Kleine Stacheln in Ananas sorgen für Kribbeln im Mund beim Essen

Als ich erstmals hörte, dass Leute beim Verspeisen von Ananasfrüchten ein Kribbeln auf der Zunge oder im Mundraum haben, nahm ich an, dass es sich um eine Allergie handelt. Dem ist aber (in den meisten Fällen) nicht so, denn streng genommen piekst die Frucht uns einfach nur. Ganz ganz klein, dafür aber ganz ganz oft. Verantwortlich dafür sind sogenannte Raphiden, die „nadelförmige Kristalle aus Calciumoxalat-Monohydrat oder Calciumcarbonat als Aragonit“ sind und dafür sorgen sollten, dass Tiere die Frucht und ihre Samen nicht essen. Klappt nicht so gut bei uns Menschen. Gepaart mit dem Stoff Bromelain führen die kleinen Einstiche zum bekannten Kribbeln im Mund. Wieder etwas gelernt!

Hier zwei kurze Videos, die das genauer erklären und weitere mikroskopische Aufnahmen der Raphiden in der Ananasfrucht zeigen:

„One of my favorite fruits is pineapple, but every time I eat them, my mouth tingles. I read that the fruit contains raphides! Kiwis, grapes, taro, and yams also have large amounts of these crystals. These needles serve as a defensive function against insect herbivors to deter them from eating the plant’s fruits and protect the seeds. The needles work with other chemcial substances, like bromelain in the pineapple, to amplify the effects.“

@sf_microscopy

One of my favorite fruits is pineapple, but every time I eat them, my mouth tingles. I read that the fruit contains raphides! Kiwis, grapes, taro, and yams also have large amounts of these crystals. These needles serve as a defensive function against insect herbivors to deter them from eating the plant’s fruits and protect the seeds. The needles work with other chemcial substances, like bromelain in the pineapple, to amplify the effects. #microscope #microbiology #underthemicroscope #microscopy #microcosmos #nature #pineapple #crystals #fyp #fypage #fypシ

♬ Sunshine – WIRA

Früher habe ich Ananas schon rein geschmacklich gehasst. Seit einigen Jahren hat sich mein Geschmack jedoch verändert. Vielleicht lag es auch daran, dass ich damals keine frische Ananas oder nur warme zu essen bekommen habe. Gerade all die „Hawaii“-Varianten hasse ich noch immer. Warme Ananas gehört sich nicht! Aber kalte und frische ist schon verdammt lecker! Darf halt nicht harte, knorpelige Stellen besitzen, sondern schön weich und fruchtig muss sie sein!

Quelle: „Twisted Sifter“ | Artikelbild: Agong1 (CC)