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Ein Website-Verkauf, zwei Nachmieter und drei Tage Möbelhäuser

Meine Woche (77)

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Irgendwie fühle ich mich noch immer wie ein Tourist, der halt mal für ein paar Tage länger als sonst in Berlin ist. Heute beim Spaziergang über Trödelmärkte kam ein bisschen Einheimischsein-Gefühl auf, ansonsten beherrscht die Umstellung den Alltag. Nach dem Umzug in rein räumlicher Funktion steht jetzt Kisten-Auspacken, Möbelkauf und gaaanz viel Einleberei auf dem Plan. Ganz nebenbei habe ich noch eine Website verkauft und mich über in etwa so viele Dinge sehr gefreut, wie ich mich über andere sehr geärgert habe. Also irgendwie eine ganz normale Woche…

Meine letzte Woche

Beginnen wir mit dem Allerwichtigsten überhaupt: Wir haben WLAN!!!!!!1elf

Das war tatsächlich eine seltsame Zeit, in der wir von mobilem Datenvolumen gelebt haben. Dann kam die nette Technikerin, die natürlich doch (entgegen der ursprünglich getätigten Aussagen) anrücken und an den Kellerkasten musste – ratzfatz lief alles. Endlich wieder ein normaler Mensch, puh!

In Relation dazu total unwichtig ist, dass wir tatsächlich noch Nachmieter gefunden haben. Sowas von auf den letzten Drücken. Am Abend vor unserer Wohnungsübergabe war ja ein Paar vor Ort, kam zu unserer Übergabe am Tag drauf noch einmal und am 27.02. wurde der Mietvertrag unterschrieben. Wurde uns natürlich erst mit einem Schreiben im Rahmen des Übergabeprotokolls Mitte der Woche mitgeteilt, aber egal – der elende Aufwand hat sich gelohnt, eine Monatsmiete weniger und die alte Einbauküche erfolgreich verkauft – Double-yay!

In Sachen Möbeln hört es mit den „Yeahs“ dann leider auf. Wir haben sehr genaue Vorstellungen, wie Bett, Esstisch, Couchtisch und Schreibtisch ausschauen sollen. Leider werden die so gut wie nie erfüllt, zumindest Prio 1 (Bett) macht uns durchaus Probleme. Haben wir nach sechs Möbelhäusern und intensiver Online-Recherche jetzt auf einige Kompromisslösungen herunter gebrochen, mal schauen, was es letztlich wird. Bei den anderen Teilen bin ich optimistischer, dass das schneller geht. Aber wenn man dann in einen Laden geht, einen geilen Esstisch von weiter weg erspäht, nur um dann feststellen zu müssen, dass ein barbarischer Produktdesigner auf die realitätsferne Idee kam, da ein bescheuertes Stück Glas mit noch bescheuerterer Schrift drunter mittig in die so schöne Holzplatte einzulassen – WHAT THE?!!?!?!? Vollidioten, ey.

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Ansonsten verhandele ich noch mit der Herzensdame, ob ich eine coole Eichenfass-Bar haben darf, in die dann Alkohol kommt, so wie es einst vor der „Ver-Bar-isierung“ der Fall und von Gott* gewollt war (*gibt es nicht, aber für dieses Schaubild, you know, ist er wieder in den Bereich des Versinnbildlichens auferstanden. Oder so).

Dann hätten wir da noch das leidige Thema Fernsehen. Schon komisch, früher war der Fernseher das Erste, was in der neuen Wohnung lief. Heute ist man mit Streams kaum mehr darauf angewiesen. Und doch möchte ich die Bundesliga wieder vernünftig und irgendwelchen Schrott beim Zappen sehen. Leider bekommen wir die alte Satellitenschüssel nicht vernünftig an den Balkon angebracht. Weitere „ich halt die mal eben in der Luft und du guckst, ob was geht“-Versuche sind entsprechend des bescheuerten Titel dieser Anordnung bislang fehlgeschlagen. Piep-Sensor wurde jedoch endlich in einer Kiste entdeckt, morgen startet eine bewusst unprofessionelle Tisch-Behilfs-Konstruktion. Ich halte euch gespannt an der Stuhlkante sitzendes Internetvolk auf dem Laufenden. Notfalls wird eben auf Kabel gewechselt (nerviger Receiver-Wechsel, aber hätten wir das direkt gemacht, wäre das Teil vermutlich schon vier Mal hier…).

Ach, und dann habe ich noch eine Website verkauft. Die hatte ich vor einem halben Jahr verkauft und nun wieder vertickt, weil Geldmacherei und so. Ne, im Ernst: Nach reiflicher Überlegung habe ich mich von VVV getrennt. Das hat diverse Gründe, vor allem aber zwei. Auch wenn ich mit dem Redesign und ersten Entwicklungen bei den Zahlen zufrieden bin, haben zwei zuvor sehr vielversprechende Monetarisierungsoptionen nicht funktioniert. Mit denen hatte ich zuvor mehr oder weniger fest gerechnet, was in Sachen Aufwands-Ertrags-Balance dann am Ende nicht mehr wirklich passte. Zum anderen hat die Seite auch schlicht mehr Aufwand gemacht, als gedacht. Nicht einmal vom Bloggen her, aber der ganze Kram drumherum. Mails von Lesern, lauter Tweet-Mentions und Direktnachrichten mit ach so tollen Videos (die zu 99% NICHT toll sind) – das muss man zumindest alles grob screenen, was Zeit kostet. Aber ja, auch da war ich zuvor natürlich nicht blind rein geritten, aber ich merke, wie VVV mehr Arbeit als Bloggen war und so am Ende neben der (eigentlich nebensächlichen) monetären Vergütung nicht einmal die (eigentlich vordergründige) Selbsterfüllung und Vernetzwerkung mit sich brachte.

Und der wichtigste Grund: VVV stand und steht meinem eigentlichen Herzensprojekt im Weg. Das sollte (wie mehrfach hier luftblasend angeteasert, ähem…) letztes Frühjahr starten. Das Design steht seitdem, die ersten Beiträge zum Start stehen alle (zum Beispiel mit einem auf März 2016 datierten „Es geht los!“-Startbeitrag…), und dann kam die Meldung, dass VVV zu ersteigern sei. Die Chance kann man nicht mal eben einige Monate nach hinten schieben, die ist halt nur ein Mal da (bzw. jetzt ein zweites Mal für alle anderen, weil ich aus Gründen „hinschmeiße“). Passend zum Reinemachen während des Umzugs versuche ich auch bei mir persönlich klar Schiff zu machen. Das bedeutet, dass ich weniger Projekte gleichzeitig machen möchte, dafür das, was ich wirklich machen möchte, auch richtig. Nicht vier Dinge halbherzig (nicht einmal, weil ich es nicht machen möchte, sondern einfach, weil ich es nicht machen kann, zeitlich, wie körperlich), sondern wenige mit voller Power. Denn irgendwie ist es schade, dass ich selbst solch persönliche Beiträge wie diesen hier nur „mal eben schnell“ herunter getippt bekomme, aber keine Zeit zum Gegenlesen und Verfeinern habe…

Daher habe ich VVV zunächst lose gelistet gehabt, jetzt zur Auktion gestellt und dann kam jemand, der mir meinen Mindestpreis direkt geboten hat. Gestern Abend ist die Seite verkauft worden, jetzt wird alles Finanzielle und Datentechnische geregelt und in ein bis zwei Wochen bin ich dort (wenn alles gut geht) komplett raus (und dann doch deutlich erleichtert, weil ich ein komplexes Thema abgehakt habe). Aber versteht mich nicht falsch: Ich bin froh, das gemacht zu haben. Viele meiner Vorstellungen sind komplett aufgegangen, anderes hat halt nicht ganz wie gedacht geklappt, aber so ist es eben. Mir bleibt eine tolle Geschichte, dass ich mir keine „hättest du es mal gemacht!“-Vorwürfe machen muss und am Ende sogar etwas Geld. Deswegen habe ich es zwar nicht wirklich gemacht, aber ich bin froh, dass die Seite jetzt mit 11.000 Dollar recht deutlich über dem Auktionspreis von 8.050 Dollar, den ich gezahlt hatte liegt. Ich rede ungerne über Geld (so ein Deutsches Ding, gell?), aber hier denke ich mir, dass es für viele interessant ist, zudem sind die Zahlen eh online einsehbar. Da noch 12% Gebühr an die Plattform gehen, habe ich immerhin 1.600 Dollar „gut gemacht“, bzw. Bezahlung für mein Redesign erhalten. Dazu dürfte der Dollar-Euro-Umrechungskurs heute deutlich besser (zumindest in dieser Situation) für mich stehen, als zum Kaufzeitpunkt vor sechs Monaten (kurz geschaut: Tatsache, müssten über 1.800 Euro sein, doch noch ein „yeah!“).

Dazu bin ich bei seriesly AWESOME deutlich weniger aktiv. Habe ich zuvor noch sämtliche Lücken versucht zu stopfen und es wirklich als Mit-Beruf gesehen, ist es jetzt eben auch ein Hobby von mir. Ich werde da noch aktiv sein, keine Frage, aber deutlich zurück gezogen. Damit ich LangweileDich.net wieder so machen kann, wie ich möchte, mit regelmäßigen eigenen Inhalten (vielleicht sogar nur noch?) und dann eben (ENDLICH!) das eigentliche neue Projekt an den Start bringen kann. Das soll dann deutlich länger als sechs Monate halten…

Darauf freue ich mich!

So, das war viel und lang – und doch habe ich gar nicht mal so viel im Detail gesagt. Schlimm. In der ersten Woche Berlin habe ich gefühlt mehr Verabredungen getroffen und Termine erhalten, als in drei Jahren Augsburg. Daher freue ich mich auf den einen oder anderen Umtrunk mit Menschen und auf erste Großmöbelbestellungen. Dazu ist es nach dem ganzen Stress und dem Aufarbeiten in der vergangenen Woche auch eigentlich die Erste, in der ich wieder richtig arbeiten kann und etwas ruhiger an den Alltag gehen kann. Okay, da stehen noch rund 40 Kisten herum, aber ey – das kann der Montagsmaik morgen machen!

Außerdem freue ich mich darauf, euch als Follower auf Instagram begrüßen zu dürfen – da bekommt ihr auch viele tolle (und ein paar nicht so tolle) Stories von mir zu sehen.

Meine Woche (77) Meine-Woche-77_03

Ein Kommentar

  1. Florian says

    Bin gespannt auf das neue Projekt

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