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Wie versprochen: das dicke Ende!

So ist das (L)eben: Alltag vs. Wochenende Part III

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Der Tag ist fast um. Der Vormittag und der Mittag von den Beispieltagen Mittwoch und Sonntag sind geschafft. Fast…

Ich sitze jetzt eine ganze Weile vor diesem weißen Blatt und überlege, was denn so Spannendes in unserer Welt nachmittags/abends passiert. Und interessanterweise (oder eben nicht) muss ich etwas Unerhörtes feststellen:

Wir sind soooo langweilig!

Wir machen unter der Woche viele tolle Sachen, aber seit Corona fällt viel Hektik weg. Kein Gehetze mehr zum Kinderturnen, Fußball, Pfadfinder, Musikunterricht, Schwimmkurs, Judo, Chor, Kinder-Yoga, Rhythmische Sportgymnastikgruppe, Debattierclub, Briefmarkensammlertreffen, VHS-Kurse im Kinderkochen. Okay, ihr merkt, da ist ein bisschen Übertreibung im Spiel. Aber selbst, wenn man es auf ein oder zwei Dinge mit zwei Kindern runterschraubt, ist immer noch genug übrig, um für Unruhe zu sorgen. Fällt alles weg. Da haben wir ein lachendes und ein weinendes Auge.

Jetzt, wo die Homeschoolzeiten vorbei sind, stehen natürlich jeden Wochentag wieder Hausaufgaben an. Zu einer Uhrzeit, wo ich lieber meine Augen schonen wollen würde. K1 übrigens auch.
Aber danach gehen wir auf den Spielplatz, in den Garten, mit Anna auf die Alm, lernen mit Conni Pizza machen und die Uhr lesen oder tragen mit den Superwings Pakete in alle Welt aus. Oder wir öffnen die riesige Schublade, die bis obenhin voll mit Bunt-, Filz-, Blei-, Acryl- und Wachsmalstiften ist. Und dann wird alles farbenfroh gemacht, das vorher noch nicht knallig und poppig war. Papier, Fenster, Wände, Böden, Pflanzen, Steine, Gesichter, Hände, andere Anwesende. Alles, was nicht schnell genug wegrennt.

Und was machen wir sonntags? Ähm… fast das selbe. Nur länger und ohne Hausaufgaben. Manchmal packen wir unseren Grüffelo Naturführer ein, gehen in die Felder raus und jagen das haarige Monster. Catch and Release natürlich. Im Falle von Indoor-Aktivitäten, bleibt allerdings der im letzten Artikel beschriebene Sonntagslook erhalten. Eventuell nutze ich die Zeit und stopfe die Socken… aber eher nicht.

Diverse Omas und Opas werden mit Vorsicht und viel frischer Luft in die Action mit einbezogen. Wochentagunabhängig.

Läuft alles perfekt ab? In Ruhe und Frieden? Ha ha ha! Nein, natürlich nicht. Es gibt Chaos, Durcheinander, verlorene Handschuhe, Streitereien, Maulerei und graue Haare. Etwas anderes zu behaupten, wäre Quatsch. Aber bislang sind wir alle lebend davon gekommen.

Aber selbst beim den Mahlzeiten, sei es Mittagessen oder Abendbrot, sind wir super fade. Ich muss da auch echt eine Lanze für meine Kinder brechen: Sie sind da echt pflegeleicht. Okay, K1 isst die Möhren nur gekocht und K2 nur roh. Oder war das umgekehrt? Egal… K2 mag keine Tomaten. K1 schneidet die Brote in möglichst viele kleine Einzelteile, um alle gesondert belegen zu können (kein Vaterschaftstest nötig). K2 mag keinen Käse (Was stimmt mit dem Kind bloß nicht?). K1 isst nur Naturjoghurt ungesüßt (*schauder*). Der Mann will Zwiebeln im Essen. K1 und K2 schreien, dass Zwiebeln das dämonische Produkt der Schattenwelt sind. Öhm… wo war ich? Pflegeleicht? Ach so… Naja…

Sonntags kommen dann zwei langersehnte Highlights. Eins für die Eltern und eins für die Kinder. Erstmal das Wichtigste: Abends nach dem Abendbrot gibt es für die Kinder eine lebenswichtige Unterrichtsstunde in klassischer Musik. Chopin? Mozart? Weit gefehlt! Während K2 mit offenem Mund Papas Luftgitarrensolo zu Motörheads „Ace of Spades“ bewundert, schämt sich K1 für Mamas stimmgewaltige Einlage von Cranberries „Zombie“. Nur wenn Freddie über die Bühne hottet, sind sich alle Familienmitglieder einig. Und selbst K2 kann schon „Radio Gaga“ mitgröhlen. Guter Musikgeschmack fällt einem nicht in den Schoß, sondern will behutsam herangezogen werden. Uns ist dieser Bildungsauftrag sehr wichtig.

Dann kommt das Highlight der Kinder: PLANSCHEN! Direkt im Anschluss mein Highlight: Bad trockenlegen. Und gleichzeitig Kinder ins Bett bringen. Das ganze Stresspotential eines Sonntags wird auf die Abendstunden fokussiert. Nicht ganz clever, aber wer macht schon immer schlaue Dinge. Wir nicht.

Und wenn dann die Kinder abends, egal, ob Mittwoch oder Sonntag, im Bett liegen und selig schlummern, können wir so tun, als wären wir Erwachsene und schlafen auf dem Sofa ein.

Mother of two Dragons, Wahl-Hanseatin und Liebhaberin des geschriebenen Wortes und des Bingewatchings. Schreibt auch für sAWE.tv.

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