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Das Ende eines ambitionierten Projektes?

Quo vadis, QUIZmag?

Quo vadis, QUIZmag? QUIZmag-Ende_1800

Vermutlich habt ihr es im Rahmen meines regelmäßigen Generve Erinnerns mitbekommen, dass ich da noch so ein paralleles Projekt habe. „QUIZmag“ ist ambitioniert im Web gestartet – und steht jetzt vor dem Aus. Ein halbes Jahr nach dem Start habe ich für mich ein Fazit gezogen, das auf Seitenebene drüben aufbereitet ist. Hier möchte ich ebenso meine Gedanken mit euch teilen, aber eben auch, was die Zukunft von LangweileDich.net betrifft…

QUIZmag: Vision vs. Realität

Eigentlich war ist QUIZmag meine große Idee, mein zukunftsträchtiges Modell mit Monetarisierungskonzept, so dass ich irgendwann davon leben kann. Blogs, wie dieser hier, sind angezählt, die Entwicklung bei Seitenaufrufen und Werbeeinnahmen geht merklich zurück, klassische Redaktionen mit viel mehr Man- und Women-Power sowie finanzieller Mittel machen mehr oder weniger das gleiche, das Netz ist einfach überfüllt und alle Leute lesen eh nur noch in algorithmisierten Streams. Daher dachte ich an die Zeit nach LangweileDich.net und wollte parallel einen Blog mit Alleinstellungsmerkmal, vielen eigenen Inhalten und vor allem Social Media-Potenzial schaffen. Popkultur und Rätsel – das sollte doch ideal sein, oder nicht? Naja.

Vielleicht bin ich einfach zu spät dran. Seit der initialen Magazin-Idee sind mittlerweile rund vier Jahre ins Land gezogen. Vier Jahre, in denen das Netz sich enorm entwickelt hat (ob ins Gute oder Schlechte, sei mal dahingestellt). Ich hätte viel früher mit einer Blog-Version an den Start gehen sollen. Wollte ich ja auch, aber irgendwie hat der Startschuss gefehlt. Das jetzige Blog-Design war gar über ein Jahr online, ehe Dinge, wie VVV dazwischen kamen und zu Verzögerungen führten. Doch der Start erfolgte noch, vor rund sechs Monaten, ich erhielt viel Lob, viele gute Wünsche für die „tolle Idee“. Stand jetzt muss man einfach festhalten, dass es genau das ist: eine gute Idee, mehr nicht.

Fehlende Entwicklung

Klar, so eine Seite muss organisch wachsen, sich langsam aber stetig mit neuen Besuchern nähren, bis dann irgendwann eine Schwelle erreicht wird, bei der es sich automatisiert. Die Schwelle erscheint aktuell aber unerreichbar. Konnte zu Beginn noch das „alles neu hier, schaut mal!“ für ein paar Aufrufe sorgen, waren und sind es danach eigentlich beinahe ausschließlich Bewerbungen oder Links von z.B. den Kleinigkeiten hier. Und ja, ich habe vieles versucht – von Facebook- und Instagram-Werbung über Flyer bis hin zu TV-Spots. Finanzielle Vorlagen, die mehr oder weniger verpufft sind, da sie schlicht keine merklich bleibende Wirkung haben. Für den Moment passiert ein bisschen was, die Leute leben aber in ihren Feeds und Streams und interessieren sich kaum mehr für Quellen. Content wird angeschaut, dann folgt der nächste.

Ich will gar nicht meckern (was ich aber die ganze Zeit mache, I know) und freue mich über jede/n, die/der sich auf QUIZmag umschaut. Aber irgendwann muss man sich halt die Frage stellen, ob sich der Aufwand lohnt und das Ziel (Weltherrschaft Millionen an LeserInnen eine finanziell selbsttragende Seite, die mich ernähren kann) noch realistisch ist.

Zu hoher Aufwand

Dienstag war der erste Tag in diesem halben Jahr, an dem (krankheitsbedingt) kein neuer Beitrag bei QUIZmag live gegangen ist. Und was soll ich sagen – es hat nicht nur irgendwen gestört, vor allem MICH hat es nicht gestört. Der Drang, jeden Tag einen Beitrag zu veröffentlichen, der möglichst selbsterdacht und -umgesetzt ist, war dann doch stärkerer Ballast, als ich zugeben wollte oder gedacht habe. Ursprünglich wollte ich ein, zwei Tage in der Woche für das Erdenken von Rätseln investieren und vorarbeiten, wie das dann aber mit Prokrastination und anderen wichtigen Dingen ist, landet man in der „ich muss noch!“-Schleife aus Vor- und Nacharbeiten, was gerade beim Vorbereiten arbeitsloser Wochenende sehr unschön ist. Aktuell merke ich, wie angenehm es ist, mal nicht die nächsten Tage vorzubereiten zu müssen…

Das Ende?

Vielleicht nicht „das“ Ende, sondern „ein“ Ende. Weil mir viele der erstellten Inhalte zu schade für eine Hand voll Klicks sind, überlege ich, einiges hier nochmal zu spielen. Und wer weiß, vielleicht ergibt sich aus der neu gewonnenen Freude am Erstellen von Inhalten (z.B. dem Zeichnen, und so weiter) ja eine „QUIZmag“-Kategorie hier, die ich mit ähnlichen Inhalten befülle. Sei es nicht täglich, aber eben in regelmäßigen Abständen. Vielleicht funktionieren sie mit der Leserschaft, die hier über die Jahre zusammen gekommen ist, ja besser.

Letztlich wollte ich mir vor allem nicht selbst vorwerfen, es nicht probiert zu haben. Beim Schreiben dieser Zeilen merke ich jedoch vermehrt, dass dieser Gedanke mit dem Aufhören irgendwie Erleichterung in mir auslöst. Und vielleicht ist das nicht das schlechteste Zeichen. Mehr Konzentration auf LangweileDich.net und vielleicht einfach auch mal mehr leben. Ich habe Blogger schon immer beneidet, die ein paar Posts erstellen, viel Reisen und ungemein viel Zeit zu haben scheinen (ja, es scheint nur so, ich weiß), während ich größtenteils zuhause hocke und mich über Wochen ohne Feiertage freue, weil ich dann endlich mal alles geschafft bekomme, ohne gestresst zu sein. Drei Blogs und rund 50-70 Stunden Arbeit in der Woche sind dann vielleicht doch auf Dauer zu viel…

Wer bis hierhin gelesen haben sollte: Danke für dein Interesse. Vermutlich ist der Text dank zusitzender Nebenhöhlen so löcherig, wie mein Immunsystem, dafür entschuldige ich mich.

9 Kommentare

  1. ANdy says

    Hey Maik,
    Ich trage Deine vermutliche Entscheidung mit, ist ne schicke Seite mit tollen Themen, aber ich bin nicht mit warm geworden und schaue nur ab und an mal rein. Da macht es sicher mehr Sinn seine Energie nicht in zu viele Richtungen zu lenken, sondern eher zu komprimieren.
    Das Du es probiert hast ist doch nur richtig, hätte ja auch anderst enden können und Du hättest LWDN zugunsten Quizmag runtergefahren.

    • Maik says

      „Ab und an“ ist ja schon super. Würden das alle BundesbürgerInnen machen, wäre ich bei 80 Mio. Usern im Monat. ;) Aber jedem muss es ja auch nicht gefallen. Nur erscheint es mir momentan nicht möglich, die relevante Schwelle zu durchbrechen, so dass es etwas mehr als ein paar Hand voll Leute pro Tag werden. :/

  2. Arno Ny. says

    Der Text ist auf jeden Fall so tiefschürfend, dass ich Ihn unabhängig von dieser Rosenmontagsnummer einfach trotzdem gelesen habe. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mir schon länger Gedanken über die anderen Seiten mache und befürchte, dass ein Splitting, wie du schon festgestellt hast, nur bedingt sinnvoll ist.

    Ich glaube ich schreib dir einfach mal ne Mail, wenn du möchtest. Grüße Arno

    • Maik says

      Bin (vielleicht auch krankheitsbedingt) jetzt nicht ganz hinter sämtliche Aspekte des Kommentars gestiegen, aber wer mir eine Mail schreiben möchte, soll mir eine Mail schreiben – da verbiete ich nichts. :)

  3. Pingback: Lesenswerte Links – Kalenderwoche 6 in 2018 - Ein Ostwestfale im Rheinland

  4. Klaus says

    Ich frag mich schon immer, wie kann einer so was nur schaffen? Ich werd schon mit gucken und lesen nicht fertig

    • Maik says

      Hehe, ich mache das ja auch (noch) hauptberuflich, da dürfte ich ein paar Stunden mehr zur Verfügung für haben. ;) Aber danke, sowas ist mir stets das größte Lob (wenn Leute z.B. an das LwDn-Team schreiben :P ).

  5. Wie schade, dass es nicht so gelaufen ist, wie du dir das vorgestellt hast! Auf jeden Fall hast du ’ne Menge Erfahrungen gesammelt und bist sogar jede Woche kreativ geworden!

    • Maik says

      Definitiv, das eh immer. Durch vereinzelte positive Meldungen von LeserInnen schwirren die Gedanken jetzt natürlich wieder in die andere Richtung. Erstmal alles etwas sacken lassen…

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