demokratie. Für mich heißt die Entwicklung „Wahlrecht ab 16“.

So sind es in der heutigen Zeit vor allem die konservativen Parteien, wie die CDU/CSU, die von Veränderung und Entwicklung nicht so viel halten. Besonders bei uns in Bayern pflegt die CSU ihr Traditions-Image. Für die bayrische Seele ist Tradition sehr wichtig, was ich verstehe. Aber Tradition heißt nicht Stillstand. Tradition heißt nicht zwangsläufig, dass man immer noch so leben muss, wie vor 100 Jahren. Für mich heißt Tradition Erinnerung und aus der damaligen Zeit das Gute heraus zu ziehen und daraus zu lernen.

Spätestens im jetzigen Zeitalter der Digitalisierung wird es Zeit für einen neuen Schritt der Jugendpolitik. Denn auch Demokratie muss sich weiterentwickeln. Und das ist nichts Schlechtes, sondern einfach nur eine Bereicherung unserer Demokratie.

Wir von Vote16 sind uns sehr bewusst, dass die Einführung eines Wahlrechts ab 16 in Bayern sehr schwer werden wird. Was aber nicht heißen soll, dass wir es nicht versuchen. Natürlich schaffen wir das nicht allein. Aber zusammen mit vielen Unterstützern, können wir zumindest ein Volksbegehren erreichen. Und dann zählt jede Stimme.

Wie sang 1970 Katja Ebstein schon: „Wunder gibt es immer wieder…“

Aber jetzt mehr von Vote16. Vote16 wurde von fünf jungen, engagierten und politisch erfahrenen jungen Menschen gegründet. Neben ihnen arbeitet ein stetig wachsendes überparteiliches Team an der Umsetzung des Volksbegehrens.

Die Gründer:

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Jannik Jürß, der Koordinator

Jannik engagiert sich seit er 16 Jahre alt ist für politische Bildung, seit 2016 ist er Parteimitglied. Aktuell ist er stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Liberalen im Freistaat. Dass seine Generation in der Politik kaum Gehör findet, merkte er, als Schleswig-Holstein um die Einführung von G8 stritt – Seine Meinung und die seiner Mitschüler:innen, die gerade G9 durchliefen, wurde schlichtweg ignoriert.

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Kerry Hoppe, die Programmatikerin

Kerry ist mit 17 Jahren Parteimitglied geworden und hat als freiwillig Wehrdienstleistende einen lebenslangen Eid auf das Grundgesetz geschworen. Die Politik hielt sie für mündig genug, das Land zu verteidigen, aber nicht reif genug, um eine Wahlentscheidung zu treffen. Aktuell ist Sie stellvertrende Landesvorsitzende der Jungen Liberalen in Bayern.

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Franz Wacker, der Netzwerker

Franz engagiert sich für außerschulische Bildungsarbeit. Seit 2020 hat er das Amt des Landesvorsitzenden der Katholischen Landjugendbewegung in Bayern inne. Als UN-Jugenddelegierter ist er auch im Internationalen unterwegs. Durch sein Engagement bekommt er immer wieder vor Ort mit, dass die Meinung und Wünsche der jungen Menschen nicht das nötige Gehör bekommen. Für ihn ist der Schlüssel zum Erfolg die Wahlalter-Senkung auf 16 Jahre!

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Benjamin Ziegs, der Finanzchef

Benjamin ist seit 2016 im Bereich der Jugendbildung beheimatet und fungiert seit 2019 als Finanzvorstand von Deutsche Model United Nations e.V. – einer deutschen NGO, die mit speziellem Beraterstatus beim ECOSOC der Vereinten Nationen akkreditiert ist. Dort stellte er fest, wie wichtig Jugendpartizipation in Gesellschaft, Staat und Politik ist.

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Livia Josephine Kerp, die Autorin

Livia bloggt seit sie 13 Jahre alt ist über Politik und gesellschaftliche Themen. Ihren ersten Artikel über Wählen ab 16 schrieb sie mit 15. Mit 18 Jahren schrieb sie ihr erstes Buch „How to Politik“, mit dem sie jungen Menschen einen Zugang zur Politik geben will. Sie war im Zuge der Bundestagswahl 2021 für das Instagram-Format von RTL Aktuell als GenZ-Reporterin unterwegs. 2017 erhielt sie für ihre politische Aufklärungsarbeit den RTL-Com.mit Award und 2018 den Young Media Award.

Unser Ziel

Wir senken das Wahlalter für Landtags- und Kommunalwahlen in Bayern auf 16 Jahre. Dies erreichen wir durch eine überparteiliche Bewegung, die ihr Ziel durch ein Volksbegehren erreicht. Unseren Erfolg erreichen wir, indem wir der Mitbestimmung junger Menschen eine gesamtgesellschaftliche Perspektive geben. Nicht gegeneinander, sondern miteinander stärken wir die Demokratie.

Unser Zeitplan

Das Wahlrecht ab 16 muss zentrales Thema im bayerischen Landtagswahlkampf werden. Ab Frühjahr 2023 werden wir daher mit dem Sammeln von Unterschriften für den Zulassungsantrag zum Volksbegehren beginnen.

Unser Anspruch

Wir streben den Aufbau eines parteipolitisch und gesellschaftlich breiten Bündnisses zur Unterstützung des Volksbegehrens an. Hierbei haben wir jetzt schon informelle & formelle Unterstützungszusagen. Alle im Landtag vertretende Parteien (mit Ausnahme der AfD), deren Jugendorganisationen, der Bayerische Jugendring, die Katholischen Landjugendbewegung Bayern, der Bund Katholische Jugend Bayern und die Jungen Europäischen Föderalist:innen Bayern. Eine Zusammenarbeit mit Personen und Organisationen, die antidemokratische, geschichtsvergessene und menschenverachtende Positionen vertreten oder fördern, schließen wir strikt aus. Wir versuchen unser Netzwerk in den nächsten Monaten so weit auszubauen, sodass wir zum Ende des Jahres mit einem starken Bündnis an Trägern und einzelnen Unterstützern, um unsere Kampagne starten zu können.

Vote16 startet dabei nicht mit leeren Händen. Bereits jetzt erhält die Initiative Startkapital in Höhe von 50.000 € durch die Organisation JoinPolitics. Diese unterstützt junge politische Talente, die mit Mut und Leidenschaft Lösungen für die großen Fragen unserer Zeit entwickeln.

Mitmachen!

Allein kann man nichts bewegen. Aber wir alle zusammen. Daher freuen wir uns auf Unterstützung. Als wachsende Bewegung können wir jede Hilfe brauchen. Wenn du oder ihr uns unterstützen wollt, unser Bayern gerechter zu machen, dann könnt ihr euch gerne HIERn bewerbe. Bei uns gibt es viel zu tun. Packen wir es an!

Und DANKE an Maik für deine Unterstützung!

Junior-Bloggerin Livia (Website) aus München ist trotz ihrer jungen Jahre bereits eine alte Häsin hier. Als Erste Kolumnisten ist sie bereits seit September 2015 hier aktiv und schreibt monatlich über gesellschaftliche Dinge aus der Sicht einer modernen Jugendlichen.
Beitrag von: Livia Montag, 7. November 2022, 16:40 Uhr

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