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IDLES, Giant Rooks, Mine, The Snuts, Shoreline, Sperling, Matterhurt, The Terrys & Mother Mother

Kurzreviews Februar 2024: 9 neue Alben

MusikMusikrezensionen
Maik - 16.02.24 - 11:00
Kurzreviews Februar 2024: 9 neue Alben Neue-Musikalben-kurzreviews-februar-2024

Wow, trotz seiner Kürze haut der Februar aber mal ordentlich was raus an neuem Material! Gleich neun Alben habe ich heute in den „Kurzreviews“ für euch, wobei lediglich zwei bereits veröffentlicht waren – drei erscheinen heute (Happy Release Day!) und die weiteren vier sogar erst kommende Woche. UND: Ich hätte noch einige andere Platten mit reinnehmen können, die aber entweder einfach aus der Auswahl geflogen sind oder Anfang März erscheinen, das kann ich mir dann für die nächste Ausgabe aufsparen. Ein paar namhafte Februar-Acts haben sich aber leider auch ein bisschen was eingespart, wie es scheint… So habe ich aber (wenn auch durch Quervergleiche vielleicht etwas zu hart bewertet) eine schöne Varianz von zwei bis fünf(!) Sternen. Hier meine Kurzeinschätzungen – wie immer samt Streaming-Links und Hörproben.

Review: „TANGK“ von IDLES

Release: 16.02.2024 | Genre: Industrial-Dream-Rock | Spotify

Kurzreviews Februar 2024: 9 neue Alben rating_stars_30

Dass Produktionsseitig gehörig Radiohead-Erfahrung bei der Arbeit zu „TANGK“ gegeben war, hört man direkt beim Opener „IDEA 01“ und eigentlich das komplette Album hindurch. „TANGK“ ist deutlich ruhiger, atmosphärischer und bedachter als seine Vorgänger. Das hat vor allem durch Joe Talbots markante Stimme und die ein oder andere drängende Bassline noch immer viel Charakter, ist mir persönlich aber zu kantenlos, zu wenig aggressiv, zu handzahm. Tatsächlich gehört „Gift Horse“ noch zu den absoluten Brechern der Platte – was bei vorangegangenen Album noch zu den poppigsten Tracks gehört hätte. „CRAWLER“ hatte mir noch durch seine Komplexität erschwert, mich reinzucrawlen, aber konnte letztlich dann doch überzeugen. Dieses Mal muss man eher die Details im Seichten auffinden und zu schätzen lernen. Eine weitere Evolutionsstufe, die mir persönlich jedoch weniger gefällt. Ein bisschen in das Gitarrenspiel in „Roy“ oder „Hall & Oates“ habe ich mich dann aber doch verliebt…

Review: „How Have You Been?“ von Giant Rooks

Release: 02.02.2024 | Genre: Indie-Pop-Rock | Spotify

Kurzreviews Februar 2024: 9 neue Alben rating_stars_35

Kurioserweise ist es bei dieser Platte ähnlich wie bei der IDLES-Scheibe. Auch hier war ich zunächst ob der vermeintlichen Laschheit ernüchtert, aber mit den Durchläufen hat sich eine gewisse Ausgefeiltheit offenbart, die viele schöne kleine Elemente beinhält, die vor allem melodiös und rhythmisch punkten kann. Und dass Fred Rabe eine begnadete Stimme hat, wissen wir ja auch alle mittlerweile. Vielleicht spielt in meinem neu-entdeckten Wohlwollen der Platte gegenüber auch mit rein, dass ich die Jungs vergangene Woche live gesehen habe, was mein bislang bestes Live-Erlebnis mit ihnen war. Ein neuer Übersong á la „Wild Stare“ ist zwar leider nicht zu finden, aber „Morning Blue“, „Fight Club“ oder der Opener „For You“ gefallen mir gut. „Rookery“ war aber etwas besser.

Review: „Baum“ von Mine

Release: 02.02.2024 | Genre: Experimenteller Singer-Songwriter-Pop | Spotify

Kurzreviews Februar 2024: 9 neue Alben rating_stars_20

Auch bei der neuen Mine-Platte musste ich mich erst reinhören, aber so richtig wollen die neuen Songs nicht bei mir ankommen. Letztlich bekommt man, was Mine immer liefert: Experimentierfreudige Sounds, Melodien, die sich ins Ohr arbeiten und Texte mit Tiefgang. Aber Songs,, die mich wirklich begeistern, gibt es wenige. Die Hook in „Stein“ ist nice und „Fesch“ erinnert vom Upbeat her an ihren Eisdielen-Song und auch der Opener „Baum“ kann was. Ich fürchte jedoch, dass dieses Album mir nicht lange im Gedächtnis bleiben wird.

Review: „Millenials“ von The Snuts

Release: 23.02.2024 | Genre: Indie-Rock-Pop | Spotify

Kurzreviews Februar 2024: 9 neue Alben rating_stars_25

Als Mitglied der Generation „Millenials“ habe ich mich beim Albumtitel natürlich direkt angesprochen gefühlt. Das gepaart mit der Tatsache, dass der Vorgänger „Burn the Empire“ so richtig hat punkten können, führte zu Erwartungen, die nur enttäuscht werden könnte. Dass es dann aber so flach ausfällt, hätte ich nicht gedacht. Was sich bei den Vorabsingles bereits angedeutet hatte, zieht sich durch das Album. Ganz viel „nett“ und „okay“, aber vieles wirkt auf mich zu generisch und austauschbar. Da sticht nichts heraus. „Dreams“ und „Deep Diving“ bleiben da wohl noch am ehesten hängen, ich hätte mir aber mehr Mut in der Ausgestaltung gewünscht.

Review: „To Figure Out“ von Shoreline

Release: 23.02.2024 | Genre: Garage-Punkrock | Spotify

Kurzreviews Februar 2024: 9 neue Alben rating_stars_35

Auch Shoreline haben mich mit ihrem Vorgänger „Growth“ flashen können und reichen mit ihrem neuen Wurf nicht ganz an das Level heran. Keine Angst, das Schema zieht sich nicht komplett durch diesen Beitrag, außerdem fällt der Unterschied in diesem Fall zumindest nicht ganz so krass aus. Auch „To Figure Out“ weiß mit Gitarrenwänden und einem Mix aus Screams und eingängigen Melodien zu überzeugen. Besonders „Workaround“, „Health“ und „Reviver“ wissen zu gefallen. Eventuell hätte der Platte die ein oder andere ruhigere Passage gut getan, um einen Ausgleich zu bieten, denn so gibt es doch hin und wieder etwas Wiederholungsgefühl zu empfinden.

Review: „Menschen wie mir verzeiht man die Welt oder hasst sie“ von Sperling

Release: 23.02.2024 | Genre: Lyrischer Rock mit Tiefgang | Spotify

Kurzreviews Februar 2024: 9 neue Alben rating_stars_35

Ja, ich wiederhole mich und für jede Person, die beide Bands kennt, ist es offensichtlich, aber da schwingt jedes Mal so viel Heisskalt mit, wenn man bei Sperling reinhört – was eine gute Sache ist! Allerdings kommt damit auch eine geringere Zugänglichkeit einher. Der Fokus auf lyrische Texte und atmosphärische Instrumentals belohnt vor allem jene, die sich komplett darauf einlassen und der Musik zwei Chancen geben. Dann wird man aber mit ganz besonderen Momenten und einer intensiven Erfahrung belohnt. „100TonnenKummer“ ist ein Paradebeispiel, „Die kleine Angst“ ist auch dank der Blackout-Problems-Vocals der vielleicht beste Track der Platte, „Verlieren“ ist quasi die Quintessenz des aktuellen Sperling-Sounds und „DünneralsPapier“ zeigt, dass auch die leisen Töne emotional einschneidend sein können.

Review: „A Paucity of Instinct“ von Matterhurt

Release: 16.02.2024 | Genre: Staccato-Rock | Spotify

Kurzreviews Februar 2024: 9 neue Alben rating_stars_40

Dieser Album-Release ist ein bisschen komisch, handelt es sich eigentlich lediglich um eine Erweiterung der „The Hunch“-EP, die ich auch lediglich bei Amazon habe finden können. Wie auch immer ihr die Musik von Matterhurt auffinden könnt – hört sie euch an! Bei „Stop and Stare“ hatte ich mich ja bereits in den Staccato-Sound der Band verliebt, der sich charakteristisch durch die Platte zieht. Gerade diese Breaks und Rhythmus-Wechsel zeichnen den Matterhurt-Sound aus. Hinzu gesellen sich experimentelle Gesangsmuster und Gitarren, die das komplette Spektrum zwischen lieblichem Gezupfe und brachialer Riffwand beherrschen. Das ist eher das, was ich mir von den IDLES erhofft hatte. Eine ganz starke Platte, die mitnichten leicht zugänglich ist, aber um so mehr Spaß macht, wenn man sich eingehört hat. Wäre da nicht noch eine andere Platte gewesen, hätte es wohl zum „Album des Monats“-Titel bei mir gelangt.

Review: „Skate Pop“ von The Terrys

Release: 23.02.2024 | Genre: Skate Pop | Spotify

Kurzreviews Februar 2024: 9 neue Alben rating_stars_30

Selten habe ich einen Albumtitel erlebt, der besser beschreibt, was man zu hören bekommt, als „Skate Pop“. Tatsächlich gibt es so etwas wie die frühen blink-182 in weichgespült zu hören. Das erinnert vor allem stimmlich immer wieder an Kakkmaddafakka, weiß aber mehr Schmiss ins Gitarrenspiel zu bringen als die Norweger. Sommerlicher Indie-Rock mit Euphorie und Energie, der aber dann doch die großen Würfe missen lässt.

Review: „Grief Chapter“ von Mother Mother

Release: 16.02.2024 | Genre: Von allem etwas | Spotify

Kurzreviews Februar 2024: 9 neue Alben rating_stars_50

Das Beste kommt zum Schluss! Seit zwei Monaten habe ich dieses Album, endlich kann ich darüber schreiben! Tatsächlich habe ich überlegt, welche Kritikpunkte ich anbringen kann, um meine zunächst angesetzte viereinhalb-Kronen-Bewertung zu rechtfertigen, aber mir ist nichts eingefallen. Also gibt es die von mir ganz selten vergebenen fünf von fünf! „Grief Chapter“ ist ein absolutes Kunstwerk geworden, das einfach alles bietet: Leichte Tanzbarkeit, düsteren Tiefgang, Rock-Elemente á la Muse, Tempowechsel á la Queen, ganz viel Verspieltheit und Charakter. Vor allem ist das aber auch alles auf erstaunlich hohem Niveau zusammengebracht und derart neu zusammengesetzt, dass man eben nicht das Gefühl hat, da wird Act XY nachgemacht, sondern hier ist Mother Mother zu hören. Egal, ob es nun leise-melancholisch oder laut-energisch daher kommt. Mit „Normalize“ gibt es auch einen absoluten Banger zu hören, aber auch Songs wie „The Matrix“, „End of Me“ oder „Explode“ sind super – um nur ein paar zu nennen. Einfach eine Wahnsinns-Platte!

Albumtitel sind Amazon-Partnerlinks.

Ein Kommentar

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